Umspannwerk im Böhmischen Dorf wird denkmalgerecht saniert

Das Umspannwerk an der Richardstraße / Jan-Hus-Weg (r.) und die umliegenden Kabelanlagen werden bis voraussichtlich Ende 2030 umfassend modernisiert. „Die Bauleistungen sind gerade vergeben worden und nach einer Begehung geht es dann in den kommenden Wochen in die Feinplanung“, schrieb mir die Pressestelle der Bauherrin Stromnetz Berlin vor wenigen Tagen. Die Anwohnerinnen und Anwohner wurden bereits im Januar über die Auswirkungen der Bauarbeiten informiert. Auf der Beteiligungsplattform Mein.Berlin.de  können nun Vorschläge für die Nutzung einer bislang eingezäunten, 15 mal 3 Meter großen Fläche vor dem Gebäude in der Richardstraße gemacht werden. Weiterlesen

Initiative Kiezblock Rixdorf drängt auf unmittelbare Umsetzung ihres Konzepts

In rot-weiß gestreiften Overalls demonstrierten Aktive der Initiative Kiezblock Rixdorf, die sich als Absperrpfosten kostümiert hatten, am vergangenen Donnerstagnachmittag auf dem Richardplatz im Böhmischen Dorf. Seit rund zweieinhalb Jahren ist die Aufstellung von herausnehmbaren Steckpollern auf dem Platz eine beschlossene Sache im Bezirk. Installiert wurden die Poller bis heute aber noch nicht. An der Ecke zur Richardstraße (r.) ist eine Diagonalsperre vorgesehen, die für den Autoverkehr aus der Richardstraße nur noch das Linksabbiegen auf den Richardplatz ermöglicht. Weiterlesen

Neukölln stellt Kiezblock Rixdorf vor

Lärm, Mief und Stau: Das Böhmische Dorf im Norden Neuköllns leidet erheblich unter dem motorisierten Durchgangsverkehr. Der Bezirk will ihn im historischen Kern von Rixdorf seit Jahrzehnten reduzieren. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschloss im Jahr 2021 deshalb die Umsetzung eines sogenannten Kiezblocks in Rixdorf. Mit besseren Querungsmöglichkeiten, der Sperrung des Böhmischen Platzes für den Kraftfahrzeugverkehr und der Schließung der Rixdorfer Schnalle zwischen Karl-Marx-Platz und Richardplatz Weiterlesen

„Die Schließung der Rixdorfer Schnalle kann nur ein Anfang sein“

„Zufahrt Karl-Marx-Platz für KfZ gesperrt“, warnt ein Schild an der Sonnenallee/Hertzbergstraße seit knapp zwei Wochen. Es weist darauf hin, dass ein beliebter Schleichweg zur Karl-Marx-Straße nun endgültig geschlossen ist. An gleicher Stelle hatte eine große blaue Tafel zuvor rund zwei Jahrzehnte lang an die Autofahrerinnen und Autofahrer appelliert, nicht durch den historischen Rixdorfer Dorfkern zu fahren.

Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 10 bzw. 20 Stundenkilometer Weiterlesen

Kiezblock-Konzept soll Durchgangsverkehr im Böhmischen Dorf verhindern

„Für einen SUV ist das eigentlich kein Hindernis“, sagt Bardo Stahl lakonisch und deutet auf ein flaches „Rixdorfer Kissen“, das kürzlich mitten auf dem Richardplatz in die Fahrbahn eingelassen wurde. Die kaum sichtbare Erhebung im Pflaster ersetzt jetzt ein kleines bepflanztes Rondell, das bis vor kurzem auf dem Platz stand. Es sollte den Verkehr beruhigen, musste aber häufig repariert werden, weil es regelmäßig gerammt wurde. „Trotz neuem Verkehrskonzept für Weiterlesen

Pläne zur Verkehrsberuhigung werden jetzt am Richardplatz umgesetzt

Ab dieser Woche wird am Richardplatz im Bereich der Rixdorfer Schmiede das vorhandene Pflaster gegen historisches Großsteinpflaster ausgetauscht. Zur Verkehrsberuhigung werden zwei „Rixdorfer Kissen“ in der Straße eingebaut, die den Kraftfahrzeugverkehr zum Abbremsen zwingen sollen. Das bepflanzte Rondell zwischen den beiden Platzhälften wird zudem durch eine plateauartige Aufpflasterung ersetzt. Weiterlesen

Ein Dorf für Co-Worker im Böhmischen Dorf

Traditionen spielen eine große Rolle im Böhmischen Dorf. Zahlreiche Familien sind Nachfahren böhmischer Exulanten und leben schon seit Generationen dort. Zugleich verändert sich zwischen der Richardstraße und Kirchgasse aber auch vieles, und vor allem das Entstehen des Unicorn-Villages Rixdorf wurde skeptisch beäugt. Zumal auf dem ehemaligen Grundstück einer Autowerkstatt Kahlschlag am Anfang stand und nicht alle Anwohner wussten, Weiterlesen

Zerbrechliches aus der Gegenwart und Vergangenheit im Museum Neukölln

„Seit 35 Jahren bin ich auf keramischer Entdeckungs-reise und bewege mich in den Bereichen der angewandten und bildenden Kunst sowie der räumlichen Gestaltung mit Kunst am Bau“, sagt Martina M. Thies über sich und ihre Arbeit. Die Vielfalt des Porzellans beschäftigt die Künstlerin seit vielen Jahren und hat sie zu ihren selbstgedrehten, verformten, applizierten und bemalten Porzellan-arbeiten inspiriert.

Die von Thies gestaltete Rauminstallation „Die Blaue Blume“ wurde am Donnerstagabend im Museum Neukölln eröffnet. Für die Ausstellung hat sie ihre Kunstwerke in einen Zusammenhang mit historischen Objekten Weiterlesen

Städtepartnerschaftsverein Freunde Neuköllns kümmert sich wieder um Denkmalspflege

„Mit der Veranstaltungsreihe ‚Neuköllner Zeitreisen‘ besinnen sich die Freunde Neuköllns wieder auf den ursprünglichen Anlass der Vereinsgründung im Jahr 1983, nämlich auf die Unterstützung kulturhistorischer Baudenkmäler im Bezirk“, erklärte Bertil Wewer, Vorsitzender des Traditionsvereins, der seit 1997 seinen Schwerpunkt auf die Pflege der 13 Neuköllner Städtepartnerschaften legt.

Wewer und viele andere Geschichtsinteressierte waren Sonntagnachmittag bei sonnigem Wetter an den Haupteingang des Garnisonsfriedhofs am Columbiadamm gekommen, um zum Auftakt des neuen Veranstaltungsformates an einer Führung des Historikers Werner Schmidt teilzunehmen. „Der Garnisonsfriedhof ist ein Erinnerungsort, Weiterlesen

Eine „gute Geste zur Bewahrung des Berliner Erbes tschechischer Kultur“: Liberda auf dem Böhmischen Gottesacker in Neukölln wiederbeigesetzt

Auf einer Audienz bei König Friedrich Wilhelm I. konnte Johann Liberda im August 1732 die Ansiedlung böhmischer Exulanten in Berlin bewirken. Zu Liberdas 275. Todestag, dem 9. August 2017, wurden seine sterblichen Überreste von Nachfahren der Glaubensflüchtlinge – im Anschluss an eine feierliche Gedenkveranstaltung – auf dem Böhmischen Gottes-acker wiederbeigesetzt. Liberdas Gebeine waren im April 1994 im Zuge archäologischer Grabungsarbeiten unter dem Altar der böhmisch-lutherischen Kirche in Berlin – Mitte gefunden worden. Nach einer Weiterlesen

Wie nehmen Neuköllner ihren Bezirk wahr und wie wird er von anderen wahrgenommen?

Diese Selbst- und die Fremdwahrnehmung ist seit langem im Fokus der kommu-nalen Kulturarbeit. Der N+Fotowettbewerb, den die Bürgerstiftung Neukölln seit 2006 ausrichtet, trägt viel zu dieser Selbsterkun-dung bei, denn die zwölf besten eingesandten Bilder werden regelmäßig in einem Wandkalender veröffentlicht. In diesem Jahr lautete das Wett-bewerbs-Thema „Fokus Neukölln“, und ich gehörte für das FACETTEN-Magazin der Jury an, die am vergangenen Freitag die Sieger ehrte.

„Wo ist denn das? Das sieht ja aus wie am Meer!“, dieser Kommentar war häufig bei der Preisverleihung im Neuköllner Leuchtturm zu hören. Er galt Weiterlesen

Auch in Neukölln: Tafelrunden für die Demokratie

Wer sich ohnehin schon darüber ärgert, dass es auf Bürgersteigen nicht nur durch Müllhaufen, sondern auch durch die Tische und Stühle von Cafés und Restaurants immer enger wird, sollte am kommenden Samstag am besten zuhause bleiben. Denn dann ruft die Initiative Offene Gesellschaft ab 17 Uhr bundesweit zum Tafeln für die Demokratie auf. „Tische und Stühle raus, schön eindecken, Freunde, Nachbarn und Fremde einladen, essen debattieren, feiern und gemeinsam sagen, welches Land Deutschland sein will und kann“, ist das Motto.
Wie es praktisch umgesetzt wird, zeigte sich bereits vor fünf Jahren im Böhmischen Dorf, als die Kirchgasse zur Kaffeetafel wurde. Sonnabend ist mancherorts in Neukölln Ähnliches zu erwarten: beispielsweise auf der Schillerpromenade, vor dem Haus Sonnenallee 162, in der Herrfurthstraße 33, wo gepicknickt wird, oder auch auf dem Tempelhofer Feld, wo eine  Weiterlesen

Nicht aus Neuköllns Böhmischem Dorf wegzudenken

Weil drei evangelische Kirchengemeinden aus Rix-dorf tief in die Kassen griffen und die Finanzierung stemmten, konnte König Friedrich Wilhelm I. ein Denkmal im Böhmischen Dorf gesetzt werden. Heute vor 105 Jahren wurde es als Zeichen der Dankbarkeit darüber, dass böhmische Exulanten hier eine neue Heimat fanden, in der Kirchgasse enthüllt.
Geschaffen hat die Statue – mit Reliefs der Dar-stellung migrierender Böhmen im Sockel – der Bildhauer Alfred Reichel. Es wurde für den kunst-geschichtlich weitgehend vergessenen Künstler, der 1928 in Berlin starb, das bedeutendste Werk.

Stoff für Visionen, die mit einem Nähbus real werden sollen

„Das hier ist eine Kirche“: Pfarrer Christoph Hartmann tat gut daran, darauf aufmerksam zu machen. Vor allem angesichts vieler Gäste, die am vergangenen Samstag zum ersten Mal in den Betsaal der Brüdergemeine im Böhmischen Dorf gekommen waren – um eine Modenschau des Projekts OneByOne mitzuerleben.

Lena Schröder hat ihre familiären Wurzeln und ihren Wohnsitz im Dorf, in der Wiege Neuköllns, wo sich vor 280 Jahren Glaubensflüchtlinge aus Böhmen ansiedelten. Die Nachkommen sehen diese Tradition als Verpflichtung, Verständnis für Exilanten heutiger Zeit zu schaffen. Folglich war es auch für Lena Schröder (r.) naheliegend, sich in der Weiterlesen

Privates vorübergehend öffentlich

Mit nur insgesamt acht Gärten fing es 2004 in der Region Berlin-Brandenburg an. In diesem Jahr sind es bereits 119, zu denen an den Tagen der offenen Gärten die Pforten geöffnet werden. Heute und morgen von 12 bis 18 Uhr auch wieder entlang der Kirchgasse, wo sich Anwohner zum 8. Mal unter dem Motto „Die verborgenen Hofgärten im Böhmischen Dorf“ an der Aktion beteiligen und Fremde als Besucher ihrer privaten Refugien empfangen. Weiter im Süden Neu-köllns, in der Hufeisensiedlung, kann zudem morgen von 10 bis 18 Uhr der Garten nebst dem Atelier der Sandmalerin Angela Kai-ser besichtigt werden. (Das Mitbringen von Hunden ist in allen Gärten unerwünscht.)

25-jähriges Bestehen eines Neuköllner Kleinods

„Das Gespräch ist die Basis des Friedens“, begrüßte Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey gestern Mittag mit einem Zitat des Universalgelehrten Johann Amos Comenius die zahl-reich erschienenen Gäste im Rixdorfer Comenius-Garten. In Neukölln sind unter den gut 350.000 Einwohnern über 80 Religionsgemeinschaften und mehr als 150 Nationalitäten vertreten. An diesem Tag, an dem sich der Geburtstag des tschechischen Theologen, Philosophen und Pädagogen zum 425. Mal jährte und zugleich der nach ihm benannte Garten in Nord-Neukölln sein 25-jähriges Bestehen Weiterlesen

Orte und ihre Geschichte(n): Kiezkunde für Anfänger und Fortgeschrittene

Ausgerechnet an diesem Wochenende, wenn wegen des Rixdorfer Weihnachts-markts besonders viele Menschen am Richardplatz 1_ausstellung-geschichte-richardplatz_frauenzentrum-neukoellnsind, die besonders wenig über die Gegend dort wissen, ist der Frauentreffpunkt Affidamento nur für geladene Gäste des Neuköll-ner Bezirksamts geöffnet – und somit auch die sehenswerte Ausstellung „Geschichte(n) im Quartier Richardplatz Süd“.

Zehn Adressen im Kiez hat sich das Team von Stadträumliches Lernen herausgepickt, um an ihnen einerseits den Wandel über Jahrhunderte hinweg bis in die Gegenwart in Texten und Bildern zu veranschaulichen und andererseits verschiedene thematische Aspekte zu beleuchten. Weiterlesen

Raus aus der Komfortzone – einem besonderen Backerlebnis und der Geselligkeit zuliebe

dorfbackofen_ref. bethlehemsgemeinde neukoellnZuhause in der eigenen Küche sind die Wege zweifellos kürzer und die Handgriffe vertrauter. Man weiß um die Möglichkeiten oder Eigenarten des Backofens und dessen Zeitschaltuhr gibt mahnende Signale von sich, wenn Kuchen, Brot oder Pizza in Zimmertemperatur zu überführen sind.

Völlig anderes erleben alle, die den Dorfbackofen im Garten der Bethlehemsgemeinde am Rande des Böhmischen Dorfs benutzen. Denn das bedeutet durchaus den Verzicht auf Bequemlich- und Verläss-lichkeit, der schon damit beginnt, dass nicht spontan gebacken werden kann und der rohe Teig in die Richardstraße transportiert werden muss. Manche ließen und lassen sich jedoch nicht davon abhalten, Weiterlesen

Zwei, die eng miteinander verbunden waren: Manfred Motel und das Böhmische Dorf

manfred-motel_foto-neukoelln-info-centerNeuköllns früherer Bezirksbürgermeister Prof. Bodo Manegold hatte Manfred Motel einst anerkennend „unseren Oberböhmen“ genannt. Dr. Franziska Giffey, die amtierende Rathaus-Chefin, bescheinigte dem mit der Neuköllner Ehrennadel und dem Bundesverdienstkreuz Ausgezeichneten, dass er den Bezirk über Jahrzehnte geprägt habe.

Nach langer schwerer Krankheit starb Manfred Motel am 8. September im Alter von 74 Jahren; letzten Sonnabend fand im Kirchsaal der Brüdergemeine die Trauerfeier statt. Für das Bezirksamt nahm Sozialstadtrat Bernd Szczepanski an der Zeremonie Weiterlesen

Neues auf der Streuobstwiese im Böhmischen Dorf

Die Streuobstwiese zwischen Richardplatz und Donaustraße ist schon lange sich selber überlassen, was sie nicht gerade schöner machte. Der Karma Kultur e. V. will diesen Zustand nun zusammen mit Anwohnern ändern. Vor zwei Wochen fand ein streuobstwiese boehmisches dorf_neukoellnerstes Treffen statt, bei dem die künftige parallele Nutzung des grünen Refugiums als Hundeauslauf und Nachbarschaftsgarten diskutiert wurde. Weitere Ideen werden in Zettel-Boxen gesammelt, die im Café Dritter Raum und Linus sowie beim Quartiersmanagement Ganghoferstraße stehen. „Das nächste Anwohnertreffen ist für Anfang August geplant“, teilt Kwon Kim von Karma Kultur mit. Bis dahin werde auch mit dem Aufbau einer Infrastruktur begonnen, die es zulässt, gemeinsam mit der Anwohnerschaft die ersten Hochbeete einzurichten.