FAIRgabe als Chance für ein faires Berlin – gute Praxisbeispiele aus Bremen und Dortmund gibt es schon

„Gemeinsam setzen wir uns seit zehn Jahren dafür ein, dass Aufträge der öffentlichen Hand in Berlin unter Berücksichtigung ökologischer, sozialer und fairer Kriterien vergeben werden“, beschrieb Heiko Glawe, Regionsgeschäftsführer des DGB Berlin, die Aufgabe vom Berliner FAIRgabe-Bündnis. Zu der Vereinigung gehören auch der BUND Berlin, der Berliner Entwicklungspolitische Ratschlag BER, Germanwatch sowie weed Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung.

Gestern Vormittag hatten sie zur Konferenz „FAIRgabe als Chance für ein faires Berlin“ ins Eine Welt Zentrum Berlin Global Village nach Neukölln eingeladen. Anlass der Konferenz: Das Weiterlesen

Dankeschön-Feier für eine „große Demonstration des guten Bürgersinns“

Für Minusrekorde und Negativschlagzeilen ist Neukölln bekannt: Die höchste Hartz-IV-Quote, die schlechteste Gesundheitsbilanz, die drastischsten Mietsteigerungen  und die teuersten Autobahnkilo-meter gibt es im ehemaligen Arbeiterbezirk. Andererseits tun im Bezirk zahlreiche Menschen einfach nur Gutes und gehen damit selten an die Öffentlichkeit, wie zum Beispiel die Initiative Give Something Back To Berlin (GSBTB) anlässlich des 2. Berliner Freiwilligentages am zweiten September-wochenende. Weil diese ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer mehr öffentliche Aufmerksamkeit verdienen und um das vorangegangene Aktionswochende des Freiwilligentages ausklingen zu lassen, richteten der Tagesspiegel und der Weiterlesen

Neuköllner Fahrradzählstelle macht die Million voll

Die Fahrradzählanlage am Maybachufer in Neukölln wird voraussichtlich in den nächsten Tagen die 1.000.000ste Radfahrt des Jahres registrieren. „Leider können wir nur erahnen, wer es sein wird, sonst würden wir natürlich ein Spalier aus Blumen und Luftballons bilden“, würdigt das Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln die konstant wachsende Zahl radfahrender Menschen in seinem aktuellen Newsletter.

Vielleicht findet die 1.000.000ste Fahrt auf dem muskelbetriebenen Zweirad bereits an diesem Wochen-ende statt. An der Dauerzählstelle am Maybachufer wurden seit 1.1.2017 bis gestern Abend insgesamt 982.731 Fahrten registriert. Allein 6.160 Mal überquerten Räder am letzten Donners-tag die in den Asphalt eingelassenen Induktionsschleifen. Bliebe Weiterlesen

Therapievorschläge für die kränkelnde medizinische Versorgung in Neukölln

Um gegen Ärztemangel und für ein neues Versorgungskonzept einzutreten, gingen im Herbst letzten Jahres die Bezirke Neukölln und Lichtenberg mit einer „konzertierten Aktion“ an die Öffentlichkeit.

Montag traten Neuköllns Gesundheitsstadtrat Falko Liecke und seine Lichtenberger Kollegin Katrin Framke erneut vor die Presse, um mit Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst im Rathaus an der Möllendorfstraße die Studie „Ambulante ärztliche Versorgung in den Berliner Bezirken Lichtenberg und Neukölln“ vorzustellen. Sie wurde in Kooperation mit dem Evangelischen Krankenhaus Elisabeth Herzberge und dem Sana Klinikum Lichtenberg beauftragt und vom unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitut Weiterlesen

„Ausgrenzung und Diskriminierung von Roma nehmen zu“

Zum vierten Mal in Folge legte kürzlich der Neuköllner Verein Amaro Foro seinen Jahresbericht über antiziga-nistische und diskriminierende Vorfälle in Berlin vor. Das Dokumentationsprojekt besteht seit 2014 und ist bundesweit das einzige Projekt dieser Art.

568 antiziganistische und diskriminierende Vorfälle wurden 2016 registriert. Sie schlüsseln sich auf in 63 diskriminierende Medienberichte, 146 gemeldete Vorfälle, 350 Äußerungen in Kommentarspalten sowie 9 Social Media-Beispiele. „Ausgrenzung und Diskriminierung von Roma nehmen zu“, beklagte Projektkoordinatorin Diana Botescu. „Roma oder Menschen, die dafür gehalten werden, erleben in Berlin eine fast umfassende und vor allem zunehmende Diskriminierung. Dies betrifft besonders den Kontakt zu Weiterlesen

Starthilfe in das nicht eben leicht verdauliche Hauptwerk des Namensgebers der Karl-Marx-Straße

Die Auseinandersetzung mit theoretischen Grund-lagen der Politik und die inhaltliche Reflexion politischer Praxis sind für eine funktionierende Demokratie unentbehrlich. Das sozialdemokratisch orientierte August Bebel Institut (ABI), das vor 70 Jahren gegründet wurde, um den Wiederaufbau einer sozialen und demokratischen Gesellschaft zu unter-stützen, begleitet als politische Bildungseinrichtung deshalb verschiedenste Initiativen, wie zum Beispiel den künstlerisch-kollaborativen Prozess auf dem Albert-Schweitzer-Platz in Neukölln, um Bürgerbetei-ligung in der Demokratie zu stärken.

Im Januar startete das ABI eine Veranstaltungsreihe mit Büchern aus der Publi-kationsreihe theorie.org des in Stuttgart ansässigen Schmetterling Weiterlesen

Von der Vor- bis zur Jetztzeit: Spurensuche von Christina Schwarzer und Monika Grütters im Museum Neukölln

„Sie lassen sich am besten durch die Augen lenken“, empfahl Museumsdirektor Dr. Udo Gößwald den beiden Politikerinnen, die am Anfang ihres Rundgangs durch die Dauerausstellung 99 x Neukölln, die Grundlegen-des der Bezirksgeschichte näherbringt, einen Orientierungspunkt suchten: Ein Sieben Striemer, mit dem früher Kinder an Neuköllner Schulen geschlagen wurden, liegt ebenso wie das Schach-brett, an dem einst der Maler Stanislaw Kubicki mit seinem Freund Erich Mühsam manche Partie in der Britzer Hufeisensiedlung spielte, in den Vitrinen. Die Spikes des Soziologen und Krimi-Autors Horst Bosetzky, die er bei Wettkämpfen auf der Aschenbahn trug, sind nicht weit vom über 20.000 Jahre Weiterlesen

Geschichte in Bildern in einem neuen Buch über den Flughafen Tempelhof

Heute jährt es sich zum siebten Mal, dass das Tempelhofer Feld wieder für die Bevölkerung zugänglich gemacht wurde. Sicher, die Sportarten die auf der Freifläche zwischen Neukölln, Kreuzberg und Tempelhof betrieben werden, haben sich geändert, aber auch vor gut 100 Jahren ließen hier – nicht anders heute – Hundebesitzer ihre Hunde laufen, machten Familien ein Picknick oder genossen Spazier-gänger die Weite des Feldes.

Nun hat der Sutton Verlag einen Bildband mit dem Titel „Der Flughafen Tempelhof in alten Bildern“ herausgegeben. Gesucht und zusammengestellt Weiterlesen

Günstige Bedingungen für mehr Straßengrün in Neukölln

„Wie viele Straßenbäume wurden 2015 und 2016 in Berlin gefällt, wie viele wurden neugepflanzt ?“, fragte kürzlich der Abgeordnete Dr. Turgut Altug (Grüne) den Senat in einer Schriftlichen Anfrage. Ernüchternde Bilanz aus Neuköllner Sicht: Nicht einmal jeder zweite Baum, der in beiden Jahren gefällt wurde, ist wieder ersetzt worden. Konkret wurden im Abfragezeitraum 443 Straßenbäume gefällt, aber nur 216 neugepflanzt.

Dabei gab es 2016 in Neukölln ohnehin nur 20.216 schattenspendende Sauerstoffproduzenten an den Straßenrändern. Weniger Bäume zählte mit 16.230 nur der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Dagegen begrün-ten 61.473 Bäume das öffentliche Straßenland in Steglitz-Zehlendorf. Im breiten Mittelfeld liegen die Bezirke Pankow, Charlottenburg-Wilmersdorf, Weiterlesen

Ein Tag im Zeichen des Umgangs mit Ressourcen

„Mehr Klimaschutz muss her!“, forderten die Veranstalter des 3. Berliner Klimatages am vergangenen Sonntag auf dem RAW-Gelände an der Warschauer Straße und informierten bei launigem Aprilwetter zum Schwer-punktthema „Urbane Mobilität“ sowie zu den Aspekten Energie, Ernährung und Konsum.

„Wir stellen ab Mai insgesamt 150 Unternehmen Lastenräder zur Verfügung, damit sie sie kosten-los erproben können“, berichtete Colin Pöstgens (r.) über das mit Bundesmitteln geförderte Projekt Velogut, das u. a. die Handwerkskammer Ber-lin mit unterstützt. „Ziel des Projektes ist es, das Lastenrad als modernes, wirt-schaftlich sinnvolles und umweltschonendes Transportmittel Weiterlesen

Neue Klimaschutzvereinbarung zwischen Berlin und der BSR

130 Millionen Euro wird die Berliner Stadtreinigung (BSR) in den nächsten Jahren für den Klimaschutz investieren. Dr. Tanja Wielgoß (r., neben Stefan Tidow), Vorstandsvorsitzende des Unter-nehmens, erklärte gestern beim Abschluss der 3. Klimaschutzvereinbarung zwischen der BSR und dem Land Berlin: „Wir ruhen uns nicht auf den Erfolgen der letzten Jahre aus, sondern legen nochmal eine Schippe drauf. Das ist nicht einfach, nachdem schon zwei Klimaschutz-perioden hinter uns liegen. Wir müssen uns mittlerweile sehr strecken, um auch an die höher hängenden Früchte zu kommen.“ Die BSR will bis 2025 Weiterlesen

Künstlerische Ausdrücke japanischer Protestkultur

„Sorgen wir dafür, dass der tragische Unfall von Fukushima der letzte gewesen ist!“, appellerte Ruiko Muto, Repräsentantin der Gruppe Frauen von Fuku-shima gestern Mittag auf dem Berliner Gendar-menmarkt. „Wenn ein Atomkraftwerk einmal eine Katastrophe ver-ursacht, sind Erde, Meer, Berge und Wälder für mehrere hundert Jahre verstrahlt, und die Menschen werden ihrer Rechte als Menschen beraubt“, erklärte die Aktivistin vor rund 350 Gleichgesinnten beim Auftakt der Kazaguruma-Demonstration zum 6. Jahrestag der Katastrophe Weiterlesen

Weitere Wege für Umweltbewusste

Aus den Hinterhöfen in Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick sind die Altglas-Tonnen bereits verschwunden. Die Folge sei ein deutlicher Rückgang der altglascontainer Sammelmenge und des Recyclings, weil vor allem ältere und körperlich beeinträchtigte Men-schen die Wege zu Straßencontainern oft nicht schaffen, kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Für Pankow, Mitte und Reinickendorf verhandelt der Senat aktuell über die Altglassammlung ab 2018, und für Friedrichs-hain-Kreuzberg, Tempelhof-Schöneberg und Neukölln werden ab 2019 neue Verträ-ge gelten. „Mit ihren Plänen zum Abzug weiterer Altglastonnen Weiterlesen

Feste feste feiern

schnee-tempelhofer-feld_berlin-neukoellnAuf dem Tempelhofer Feld muss man sich gar nicht erst auf die Suche nach einer Location machen, die dafür geeignet ist, den heutigen Spring-in-eine-Pfütze-Tag zu feiern. Statt Gummistiefeln und Wasserlachen sind dort dick gefütterte Winterschuhe und viel Platz zum Rodeln und Skilanglauf angesagt. Als Proviant drängen sich dabei heute mehr denn je Äpfel auf, denn seit nunmehr sieben Jahren ist der 11. Januar auch der Tag des deutschen Apfels.
Schon wesentlich länger gibt der Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration alljährlich den Interkulturellen Kalender heraus, der jedoch Aktionstage ausklammert und sich stattdessen auf einen Überblick über Feiertage der Weltreligionen beschränkt.

Rund 550 vorhanden, etwa 800 nötig: Lebensgefährliches Defizit bei Schlafplätzen für Wohnungslose in Berlin

u-bahn-station-hermannstrasse_neukoellnSchnee, Bodenfrost, Minusgrade, gefährliches Glatteis auf den Straßen, warnte der Deutsche Wetterdienst am vergangenen Wochenende. Besonders ernst wird es im Januar für Wohnungslose. Sinkt das Thermo-meter unter Null, droht beim Übernachten im Freien der Erfrierungstod. Allein in Berlin leben 3.000 bis 6.000 Wohnungslose – so schätzen Experten – auf der Straße. Eine genaue Statistik gibt es nicht.

„Wir scheuen keinen Aufwand, damit die, die wenig haben, auch etwas bekommen“, versprach der Neuköllner Gesundheitsstadtrat Falko Liecke am Sonnabend. Er war zur 2. Spendenaktion für Obdach-lose als ein Gast von vielen vor die Bahnhofsmission am Zoo in der Charlottenburger Jebensstraße auf die Bühne gekommen. An rund zwei Dutzend Weiterlesen

Wenn sich eine weiße Decke auf die Hauptstadt legt …

Mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro kann belangt werden, wer in Berlin schnee-hasenheide-neukoellnStreusalz einsetzt, ohne dafür eine Sondergeneh-migung zu haben. Soweit die Theorie, nur: In der Praxis erweist sich die Vorschrift als Papiertiger, weil sie nicht durchgesetzt wird, wie der BUND Berlin kritisiert. Zudem vertreibe der Handel wei-terhin „scharfe“ Taumittel, die zwar die Rutsch-gefahr auf Gehwegen minimieren, aber auch Tierpfoten und Pflanzen schädigen. „In den letzten Jahren zeigen sich wieder vermehrt Salzschäden an Berlins Straßenbäumen. Gerade unsere Weiterlesen

Happy New Year!

wunderkerzenDie FACETTEN-Magazin-Redaktion wünscht, einen verheißungsvollen Start ins neue Jahr gehabt zu haben, und hofft auf ein gesundes, friedliches und rundum erfreuliches 2017, das – nicht nur in Neukölln bzw. für die Neuköllnerinnen und Neuköllner – vieles, was positiv verwundert, bereithält.

Venus am Hermannplatz

venus_hermannplatz-neukoelln_suedwest_2016Ist Ihnen auch schon die Venus am Abendhimmel aufgefallen, die in diesen Tagen der Sonne folgend im silvester2012_rathaus-neukoellnSüdwesten untergeht? Auf dem Hermannplatz beispielsweise wird sie heute gegen 18 Uhr ungefähr über der Hasenheide zu sehen sein – wenn die Bedingungen gut sind und keine Wolken oder Nebel-schwaden der Silvesterböllerei die Sicht verhängen. Die Zeit, in der über Hauptstädten wie London, Paris oder Berlin nachts die Milchstraße am Himmel zu sehen war, ist zwar vorbei, seitdem das elektrische Licht die Straßen erobert hat, aber neben dem Mond Weiterlesen

Blicke über die Schulter von Harald Wolf

untitled„Regieren ist ein systematisches Enttäuschen von Erwartungen, die eine Partei in der Opposition geschaffen hat und derentwegen sie in die Regierung kam“, stellte der Parteienforscher Joachim Raschke einst in einer Studie über die Partei der Grünen fest. Raschkes Befund aus dem Jahr 1993, der in dem Buch „Die Grünen. Wie sie wurden, was sie sind“ nachzulesen ist, dürfte prinzipiell für alle Parteien gültig sein. Harald Wolf, der von 2002 bis 2011 Senator und stellvertretender Bürgermeister in Berlin für die Partei Die Linke war, hat über das Dilemma der Regierungspartei ein dickes Buch geschrieben: „Rot-Rot in Berlin. 2002 bis 2011: eine (selbst)-kritische Bilanz“ heißt seine 328 Seiten starke Veröffentlichung, die im Frühjahr 2016 rechtzeitig vor den Abgeordnetenhauswahlen mit Weiterlesen

Von der Bildfläche verschwunden

glockenturm-olympiastadion_sendemasten-britz_gropiusstadt-neukoellnOb man vom Glockenturm am Olympiastadion auch den Rathausturm Neukölln sehen, das muss man einmal mit glockenturm-olympiastadion_gropiusstadt-neukoellneinem guten Fernglas versuchen. Gut erkennbar ist jedenfalls die Gropiusstadt. Allerdings, wer der Tafel folgend, die Sendemasten Britz sucht, wird diese ganz sicher nicht mehr finden: Der letzte, 160 Meter hohe Rias-Mast wurde am 18. Juli 2015 gesprengt und bilderbuchmäßig zu Fall gebracht.