… und ein glückliches neues Jahr!

Die Rauchschwaden der Silvesternacht sind verflogen. In meiner meist beschaulichen Neuköllner Wohnstraße werden heute nur noch ganz vereinzelt Böller gezündet. Zum Jahreswechsel 1999 / 2000 durchschlug eine Silvesterrakete das Doppelfenster meines Arbeitszimmers, versengte die Gardine und landete im Bücherregal, wo sie einen hässlichen Brandfleck auf einem Buch als dauerhafte Erinnerung hinterließ. Drei Jahre später explodierte kurz nach Mitternacht direkt vor meinem Küchenfenster ein Böller, so dass eine Scheibe barst. In der zurückliegenden Silvesternacht prallte gegen 22 Uhr der hölzerne Leitstab einer Feuerwerksrakete gegen Weiterlesen

Neuköllner Grüne werben für einen Jahreswechsel ohne Böller

In immer mehr deutschen Innenstädten wird privates Böllern zum Jahreswechsel verboten. Die Neuköllner Grünen begrüßen diese Entwicklung.  „Jahr für Jahr gibt es betroffene Worte im Nachgang zu Silvester. Viele Menschen verurteilen die missbräuchliche Verwendung von Feuerwerk, die teils schwer Verletzten, die Sachschäden und die Umweltverschmutzung, die jedes Jahr zurückbleiben. Eine wachsende Mehrheit von Weiterlesen

Spanplatten am Musikhaus Bading als Pinnwand der Bestürzung und Anteilnahme

„Was für eine sinnlose Tat – liebes Musikhaus Bading-Team: Wir drücken Euch für einen guten Neuanfang die Daumen!“, so macht die Neuköllner Oper auf ihrer Facebook-Seite ihre Anteilnahme öffentlich, nachdem in der Silvesternacht Randalierer erst eine Scheibe des Musikgeschäftes gesprengt und dann Feuerwerkskörper in den Verkaufsraum geworfen hatten, bis er völlig ausbrannte. „Bading repräsentierte wie kein anderes Geschäft die große Musikgeschichte Neuköllns“, erinnert – ebenfalls bei Facebook – die langjährige Neuköllner Kulturamtsleiterin Dr. Dorothea Kolland Weiterlesen

Schock am Neujahrstag: Ein Stück Neuköllner Tradition zerstört

Um einen Brand im Musikhaus Bading zu löschen, musste die Berliner Feuerwehr zu einem ihrer größten Einsätze in der zurücklie-genden Silvesternacht nach Neukölln ausrücken. „Es brannte die Einrichtung des Ladengeschäf-tes mit Durchbrand in eine Wohnung im 1. Obergeschoss. Drei Personen mussten aus dem Gebäude gerettet werden, eine davon über eine Drehleiter. Zwei Personen wurden anschließend in ein Krankenhaus transportiert“, informierte die Pressestelle der Berliner Feuerwehr nach dem Großeinsatz an Weiterlesen

Orte und ihre Geschichte(n): Kiezkunde für Anfänger und Fortgeschrittene

Ausgerechnet an diesem Wochenende, wenn wegen des Rixdorfer Weihnachts-markts besonders viele Menschen am Richardplatz 1_ausstellung-geschichte-richardplatz_frauenzentrum-neukoellnsind, die besonders wenig über die Gegend dort wissen, ist der Frauentreffpunkt Affidamento nur für geladene Gäste des Neuköll-ner Bezirksamts geöffnet – und somit auch die sehenswerte Ausstellung „Geschichte(n) im Quartier Richardplatz Süd“.

Zehn Adressen im Kiez hat sich das Team von Stadträumliches Lernen herausgepickt, um an ihnen einerseits den Wandel über Jahrhunderte hinweg bis in die Gegenwart in Texten und Bildern zu veranschaulichen und andererseits verschiedene thematische Aspekte zu beleuchten. Weiterlesen

Da weg ist das Ziel

Mancher schließt einfach die Ladentür ab und lässt die Rollläden vor den Schau-fenstern herunter – auf Nimmerwiedersehen. Andere leiten das Ende ihres Kapitels bierbach-tv neukoellnals Selbstständige mit eigenem Geschäft in Neukölln mit einem Räumungsverkauf ein. Von Mieterhöhungen, die – wie bei Wohnungen – durch eine Kappungsgrenze in die Schranken gewiesen werden, können Gewerbetreibende im Bezirk nur träumen.
Stattdessen ist in diesem Marktsegment Frei-stil angesagt: Andreas Bierbach, der fast drei Jahrzehnte lang seinen HiFi-TV-Dienst in der Böhmischen Straße betrieb, kapitu-lierte kürzlich, als die Miete auf das Doppelte angehoben wurde. Auch Weiterlesen

Tierische Besetzung

Das Musikhaus Bading ist in den vergangenen 95 Jahren über die Bezirksgrenzen Neuköllns hinaus zur  Institution geworden. Den  100. Geburtstag wird das  Familien-

tauben_musik bading_neukölln

unternehmen aber nicht mehr feiern: Mitte nächsten Jahres, ist zu hören, soll Schluss sein und auch die Tauben werden ihre komfortablen Rastplätze auf den Lettern an der  Gebäudefassade  aufgeben und sich neue suchen müssen.

Discokugel, Tanzfläche und die Musik aus vielen Jahrzehnten im ehemaligen Ochsenstall

mythos vinyl_museum neukölln„Welche Musik hören eigentlich die Neuköllner? Das war für uns die Ausgangsfrage bei der Konzeption der Ausstellung“, sagt Volker Bana- siak vom Museum Neukölln. Das Ergebnis heißt Mythos Vinyl und zeichnet nicht nur die Ära der Schallplatte nach, sondern zeigt auch Neuköllner Größen des Musikgeschäfts und „schlägt einen Bogen zu gesellschaftlichen und politischen Ereignissen.“ Dass Banasiak, der im Museum primär als Stolpersteine-Koordinator für den Bezirk tätig ist, ins Kura- torenteam der neuen Sonderausstellung geholt wurde, kommt nicht von ungefähr: Er arbeitete jahrelang in der Musikindustrie.

Man schrieb das Jahr 1948, als der ameri-kanische Physiker Dr. Peter C. Goldmark das Patent für Schallplatten aus Vinyl anmeldete. Erst zehn Jahre später wurde in Deutschland das Schellack-Produktionszeitalter beendet und Singles und Langspielplatten made in Germany Weiterlesen

Und es ward Licht

weihnachtsbeleuchtung musik-bading_neuköllnWer Neukölln noch nicht allzu lange kennt (was bestimmt für viele der vom Hype angezogenen Zugezogenen gilt), wird es sich kaum vorstellen können: Die Karl-Marx-Straße unterschied sich noch vor wenigen Jahren in der Adventszeit nicht von den Einkaufsstraßen anderer Groß- und Kleinstädte. Auf den Bürgersteigen zwischen dem Platz der Stadt Hof und dem Rathaus waren Buden voller weihnachts-markttypischer Dinge zum Verschenken, Dekorieren, Trinken und Weiterlesen