Neukölln macht auf: Öffentliche Übergabe mobiler Rampen für den Richard- und Körnerkiez

Rampen verbessern die Mobilität vieler Menschen im Kiez, für die bereits eine Stufe zu einem Geschäft eine erhebliche Hürde darstellt. „Mit den mobilen Rampen“, so Sozialstadtrat Jochen Biedermann, „werden Körner- und Richardkiez ein Stück barrierefreier.“

Im Rahmen einer feierlichen Übergabe werden von Biedermann am 19. Januar mobile Rampen offiziell an Läden und soziale Träger in den beiden Kiezen überreicht. Die Übergabe im Rahmen der Aktion „Neukölln macht auf!“ beginnt um 14 Uhr an der Schudoma-/Mareschstraße im Richardkiez und wird um 15 Uhr auf dem Kirsten-Heisig-Platz im Körner-kiez fortgeführt. Bei Snacks und Getränken wird zudem das Projekt Weiterlesen

Ausweitung der Straßensozialarbeit am S-Bahnhof Neukölln

Die Situation rund um den S-Bahnhof Neukölln ist, seit am ÖPNV-Knotenpunkt Drogenhandel und -konsum überhandnehmen, Ärgernis und Unsicherheits- bis Angstfaktor zugleich. fixpunkt-iDeshalb wurde dort im letzten Jahr ein entsprechendes, mit Mitteln des zu-ständigen Quartiersmanagements finanziertes Straßensozialarbeit-Projekt erprobt. Erfolgreich, wie es heißt. Um weiterhin Anwohner, Passanten und den öffentlichen Raum zu entlasten und Drogenkonsumenten „den Weg in das bestehende Suchthilfesystem zu weisen“, setzt das Bezirksamt Neukölln nun, wie Gesundheitsstadtrat Weiterlesen

Orte und ihre Geschichte(n): Kiezkunde für Anfänger und Fortgeschrittene

Ausgerechnet an diesem Wochenende, wenn wegen des Rixdorfer Weihnachts-markts besonders viele Menschen am Richardplatz 1_ausstellung-geschichte-richardplatz_frauenzentrum-neukoellnsind, die besonders wenig über die Gegend dort wissen, ist der Frauentreffpunkt Affidamento nur für geladene Gäste des Neuköll-ner Bezirksamts geöffnet – und somit auch die sehenswerte Ausstellung „Geschichte(n) im Quartier Richardplatz Süd“.

Zehn Adressen im Kiez hat sich das Team von Stadträumliches Lernen herausgepickt, um an ihnen einerseits den Wandel über Jahrhunderte hinweg bis in die Gegenwart in Texten und Bildern zu veranschaulichen und andererseits verschiedene thematische Aspekte zu beleuchten. Weiterlesen

Ende der fahrradpolitischen Armutszeugnisse im Neuköllner Norden eingeläutet?

giffey_info-va neukoelln faehrt rad„Wir wissen, dass nicht alles gut ist, aber Radverkehr ist nur ein Thema neben vielen anderen.“ Mit dieser realistischen, aber auch ernüchternden Einschätzung begrüßte Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey bvv-saal_info-va neukoelln faehrt rad(r.) gestern im BVV-Saal des Rathauses zahlreiche Bür-gerinnen und Bürger zur Veranstaltung „Neukölln fährt Rad“. Zweieinhalb Stunden später war zu-mindest der mit der Einladung erhobene Anspruch erfüllt: Ein Dialog über die Zukunft des Radverkehrs in Nord-Neukölln scheint tatsächlich in Gang zu kommen. „Ich verspreche Ihnen: Wir werden im Radverkehr einen Weiterlesen

B wie BER, Brandschutzauflagen und Baugenehmigung

Viele Köche verderben den Brei, heißt es. Dass vor vier Wochen gleich zu sechst der Spatenstich für das Gemeinschaftshaus Droryplatz vollzogen wurde, ist aber spatenstich gemeinschaftsgebaeude bildung in bewegung droryplatz_neukoellnnicht der Grund dafür, dass die Bautätigkeiten auf sich warten lassen. Auch der energische Auftritt der Big Band der Löwenzahn-Schule, die den Festakt eröffnete, brachte nicht den erhofften Schwung in die Realisie-rung bigband loewenzahn-grundschule neukoellndes Bauvorhabens auf dem Pausenhof der Neuköllner Grundschule.

Es sind zwei Wörter, die mit B wie BER beginnen, Brandschutzauflagen und Baugenehmigung, die auch beim Gemeinschaftshaus Droryplatz Verzögerungen bedeuten. Daher müsse bei der Fertigstellung des Bauprojekts, die auf der Website des QM Richardplatz Süd mit „im Herbst 2016“ benannt ist, eher vom Weiterlesen

Die Rixdorf Saga und ihre nackten Fakten

10.000 Euro haben oder nicht haben? Der Traumpfad e. V., der morgen zum Finale seiner Rixdorf Saga im Böhmischen Dorf einlädt, entschied sich für letzteres: Nach-dem Plakat Rixdorf Saga III_Traumpfad e.v. Neuköllndas Quartiersmanagement Richardplatz Süd als Geldgeber das Plakat (r.) „ohne Begründung abgelehnt“ hatte, reichte der Verein zwar erst einen „sensibleren Ent-wurf“ ein, der genehmigt wurde, beschloss aber letztlich in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, so Spre-cher Norbert Kleemann, den Fördervertrag „wegen büro-kratischer Restriktionen“, die seit jeher zu wenig Zeit für die kreative und bewohneraktivierende Projektarbeit ließen, zu kündigen. Die Konsequenz für die Zuschauer sei, dass bei der Rixdorf Saga III erstmalig Spenden zur Finanzie-rung der nötigen Infrastruktur generiert würden. Das QM Richardplatz Süd will die somit wieder vakanten Förder-mittel laut Quartiersmanagerin Anja Bederke „aufgrund der aktuellen politischen Lage schnellstmöglich einem Tan-dem-Projekt für Geflüchtete zu Gute kommen lassen“.

Hilfe anbieten, ohne Scham zu bewirken

aktion alpha-kompetenz_berlin-neuköllnMeist reichen schon Kleinigkeiten, damit  Unbehagen in Angst umschlägt: mit Schriftstücken übersäte Schau- fenster oder Kugelschreiber und Formulare direkt neben der Eingangstür. Es sind Signale, die abschreckend wirken – auf alle, die nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben können. Also auf etwa 28.000 Men- schen, die in Neukölln leben, oder mehr als 300.000 Berliner. Gedanken über die Wirkung solcher Alltäg- lichkeiten macht sich aber kaum jemand, weil das Thema Analphabetismus im Bewusstsein derer, die lesen und schreiben können, häufig die Relevanz einer Marginalie hat. Zu unvorstellbar ist ein Leben in einer Parallelwelt ohne diese Fertigkeiten.

So ergeht es zum Leidwesen der Betroffenen auch vielen, die bei ihrer Arbeit in sozialen oder kulturellen Einrichtungen, Ämtern, Arztpraxen und medizinischen Bera- tungsstellen häufig mit funktionalen An-Alphabeten zu tun haben. Insoweit unter- scheidet Neukölln sich nicht von anderen Berliner Bezirken – und Weiterlesen

Orientierungshilfe für Detektive im Richardkiez

Für Berlins Schüler beginnt das neue Jahr mit zwei Brückentagen. Erst Montag wer- den die Kinder und Jugendlichen wieder in den Schulen erwartet. Mädchen und Jungen, die ihre Rest-Ferien damit verbringen wollen, die Gegend um den Neuköllner

quartier_richardplatz_sued_-_kinderkiezplan

Richardplatz besser kennenzulernen, können dafür nun eine kindgerechte Orientie- rungshilfe des dortigen Quartiersmanagements nutzen: den  KinderKiezPlan. Er stellt einerseits Einrichtungen vor, lädt aber andererseits mit einem Detektivspiel auch zum spielerischen und alles andere als planlosen Erkunden des Viertels ein.

Neues Grün für den Esperantoplatz

1887 stellte ein jüdischer Augenarzt ein Lehrbuch vor, in dem es um etwas ging, das mit seinem Fachgebiet so gar nichts zu tun hatte: Dr. Lazarus Ludwig Zamenhof hatte eine neue Sprache erfunden, die er Lingvo Internacia (= Internationale Sprache) nannte. Heute ist sie unter dem Namen Esperanto weltweit bekannt. Von einer sol- chen Prominenz ist der  Esperantoplatz  in Neukölln, wo seit über 20 Jahren zu Ehren

3_sommerfest esperantoplatz neukölln zamenhof-eiche_esperantoplatz neukölln

des Esperanto-Erfinders eine Zamenhof-Eiche steht, weit entfernt. Weiterlesen

Schwarz auf Weiß

Elf Quartiersmanagement-Gebiete  gibt es in Neukölln, mehr als in jedem anderen Berliner Bezirk. Was die einzelnen QMs für ihre Kieze planen und welche Schwer- punkte die Quartiersmanager für ihre eigene Arbeit sehen, wird periodisch in einem Strategiepapier mit dem sperrigen Titel  „Integriertes Hand- lungs- und Entwicklungskonzept“  festgeschrieben.

Fünf der elf Neuköllner Quartiersmanagements  haben ihre Handlungskonzepte für 2012 bereits als pdf-Dateien ver- öffentlicht: Richardkiez, Rollbergkiez, Schillerkiez, Ganghofer- straße und High-Deck-Siedlung. Bewohner des Körner-, Reuter- und Flughafenkiezes sowie der QM-Gebiete Gropius- stadt, Weiße Siedlung-Dammweg und Donaustraße-Nord müssen noch warten, bis sie nachlesen können, was in ihren Vierteln mit Soziale Stadt-Mitteln angepackt wird – oder werden soll.

.

Neukölln-Macher auf Augenhöhe

Viele hetzen oder schlendern achtlos an der Backsteinmauer vorbei. Andere sehen sich wenigstens einzelne der 12 großformatigen Portrait-Fotos, die seit drei Wochen an ausstellung "wir machen neukölln", karl-marx-straße, magdalenenkirche,christina stivaliihr hängen. Und dann sind da noch die, die ganz genau hingu- cken, jedes Bild mustern, sich die knappen Informationen über die Por- traitierten durchlesen und sogar den Aushang studieren, der den Sinn und Zweck der Ausstellung an Neuköllns Karl-Marx-Straße preisgibt.

„Die haben was mit der Kirche zu tun. Gemeindemitglieder?“, vermutet ein Passant, der der Fotostrecke offenbar kaum Aufmerksamkeit schenkte. Denn dem ist nicht so. Die Bilder in direkter Nachbarschaft zur Magdalenenkirche sind das Er- gebnis des Projekts „Wir machen Neukölln“ und zeigen Geschäftsleute, die an der Karl-Marx-Straße und im angrenzenden Richardkiez ihre Läden haben. Thomas Brenner ist dabei, der Chef der direkt gegenüber liegenden Körner-Apotheke, die seit vielen Wochen Baustellenrabatte auf einige Arzneimittel gibt, damit Kunden der ausstellung "wir machen neukölln", karl-marx-straße, magdalenenkirche, christina stivaliAufenthalt in Neuköllns Hauptstraße wenigstens finanziell in guter Erinne- rung bleibt. Auch Bao Ngonc Wro- na-Hong, Änderungsschneiderin Ma- rija Zajac, Inken Planthaber, Zeitungs- laden-Inhaber Varinder Kumar Ka- poor, Luis Enrique Drews Albano, Herr Mier  und Gönül Hürriyet Aydin zeigen wie einige andere Gesicht und geben zugleich einen Einblick in die gewerbliche wie auch kulturelle Vielfalt der Gegend. „Es sind vorrangig solche, die im Kiez aktiv sind und ihn mitprägen“, erklärt Projektleiterin Marie Wilz die Auswahl.

Herausgekommen sei eine Art Hommage an die kleinen Kiezläden, die ob des Umbruchs in Neukölln jenseits vom Hype schwierige Zeiten erleben:  „Sie haben nicht nur mit steigenden Mietkosten, sondern auch mit ungleich bemittelteren neuen Konkurrenten zu ausstellung "wir machen neukölln", karl-marx-straße, magdalenenkirche, christina stivalikämpfen. So ernten die früheren Bewohner immer weniger die Früchte ihrer langjährigen Arbeit.“ Angedacht sei auch, die Fotoserie mit Gewerbetrei- benden anderer Neuköllner Kieze fortzu- setzen, sie dann vielleicht sogar in einem Album zu sammeln.

Vorher sollen aber die 12 aktuellen, von der Fotografin Christina Stivali abgelichteten Wir machen Neukölln-Protagonisten unter ein Dach im Richardkiez umziehen. Genaues stehe aber noch nicht fest, sagt Marie Wilz, deren Projekt mit 5.000 Euro aus Mitteln der [Aktion! Karl-Marx-Straße] und des Quartiers- managements Richardplatz-Süd finanziert wurde: „Wir waren positiv überrascht, dieses Jahr noch eine Förderung zu bekommen, zumal die Planung extrem kurzfristig war. Aber es zeigt uns, dass das Interesse am Thema da ist. Letztendlich haben wir das komplette Projekt in weniger als vier Wochen durchgezogen.“ Die guten Kontakte der Finanziers zu den Geschäftsleuten verschaffte den Ausstellungsmacherinnen einen Vertrauensvorschuss. „Trotzdem war ich überrascht, wie schnell sie zugestimmt haben und vor allem, wie wenig Scheu sie davor hatten, fotografiert zu werden und dann ihr Portrait überdimensional auf der Straße hängen zu sehen“, erinnert sich Marie Wilz, die selber im Kiez lebt. „Wir waren wirklich beeindruckt von der Offenheit und der Herzlichkeit aller Gewerbe- treibenden.“ Faktoren, die im Alltag der Einzelhändler und Dienstleister nicht un- wesentlich zum wirtschaftlichen Überleben in Neukölln beitragen.

=ensa=