Warnung vor mobilen Gefahrenquellen jetzt auch in Neukölln

Laufen und lesen, kriegen sie locker gleichzeitig hin, mehr dringt aber kaum in ihre smombies_neukoellnnur begrenzt multitaskingfähige Aufmerk-samkeit vor. Das macht Smombies zu einer Gefahr für sich selber und andere, auf die nun in Neukölln hingewiesen wird. Eine Neuköllner Erfindung ist das Motiv jedoch nicht: Schon vor einem Vierteljahr, als das Kofferwort aus Smart-phone und Zombie Jugendwort 2015 wurde, kreierte der schwedische Grafi-ker Jacob Sempler Schilder für Straßen in Stockholm, um dort vor der Kollisionsgefahr mit Geistesabwesenden zu warnen.

Eine Frage der Haltung

Es geht schon morgens los und endet erst mit dem Einschlafen: Fast ständig sind Entscheidungen gefordert. Was z. B. tun, wenn’s auf dem Nachhauseweg plötzlich klopapier statt regenschirm_neukoellnzu regnen anfängt und kein Schirm zur Hand ist? Dieser Neuköllner erteilte den Varianten „Kapuze aufsetzen“ und „Unter einem Balkon das Ende des Schauers abwarten“ eine Absage und entschied sich für eine Lösung, die sonst vornehmlich bei afrikanischen Frauen zu beobachten ist. Die Hände lässig in den Hosentaschen, balan-cierte er – begünstigt durch Windstille und Haltung beweisend – so erhobenen wie trockenen Hauptes seinen Einkauf durch die Straßen.

Kein gutes Pflaster für StreetArt

Das Tauwetter hat ganze Arbeit geleistet. Vom Schnee, der in den letzten Tagen teppich auf kreuzung_neukoellnauf Neukölln rieselte, sind nur noch Reste übrig. Wer jedoch erwartete, dass somit der ziemlich rote Teppich, der Dienstag-mittag auf der Kreuzung Oker-/Weisestraße für den Winter ausgerollt worden war, wie-der zum Vorschein kommt, wurde ent-täuscht. Dass Neukölln kein gutes Pflaster für nachhaltige Streetart-Installationen ist, mussten vor einigen Sommern schon die-jenigen erfahren, die  in der Selchower Straße ein Stück Strandleben inszenierten.

Neuer Recycling-Trend?

secondhand-nagelstudio_neukoellnIn Neuköllns Fashion-Szene ist die Wiederverwertung gebrauchter Klei-dung längst schwer angesagt. Durch phantasievolles Upcycling werden bei Labels wie TingDing alte Klamot-ten zu origineller Mode aufgemotzt. In Britz geht man auf den ersten Blick mit der Attitude, bloß nichts wegzu-schmeißen, noch einen Schritt wei-ter. Auf den zweiten erweist sich aber, dass die Leuchtreklame das Angebot bei Angelique extrem ver-kürzt wiedergibt und die Wiederverwertung künstlicher Fingernägel nicht dazu gehört.

Auf den Punkt gebracht

sattelschutz_neuköllnWenn – wie heute – das Neuköllner Wet-ter als Stimmungs-aufheller auf ganzer Linie versagt und das Radfahren zum Ge-genteil eines Vergnü-gens macht, schafft es immerhin eine Hamburger Brauerei, den Blues durch ein Schmunzeln zu un-terbrechen.

Bewegter Blickfang

fensterdeko_thiemannstr neuköllnGarantiert ein Hingucker sind die Fenster in einer Parterrewohnung in der Neuköllner Thiemannstraße. Erst recht wenn sich einige der Figuren, die mit Solarzellen ausgerüstet sind, dank der Lichteinstrah-lung bewegen.

Dies tun sie selbst an wolkenverhangenen Tagen und lassen einen den Weg mit einem Schmunzeln weitergehen.

Prost Mahlzeit!

Manchmal müssen in Neukölln die reißerischen Titelblätter von Massenmedien Platz für individuelle Verlautbarungen machen. Dass hinter dieser das Team von Berliner Berg steckt, ist unwahrscheinlich, wäre aber schlüssig. Denn es sammelt seit einer Woche  per Crowdfunding  für den Bau einer  eigenen  5 Hektoliter-Brauanlage, in der

frühstücksgetränk bier_neukölln

dann hinter dem Schankraum in der Kopfstraße 59 im Rollbergviertel u. a. wieder eine Berliner Weiße nach traditioneller Brauart gebraut werden soll.

Zeitzonen

In Neukölln ticken die Uhren anders. Wer davon nicht überzeugt werden will, sollte an der Ecke Karl-Marx-/Saalestraße den Blick zu den Zeitanzeigern am S-Bahnhof Neu-kölln meiden. Schon seit Jahren pfeifen diese auf Synchronität und stiften stattdes-sen  lieber und mit  wachsendem Ehrgeiz  Verwirrung. Bei der  S-Bahn Berlin scheint

zeitzonen s-bahnhof neukölln

das jedoch niemanden zu interessieren, zumal sich das Problem bei gleichbleiben-der Trägheit der Uhr an der Karl-Marx-Straße in 20 Jahren von selber erledigen wird.

Temporärer Quantensprung bei der Artenvielfalt

Die Wahrscheinlichkeit, in Neukölln Tieren zu begegnen, die normalerweise nicht zum Stadtbild gehören, ist momentan besonders groß – vor allem in der Gegend um das Estrel Hotel. Dort treffen sich nämlich noch bis morgen über 2.000 Fans der Furry-Bewegung, die aus 43 Nationen kommen, zur 21. Eurofurence-Convention. Be-

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reits gestern präsentierten sich die passionierten Fellträger bei ihrer traditionellen Parade, heute steigt die große Samstagabend-Show, und morgen reisen die Furries wieder ab. Ihre natürlichen Vorbilder bleiben.

Saisonale Zweckentfremdung

Selbstverständlich mag mitten im Sommer niemand – abgesehen von Frostfans – an den Winter denken. Dessen Rückkehr aber so rigoros auszuschließen, wie es vor Das Kapital und Die schiefe Bahn am Karl-Marx-Platz durch die Umnutzung einer Hei-zung beispielhaft  symbolisiert wird, ist  schon sehr utopisch. Dass in Neukölln  Fahr-

radiator-fahrradständer_neukölln

radständer benötigt werden, steht zweifelsfrei fest. Heizungen werden aber definitiv – Klimawandel hin oder her – auch noch gebraucht, spätestens wenn sich die Park-platzsituation wegen der pausierenden Schönwetterradler wieder etwas entspannt.

Wervechselungsfegahr

Über 6.700 Bewerbungen auf 420 Stellen gab es zum Ausbildungsstart im Frühjahr bei der Berliner Polizei – aber trotzdem hat diese ein Nachwuchsproblem. Ein Viertel der eingeladenen Bewerber kommt gar nicht erst zum Eignungstest, und von denen, die ihn machen, fallen etwa 40 Prozent durch: „Davon allein  85 Prozent wegen  man-

pozilei neukölln

gelnder Deutschkenntnisse“, wird ein Polizeisprecher zitiert. Dennoch habe man alle Stellen besetzen können. Bleibt zu hoffen, dass niemand, der eine bekam, mal in Neukölln auf den Duchstabenbreher reinfällt und am falschen Einsatzfahrzeug wartet.

Gut behütet

Nicht nur, wenn mittwochs und samstags auf dem Neuköllner Karl-Marx-Platz Wochenmarkt  ist, können sie  sich nützlich machen. Auch sonst  sind die Figuren der von Hartmut Bonk geschaffenen Skulpturengruppe  Imaginäres Theater vielseitig ein-

1_imaginäres theater_neukölln 2_skulpturengruppe imaginäres theater_neukölln 3_skulpturengruppe imaginäres theater_neukölln

setzbar. Momentan geben sie die Protagonisten für den Song „You Can Leave Your Hat On“ von Joe Cocker: Der im Dezember letzten Jahres verstorbene Sänger wäre am 20. Mai 71 Jahre alt geworden.

Eis, Eis, Baby!

So warm wie gestern und vorgestern ist es heute nicht mehr, aber schon Anfang nächster Woche sollen die Temperaturen in Neukölln wieder über die 20°-Marke klet-

emser str 89_neukölln

tern. Da gelüstet es manchen nach Abkühlung. Wohl denen, die sich gerade in der Emser Straße aufhalten: Dort gibt es erfrischende Saisonartikel ganzjährig gratis.

Antizyklisch

Könnte man meinen. Doch es sind nur noch gut sieben Monate, bis die Kluft auf dem Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt  wieder gebraucht  wird. Sie schonmal  kräftig durchzu-lüften, ist  also auf keinen Fall dumm. Und wenn das – wie hier  am Richardplatz – für

weihnachtsmann-kostüm-lüftung_richardplatz neukölln

alle gut sichtbar geschieht, werden gleich noch alle, die in diesem Jahr nicht wieder zu den Last-Minute-Geschenke-Shoppern gehören wollen, an ihren Vorsatz erinnert.

Ach sooo …

Manchmal gibt der Einzelhandel in Neukölln Rätsel auf, die selbst durch die Ko- existenz von Lesefähigkeit und Phantasie kaum zu  lösen sind. Da hilft, wie bei einem Möbel- und Krimskramsladen in der Hermannstraße, nur der Blick in die mit  „Bische

bische_hermannstraße neukölln

St. 3,-„ beschriftete Kiste weiter. Es ist aber nicht der Singular des mitteldeutschen Verbs bischen, der in ihr  liegt, um stückweise verkauft  zu werden, sondern …

Klotzen statt kleckern

Bei der Gestaltung des Gartens sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt: Garten- zwerge, Vogelhäuschen, Insektenhotels, Blumen verschiedenster  Arten und  Farben,

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naturbelassene Biotope und durchgestylte Landschaftsarchitektur, Buddelkisten und Schaukeln. Oder eben, wie auf einem Britzer Grundstück, ein grasender Stier.

Mysterium Eiwal

Inspektion von allen Seiten, Deckel auf, „Che cos’è?“, Deckel zu, grübelnde Blicke werden durch Nerd-Brillen ausgetauscht. Die angesagtesten Apps, die coolsten Kla- mottenläden, Szene-Cafés und  Bars, die abgefahrensten Party-Locations und  Insta- gram-Fotos: Was  das angeht, muss man dem  italienischen Hipster-Pärchen sicher

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nichts erklären. Aber das simple Service-Tool für ein bequemes Entziffern zu kleiner Produktinformationen namens Eiwal, das ohne angebissenen Apfel und wischende Fingerbewegungen auskommt, stellt die beiden dann doch in einem Neuköllner Drogeriemarkt vor schier unlösbare Rätsel.

Neukölln nun wieder …

Während in geschlechtergemischten Haushalten häufig noch die Umerziehung der männlichen Mitbewohner von Steh- zu Sitzpinklern nicht vollendet ist, wird hier bereits

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die Alltagstauglichkeit des vielleicht nächsten Sanitär-Trends erprobt: Am Herrfurth- platz ist eine öffentliche Versuchsanordnung für Liegendpinkler eingerichtet worden.

Nicht ärgern! Staunen!

Parkende Autos, Fußgänger, Hunde: Auf Neuköllns Radwegen trifft man auf man- ches, was dort nicht hingehört und zu umkurven ist. Eine andere Dimension hat  aber

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das, was auf dem Radweg Oderstraße in Höhe des südlichen Eingangs zum Tem- pelhofer Feld  zu erwarten ist. Da dürfte klingeln zwecklos und die Devise „Der Klei- nere gibt nach“ sinnvoll sein.

Einladung zum Kürzertreten

Die Verlockungen lauern momentan überall. Wohin man auch kommt: Teller mit Plätz- chen, Marzipankartoffeln und -broten, Fondantkonfekt, Pralinés und Schokoweih- nachtsmännern sind schon da. Bei den Hauptmahlzeiten etwas kürzer zu treten und auf schwere Kost zu verzichten, kann also nicht schaden. Auf alle, die das beherzigen

tagesgericht glühwein_neukölln

und sich sagen „Das bisschen, das ich esse, kann ich auch trinken!“, setzt nun ein Neuköllner Gastronom. Na dann: Guten Appetit bzw. Prost! Auf der Abendkarte steht bestimmt als Hauptgericht: Feuerzangenbowle.