Pilotprojekt zur Videoüberwachung mit Gesichtserkennung in Neuköllns Nachbarbezirk gestartet

Mehr Videoüberwachung am Bahnhof Neukölln wünscht sich Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey, um die objektive Kriminalitätsbelastung zu senken und das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Drei S-Bahn-Statio-nen entfernt, am Bahnhof Süd-kreuz in Tempelhof-Schöneberg startete gestern das Bundesinnen-ministerium ein vielbeachtetes Pilotprojekt von Bundespolizei, Bundeskriminalamt und Deutscher Bahn AG zur Videoüberwachung mit auto-matischer Gesichtserkennung.

Das Projekt findet allerdings nicht nur Zustimmung. Vor tiefen Eingriffen in die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger warnte der Freiheit statt Angst e. V. und rief bei einer Kundgebung auf dem Weiterlesen

Hilfe für die Schritte über Hemmschwellen und Brücken

Zu einem offenen Nachmittag mit vielen Informationsangeboten lud am vergangenen Mittwoch die Ambulante Suchthilfe der Vista gGmbH in ihre Beratungsstelle in der Lahnstraße 84 ein. Die Berliner Landesdrogen-beauftragte Christine Köhler-Azara (r.) sprach ein Grußwort. Für die Abteilung Gesundheit des Bezirksamt war Wolfgang Jas (l.) gekommen, der für die Suchthilfekoordination und Suchtprävention in Neukölln zuständig ist.

In den Räumen der drei Einrichtungen Confamilia, Subways und Wigwam konnten sich fachkundige Kooperationspartner ebenso wie Nachbarn aus dem Kiez rund um Weiterlesen

Parkbuchten für Fahrräder: Neuköllner Pilotprojekt startet

Insgesamt 68 Fahrradbügel, teilt das Bezirksamt Neukölln mit, wurden an 10 Standorten im Neuköllner Norden installiert, 48 davon auf Parkstreifen und 20 auf Gehwegen. Die Positionen seien so gewählt worden, dass sie zusätzlich für „mehr Übersichtlichkeit an schwer einsehbaren Straßenüberquerungen sorgen, beispiels-weise vor Kitas oder Spielplätzen“.

Mit dem Pilotprojekt „Fahrradparken auf Fahrbahnen“, für das Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey heute Mittag in der Anzengruberstraße den offiziellen Start-schuss gibt, setzte der Bezirk einen im Juni letzten Jahres von SPD und Grünen initiierten BVV-Beschluss um, der „im Sinne eines groß-stadtfreundlichen integrierten Verkehrskonzepts“ zugleich bessere Weiterlesen

„Das Problem wird nicht mit einem Fingerschnippen zu beseitigen sein“

Am vergangenen Freitag bei einsetzender Abend-dämmerung auf dem Vorplatz des U- und S-Bahnhofs Neukölln: „Schön, dass Sie hergekommen sind, Herr Senator“, begrüßte Jens Demmler, alteingesessener Anwohner im Kiez, den Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD). „Die Bezirksbürgermeisterin hat mächtig Druck gemacht und immer wieder bei mir im Büro angerufen“, begründete Geisel (l.) seine Visite zur blauen Stunde am Neuköllner Problembahnhof und fügte hinzu: „Ich möchte meinen Respekt für ihre Arbeit ausdrücken. Das Thema ist dem Senat wichtig. Das Problem wird aber nicht mit einem Finger-schnippen zu beseitigen sein.“ Plastisch brachte Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey (M.) das Problem auf den Punkt: „Die Leute sitzen Weiterlesen

Maßnahmenpaket für die Gegend um den Bahnhof Neukölln

Viel Verständnis für den Einsatz eines Drogenkonsum-Mobils, aber auch zahlreiche kritische Fragen wegen der unübersehbaren Drogenprobleme am Bahnhof Neukölln waren Freitagabend bei der zweiten Anwohner-Informationsveranstaltung im Albrecht-Dürer-Gymnasium zu hören. Um die Anwohnerinnen und Anwohner über ein Modellprojekt zu informieren, bei dem voraussichtlich ab Juni bis Ende 2017 ein Drogenberatungs- und Konsummobil in der Karl-Marx-Straße an der Ecke Kirchhofstraße drei Tage in der Woche für jeweils vier Stunden eingerichtet wird, waren Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey (3. v. l.) und Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (3. v. r.) in die Oberschule Weiterlesen

Nicht ganz neue und ein altes Problem auf der Tagesordnung der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung

„Dringender Handlungsbedarf“ besteht aufgrund der Drogenproblematik am Bahnhof Neukölln, erklärt Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey auf der Webseite der SPD Neukölln und stellt dort ihren 10 Punkte umfassenden Aktionsplan vor: “Die Lage ist wirklich sehr problematisch – Drogenhandel und Drogenkonsum haben zugenommen. Anwohner, Gewerbetreibende und Menschen, die in der Gegend unterwegs sind beschweren sich und sind besorgt über die Situation.“ Gefordert werden u. a. eine stärkere Polizeipräsenz im und rund um den Bahnhof, härtere und konsequente Strafen für Drogendealer sowie Video-überwachung nicht nur im U-Bahnhof, sondern auch im S-Bahnhof. Weiterlesen

Florierender Handel am S-Bahnhof Neukölln – und was dagegen unternommen wird

Die städtebauliche Situation am U- und S-Bahnhof Neukölln, wo die Ringbahn heute die Karl-Marx-Straße auf einer breiten Stahlbrücke überquert, ist noch nie einfach gewesen. Als 1871 der Bahnhof Rixdorf an der Ringbahn eröffnet wurde, gab es zunächst nur einen beschrankten Bahnübergang. Bald musste zur Überquerung der Bahnanlage bei geschlos-sener Schranke ein hölzernes Brückenbauwerk für Fußgänger gebaut werden, der sogenannte Galgen. Erst 1895 wurde mit dem Umbau des Bahnhofs Rixdorf das 60 Stufen zählende Monstrum durch eine Bahnbrücke ersetzt. Mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 geriet der zentral gelegene Platz bis Herbst 1989 schlagartig an den Weiterlesen

Ausweitung der Straßensozialarbeit am S-Bahnhof Neukölln

Die Situation rund um den S-Bahnhof Neukölln ist, seit am ÖPNV-Knotenpunkt Drogenhandel und -konsum überhandnehmen, Ärgernis und Unsicherheits- bis Angstfaktor zugleich. fixpunkt-iDeshalb wurde dort im letzten Jahr ein entsprechendes, mit Mitteln des zu-ständigen Quartiersmanagements finanziertes Straßensozialarbeit-Projekt erprobt. Erfolgreich, wie es heißt. Um weiterhin Anwohner, Passanten und den öffentlichen Raum zu entlasten und Drogenkonsumenten „den Weg in das bestehende Suchthilfesystem zu weisen“, setzt das Bezirksamt Neukölln nun, wie Gesundheitsstadtrat Weiterlesen

„Wir brauchen eine vernünftigere Straßenverkehrsordnung, die die Radfahrer und Fußgänger mitnimmt“

hofreiter_critical mass-aktion gruene neukoellnEin eigenes Bild vom Ernst des Radfahrerlebens in Neukölln konnte sich gestern Nachmittag Anton „Toni“ Hofreiter bei einer Fahrradtour vom U+S-Bahnhof Neukölln zum Hermannplatz machen. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundes-tag, der von 2011 bis 2013 Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadt-entwicklung war, betonte die Bedeutung der Bundespolitik auch für den kommunalen Verkehr zu Fuß und mit dem Rad: „Die Berliner Bundespolitik stellt den Rechtsrahmen. Wir brauchen eine Weiterlesen

Rien ne va plus!

s-bahnring neuköllnBis zum Abend herrscht noch das normale Chaos mit Verspätungen, Zugausfällen und pünktlichen Abfahrten auf dem S-Bahn-Ring. Danach geht bis Montagmorgen an den Neuköllner Stationen wegen Weichen-Arbei-ten per Schiene gar nichts mehr: Ab 22 Uhr fahren Busse statt der S41 und S42 sowie S45 bis S47 zwischen Hermannstraße und Treptower Park bzw. Baumschulenweg. Mor-gen um 22 Uhr wird die Streckensperrung dann bis zur Station Tempelhof ausgeweitet, um auf dem Abschnitt Schienen und Schwel-len erneuern zu können.

Zeitzonen

In Neukölln ticken die Uhren anders. Wer davon nicht überzeugt werden will, sollte an der Ecke Karl-Marx-/Saalestraße den Blick zu den Zeitanzeigern am S-Bahnhof Neu-kölln meiden. Schon seit Jahren pfeifen diese auf Synchronität und stiften stattdes-sen  lieber und mit  wachsendem Ehrgeiz  Verwirrung. Bei der  S-Bahn Berlin scheint

zeitzonen s-bahnhof neukölln

das jedoch niemanden zu interessieren, zumal sich das Problem bei gleichbleiben-der Trägheit der Uhr an der Karl-Marx-Straße in 20 Jahren von selber erledigen wird.

Aus dem Bett und auf die Straße

braunschweiger straße_neuköllnWer heute Morgen in den Straßen Neuköllns unterwegs war, begegnete kaum jemandem. Doch nicht alle waren um kurz vor 9 noch dabei, von Feiern in den Mai oder dem Cham- pions-League-Halbfinalspiel des BVB zu träumen: Der Vorplatz und die Halle des S-Bahnhofs Neukölln waren vol- ler als im dicksten Berufsverkehr, auf dem Bahnsteig am Gleis der S 46 s-bahnhof neuköllnund 47 bildeten sich Grüppchen. Die meisten der Fahrgäste hatten dasselbe Ziel: Schöneweide.

Dort will mittags ein NPD-Aufzug starten und eben den wollen die Unterstützer des Bündnisses „1. Mai Nazi- frei“, die sich am Treffpunkt Neukölln versammelten, durch zivilen Ungehorsam ver- hindern. Dass bei vielen auch Widerstand erstmal durch Koffein geweckt werden will,

gegendemonstranten-treffpunkt_s-bf neuköllngegendemonstranten-treffpunkt_s-bahnhof neuköllnfreund-und-helfer_s-bhf-neukölln

bekam vor allem der Inhaber des Backshops in der Bahnhofshalle zu spüren. Manche Reisende, die mit schwerem Gepäck aufs Vorwärtskommen statt aufs Blockieren aus waren, durften sich über das Zupacken der Bundespolizei-Beamten freuen, die Abwechslung vom entspannt beobachtenden Herumstehen suchten.

=ensa=

Wie gewonnen, so zerronnen

Wer sowieso schon immer das Gefühl hat, dass die Zeit rennt, bekommt das am S-Bahnhof  Neukölln beim Abbiegen von der Karl-Marx- auf die Saalestraße  prompt be-

uhren am s-bahnhof berlin-neukölln

stätigt. Wer sich in umgekehrter Richtung um die Ecke bewegt, bekommt dafür eine halbe Stunde geschenkt, sollte sich über dieses Präsent aber besser nicht allzu sehr freuen.

Neukölln ist dufte

Wenn man nach Berlin zieht und dort wohnen bleiben möchte, ist es wichtig, dass die olfaktorische Wahrnehmung, also der Geruchssinn, in seiner Leistung deutlich nachlässt. Diejenigen, die  „Das Parfüm“ von Patrick Süskind gelesen oder aus Bequemlichkeitsgründen auf den Film gewartet haben, wissen, wie sehr der Held des Buches, Jean-Baptiste Grenouille, im 18. Jahrhundert unter den Gerüchen von Paris gelitten hat.

Doch den meisten von uns wird die Gnade zuteil, dass der Geruchssinn nach längerem Wohnen – ich denke so ab circa zehn Jahren – in Berlin nachlässt. So heißt es oft bei Bekannten aus dem Schwabenland, die mich in Berlin besuchen: „Reinhold, hier stinkts!“ Ich frage dann regelmäßig verwundert nach: „Wo? Ich rieche nichts.“

Es gibt jedoch einen S-Bahnhof in Berlin, natürlich in Neukölln, wo sogar meine olfaktorische Wahrnehmung meinem Gehirn noch die Meldung „Gestank“ signalisiert: der S-Bahnhof Neukölln. Diese Bahnstation ist seit Dezember 1993 wiedereröffnet, und ich möchte nicht behaupten, dass es bei seiner Benennung in Ringbahnhof Neukölln 1912 schon genauso roch. Doch von 1993 bis zum heutigen Tag kann man dort Geruchserlebnisse der besonderen Art erleben. Bei einer Fahrt mit dem Aufzug zur darunterliegenden U-Bahn findet man sehr schnell die Lösung für Harnstoff mit vier Buchstaben.

Geübte Taucher sind bei einer Aufzugsfahrt naturgemäß im Vorteil, denn sie können für die Dauer der Fahrt leicht die Luft anhalten. Ich für meinen Teil wende den Trick an, an eine herrliche Ostseebrise zu denken, die einem an einem Septembernachmittag bei einem Spaziergang am Ostseestrand bei Warnemünde vom Meer her in die Nase weht. Ich bin mir sicher, dass jeder dabei so seine Methode hat, diese Fahrt zu überstehen.

Dabei wäre die Lösung dieses Problems so einfach, und ich bin erstaunt, dass noch niemand darauf gekommen ist. Man könnte nicht nur diesen üblen Gestank beenden, sondern im Gegenteil mittels Gerüchen den S-Bahnhof Neukölln attraktiver machen. Und zwar durch die Umwandlung in den ersten Geruchsbahnhof Berlins – vielleicht sogar weltweit. Drogerie- ketten können auf dem S-Bahnsteig Flächen mie- ten und auf speziellen Bodenplatten einen Parfümduft aufbringen. Ich stelle mir für den Anfang mindestens fünf verschiedene Düfte auf dem Bahnsteig vor. Der Aufzug dürfte dabei aber auf keinen Fall vergessen werden! Ich bin mir sicher, dass sich schon in einigen Jahren die bekanntesten Parfümhersteller mit Angeboten überbieten werden, sich auf dem S-Bahnhof Neukölln einen Duftplatz zu sichern.

Ich jedenfalls habe letzte Woche schon einmal im S-Bahn-Aufzug mit dem Versprühen meines herben Rasierwassers einen Probeduft vorgestellt. Die Reaktion der anderen drei Fahrstuhlgäste war durchgehend positiv.

=Reinhold Steinle=