Was empfinden Jüdinnen und Juden in Kreuzberg und Neukölln nach dem 7. Oktober?

„Niemand hat soviel Vielfalt zu managen wie Bezirksbürgermeister Martin Hikel.“ Mit diesen anerkennenden Worten eröffnete Pastor Dietmar Päschel (l.) aus der freikirchlichen Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten in der Neuköllner Lucy-Lameck-Straße am Dienstagnachmittag ein beachtenswertes Podiumsgespräch in seiner Kirche. Während die Medien und die Öffentlichkeit darüber spekulierten, ob es bei den 1. Mai-Demonstrationen in Kreuzberg und Neukölln zu israelfeindlichen Protesten kommen würde, wollte die Gesprächsrunde einen anderen Akzent setzen. Im Gespräch mit jüdischen Nachbarinnen Weiterlesen

Im Oldtimerbus via Kreuzberg nach Neukölln

Der Motor fauchte und das Getriebe ächtzte. „Bei der ersten Tour bin ich nie schneller als 40 gefahren. Vorsichtig: So wie mit rohen Eiern“, versicherte Stefan Freytag, Geschäftsführer der Traditionsbus GmbH Berlin, bevor er sich in der Langen Nacht der Museen am Samstagabend zum zweiten Mal an das Steuer seines 85 Plätze zählenden Doppeldeckers setzte. Bis 1984 fuhr das Modell für die BVG durch das damalige West-Berlin. Vier Touren in die Berliner Kieze, die alle um 18.30 Uhr sowie um 21.30 Uhr vor dem Kulturforum starteten, waren vorab auf der Pressekonferenz zur LNDM angekündigt worden. „Die erstmals angebotenen Touren im Oldtimerbus waren besonders beliebt. Alle Fahrten in originalen, liebevoll bis ins kleinste Detail restaurierten Doppeldecker-Bussen des Typs Weiterlesen

80 Museen und 800 Veranstaltungen in einer Nacht

Vor 20 Jahren, im Februar 1997, wurde die Lange Nacht der Museen in Berlin erfunden und etablierte sich anschließend als Vorbild aller langen Nächte. 18 Museen aus der ganzen Stadt, darunter auch das Museum Neukölln, öffneten damals zum ersten Mal bis tief in die Nacht ihre Türen. „Die Lange Nacht ist mit ihrer besonderen Atmosphäre und den engagierten Aktionen und Angeboten der teilnehmenden Museen fester und wichtiger Bestandteil des kulturellen Angebotes der Stadt“, erklärte Kultursenator Dr. Klaus Lederer (l.) vergangenen Mittwoch im Museum für Kommunikation auf der Pressekonferenz zur diesjährigen Jubiläumsnacht unter dem Motto „Made in Berlin“. Am Weiterlesen

„Ausgrenzung und Diskriminierung von Roma nehmen zu“

Zum vierten Mal in Folge legte kürzlich der Neuköllner Verein Amaro Foro seinen Jahresbericht über antiziga-nistische und diskriminierende Vorfälle in Berlin vor. Das Dokumentationsprojekt besteht seit 2014 und ist bundesweit das einzige Projekt dieser Art.

568 antiziganistische und diskriminierende Vorfälle wurden 2016 registriert. Sie schlüsseln sich auf in 63 diskriminierende Medienberichte, 146 gemeldete Vorfälle, 350 Äußerungen in Kommentarspalten sowie 9 Social Media-Beispiele. „Ausgrenzung und Diskriminierung von Roma nehmen zu“, beklagte Projektkoordinatorin Diana Botescu. „Roma oder Menschen, die dafür gehalten werden, erleben in Berlin eine fast umfassende und vor allem zunehmende Diskriminierung. Dies betrifft besonders den Kontakt zu Weiterlesen

Geschichte in Bildern in einem neuen Buch über den Flughafen Tempelhof

Heute jährt es sich zum siebten Mal, dass das Tempelhofer Feld wieder für die Bevölkerung zugänglich gemacht wurde. Sicher, die Sportarten die auf der Freifläche zwischen Neukölln, Kreuzberg und Tempelhof betrieben werden, haben sich geändert, aber auch vor gut 100 Jahren ließen hier – nicht anders heute – Hundebesitzer ihre Hunde laufen, machten Familien ein Picknick oder genossen Spazier-gänger die Weite des Feldes.

Nun hat der Sutton Verlag einen Bildband mit dem Titel „Der Flughafen Tempelhof in alten Bildern“ herausgegeben. Gesucht und zusammengestellt Weiterlesen

Abschlussausstellung des diesjährigen KinderKulturMonats im Young Arts Neukölln

klebba_kinderkulturmonat-berlin_young-arts-neukoelln„Hingeh‘n, kieken, machen – tanzen, malen, lachen“, unter diesem Motto fand der diesjährige KinderKulturMonat statt. Sigrid Klebba (r.), Berliner Staatssekratärin für Jugend und Famile, besuchte am vergangenen Freitag im Neuköllner Young Arts die Abschlussausstellung der letzten Kinderkul-tur-Parcours, um den großen Erfolg des 5. Kinderkulturmonats zu feiern. In der ganzen Stadt fanden an fünf Wochenenden im Oktober mehr als 120 Veranstaltungen an 57 Kulturorten statt. Daneben gab es während der Woche für acht Weiterlesen

Falsch und zu massiv: Futter als Gefahrenherd

schwaene landwehrkanal_kreuzberg_neukoellnIm Landwehrkanal an der Grenze zwischen Kreuzberg und Neukölln wurden in den letzten zwei Wochen vier tote Schwäne und zwei tote Möwen von der Wasserschutz-polizei geborgen. Grund des Vogelsterbens könnte sowohl die illegale Müllentsorgung im Kanal wie auch das Füttern der Vögel sein, teilte der BUND Berlin in einer gestern verbreiteten Pressemeldung weiter mit. Die Vogelkadaver würden deshalb jetzt obdu-ziert, um zu untersuchen, ob ein Zusammen-hang mit der illegalen Müllentsorgung und der falschen Fütterung besteht. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz erinnert daran, dass in Berlin – wie Weiterlesen

Seltener Einblick: Apostolische Nuntiatur zum berlinweiten Aktionstag geöffnet

kapelle_apostolische nuntiatur neukoellnIm Rahmen des Aktionstages „Berlin sagt Danke!“ luden zahlreiche Institutionen gestern vorrangig ehrenamtliche Flüchtlingshelfer zum unentgeltlichen Besuch ein. Dabei bot sich auch die Möglichkeit, die auf der Neuköllner berlin sagt danke-tag_apostolische nuntiatur neukoellnSeite der Lilienthal-straße gelegene Apostolische Nun-tiatur des Heiligen Stuhls näher kennen zu lernen.

Mithin etwa 50 Menschen, zumeist im mittleren oder höheren Alter, machten davon Gebrauch. Begrüßt wurden sie im Empfangsraum von Pfarrer Jürgen Doetsch, der seit 2013 in der Apostolischen Weiterlesen

„Herz der Finsternis“ als theatrale Expedition auf Landwehrkanal und Neuköllner Schiffahrtskanal

wagenburg lohmuehle_theater der migranten_herz der finsternisZwei Jahre ist es her, dass Papst Franziskus bei seinem Besuch auf der italienischen Insel Lampedusa die Gleichgültigkeit der Weltgemeinschaft gegenüber dem Flücht-lingselend im Mittelmeer geißelte. Über 3.500 Menschen sind im letzten Jahr auf der Flucht von Afrika nach Europa ums Leben gekommen, allein im April dieses Jahres ertranken bei zwei Schiffsunglücken innerhalb von nur einer Woche mehr als 1.000 Menschen. Ein Ende der Tragödie mit unvorstellbaren Ausmaßen ist nicht in Sicht. Das Theater der Migranten hat sich jetzt – unter künstlerischer Leitung von Olek Witt und in Zusammenarbeit mit dem Heimathafen Neukölln – des nicht enden wollenden Flüchtlingsleids angenommen. Das Ensemble mit Weiterlesen

Logenplätze über dem Tempelhofer Feld

Knapp 66 Jahre nach dem Ende der Berliner Luftbrücke und ein gutes halbes Jahr nach dem Umzug der BücherboXX Luftbrücke zum Herrfurthplatz, hat das Tempel- hofer Feld jetzt wieder eine luftige Brücke: „Die ist für die Paparazzi beim Nike- Frauenlauf„, informiert  schmunzelnd einer von denen, die das Bauwerk am Gemein-

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schaftsgarten Allmende-Kontor bewachen. Heute um 21 Uhr wird auf dem Tempelho- fer Feld das 10 Kilometer-Rennen gestartet, das durch den Kreuzberger Bergmann- kiez bis zum Südstern und zurück zum Tempelhofer Feld  führt. Danach kommt auch die luftige Brücke wieder weg.

Kieloben in Neuköllns Kanälen

tote fische_neuköllner schiffahrtskanalSo ähnlich wie auf einem Fischmarkt roch es gestern in Neukölln zwischen Elsensteg und Wildenbruchbrücke und der Blick in den Neuköllner Schiffahrtskanal bot ein erschre-ckendes Bild.

Ein Leser hatte das FACETTEN-Magazin am Sonntagnachmittag auf „hunderte toter Fi- sche“, die am Weigandufer im Wasser treiben, aufmerksam gemacht. Überlebende Fische versuchten an der Oberfläche etwas Sauerstoff abzubekommen, schrieb er weiter in seiner Mail und teilte mit, dass er zugleich Weiterlesen

Nix wie weg hier

Nicht nur auf Neuköllns Bürgersteigen und Straßen, auf touristisch attraktiven Märkten wie dem Neuköllner Stoff am Maybachufer oder dem Schillermarkt und in Straßen- cafés war es gestern voll. Auch auf den Wasserwegen wurde es zuweilen eng für die, die dort ihren natürlichen Lebensraum haben. Heute sind es vor allem die Autofahrer

landwehrkanal_neukölln kreuzberg

und Besucher des Tempelhofer Felds, die sich auf Einschränkungen gefasst machen müssen: Wegen des Garmin Velothon Berlin haben Radrennfahrer Vorfahrt.

Rat und Hilfe auf Augenhöhe

wildwasser-frauennachtcafe berlin-neuköllnViele, die noch vor dem Neukölln-Boom in den Richardkiez kamen, kennen den vorderen Teil des Ladens unweit von Sonnenallee und S-Bahn-Ring bereits. Von Juni 1973 bis No- vember 2012 hatte der Schuhmacher Manfred Elter die Räume gemietet und die Adresse Mareschstraße 14 zu einer Institution gemacht. Jahrzehntelang quoll eine Duftwolke aus Leder, Leim und Fußschweiß aus der Ladentür, wenn man über die Schwelle trat. „Zum Schluss war es auch noch eine Institution, aber nicht mehr als Schuhmacher-Werkstatt“, sagt Patrick Hein von der Baugenossenschaft Ideal, der das Gebäudeensemble gehört. Statt um die verbliebenen Kunden und die kompetente Reparatur ihrer Schuhe, kümmerte sich der gesundheitlich angeschlagene Elter letzten Endes vorwiegend um die Stamm- tischrunde mit seinen Kumpanen im Hinterzimmer. Entsprechend Weiterlesen

Happy End im Neuköllner Passage-Kino

spatzenkino berlin_passage-kino neuköllnVormittags im Passage-Kino. Bis zum Beginn der ersten Vorstellung dauert es noch einige Stunden. Dennoch ist die Tür zum Saal 1 mit seinen 220 Plätzen schon geöffnet, und auch die Beleuchtung ist angeschaltet.

Vor dem dunkelroten Vorhang steht eine Frau, die eine große Handpuppe trägt, die ein Spatz sein soll, obwohl sich dieser farblich doch sehr von seinen natürlichen Vorbildern unterscheidet. Ihm, dem Spatz, gibt Tamara Rettenmund seit inzwischen 10 Jahren spatzenkino berlin_passage-kino neukoellnCharakter und Stimme. Dass er noch Weih- nachtslieder üben muss, lässt die Schauspielerin ihn sagen. Und, dass er, ganz frecher Spatz, schon alle 24 Türen von seinem Adventskalender geöffnet hat – obwohl eigentlich erst 18 offen sein dürften. Konnte man bisher den Eindruck haben, Tamara Rettenmund würde weitgehend leeren Kinoses- seln von dem erzählen, was der Spatz getan hat und noch tun muss, stellt sich nun schlagartig ein anderer ein: „Wenn ihr wollt, dass der Film losgeht, nach dem Weihnachten wieder über eine halbe Weiterlesen

Kleinster gemeinsamer Nenner: vier Kerzen

blumen weyer_sonnenallee neuköllnDer erste olfaktorische Eindruck ist irri- tierend. Natürlich riecht es nach Blumen, saftig-grünen Pflanzen und würzigen Tannen, doch in das florale Duftpotpourri mischt sich bei Blumen-Weyer in der Neuköllner Sonnen- allee noch etwas anderes: das Aroma frischen Kaffees. „Die meisten Leute kennen The Coffee Ape the coffee ape_blumen weyer neuköllnvon Wochenmärkten, aber seit zwei Mo- naten haben wir hier zusätzlich einen festen Stand-platz“, erklärt die Barista an der knallroten Cafébar das ungewöhnliche Shop-in-Shop-System. Blumen und Kaffee, findet sie, würden doch gut zusammen passen. Kunden, die einen individuell und frisch gebundenen Blumenstrauß mitnehmen möchten, können sich die Wartezeit mit einer Kaffeespezialität vertreiben; Dirk Weyer und seine Angestellten müssen keine Kaffeemaschine bemühen, um das gewünschte Koffeinlevel zu halten. „Alle Adventsgestecke und -kränze, die Sie hier sehen, Weiterlesen

1914/18: Ausstellung erinnert an Neukölln im 1. Weltkrieg

straßenschild lilienthalstraße neuköllnDie vom Südstern abgehende Lilienthalstraße werden viele Kreuzberg zuschreiben. Doch die östliche Straßenseite befindet sich noch in den Bezirksgrenzen von Neukölln – und so auch der friedhof lilienthalstraße_neuköllndort gelegene Friedhof. In der Ehrenhalle auf dem Friedhofsge- lände wurde vorgestern eine eindrucksvolle Aus- stellung des mobilen Museums Neukölln zum Thema „1914/18 – Neukölln im Ersten Weltkrieg“ eröffnet. Unter den etwa Weiterlesen

Ratten mit Mission

2_rattenrevue 2014_berlin-neukölln„Wann kommen die Ratten endlich?“ Der Kuchenteller, der vor dem kleinen Jungen auf dem Tisch steht, ist leer, jetzt will er Action. Die meisten anderen Gäste, die vor dem Geschwister Nothaft Café vis-à- vis des S-Bahnhofs Sonnenallee sitzen, 1_rattenrevue 2014_berlin-neuköllnwirken geduldiger. Ratten sind nicht gerade die Gesell-schaft, die man sich zu Kaffee und Kuchen wünscht. Sie kommen trotz- dem – zu neunt, bedeutend größer als die Exemplare, die gewöhnlich in Berlins Kanalisation, Straßen, Höfen und Kellern leben, und mit einem Niedlichkeitsfaktor, von dem die tierischen Nager nur träumen Weiterlesen

Fairplay aus Fernost, mit Steinen statt Bällen

1_100. go turnier_martha-gemeinde berlin-kreuzbergEin sonniger Juni-Abend auf der Hobrecht- brücke, die Neukölln mit Kreuzberg verbindet: Zwei Go-Spieler sitzen sich über dem Land- wehrkanal vor einem Holzbrett mit 19 mal 19 Linien gegenüber und besetzen abwechselnd die insgesamt 361 Schnittstellen des Spiel- bretts mit schwarzen und weißen Steinen. Einer der beiden Spieler ist Kalli Balduin, der seit der Jahrtausendwende als freiberuflicher 2_100. go turnier_martha-gemeinde berlin-kreuzbergGo-Lehrer in Berlin arbeitet.

Seine ersten kos- tenlosen Probe- stunden gab er für Neuköllner Grund- schüler in der Helene-Nathan-Bibliothek. Ein Quartiersmanager aus dem Schillerkiez wurde damals auf sein Angebot aufmerksam und empfahl ihm, einen Projektantrag zu schreiben. „Die Jury war Weiterlesen

Temporäre Designermode-Insel am Hermannplatz

Im Erdgeschoss des Karstadt-Kaufhauses, zwischen Oster-Deko, Strümpfen, Hüten und Süßwaren, hat sich vorübergehend ein Shop mit Lokalkolorit eingenistet: 16 Modelabels, die dem Neuköllner  Designer-Netzwerk Nemona  angehören, präsentie-

nemona popup-shop 2014_karstadt hermannplatz_neukölln

ren und verkaufen hier noch  bis Sonnabend von 10 – 20 Uhr ihre Weiterlesen

Unter Hipstern: Mit Uli Hannemann zu den Kreuzköllnern

Ich hatte ja ein bisschen gehofft, denjenigen bei der Buchpräsentation von Uli Hannemanns erstem Roman „Hipster wird’s nicht“ zu treffen, der mich Neuköllnerin uli hannemann_heimathafen neuköllnauf diesen Autor gebracht hat: ein Kreuz- berger mit Geschmack und der gleichen Vorliebe für Hipster-Lästereien. Das Publi- kum vorgestern Abend im Heimathafen Neukölln sah auch irgendwie nach Kreuz- berg aus – ab 30 aufwärts und mehr oder weni- ger intellektuell wirkend. Nicht ein Hipster in Sicht. Für mich ein guter Start in den Abend.

Es wurde so voll im Saal, dass den begeisterten Zuhörern sogar die Ränge geöffnet wurden. Immer wieder lachend und klatschend, lauschten wir alle der Weiterlesen