Vor 20 Jahren, im Februar 1997, wurde die Lange Nacht der Museen in Berlin erfunden und etablierte sich anschließend als Vorbild aller langen Nächte. 18 Museen aus der ganzen Stadt, darunter auch das Museum Neukölln, öffneten damals zum ersten Mal bis tief in die Nacht ihre Türen. „Die Lange Nacht ist mit ihrer besonderen Atmosphäre und den engagierten Aktionen und Angeboten der teilnehmenden Museen fester und wichtiger Bestandteil des kulturellen Angebotes der Stadt“, erklärte Kultursenator Dr. Klaus Lederer (l.) vergangenen Mittwoch im Museum für Kommunikation auf der Pressekonferenz zur diesjährigen Jubiläumsnacht unter dem Motto „Made in Berlin“. Am 19. August können rund 80 Museen und 800 Veranstaltungen von 18 Uhr bis morgens um 2 Uhr mit nur einem Ticket besucht werden.
Erstmals im Angebot sind vier Touren in detailgetreu restaurierten Doppeldecker-Bussen des Typs Büssing DE. Sie führen in die Kieze von Kreuzberg/Neukölln, Schöneberg/Steglitz, Friedrichshain/Lichtenberg und Charlottenburg-Wilmers-dorf. Auf der Pressekonferenz, an der Anja Schaluschke, Direktorin des Museums für Kommunikation und Dr. Susanne Rockweiler, stellvertretende Direktorin des Martin-Gropius-Baus teilnahmen, stellte Dr. Udo Gößwald, Leiter des Museums Neukölln, alle Kieztouren der Öffentlichkeit vor. Kieztour 2 nach Kreuzberg und Neukölln führt zunächst durch das historische Zeitungsviertel rund um die Kochstraße. „Der Kiez am Oranienplatz ist seit den 1960er Jahren von Zuwanderung geprägt. Auch der Tourismus hat das legendäre SO 36 bereits sehr stark verändert“, erläuterte Gößwald. Am Künstlerhaus Bethanien vorbei gehe die Fahrt im alten Doppeldecker weiter nach Neukölln. Vom Hermannplatz führe die Route durch die von arabischen Geschäften geprägte Sonnenallee, vorbei am Hotel Estrel und an Betrieben im Neuköllner Industrieviertel bis zur Hufeisensiedlung und dem Gutshof auf Schloss Britz, wo das Museum Neukölln seit einigen Jahren beheimatet ist .
Eine Stadtführerin vom Kreuzberg Museum und Reinhold Steinle (l.) aus Neukölln kommentieren die Strecke der Kieztour, die mit einem gemeinsamen Rundgang durch das Neuköllner Regionalmuseum abgeschlossen wird. „Sie können sich sowohl die temporäre Ausstellung ‚Die Sache mit der Religion‘, als auch die Dauerausstellung ’99 x Neukölln‘ anschauen“, verriet Reinhold Steinle bereits vorab aus seinem Programm. Für die Religions-Ausstellung empfiehlt Steinle: „Sie sollten unbedingt ein QR-Code fähiges Handy dabei haben oder sich zumindest die Webseite der Ausstellung vorher ansehen, damit sie alles gut verstehen.“ Die Dauerausstellung „99 x Neukölln“ ist dagegen selbsterklärend.
Die Kieztouren in die Bezirke starten um 18.30 Uhr und 21.30 Uhr am Kulturforum. 30 Minuten vor Beginn der Abfahrt kann an der roten Infobox am Kulturforum eine Platzkarte abgeholt werden. Zusätzliche Kosten entstehen nicht, das Lange-Nacht-Ticket berechtigt zur Teilnahme. Die Plätze in den Bussen sind begrenzt. Dauer der Touren: jeweils ca. 2 Stunden 15 Minuten; Abfahrt: Kulturforum.
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