„Wie läuft der Untersuchungsausschuss zum Neukölln-Komplex?“

Seit Jahrzehnten werden in Neukölln immer wieder rechtsextreme Anschläge auf Menschen, Projekträume und Läden verübt. Viele Betroffenen und über 25.000 Unterstützer forderten deshalb im Herbst 2019 mit einer Unterschriftensammlung einen „Parlamentarischen Untersuchungsausschuss“ (PUA), der die Serie rechtsextremer Straftaten in Neukölln und die ausbleibenden Ermittlungserfolge beurteilen soll. Im Mai 2022 trat schließlich der 1. Untersuchungsausschuss („Neukölln“) des Berliner Abgeordnetenhauses zusammen. Er soll sich „mit dem Ermittlungsvorgehen im Zusammenhang mit der Aufklärung der im Zeitraum von 2009 bis 2021 erfolgten rechtsextremistischen Straftatenserie im Bezirk Neukölln“ befassen. Insbesondere soll der Ausschuss 60 Sachverhalte prüfen, die in seinem Einsetzungsbeschluss festgehalten sind.

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Holocaust-Gedenktag: Britz zeigte Kinderbilder aus dem KZ Theresienstadt

Aus Anlass der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau und im Gedenken an die Opfer des Holocaust findet jährlich am 27. Januar ein internationaler Gedenktag statt. Im Diakonie-Haus Britz eröffnete deshalb am vergangenen Freitagnachmittag eine dreitägige Ausstellung mit Kinderbildern aus dem KZ Theresienstadt. Sie trug den Titel „Schmetterlinge hab’ ich hier nie gesehen“ und zeigte 28 Reproduktionen von Kinderzeichnungen aus dem Alltag des Lagerlebens. Jürgen Schulte von der Initiative Hufeisern gegen Rechts und Hella Weingart (l.) vom Britzer Bürgerverein, die die Ausstellung gemeinsam Weiterlesen

Netzwerk Ehrenamt startet mit neuem Schwung in das Jahr

Mehr Aufmerksamkeit für das freiwillige bürgerschaftliche Engagement im Bezirk will das Netzwerk Ehrenamt Neukölln schaffen. Ihm gehören 33 Organisationen an – angefangen beim Allgemeinen Blinden- und Sehbehinderten Verein Berlin, über den in Neukölln verwurzelten Verein Lesen und Schreiben bis hin zum Weißen Ring Deutschland. Ein fester Bestandteil der Lobbyarbeit des Netzwerks ist sein traditioneller Jahresempfang. Nach zweijähriger Coronapause konnte er am vergangenen Mittwochnachmittag im Bürgerzentrum Neukölln wieder stattfinden. So bot sich für Dietrich Schippel (M.) und Monika Fritsch-Behrens Weiterlesen

Neuköllnerinnen und Neuköllner zu Besuch im Abgeordnetenhaus

Führungen für Schülergruppen, Vereine oder Privatpersonen durch den Deutschen Bundestag sind nicht nur bei Berlinbesuchern beliebt, auch Neuköllner Bundestagsabgeordnete bieten sie zuweilen für ihre Wählerinnen und Wähler an. Nur wenige wissen allerdings, dass auch das Berliner Abgeordnetenhaus, dessen Tagungsort sich im ehemaligen Preußischen Landtag nicht weit vom Potsdamer Platz befindet, besichtigt werden kann. Während der November Revolution 1918 tagte im Gebäude der 1. Reichsrätekongress und sprach sich für Weiterlesen

Bürgerhaushalt oder Bürgerbudget: Wobei dürfen Neuköllns Einwohner künftig mitentscheiden?

Mit viel Elan und tatkräftiger Unterstützung des “Mitmach-Ladens” -der lokalen Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung- startete das Bezirksamt Neukölln im Frühjahr 2021 einen Ideenaufruf für den Bezirkshaushalt 2022/2023, an dem sich alle über die Webseite MeinBerlin.de beteiligen konnten. Aus über 180 Meldungen wurden am Ende der Bezirksverordnetenversammlung 25 Vorschläge zur Abstimmung vorgelegt. Nur sechs oder sieben Vorschläge können aus dieser engen Auswahl aber tatsächlich umgesetzt werden, wie Franziska Zeisig (2.v.r.) vom “Mitmach-Laden”  kürzlich einräumen musste. Dem hielt Weiterlesen

Wanderausstellung der Bürgerstiftung Berlin verdeutlicht die Vielfalt des Ehrenamtes

Eine spannende Entdeckungsreise durch die Ehrenamtslandschaft unserer Stadt verspricht die Wanderausstellung „Dem Ehrenamt Gesicht und Stimme geben“, die Bezirksbürgermeister Martin Hikel am Montagnachmittag letzter Woche eröffnete. In Interviews und Bildern werden 32 Berlinerinnen und Berliner porträtiert, die sich in den unterschiedlichsten Bereichen -von Umweltschutz über Sport, Sprachförderung, Naturwissenschaft bis hin zu Musik, Inklusionsarbeit und Kultur- ehrenamtlich engagieren. Weiterlesen

Stolperstein für Friedrich Rehmer

Friedrich Rehmer wurde als Mitglied der „Roten Kapelle“ im Lazarett Britz, wo er wegen einer Kriegsverletzung lag, im November 1942 verhaftet und am 13. Mai 1943 in Plötzensee ermordet. Erst 67 Jahre später erklärte die deutsche Justiz das Todesurteil, das das Reichskriegsgericht im Januar 1943 gegen ihn verhängt hatte, zum Unrechtsurteil. Rehmer, der am 2. Juni 1921 in Berlin als Sohn eines Schlossers geboren wurde, wurde rehabilitiert und als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus anerkannt.  Vor dem Weiterlesen

Grüne Neukölln verlegten Sitzung auf den Hermannplatz

Außergewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Dass das regelmäßige Bezirksgruppen-Treffen der Neuköllner Grünen am vergangenen Dienstagabend als „Outdoor-Bezirksgruppen-Sitzung“ stattfand, war allerdings nicht nur der weiterhin grassierenden Corona-Pandemie geschuldet. Rahul Schwenk, der im Vorstand der Grünen Bezirksgliederung für Landespolitik und die Einbindung der Zivilgesellschaft zuständig ist, hatte vielmehr mitten auf den Hermannplatz eingeladen, um in der öffentlichen Bezirksgruppensitzung über die Pläne der Signa-Unternehmensgruppe zur Umgestaltung des Karstadt-Kaufhauses Weiterlesen

Tag der Nachbarn: Schillerwerkstatt eröffnete Veranstaltungsreihe zum Thema „Räume und Teilhabe“

Deutschlandweit zeigten Nachbarinnen und Nachbarn am 20. Mai mit vielen kleinen und großen Aktionen – zu denen Hoffeste, Lesungen, Spaziergänge durchs Viertel gehörten – wie wichtig das nachbarschaftliche Miteinander ist. In der Neuköllner Karlsgartenstraße wurde der diesjährige Tag der Nachbarn dagegen nachdenklich begangen: „Was bedeutet die Schließung eines Nachbarschaftshauses?“, fragte das Demokratieprojekt im Schillerkiez, das von der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung gefördert wird. Der Aktionstag war Auftakt einer Veranstaltungsreihe zum Thema „Räume und Teilhabe“. Hintergrund der Reihe: Das Weiterlesen

Pressefreiheit auch in Neukölln zunehmend unter Druck

Die Lage der Pressefreiheit hat sich in Deutschland 2021 leicht verschlechtert. Im Vergleich zum Vorjahr verlor das Land drei Plätze und rutschte auf Rang 16 ab, sodass der 2020 begonnene Abwärtstrend fortgesetzt wurde. Das machte die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG; französisch RSF = Reporters sans frontières) bekannt, die am 3. Mai zum Internationalen Tag der Pressefreiheit ihre jährliche Rangliste der weltweiten Medienfreiheit veröffentlichte. In Weiterlesen

17. Todestag von Hatun Sürücü: Gedenken in Neukölln und Tempelhof

Zahlreiche Kränze und Gebinde schmückten am Montagvormittag den Gedenkstein an der Tempelhofer Oberlandstraße, der an einen sogenannten „Ehrenmord“ erinnert, der Berlin erschütterte, und bundesweit eine Debatte über die Ehrvorstellungen muslimischer Familien in Deutschland auslöste. „Hier wurde Hatun Sürücü am 7. Februar 2005 ermordet, weil sie sich Zwang und Unterdrückung ihrer Familie nicht unterwarf, sondern ein selbstbestimmtes Leben führte. Zum Gedenken an sie und die weiteren Opfer von Gewalt gegen Weiterlesen

Pilotprojekt “Neukölln VEREINt” zieht Bilanz und blickt in die Zukunft

Für Neuköllner Vereine bot das Projekt „Neukölln VEREINt“ in den vergangenen drei Jahre wertvolle Unterstützung, nicht zuletzt auch nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie. In Kooperation mit der Volkshochschule Neukölln wurden Fortbildungs- und Qualifizierungsangebote für Vereine sowie individuelle Coachings für Vereinsmitglieder organisiert. Das vorläufige Projektende wird am Donnerstag von 16 bis 20 Uhr im Foyer der Quartiershalle des Rütli-Campus mit einer Feier begangen, die parallel in einem Livestream übertragen wird. Weiterlesen

Hindus feierten Ganeshas Geburtstag in der Hasenheide

Eine farbenfrohe Prozession zog am Samstagnachmittag vom Sri-Ganesha-Hindu-Tempel in der Hasenheide bis zum Hermannplatz und wieder zurück. Die Gläubigen feierten „Ganesha Chaturthi“. So wird der Geburtstag der elefantenköpfigen Hindu-Gottheit Ganesha in Indien genannt . Hindus begehen im Monat Bhadrapada (August/September) das Fest weltweit. In Berlin zelebriert die Ganesha-Gemeinde in der Neuköllner Hasenheide regelmäßig die Geburt des Elefantengottes. Ganesha Chaturthi ist eines der bedeutendsten hinduistischen Feste, das Weiterlesen

Amaro Foro sieht zunehmenden Antiziganismus während der Pandemie

Dosta, die Dokumentationsstelle Antiziganismus, die beim transkulturellen Jugendverband Amaro Foro angesiedelt ist, veröffentlicht regelmäßig einen Report über antiziganistische Vorfälle in ganz Berlin. Der aktuelle Bericht für die Jahre 2019 und 2020 wurde kürzlich im Nachbarschaftsheim Urbanstraße vorgestellt. „Viele unserer Klienten befinden sich ohnehin in äußerst prekären Lebenslagen und waren dadurch auch von den Folgen der Pandemie in gravierendem Maße betroffen. Sie haben überproportional häufig ihre Arbeit Weiterlesen

Grüne wollen in Neukölln mit den Themen Verkehr und Mieten punkten

„Wir haben uns viel vorgenommen!“ Damit eröffneten Daniela Wannemacher und Philmon Ghirmai im Namen des Vorstands auf dem Herrfurthplatz im Schillerkiez die Pressekonferenz der Neuköllner Grünen. Die beiden dachten dabei wohl nicht nur an einen Politikwechsel, der angesichts guter Umfragewerte greifbar nahe scheint, sondern ebenso an das kompakte Programm, das sie beim Termin am Freitagnachmittag präsentierten: Sechs Kandidatinnen und Kandidaten, die bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus in den Neuköllner Weiterlesen

Erinnern an die deutsche Kolonialherrschaft auf dem Garnisonsfriedhof

gruene_jugend_neukoellnAus Anlass des Internationalen Tages gegen Rassismus am 21. März verhüllten drei Aktive der Grünen Jugend Neukölln den sogenannten Afrikastein auf dem Garnisonsfriedhof. Der vorn geglättete Findling steht an der östlichen Begrenzungsmauer des Friedhofs am Columbiadamm. Er trägt die Inschrift: „Von 41 Angehörigen des Regiments, die in der Zeit vom Januar 1904 bis zum März 1907 am Feldzuge in Süd-West-Afrika freiwillig teilnahmen, starben den Heldentod.“ Es folgen die Namen von sieben Offizieren und Infantristen. Die Inschrift endet mit dem Weiterlesen

Tödlicher LKW-Abbiegeunfall in Neukölln

geisterradFassungslosigkeit und Trauer herrschten Donnerstagnachmittag an der Oder-/Siegfriedstraße, wo über 100 Menschen sich versammelt hatten, um an eine 56-jährigen Radfahrerin zu erinnern, die am Morgen des Tages bei einem Unfall ums Leben kam. Die Frau war nach Polizeiangaben gegen 8.50 Uhr mit ihrem Fahrrad auf dem Gehweg der Oderstraße in Richtung Eschersheimer Straße unterwegs, als ein in gleicher Richtung gesteuerter Lastwagen beim Rechtsabbiegen in den Gewerbehof Siegfriedstraße die Radfahrerin überfuhr. Trotz Weiterlesen

Was tut der Senat gegen Leerstand und Zweckentfremdung in der Weisestraße 56?

Mehr als anderthalb Jahre lang kämpfte das Syndikat, ein 1985 im Schillerkiez gegründetes Kneipenkollektiv, um die Verlängerung seines Gewerbemietvertrages im Haus Weisestraße 56. Nach einer langen politischen und juristischen Auseinandersetzung, in der u.a. die Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung anbot, zwischen Kneipenkollektiv und Hauseigentümer zu vermitteln, räumte schließlich die Polizei Anfang August 2020 das Szenelokal, um dem Gerichtsvollzieher Zutritt zu verschaffen. Seitdem stehen die Gewerberäume leer.

„Steht der Leerstand in seinem Nutzen für den Besitzer der Weiterlesen

„Wir lassen nicht zu, dass die Sonnenallee als Kulisse für rechte Hetze missbraucht wird“

„Bringt eure Regenschirme mit! Wir schirmen uns von den Nazis ab!“ Das Bündnis Neukölln mobilisierte mit dieser ungewöhnlichen Aufforderung gestern Nachmittag zu einer Protestkundgebung an der Sonnenallee/Innstraße. Grund des Aufrufes zum Gegenprotest: Rasmus Paludan, Vorsitzender der dänischen ultrarechten und islamophoben Partei “Stram Kurs”, hatte das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit eine Versammlung mit etwa zehn Teilnehmern in der Sonnenallee angekündigt. Doch die mitgebrachten Regenschirme mussten nicht aufgespannt werden: Weiterlesen

Eine Absichtserklärung und viele unbeantwortete Fragen

Im Altbau, der neben dem historischen Fragment des alten Karstadt-Hauses am Hermannplatz steht, soll einmal auf 3.000 bis 5.000 Quadratmetern Wohnraum zu bezahlbaren Mietpreisen angeboten werden. Das ist u. a. Inhalt eines Letters of Intent, den die Signa Real Estate des österreichischen Unternehmers René Benko und die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Degewo am 1. September unterzeichneten. Einen Tag später beriet der Stadtentwicklungs-Ausschuss des Abgeordnetenhauses von Berlin in einer viereinhalbstündigen Sitzung über verschiedene Neubauprojekte der Signa-Gruppe in Berlin, darunter auch das Weiterlesen