Was empfinden Jüdinnen und Juden in Kreuzberg und Neukölln nach dem 7. Oktober?

„Niemand hat soviel Vielfalt zu managen wie Bezirksbürgermeister Martin Hikel.“ Mit diesen anerkennenden Worten eröffnete Pastor Dietmar Päschel (l.) aus der freikirchlichen Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten in der Neuköllner Lucy-Lameck-Straße am Dienstagnachmittag ein beachtenswertes Podiumsgespräch in seiner Kirche. Während die Medien und die Öffentlichkeit darüber spekulierten, ob es bei den 1. Mai-Demonstrationen in Kreuzberg und Neukölln zu israelfeindlichen Protesten kommen würde, wollte die Gesprächsrunde einen anderen Akzent setzen. Im Gespräch mit jüdischen Nachbarinnen Weiterlesen

Die Karl-Marx-Straße auf dem Weg zur erfolgreichen Einkaufsstraße – und zwischen Anspruch und Wirklichkeit

„Unsere Ära geht zu Ende“, steht in roten Buchstaben auf einem Plakat vor der Hohenzollern-Apotheke am U-Bahnhof Karl-Marx-Straße: „Am 30. November müssen wir unsere Apotheke nach 117 Jahren leider schließen“, informiert die Apothekerin Dr. Sabine Göhr-Rosenthal ihre Kunden und dankt für die Treue sowie das erwiesene Vertrauen. Schräg gegenüber bzw. direkt neben der Apotheke lagen einst die traditionsreichen Neuköllner Geschäfte Koffer Panneck und die Bickhardt‘sche Buchhandlung. Beide schlossen Ende der 1990er Jahre ihre Türen für immer.

Der Name der Apotheke verweist auf den ersten Standort, an dem sie am 20. Oktober 1900 gegründet wurde. Es war am Hohenzollernplatz 1, dem Weiterlesen

Pünktlich zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution: Neukölln reflektiert seine kommunistische und linksradikale Vergangenheit

„Neukölln ist ein perfektes Laboratorium für die Beschäftigung mit der Geschichte des Kommunismus“, erläuterte Katharina Hochmuth, Projektkoordinatorin der Stiftung Aufarbeitung, zur Eröffnung der Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“, für die am Dienstagnachmittag – exakt der 100. Jahrestag der Oktoberrevolution vom 7. November 1917 – im Obergeschoss der Neuköllner Stadtbibliothek nur ein kleiner Besucherkreis zusammengekommen war. Die Ausstellung, die auf beide Etagen der Helene-Nathan-Bibliothek verteilt ist, will den Aufstieg und Niedergang der kommunistischen Bewegung umfassend beschreiben und so zu einem tieferen Verständnis der DDR-Diktatur beitragen. Sie Weiterlesen

Britzer Stolpersteine ausgegraben und gestohlen

Zahlreiche Stolpersteine, die in Neukölln an Opfer des Nationalsozialismus erinnern, wurden in der Nacht zu Montag aus dem Pflaster gebrochen und gestohlen. Ein Passant meldete Montagvormittag bei der Polizei den Diebstahl zweier Stolpersteine, die in der Steinbockstraße zur Erinnerung an Lucie und Arthur Hecht verlegt wurden.

Nachmittags teilte die Anwohner*inneninitiative Hufeisern gegen Rechts in einer Presserklärung mit, dass in der Nacht vom 5. zum 6. November alle sieben in der Hufeisensiedlung verlegten Stolpersteine entwendet wurden. Auch ein Gedenkstein, der erst am 9. September zur Erinnerung an Wienand Kaasch in der Parchimer Allee 94 Weiterlesen

Einziges Jugendfreizeitheim im Süden Neuköllns nach Vollsanierung wieder eröffnet

„Alles Gute für den Neustart!“, Tanja Schleef-Ruppert (l.), Erzieherin und Leiterin des Kinderclubhauses Zwicke, hörte ebenso wie ihre Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer am vergangenen Mittwoch-nachmitag viele gute Wünsche und Lob zur Wiedereröffnung ihres Hauses am äußersten Ende des Zwickauer Damms, kurz vor der Landesgrenze zu Brandenburg.

„Es ist wunderschön geworden“, bekannte Jugendstadtrat Falko Liecke (M.). „Wir haben es wirklich gut rausge-putzt“, sagte Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey (r.). Zur Weiterlesen

Zweite Saison der Kältehilfestation Teupitzer Straße

Die Kältehilfestation für männliche Obdachlose in der Teupitzer Straße 39 ist ab heute wieder geöffnet. Bis zu 25 obdachlose Männer können die im vergangenen Jahr erstmals eingerichtete Notübernachtung bis 31. März 2018 nutzen. Der Neuköllner Sozialstadtrat Jochen Biedermann, der im letzten Winter selbst zwei Freiwilligenschichten in der Kältehilfe einlegte und so die Einrichtung aus einem anderen Blickwinkel kennenlernte, erklärte zur Eröffnung in den Räumen des früheren Obdachlosenasyls in Nord Neukölln: „Beeindruckt hat mich die große Hilfsbereitschaft der Nachbarschaft und der Gewerbetreibenden der Umgebung. Mein Dank gilt allen, die auch im kommenden Winter mit daran Weiterlesen

Spuren von Karl Weise in Bad Freienwalde

Die Namensgeber für die Schillerpromenade und die Fontanestraße im Schillerkiez müssen sicher nicht näher vorgestellt werden. Schwieriger wird es, wenn man fragt, nach wem die ebenfalls zentral durch den Neuköllner Kiez führende Weisestraße benannt ist. Sie trägt ihren Namen nach dem Dichter und Drechslermeister Karl Weise. Sogar die Schule in der Weisestraße, 1903 erbaut, hat sich wohl erst in den 1950er Jahren den Namen Karl-Weise-Schule gegeben.

Karl Weise wurde 1813 in Halle an der Saale geboren und starb 1888 in Freienwalde (heute: Bad Freienwalde). Hier lebte er – nach einem sechsjährigen Aufenthalt in Berlin – insgesamt Weiterlesen

11. Trialogischer Kongress auf der Suche nach Alternativen zu Neuroleptika

Regelmäßig führt das Netzwerk Stimmenhören in Zusammenarbeit mit der Psychiatriekoordination der Abteilung Jugend und Gesundheit des Bezirksamtes Neukölln einen trialogischen Kongress durch, bei dem Betroffenen, professionelle Helfer sowie Angehörige, Freunde und Bekannte von Stimmenhörern in den Räumen des Neuköllner Rathauses zusammen-kommen. Dieses Jahr fand der Kongress gestern und vorgestern statt. Schirmherr der Veranstalltung war Gesundheitsstadtrat Falko Liecke, der Freitagvormittag auch einleitende Worte zur Begrüßung sprach. Die drei Hauptanliegen des diesjährigen Kongresses zum Thema „Wer be-stimmt was?“ lautete: Welche Alternativen gibt es für Stimmen-hörerinnen und -hörer, denen Medikamente nicht bzw. nur Weiterlesen

„Am Straßenrand abgelegte Matratzen sind Sinnbild für die Vermüllung im Kiez“: Startup räumt im Reuterkiez auf

Dass sich in Neukölln hinter unscheinbaren Haus-eingängen zuweilen beachtenswerte Jungunterneh-men mit originellen Idee verbergen, konnte Bezirksbürgermeisterin und Wirtschaftsdezernentin Dr. Franziska Giffey gestern bei einem Besuch des Unternehmens „Snooze Project – Die ehrliche Matratze“ in der Pflügerstraße 18 erleben.

„Am Straßenrand abgelegte Matratzen sind Sinnbild für die Vermüllung im Kiez“, sagte Alexander Behr einer der vier Gründer des Snooze Projects, dessen Namen aus dem englischen Verb „to snooze“ für „schlummern, dösen, ein Nickerchen machen“ abgeleitet ist, bei einem Pressetermin am Mittwochmittag. Behr und seine drei Mitgründer Bijan Mashagh, Marco Tijanic und Felix Dammann Weiterlesen

Neuköllner Drogen- und Suchtbericht 2017 veröffentlicht

Einen umfassenden Überblick über den Konsum verschiedenster Suchtmittel sowie einen guten Einblick in das komplexe System der Berliner Suchthilfe bietet der kürzlich von Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (r.) veröf-fentlichte „Neuköllner Drogen- und Suchtbericht 2017“. „Der Bericht ist eine detaillierte Zustandsbeschreibung des Suchthilfesystems in Neukölln. Aber er geht noch weiter. Wir benennen erstmalig den konkreten Handlungsbedarf für eine Stärkung der Suchthilfe im Bezirk. Damit stoßen wir auch eine politische Diskussion an und stärken unseren Partnern in der Suchthilfe den Rücken“, erklärte Liecke. Der Bericht thematisiert neben den Gefahren illegaler Drogen auch das  Weiterlesen

Rund 800 Wohnungen im zukünftigen Wohnquartier „Neumarien“ geplant, 440 davon als Eigentumswohnungen

Das deutsch-österreichische Wohnungsunternehmen BUWOG Group informierte am vergangenen Sonnabend über das am Mariendorfer Weg 41 – 48 geplante Neubauprojekt „Neumarien“.

Auf dem nördlichen Teil des Geländes standen die Gebäude des ehemaligen Kinderkrankenhauses Neukölln, das seinen Betrieb 2005 einstellte. Die verfallenen Restgebäude des Krankenhauses sind mittlerweile abgerissen. Das südlich gelegene Areal wurde bis zu seiner Entwidmung im Jahr 2011 als Friedhof Emmauskirchhof genutzt. Die letzte Bestattung fand in diesem Teil des Friedhofs 1980 statt. Heute ist das rund 56.000 Quadratmeter große Grundstück beräumt und Weiterlesen

„Ein Ort, an dem Kinder glücklich sein können“: Umweltbildungszentrum im Britzer Garten eröffnet

„Was kann es Schöneres geben, als an einem wundervollen Mittwochvormittag eine Eröffnung im Britzer Garten zu begehen?“, so begrüßte Bezirks-bürgermeisterin Dr. Franziska Giffey gestern Vormittag alle, die zum Umwelt-zentrum im Britzer Garten gekommen waren, um dabei zu sein, wie Umwelt-staatssekretär Stefan Tidow, Michael Freiberg, 1. Vorsitzender im Vorstand des Förderverein Freilandlabor Britz e. V. sowie Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH gemeinsam mit ihr den Neubau des österreichischen Architektenbüros Hermann Weiterlesen

Geflüchtete helfen Geflüchteten beim Ausstieg aus der Drogensucht

Einrichtungen, die Hilfen für drogenabhängige Menschen bieten, berichten immer wieder, wie problematisch es ist, Hemmschwellen abzubauen, um Suchtkranke und ihre Angehörigen zu motivieren, die vorhandenen Beratungseinrichtungen mit ihren konkreten Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Während es schon schwierig ist, für gewöhnliche Deutsche stabile Brücken in die Suchtkrankenhilfe zu bauen, ist diese Aufgabe noch sehr viel komplizierter, sofern die Klientinnen und Klienten aktuell geflüchtete Menschen sind, die in Berlin eine vorläufige Zuflucht gefunden haben. Am vergangenen Donnerstag würdigten deshalb die Gesundheitsstadträte von Friedrichshain-Kreuzberg, Weiterlesen

Gut bedacht

Zuletzt war der Haupteingang des Neuköllner Rathauses gesperrt. Es bestand nämlich die Gefahr, dass sich weitere Dachziegel, die der Sturm Xavier am 5. Oktober gelöst hatte, herunterfallen könnten.

Eine Woche später waren nun Spezialisten auf dem Rathausdach, um die Sturmschäden zu reparieren. Und am Boden war das Warnschild „Vorsicht Höhenarbeiten“ aufgestellt. Ebenso wie die beiden Männer auf dem Dach ein Weiterlesen

Kiezspaziergang zur städtebaulichen Kriminalitätsprävention in Neukölln

Die Art und Weise, wie Gebäude, öffentliche und halböffentliche Räume gestaltet und einander zugeordnet sind, beeinflusst die tatsächliche Sicherheit ebenso wie das Sicherheitsgefühl der Menschen, lautet eine Grund-annahme der städtebaulichen Kriminalprävention. Einfach gesagt: Wo es unordentlich, unübersicht-lich und dreckig ist, fühlen sich die Menschen unsicherer, werden Regeln häufiger verletzt und ereignen sich mehr Straftaten als in sauberen und gepflegten Gegenden. „Die Broken-Windows-Theorie, die in den USA 1982 aufgestellt wurde, hat die Universität Groningen erst 2008 wieder bestätigt“, betonte Irmgard Hermannsdörfer, die beim LKA Berlin für städtebauliche Kriminalprävention zuständig Weiterlesen

Weiterhin keine vollständige Entwarnung nach Orkantief Xavier: Vorsicht vor herabstürzenden Ästen und Zweigen in Neukölln

Auch eine knappe Woche nach dem Orkantief „Xavier“ ist das genaue Ausmaß der Schäden an den Berliner Bäumen noch nicht bekannt. Umweltsenatorin Regine Günther warnte eindringlich: „Das Betreten der Wälder ist derzeit lebensgefährlich. Es können immer noch Bäume umbrechen oder Äste und Zweige von den Bäumen auf die Wege stürzen.“

In den Berliner Bezirken arbeiteten die Grün-flächenämter ebenfalls mit Hochdruck an der Beseitigung der Schäden. Auch hier wird zu erhöhter Vorsicht vor Weiterlesen

Sturmtief Xavier wütete auch in Neukölln

Nur noch Kleinholz war am Freitagvormittag der Baum, der einen Tag zuvor während des Sturmtiefs Xavier am Richardplatz – wie so viele Bäume in ganz Berlin – aus dem Boden gerissen worden war. Längst nicht überall ging es mit den Aufräumarbeiten so schnell voran wie im Böhmischen Dorf.

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, erklärte am Freitag: „Der gestrige Sturm hat Berlin hart getroffen. Unsere Trauer und unser Mitgefühl gelten als allererstes den Angehörigen der zu Tode Gekommenen. Den Verletzten wünsche ich schnelle Genesung.“ In Reinickendorf Weiterlesen

Turbanbinden am Tag der Interreligiösen Einheit

Zum Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober gab es auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Veranstaltungen zur Förderung des interreligiösen Zusammenhalts. Eine davon war der Tag der interreligiösen Einheit, der vom „Initiativkreis Dialog der Religionen für Kinder und Jugendliche“ im Kinder- und Jugendclub Manege ausgerichtet wurde.

Zwischen 11 und 15 Uhr stellten christliche, jüdische und moslemische Initiati-ven sich ebenso vor wie die Hindu Gemeinde für Vais-nava-Kultur aus Reinickendorf und die Glaubensgemeinschaft der Sikh-Religion. Ein Derwisch berichtete über die Technik seiner mystischen Arbeit: Weiterlesen

Neuköllner Demenz-Initiative stellte sich im Campus Efeuweg vor

„Was Sie mit ihrer Arbeit leisten, ist mit Worten kaum zu beschreiben“, dieses große und sicherlich nicht übertriebene Lob machte Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (r.) den vielen pflegenden Angehörigen, die am vergangenen Dienstag zum Informationsabend „Ver-gesslichkeit oder Demenz? Erkennen, behandeln, betreuen“ in den Campus Efeuweg in die Gropiusstadt gekommen waren. „Demenz betrifft in Neukölln rund 4.800 Männer und Frauen ab 65 Jahren“, erinnerte Liecke. „Die Diagnose ist ein Wendepunkt im Leben der Erkrankten – auch für Familien und Freunde.“

Liecke und seine Gesundheitsverwaltung beriefen deshalb ein Treffen der Demenz-Initiative des Vivantes Klinikum Weiterlesen

Dr. Fritz Felgentreu wieder als „Neuköllner in Berlin“ im Bundestag

Mit einem stahlgrauen Tourenrad kurvte Dr. Fritz Felgentreu, Neuköllner SPD-Bundestagsabgeord-neter, gebürtig 1968 in Kiel und seit der Wende in Neukölln politisch beheimatet, in den letzten Wochen durch seinen Bundestagswahlkreis Nummer 82. Vergangenen Freitag – zwei Tage vor der Wahl – sah ich ihn mit einem roten Damenrad auf dem Harzer Kiezfest in Neukölln. „Das ist das Fahrrad meiner Frau. Mein Rad hat vorne eine Acht“, erklärte Felgentreu. Der persönliche Einsatz hat sich für den alten und neuen SPD Bundestagsabgeordneten offensichtlich gelohnt. Mit 26,8 Prozent der Erststimmen zog er wieder in Deutschlands politische Schaltzentrale, den Deutschen Bundestag, ein. Ein Ort der früher „Bonn“ und heute kurz „Berlin“ Weiterlesen