Albrecht-Dürer-Oberschule sucht ehemalige Schülerinnen und Schüler

Für ein Interview-Projekt zur Geschichte der Albrecht-Dürer-Oberschule (ADO) werden ehemalige Schülerinnen und Schüler gesucht, die das Gymnasium in der Emser Straße zwischen 1970 und heute besucht haben. Es geht um die Fortsetzung eines Projektes, das Lorenz Völker, Lehrer für Geschichte und Politische Weltkunde, bereits vor sechs Jahren mit ansehnlichem Erfolg für die Abitur-Jahrgänge 1949 bis 1972 durchgeführt hat. Weiterlesen

1968 revolutionär, heute selbstverständlich

Noch bis zum Ende des Monats ist im Museum Neukölln die Ausstellung „Neukölln macht Schule. 1968-2018“ zu sehen. Die letzte Begleitveran-staltung unter dem Titel „1968 und seine Folgen in der Schule – Am Beispiel des Albrecht-Dürer-Gymnasiums“ fand gestern Abend statt: Michael Cramer, Europa-Abgeordneter und zwischen 1977 und 1995 Sport- und Musik-Lehrer an der ADO, Daniela Dargusch, die von 1973 bis 1979 Schülerin des Gymnasiums in der Emser Straße war, und Lorenz Völker (l.), der heute Geschichte, Sport Weiterlesen

Haben Sie schon einen Adventskalender?

212 wertvolle Preise, Warengutscheine, Dinnergutscheine, Kosmetikbehandlungen, Mitgliedschaften im Fitnessclub, Hotelgutscheine und andere schöne Überraschungen mit einem Gesamtwert von 45.000 Euro verstecken sich diesmal hinter den 24 Türchen des Berliner Lions Adventskalender 2018.

Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit geben der Hilfsverein LC Cosmopolitan und der Förderverein LC Glienicker Brücke mit Unterstützung großzügi-ger Sponsoren einen besonderen Adventskalender heraus, mit Weiterlesen

Kiezspaziergang zur städtebaulichen Kriminalitätsprävention in Neukölln

Die Art und Weise, wie Gebäude, öffentliche und halböffentliche Räume gestaltet und einander zugeordnet sind, beeinflusst die tatsächliche Sicherheit ebenso wie das Sicherheitsgefühl der Menschen, lautet eine Grund-annahme der städtebaulichen Kriminalprävention. Einfach gesagt: Wo es unordentlich, unübersicht-lich und dreckig ist, fühlen sich die Menschen unsicherer, werden Regeln häufiger verletzt und ereignen sich mehr Straftaten als in sauberen und gepflegten Gegenden. „Die Broken-Windows-Theorie, die in den USA 1982 aufgestellt wurde, hat die Universität Groningen erst 2008 wieder bestätigt“, betonte Irmgard Hermannsdörfer, die beim LKA Berlin für städtebauliche Kriminalprävention zuständig Weiterlesen

Multiple Choice: Neuköllner Bildungsmesse zeigt Möglichkeiten für die Zeit nach der Grundschule auf

nbh-bildungsmesse-neukoellnWenn Berliner Kinder die Grundschule nach der 6. Klasse verlassen, stehen ihre Eltern vor der Entscheidung, ob der Nachwuchs eine Gesamtschule, ein Gymnasium oder eine andere Oberschule besuchen soll. Um Eltern und Kindern bei fragenkasten_karlsgartenschule_bildungsmesse-schillerkiez_neukoellnder Beantwortung dieser Schicksalsfrage ein wenig zu helfen, gab es in der Neuköllner Karlsgarten-Grundschule kürz-lich unter dem Titel „6. Klasse und dann?“ erstmals eine Bildungsmesse.

Für rund 2.000 Schülerinnen und Schüler in Neukölln beginnt im Sommer mit dem Übergang in die 7. Klasse ein neuer Lebensabschnitt. Auch auf das Leben der Eltern wirkt sich die Schulwahl der Kinder aus. Weiterlesen

Bücherverbrennungen – in der Antike aufgekommen und noch in der Gegenwart praktiziert

Das Museum Neukölln startete kürzlich begleitend zur Jahresausstellung „Die Magie des Lesens“ eine fünfteilige Veranstaltungsreihe: Am vergangenen Sonntag hielt helber_museum-neukoelln Dr. Patrick Helber (r.) einen Vortrag unter dem Titel „Die Bücherverbrennung auf dem Tempelhofer Feld 1921“.

Die öffentliche und feierliche Verbrennung von Büchern sei eine Praktik, die bereits in der Antike aufkam und ihren Höhepunkt in der Vormoderne erreichte. Eine symbolische Bücherverbrennung „undeutscher Bücher“ habe es beispielsweise nach dem Ende des Wartburgfestes bei Eisenach im Jahr 1817 gegeben. „Als geistiger Motivator für die dortige Bücherverbrennung gilt Friedrich Ludwig Jahn“, erklärte Dr. Patrick Helber, der als wissenschaftlicher Volontär im Weiterlesen

Von der Retrospektive zur Perspektive

koerner-dich-in-die-zukunft_koernerpark-neukoellnDie Vergangenheit des Körnerparks ist seit vorgestern Vergangenheit. Mit einem Blick in die Zukunft endete das Jubiläumsprogramm anlässlich des 100-jährigen abschlussfest-100-jahre-koernerpark_neukoellnBestehens des Neuköllner Gartendenkmals.

Welche Pflanzen werden im Jahr 2116 im Körnerpark wachsen und wie wird er dann aussehen? Welche Bilder, Fortbewegungsmittel und Kommunikationsmög-lichkeiten wird es geben und wie wird man dann leben? Mit solchen Fragen hatten sich junge Leute, die im Kiez wohnen oder zur Schule gehen, beschäftigt, um ihre Antworten beim Abschlussfest unter dem Motto „Körner Dich in die Zukunft“ präsentieren zu können. Weiterlesen

„Gesichter der ADO“: Neue Kapitel der Schulgeschichte der Neuköllner Albrecht-Dürer-Oberschule

portal_albrecht-dürer-oberschule neukoellnDie Geschichte der Albrecht-Dürer-Oberschule, die Anfang des 20. Jahrhunderts als Staedtische Ober-Real-Schule in Neukölln gegründet wurde, ist seit einer Chronik zum 75. Jubiläum der Bildungsein-richtung nicht mehr fortgeschrieben worden.

Im letzten Schuljahr befragten nun Zehntklässler aus zwei Gesellschaftswissenschaften-Wahlpflichtkursen des Gymnasiums in der Emser Straße einige Absolventen der Abitur-Jahrgänge 1949 bis 1972 ihrer Schule. Als Ergebnis der Interviews mit den Ehemaligen entstand das Buch „Gesichter der ADO – Geschichten über die Albrecht-Dürer-Oberschule von 1949 bis 1972“ mit mehr als zwanzig Kurzbiografien und Texten über das Schulleben. Einige der Befragten steuerten zusätzlich Material und Weiterlesen

Neukölln feiert das Erbe des Grubenkönigs

ausstellung 100 jahre koernerpark_neukölln arcaden

Wer Leute mal so richtig überraschen will, die im Neuköllner Norden gähnende Leere zwischen Hippem und Problemen vermuten, der führt sie gerne zum Körnerpark. Die verblüffte Feststellung „So was Schö-nes gibt’s in Neukölln?!“ kennt auch Jan-Christopher körnerpark-brunnen_neuköllnRämer, der mehr als 10 Jahre in unmittelbarer Nachbarschaft des Klein-ods wohnte.

Gestern eröffnete der Kul-turstadtrat in den Neukölln Arcaden eine Ausstellung, die vom Mobilen Museum Neukölln zum 100-jährigen Bestehen des Körner-parks gestaltet wurde und auf 16 Schautafeln die wechselvolle Geschichte des 3,6 Hektar großen Gartendenkmals darstellt. „Sie ist aber auch der Auftakt zu einem großen Fest“, kündigt Rämer, Weiterlesen

Streitpunkt Schulrenovierung: „Unkonventionelle Lösung“ oder „Angriff auf den Mittelstand“?

Nicht überall in der Albrecht-Dürer-Schule sieht es so repräsentabel wie im Ein- gangsbereich aus, wo eine Grafik an Dürers Nashorn-Holzschnitt erinnert. Doch von dürer-nashorn_albrecht-dürer-schule neuköllnFachfirmen ausgeführte Renovierungen sind teuer. Billiger werden sie aber durch die Beteiligung am sbh-Programm „Arbeit statt Strafe“, das wieder- um für das Land Berlin die Haftkosten deutlich drosselt. Seit Dienstag unter Exklusiv-Berichter-stattung durch die BZ der Startschuss für eine vier- monatige Renovierung der Albrecht-Dürer-Schule gegeben wurde, ist auch der Bezirk Neukölln in die Maßnahme involviert, bei der, so Bezirksbürger-meisterin Giffey, „alle gewinnen“.
Dem mag jedoch die Neuköllner CDU so gar nicht zustimmen. Als „Angriff auf den Mittelstand“ bezeichnet sie in einer prompt lancierten Presse-erklärung das Projekt und erinnert Giffey, die auch Wirtschaftsstadträtin ist, an ihr Vorhaben, die lokale Ökonomie zu fördern. „Mit dieser Aktion wird ein Dammbruch begangen, den ich klar ablehne“, stellt die Weiterlesen

Fragen und Antworten zu Bauplänen auf dem Areal der ehemaligen Frauenklinik Neukölln

ehemalige frauenklinik neuköllnUm bei Bauvorhaben Irritationen und Überraschungen in der Nachbarschaft zu vermeiden, trat vor kaum zwei Jahren eine Änderung des Verwaltungsverfahrens-gesetzes in Kraft: Bauherren müssen bei größeren Bauvorhaben nun laut Paragraph 25 Absatz 3 des Gesetzes eine frühe Bürgerbeteiligung durchführen, mit der die betroffene Öffentlichkeit über Ziele und voraussichtliche Auswirkungen des Bauprojektes informiert wird.

Dr. Douglas Fernando und seine Mitarbeiter von der Avila Projektmanagement GmbH stellten deshalb vorgestern in der Albrecht-Dürer-Oberschule allen Interessierten ihre Pläne für das Gelände der ehemaligen Frauenklinik Neukölln vor. Fernando, der 2003 das katholische Petruswerk übernahm, war Weiterlesen

Hörmuseum auf dem Tempelhofer Feld eröffnet

hoerstationen_hörmuseum tempelhofer feld_berlinAuf dem Tempelhofer Feld trifft man immer wieder einmal auf temporäre Installationen. So ragen seit letztem Freitag in unmittelbarer Nähe des nördlichen Grillplatzes sechs Stahlrohre mit Photovoltaikelementen an der Spitze in den Himmel. In Brusthöhe sind gelbe Kästchen angebracht, denen man durch Knopfdruck Töne entlocken kann bzw. können sollte. Bei der Einweihung des Parcours, der das Hörmuseum Tem- pelhofer Feld bildet, funktionierte das aber nur bei vier hörstation_hörmuseum tempelhofer feld_berlindieser Hörstationen, die anderen bleiben stumm.

An den Kästchen sind unter Verwendung von Doppelkreuzen Schlag-wörter (oder Neudeutsch: Hashtags) angeklebt, die ihre Haltbarkeit noch beweisen werden müssen. Das Audio-Erlebnis einer Station, an der es tatsächlich etwas zu hören gibt, beginnt mit einer Toncollage von Besucherbefragungen zur aktuellen Nutzung Weiterlesen

Kleine Tiere, große Wirkung

4_ruderregatta neuköllner unternehmen_neuköllner schiffahrtskanalKrebse gehören normalerweise nicht zur Fauna, die im Neuköllner Schiffahrtskanal beheimatet ist. Vorgestern trieben sich jedoch etliche der Tiere in der Wasserstraße herum – und keines blieb 1_ruderregatta neuköllner unternehmen_neuköllner schiffahrtskanalunbemerkt. „Wieder ein kleiner Krebs!“, tönte es aus den Lautsprechern vor dem Estrel Hotel, 2_ruderregatta neuköllner unternehmen_neuköllner schiffahrtskanalwenn Fontänen aus dem Wasser aufstie- gen. „Das war jetzt aber ein ganz dicker Krebs!“, kommentier- te Thorsten Kohlisch, wenn ein Boot beträchtlich von der Geraden parallel zum Ufer abkam und Kurs auf den Vierer des gegnerischen Teams nahm. Kohlisch, der früher im Achter der RG Wiking Berlin fuhr, kennt sich mit Krebsen aus; Samstag war er an Land statt auf dem Wasser, um das Publikum über die Rennen der  Ruderregatta Neuköllner Unternehmen auf dem Weiterlesen

„Nicht alle gehen einen geraden Weg“

albert-schweitzer-büste_albert-schweitzer-gymnasium neuköllnEs war voll am Freitagmorgen in der Aula der Albert-Schweitzer-Gymnasiums: Die Abschlussjahrgänge von vier Neuköllner Schulen hatten sich versammelt, um ein besonderes Geschenk entgegen zu nehmen. Und über ein Dutzend Unternehmer und leitende Angestellte hatten teilweise weite Wege zurückgelegt, um es zu übergeben. Eigentlich hätte auch der Langstrecken-schwimmer Thomas Lurz, der 2012 bei den Olympi- schen Spielen Silber holte und den Weltmeistertitel über die 25 Kilometer-Distanz hält, unter den Mentoren der Initiative „Auf die Socken, fertig, los!“ sein sollen, um georg krapp_albert-schweitzer-gymnasium neuköllnvon seinem Werdegang und seinen Erfahrungen zu erzählen. Doch der Würzburger musste krankheitsbedingt absagen. Für einen Profisportler wie Lurz seien eben viele Medikamente tabu, wenn er nicht unter Dopingverdacht geraten will, erklärte Schulleiter Georg Krapp den Ju- gendlichen.

Die Frage „Ausbildung oder Studium?“ steht für sie unmittelbar bevor, Weiterlesen

Spenden aus Neukölln für zwei afrikanische Schulen

scheckübergabe albrecht-dürer-schule neukölln_afrikanische schulenGerannt sind sie, viele Runden gerannt, immer ums Tempelhofer Feld, und jede von den Schü- lerinnen und Schülern des Albrecht-Dürer-Gym- nasiums absolvierte Runde war bares Geld wert. Geld, das zuvor von der Neuköllner Schule bei Sponsoren eingeworben worden war, um später gespendet zu werden. „Am Ende waren etwa 12.000 Euro zusammen“, erzählte Schulleiter Rai- ner Kistermann (2. v. r.), „und ich bin unheimlich stolz, dass der Schülerrat beschlossen hat, ein Viertel des Geldes an zwei Schulen in Afrika zu spenden und damit unterstreicht, dass überall das gleiche Recht auf Bildung  herrschen sollte.“ Freitag haben Antonia Rau (3. v. r.) und Jonas Oth- mann (2. v. l.) stellvertretend für die Albrecht-Dürer-Schüler im Beisein von Neuköllns Schulstadträtin Dr. Franziska Giffey (r.) symbolische Spendenschecks Weiterlesen

Das Ende des Sorgenkind-Daseins: Die Neuköllner Silberstein-Schule startet durch

Die Silbersteinstraße ist keine gute Adresse, darunter leidet auch die Silberstein-Grundschule. Läge sie nur 200 Meter weiter nördlich auf der anderen Seite Seite der S-Bahn-schulhof silberstein-schule_neuköllnGleise, wäre es besser um sie bestellt. Denn dann würde sie zu einem Quartiersmanagement-Gebiet gehören und z. B. für notwendige Bau- maßnahmen Mittel des Soziale Stadt-Förderprogramms  beantragen kön- nen. Weil das aber auf die Schule nicht zutrifft, sei sie, so Schulstadträtin Dr. Franziska Giffey gestern beim Vor Ort-Termin der bezirklichen SPD-Frak- tion, ein „Neuköllner Sorgenkind“.

Nun aber naht Hilfe für die von der Förderkulisse abgehängte Bildungseinrichtung des offenen Ganztagsbetriebs, die von 280 Kindern besucht wird, von denen mehr als 90 Prozent in Transferleistungsempfänger-Haushalten leben: Auf Empfehlung des Bezirksamts Neukölln gelangte die Silberstein-Schule in das vom Senat und der Robert-Bosch-Stiftung aufgelegte Modellvorhaben „Turnaround of Schools – Berli- ner podium_spd-fraktion_silberstein-schule_neuköllnSchulen starten durch“, von dem bis 2015 insgesamt 10 Schulen in der Hauptstadt profitieren sollen. Für die Silberstein-Schule bedeutet das einerseits eine strukturelle Wende. „Wir wollen zu einer gebundenen Ganztagsschule werden, um in ei- nem sozialen Brennpunkt eine bes- sere individuelle Förderung der Kinder gewährleisten zu können“, erklärt die kommissarische Schulleiterin Grit Buggert (2. v. r.). Andererseits aber soll der Umkehrschub von einer unbeliebten zur begehrten, ihren Bildungsauftrag optimal ausfüllenden Schule auch durch massive bauliche Veränderungen gezündet wer- modell erweiterung silberstein-schule_neuköllnden. In einem Vierteljahr, so der Zeitplan, sollen die beginnen, im Herbst 2016 abgeschlossen sein.

Kernstück der baulichen Aufwertung und Realisierbarkeit des gebundenen Ganztagsbetriebs ist ein von Frei- flächen umgebener Erweiterungsbau mit Mensa und Betreuungsräumen, der das Schulgelände mit der momentan noch brachliegenden Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs Neukölln verbinden wird. Durch das Gebäude wird auch der Höhenunterschied zwischen beiden Grundstücken volker hartmann_entwurf silberstein-schule_neuköllnüberwunden. „Hätte man die 6 Meter hohe Böschung mit einer Rampe ausgleichen wollen, hätte die bei Berücksichtung des Inklusions-Aspekts 120 Meter lang sein müssen“, geht Architekt Christian Hart- mann auf die besondere gestalterische Herausforderung ein, die neben der topo- graphischen Besonderheit auch aus der Geräuschbelastung durch die S-Bahnen auf der Ringbahnstrecke resultiert. Von seinem Architekturbüro Freitag/Hartmann/Sinz wurde diese am besten gelöst. Zudem ist es nicht nur die Silberstein-Schule, an der sich einiges verändert: Umgesetzt wird ein städtebauliches Gesamtkonzept, im Zuge dessen auch die Unterversorgung des s-bahn-gelände_sporthalle hertabrücke_neuköllnQuartiers mit Sportflächen behoben werden soll.

Direkt an der Hertabrücke beginnt im ersten Halbjahr 2014 auf dem etwa 3.000 Quadratmeter großen, neu zu erschließenden Bahn-Gelände der Bau einer Dreifeldsporthalle. Insbe- sondere von den Kindern der im angrenzenden Körnerkiez gelegenen Konrad-Agahd-, Peter-Petersen- und Albrecht-Dürer-Schule solle die ge- zugang sporthalle hertabrücke_neuköllnnutzt werden, aber auch nachmittags für den Vereinssport zur Verfügung stehen, sagt Fran- ziska Giffey. Außerdem biete sie etwa 200 Zuschauern Platz. Der Zugang zur Halle, ergänzt Architekt Hartmann, werde über einen Durch- giffey+hartmann_modell silberstein-schule_neuköllnbruch an der Herta- brücke, einen barrie- refreien Eingang und eine behindertenge- rechte Rampe erfolgen.

Über 10 Millionen Euro sind für die Baumaßnahmen veranschlagt, von denen nicht nur die lange bei finan- ziellen Zuwendungen vernachlässigte Silberstein-Schule profitiert. Mit dem Schuljahr 2015/16 will sie den gebundenen Ganztagsbetrieb aufnehmen. Dass dann Zustände wie der aktuelle der Vergangenheit angehören, hofft auch Schulleiterin Buggert: Für das Schuljahr 2013/14 kann sie zwar 73 Schulplätze zur Verfügung stellen, aber lediglich 39 Anmeldungen verzeichnen.

=ensa=

Geschichte(n) im Körnerkiez: Premiere einer neuen Steinle-Tour durch Neukölln

Den Richardkiez kennt er aus dem Effeff, den Reuterkiez ebenfalls, und auch die Quartiere um die Schillerpromenade und die Rollbergsiedlung sind längst keine nogatstraße_steinle-tour körnerkiez_neuköllnunbekannten mehr. Nun hat Reinhold Steinle ein weiteres Viertel beackert, um es in sein Repertoire als Stadtführer aufgzunehmen: den  Körnerkiez.

„Wie groß das Gebiet ist und wie weit die Laufwege dort sind, ist mir auch erst bewusst geworden, seit ich die Tour vorbereite“, gibt er zu. Rund 800 Meter sind es in Ost-West-Richtung zwischen Hermann- und Karl-Marx-Straße, über 400 Meter auf der Nord- Süd-Achse zwischen Thomas- und Siegfriedstraße. Das hat die ursprünglich ins Auge gefasste Route massiv schrumpfen lassen. Schließlich will Reinhold Steinle seine Kiezspaziergänge nicht in stundenlange Wanderungen ausarten lassen. „Am herr steinle_körnerkiez-tour_neuköllnAnfang waren es 16 Punkte, die in die Führung aufgenommen werden sollten“, denkt der gebürtige Schwabe und gefühlte Berliner zurück. Aber was auf dem Stadt- plan machbar erschien, erwies sich schon beim ersten Realitäts-Check als völlig unpraktikabel: „So ist das bisher bei jeder Tour gewesen.“

Im letzten Winter hat Reinhold Steinle be- gonnen, sich in die neue Materie einzu- lesen. Davor hatte die Erkenntnis gestanden, dass es sonst niemanden gibt, der Führungen durch den Körnerkiez anbietet. Unzählige Stunden verbrachte er im Museum Neukölln und mit  der Recherche in anderen stadthistorischen Archiven, um

neuköllner leuchtturm_steinle-tour körnerkiez_neuköllnilsenhof_steinle-tour körnerkiez_neuköllnhinterhof_neukölln

nach Informationen über Gebäude, Menschen und Einrichtungen zu suchen, an de- nen sich die Entwicklung des Kiezes skizzieren ließe. Dem folgte die Kontakt- aufnahme zu Institutionen vor Ort. „Die war zum Beispiel beim Nachbarschaftsheim Neukölln sehr kooperativ und ergiebig, bei anderen dagegen ziemlich mau oder mit schwulen-club trommel_thomasstraße neuköllndem Hinweis erledigt, dass ich doch auf die Homepage gucken soll“, sagt Steinle.

Dass Leute, die an geführten Kiezspazier-gängen teilnehmen, nicht nur an Geschicht- lichem sondern auch an Geschichten und Anekdoten interessiert sind und er diese Mischung in Barkeeper-Manier zusammen- rühren muss, weiß Reinhold Steinle dank langjähriger Stadtführer-Erfahrung nur zu gut. Genauso wichtig sei die Auswahl des richtigen Startpunktes: „Geeignet ist der, wenn man dort  noch etwas essen oder trinken und aufs Klo gehen  kann.“ Wer will schon hungrig, durstig oder mit drückender Blase einen Kiez erkunden?

Durch die Altenbraker Straße geht es zur Emser Straße. Der Wissensdurst ist mit Zahlen zur baulichen Erschließung und Besiedelung des Kiezes, zur Veränderung der Bevölkerungsstruktur und mit Einzelheiten über die Geschichte der abseits der weiteren Route gelegenen Albrecht-Dürer-Oberschule mehr als gestillt. „Etwa 80 Prozent der Zahlen, die ich bei dieser ersten Testtour geliefert hab, sind für künftige walldorf-kindergarten lindenbaum_steinle-tour körnerkiez_neuköllnFührungen gestrichen, ebenso die Details zur ADO“, sagt Reinhold Steinle heute. Der  Grat zwischen Fordern und Überforderung ist schmal und wird oft erst durch ent- sprechende Reaktionen deutlich.

Mit einem Exkurs in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte gelingt es, die ächzenden grauen Zellen wieder in einen aufnahmebereiten Modus zu bringen: Die Mieter zweier Wohnungen in der Emser Straße 10 und 62, hat Steinle recherchiert, beherbergten in der NS-Zeit verfolgte Juden und verhalfen ihnen so zum Überleben. Um einen, der vom Nazi-Regime peter-petersen-schule_steinle-tour körnerkiez_neuköllnausgelöscht wurde, um Martin Weise, geht es in der Jonasstraße an einer der nächsten Stationen.

Nicht minder spannend, wenn auch ungleich leichter sind die Geschichten, die sich um andere Adressen wie die der ehemaligen Tanzschule im Hof des tanzschule will meisel_steinle-tour körnerkiez_neuköllnHauses mit der Num- mer 22, den Ilsenhof oder die Trommel, Ber- lins älteste Schwulen- Bar, ranken. Kurz vor dem Körnerpark, an der Peter-Petersen-Schule, hat dann auch noch Reinhold Steinle sein persön- liches Aha-Erlebnis. „Klar, das ist ein Wal! Jonas- straße … Jonas … biblische Geschichte. Weshalb bin ich nicht selber darauf gekommen?“, fragt er sich und notiert die neuen Erkenntnisse zum Emblem, das die neuköllner reitergrab_steinle-tour körnerkiez_neuköllnFassade der Schule ziert.

Bei der nächsten, nur einige Schritte entfernten Station gibt es nur wenig zu erzählen und noch weniger zu sehen: Im heute asphaltierten Knick zwischen Jonas- und Selkestraße wurde vor über 100 Jahren das Neuköllner Reitergrab entdeckt. Sehr offensichtlich ist dagegen, was der Unter-körnerpark_steinle-tour körnerkiez_neuköllnnehmer Franz Kör- ner in Neukölln hinterließ: Aus einer seiner Kiesgruben wurde zwischen 1912 und 1916 der mittlerweile denk- malgeschützte Körnerpark. „Den zu zeigen und mehr über den Namensgeber bekannt zu machen, war für mich eigentlich auch ein wesentlicher Anreiz zur Ge- staltung dieser Tour“, erklärt Reinhold Steinle. Welche Bedeutung andere Orte für die Entwicklung des Kiezes hatten, erfuhr auch er erst durch seine Recherchen. „Natürlich“, sagt er, „hätte ich außerdem gern das Albrecht- Dürer-Gymnasium und die  Feuerwache an der Kirchhofstraße  in die Route aufge- franz körner_steinle-tour körnerkiez_neuköllnnommen, aber das hätte den Rahmen deutlich gesprengt.“

Zudem wollte Reinhold Steinle, dass die Tour, in die kurz vor der Premiere mit zahlenden Mitläufern noch der Besuch bei einem Gitarrenbauer aufgenommen wur- de, im Körnerpark endet. Denn wo sonst im Kiez lässt sich adäquater der „Humoris- tischen Kultur-Anweisung für Körners Riesen-Sonnenblumen“ lauschen? Sie ist einer der Schätze, die der Stadtführer im Museum Neukölln fand und nun in einen dicken Aktenordner sortiert wurde. „Einen zweiten Ordner mit Körnerkiez-Material hab ich noch zuhause“, verrät er. Es ist also unwahrscheinlich, dass bei dieser neuen Expedition durch ein Stück Neukölln auch nur eine einzige Frage unbeantwortet bleiben muss.

Die erste „Geschichte(n) im Körnerkiez“-Führung (10 Euro / erm. 7 Euro) mit Reinhold Steinle ist am 18. Mai. Sie startet um 15 Uhr an der Leucht- stoff-Kaffeebar in der Siegfriedstraße 19: Anmeldung unter 030 – 53217401 erwünscht.

=ensa=

Kiehl, der Baumeister

Das Neuköllner Rathaus, das Stadtbad, die Carl-Legien-Oberschule, das alte Krankenhaus Neukölln, die Albrecht-Dürer-Schule, die Orangerie im Körnerpark, die Albert-Schweitzer-Schule, das ehemalige Kraftwerk am Weigandufer, die Friedhofs-albert-schweitzer-gymnasium_st. jakobi kirchhof neuköllnkapelle nebst Verwaltungsge- bäude des St. Jacobi-Kirchhofs: Überall in Neukölln sieht man sich Bauwerken gegenüber, die nach Reinhold Kiehls Plänen oder durch sein Mitwirken ent- standen.

Auf den Tag genau vor 100 Jah- ren starb Kiehl, der von 1905 bis 1912 erster Stadtbaurat von Rix- dorf war, gerade mal 38-jährig an einem Herzinfarkt. Am 14. März 1913 wurde er hinter der Albert-Schweitzer-Schule auf dem St. Jacobi-Kirchhof (Foto) beigesetzt. Über 20 Jahre nach Reinhold Kiehls Tod, 1934, wurde das östliche Ufer des Neuköllner Schiffahrtskanals zu Ehren des ehemaligen Stadtbaurats in Kiehlufer umbenannt.

Heute um 16 Uhr werden Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky, Neu- köllns Baustadtrat Thomas Blesing und Prof. Dr. Jörg Haspel, der Leiter des Landesdenkmalamtes Berlin, anlässlich des 100. Todestags an Reinhold Kiehls Grabstätte einen Kranz niederlegen.

Das Ziel ist das Paradies

finale ecopolicyade 2012 neukölln, bvv-saal rathaus neuköllnViel Zeit zum Üben hatten Benedikt und Alexander nicht. „Wir haben erst vorletzten Montag von einer Lehrerin von dem Computerspiel und dem Wett- bewerb erfahren“, sagen sie. Das Spiel heißt Ecopolicy, fördert und fordert strategisches Denken nebst verantwortungsvollem Han- deln und wurde von Frederic  Vester konzipiert; der Wettbe- werb heißt Ecopolicyade, wurde vom Schweizer Unter- nehmen Malik Management ins Leben gerufen und ermittelt die besten Ecopolicy-Teams an Deutschlands Schulen.

Donnerstag ging es im BVV-Saal des Neuköllner Rat- hauses, der kurzerhand zur Spielhalle umgebaut wurde, um den Ecopolicyade-Bezirksentscheid. Außer Benedikt und Alexander, die das Team 1 der Evangelischen Schule Neukölln bildeten, nahmen sechs weitere Minigruppen von insgesamt drei Neuköllner Schulen daran teil. Auch die Lokalmatadore von der Albrecht-Dürer-Oberschule, die sich im Vorjahr erst auf Bundesebene geschlagen geben mussten, waren wieder dabei. Natürlich mit dem Ziel, diesmal den Durchmarsch bis zum Deutschland-Sieg zu schaffen. Dazu müssten sie aber zuerst finale ecopolicyade 2012 neukölln, bvv-saal rathaus neukölln, finalist evangelische schule neuköllnheute beim Ecopolicyade-Landeswettbewerb gewin- nen, für den sich Alexander und Benedikt (auf dem Foto rechts neben Stadträtin Franziska Giffey) ebenfalls qualifizierten – aus dem Stand belegten sie den 3. Platz der Neuköllner finale ecopolicyade 2012 neukölln, bvv-saal rathaus neuköllnTeams.

Es ist mehr als wahrscheinlich, dass die beiden Teenager in den letzten Tagen noch mehr Zeit am Computer verbracht haben. „Dabei ist das Ecopolicy eigentlich gar kein Spiel mit Suchtpotenzial„, finden beide. „Dazu sind die Grafiken zu einfach.“ Spannend sei es, obwohl Action keine Rolle spiele, und eine echte Herausforderung. Aufs Begreifen, dass alles mit allem zusammenhängt, komme es an. Und auf kluges Handeln. Bei Ecopolicy werden die Spieler zu Regierenden, die fiktive Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländer durch clevere Investitionen, die die Interaktion zwischen Wirtschaft, Sozialem und Ökologie berücksichtigen, bestenfalls bis zum Status des Paradieses aufsteigen lassen sollen. „Das zu schaffen“, weiß  Alexander, „ist aber wirklich nicht finale ecopolicyade 2012 neukölln, bvv-saal rathaus neuköllnleicht.“

Jugendliche zur Beschäftigung mit fiktiven Szenarien und strategischen Spielereien anzuregen ist allerdings nur Seite des Anliegens, das hinter Ecopolicy und der Ecopolicyade steckt. Die Fähigkeit herauszukitzeln, die beim Spiel gemachten Erfahrun- gen auf das eigene Lebensumfeld herunterbrechen zu können, ist die andere. Schon bei der kurzen Feedbackrunde der Neuköllner Finalisten wurden die Effekte deutlich.  „Was ist denn Neukölln“, fragte der Moderator, „wenn man es in Ecopolicy-Kategorien misst?“ Naja, antwortete einer der Schüler, zum Teil sei der Bezirk wie ein gut entwickeltes Industrieland, aber es gebe auch Dinge, die an ein Schwellenland anknüpfen können. „Was müsste man für die Entwicklung Neuköllns tun?“ Für eine bessere Lebensqualität sorgen, warf eine Schülerin in die Runde, die Straßen sauberer halten, eine andere. Der soziale Zusammenhalt müsse gestärkt und das Interesse der Bewohner für ihren Bezirk geweckt werden. Außerdem sollten, wandten sich die Ecopolicyadisten an Franziska Giffey, die Defizite in den Schulen beseitigt werden, um sie für die Zukunft zu rüsten. „Seht ihr denn eure Zukunft in Neukölln? Wollt ihr hier bleiben?“ Bei dieser Frage war es vorbei mit der Einigkeit unter den Schülerinnen und Schülern. Ihre Antworten reichten von „Auf gar keinen Fall!“ bis hin zu „Neukölln ist meine Heimat, deshalb würde ich gerne hier bleiben!“.

Beim von Malik Management, der Bürgerstiftung Neukölln und dem Neu- köllner Bezirksamt initiierten Workshop  „Jugend gestaltet Zukunft – Schü- ler machen Politikberatung“, der am 18. April in der Albrecht-Dürer-Schule stattfindet, werden die Gewinner der Ecopolicyade Neukölln Ideen für die Entwicklung Neuköllns erarbeiten und diese anschließend mit Politikern, Unternehmern und Stiftungsvertretern diskutieren.

=ensa=

Update (28.3.2012): Die Neukölln-Sieger von der Albrecht-Dürer-Oberschule haben auch den Berlin-Entscheid gewonnen und treten nun im Bundesfinale an.

Neukölln, träum schön weiter

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Wahnsinnige
Eingesperrt in einen Körper
Taubenfrau herzlose Dame
Sie las Zeitung
Höchst merkwürdigerweise
Umgekehrt
Nebenbei fütterte sie Tauben

So beginnt ein Text im Eingangsraum der Ausstellung „Träum schön weiter“ in der Galerie im Saalbau in Neukölln – und die erste Zeile dürfte wohl auch Pate gestanden haben für den Titel der Ausstellung.

„Träum schön weiter“ zeigt Fotos und Geschichten von 13 jungen Neuköllnern, Schülerinnen und Schülern der Albrecht-Dürer-Oberschule. Entstanden sind die Werke in einer Schreib- und Fotowerkstatt, angeleitet von den Autoren Anja Tuckermann und Guntram Weber und den Fotografen Ester Vonplon und Jörg Metzner.

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Die Fotos zeigen den persönlichen Blick in den Heimatbezirk und die Umgebung der jungen Fotografen: Neuköllner Augenblicke, bei Tag und bei Nacht, der Blick vor und hinter die Fassaden, Privates und Öffentliches, Schönes und weniger Schönes. Mit träum schön weiter, galerie im saalbau, neukölln, b like berlinihren sehr persönlichen Texten geben die jungen Schüler den Blick auf sich und ihr Innerstes frei.

Die Ausstellung ist Neuköllnern und Nicht-Neuköllnern zu empfehlen und noch bis zum 24. April zu sehen (Di. – So. 10 – 20 Uhr; Eintritt frei).

Die Ausstellung ist ein Projekt des Archivs der Jugendkulturen e.V. in Berlin-Kreuzberg. Das Archiv besteht seit 1998 und sammelt authentische Zeugnisse aus den Jugend- kulturen, wie Fanzines, Flyer, Musik, sowie wissenschaftliche Arbeiten, Medienberichte usw., und stellt diese der Öffentlichkeit in seiner Präsenzbibliothek kostenfrei zur Verfügung. Darüber hinaus veröffentlicht das Archiv seine Ergebnisse in einer eigenen Verlagsreihe. Das Archiv der Jugendkulturen wurde mit dem Kulturpreis 2010 der Kulturpolitischen Gesellschaft ausgezeichnet.

=B like Berlin=