„Vestitopoly“ – ein kleidsames Gesellschaftsspiel zu 48 Stunden Neukölln hinterfragt Konsumgewohnheiten

Heute vor zehn Jahren, am 24. April 2013, stürzte in Bangladesch die Textilfabrik Rana Plaza ein. Bei dem bisher größten Unfall in der internationalen Textilindustrie starben nach offiziellen Angaben 1.135 Menschen, knapp 2.500 wurden verletzt. „Zehn Jahre nach dem Einsturz des Gebäudes sind die gesetzlichen Vorgaben in Bangladesch weiterhin unzureichend“, kritisiert die Menschenrechtsorganisation Amnesty International auf ihrer aktuellen Webseite. Obwohl dieser Unfall nicht der erste in einer Textilfabrik für internationale Massenfertigung war, löste die Katastrophe eine Debatte über Arbeitsbedingungen in sogenannten Sweatshops und über Konsumgewohnheiten in den wohlhabenden Industrienationen aus. Weltweit hat Weiterlesen

Alltag im Nationalsozialismus: Jennifer Holleis liest Tagebuchnotizen von Anna Haag

„13. 11. 40. Molotow ist in Berlin! Welch ein Gepränge! O wirre Welt! Wenn ich doch endlich das wahre russische Gesicht sähe!“ Die Stuttgarter Journalistin und Schriftstellerin Anna Haag, die diese Notiz schrieb, führte von Mai 1940 bis zum Kriegsende 1945 ein schonungslos offenes und regimekritisches Tagebuch, das sie über Jahre im Kohlenkeller versteckte und später im Garten vergrub. Sie zeichnete darin nicht nur politische Ereignisse auf, die sie manchmal zusätzlich mit Zeitungsausschnitten dokumentierte, sondern beobachtete ihre Mitmenschen im Alltag genau und hörte ihnen aufmerksam zu. Gleich zu Beginn ihres Tagebuches vermerkte sie etwa: „Mai 1940. In der Straßenbahn: ‚Da weint man nicht, da ist man stolz!‘ (Eine Weiterlesen

Workshop gegen Verschwörungserzählungen und Fake News

Verschwörungserzählungen und Fake News können eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Demokratie werden. Die gemeinnützige Organisation Der Goldene Aluhut hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, über Verschwörungsideologien, Fake News und ideologischen Missbrauch aufzuklären, sowie medienpädagogische und politische Bildungsarbeit zu leisten. Make facts great again lautet der Titel des Workshops, den Giulia Silberberger und Rüdiger Reinhardt am kommenden Freitag, 30.9., in der Neuköllner Stadtbibliothek anbieten. Weiterlesen

Ausstellung über die „Schule der Zukunft“ in der Stadtbibliothek Neukölln

Mitte der Zwanziger Jahre lernten sich der Pädagoge Fritz Karsen, Lehrer und Mitbegründer des „Bundes entschiedener Schulreformer“, und der Architekt Bruno Taut kennen. Beide entwickelten in einem Dialog über pädagogische und räumlich-architektonische Konzepte eine „Schule der Zukunft“. Sie sollte als Einheitsschule für 3.000 Kinder und Jugendliche aller Schulformen mit 100 Lehrkräften am Dammweg in Neukölln entstehen. Nur ein Klassenraum konnte allerdings 1928 als Versuchspavillon gebaut werden. Wenig später Weiterlesen

Nina Bußmann liest „Dickicht“ in Neukölln

Die Schriftstellerin Nina Bußmann, geboren in Frankfurt am Main, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften und Philosophie in Berlin und Warschau. Heute lebt sie in Berlin und schreibt hauptsächlich Prosa. Ihre drei Romane „Große Ferien“ (2012), „Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen“ (2017) sowie „Dickicht“ (2020) sind bei Suhrkamp erschienen. Für das Romanprojekt „Dickicht“ erhielt sie 2019 den Robert-Gernhardt-Preis, der Autorinnen und Autoren die Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens ermöglicht. Am Donnerstag nächster Woche liest Nina Bußmann aus ihrem Weiterlesen

Neukölln präsentiert gute Beispiele für eine lebendige Erinnerung an den Holocaust

Wie kann die Aufklärungs- und Erinnerungsarbeit zum Holocaust gestaltet werden, wenn es kaum noch überlebende Zeitzeugen gibt? Bezirksstadträtin Karin Korte stellte am Internationalen Holocaust Gedenktag drei gute Praxisbeispiele im Reuterkiez vor, wie eine lebendige und authentische Erinnerungskultur ohne die Unterstützung lebender Zeitzeugen gestaltet werden kann. „Dieser Aufgabe können wir uns nur erfolgreich stellen, wenn wir durch die Vernetzung aller Institutionen, Initiativen und Personen, unsere Kräfte bündeln. Das Museum Neukölln übernimmt – als neuer Fachbereich Museum, Stadtgeschichte, Erinnerungskultur – Weiterlesen

Ausstellung zeigt drei Generationen des antikolonialen Widerstands in Kamerun

„Die Ausstellung fand ich superinteressant. Und auch wenn ich schon viel über Kolonialismus wusste, habe ich jetzt hier speziell am Beispiel Kameruns viel Neues gelernt.“ Diese lobenden Worte fand eine junge Besucherin kurz nach Eröffnung der Wanderausstellung „Zwischen Petition und Rebellion – auf den Spuren des antikolonialen Widerstands in Kamerun“. Auch sonst bekam die Initiative Perspektivwechsel, ein Verein der transkulturellen Begegnung Weiterlesen

Stadtbibliothek Neukölln würdigt Helene Nathan zum 100. Dienstjubiläum

Am 1. Juli 1921 übernahm Dr. Helene Nathan die Leitung der damaligen Städtischen Volksbücherei und Lesehalle Neuköllns. Zum 100-jährigen Dienstjubiläum erinnert die Stadtbibliothek Neukölln an ihr Wirken und stellt im Juli speziell Medien rund um das Thema „Das Leben in der Weimarer Republik“ zur Ausleihe bereit. Im August können die Besucher der Stadtbibliothek dann Medien in einem Regal zum Thema „Starke Frauen. Bewegende Leben“ entdecken.

Als Höhepunkt des Erinnerns stellt am 23. August 2021 – es wäre Helene Nathans 136. Geburtstag – die Autorin und Weiterlesen

Origami-Bastelaktion für „48 h Neukölln“

Die Stadtbibliothek Neukölln ruft anlässlich des Kunstfestivals „48 h Neukölln“ zur Teilnahme an einer Origami-Bastelaktion auf: Passend zum Festivalthema Luft sollen Vögel, Flieger oder Schmetterlinge aus Papier gefaltet werden. Beutel mit Anleitungen und Bastelmaterialen sind jetzt in der Bibliothek erhältlich (Weitere Informationen: Tel. 030 / 90239-4313 oder info@stadtbibliothek-neukoelln.de).

Die Kreationen können bis zum 11. Juni abgegeben werden. Während des Festivals „48 h Neukölln“, das vom 18. bis 20. Juni als hybride Veranstaltung im virtuellen wie auch im realen Weiterlesen

Interaktive Online-Lesung für Kinder

cover_besuch_weltraum„Sommerferien können ja sooo langweilig sein“, wie gerade Kinder der Generation Lockdown und ihre Eltern aus eigener Erfahrung nur zu gut wissen. Niko, junger Held des Kinderbuch-Autors Michael Petrowitz, ist allein zu Haus: Alle Freunde sind verreist. Niemand ist da, mit dem er spielen kann. Da beobachtet Niko die Landung eines Raumschiffs und lernt einen neuen Freund kennen. Hieronymo kommt aus Quantanien und ist nur auf der Erde gelandet, weil sein Hund Dussel ausgebüxt ist. Gemeinsam machen sich Niko und Hieronymo auf die Suche nach dem Weltraumhund. Zwischen Stadtpark, Spielplatz und Eisdiele erleben die Beiden so einige Überraschungen, sodass Niko plötzlich mitten in einem aufregenden Ferienabenteuer steckt.

„Ein Grund, weshalb ich gerne Kinderbücher schreibe, sind die damit verbundenen Lesungen. Ich komme gerne in Schulen, Bibliotheken, Buchhandlungen und an andere schöne Orte, um Kindern und anderen interessierten Zuhörern vorzulesen“, schreibt Petrowitz auf seiner Webseite, wo es auch eine Hörprobe aus einer Lesung gibt. Bei seinen Live-Auftritten nimmt er die Kinder mit auf eine Reise in andere Welten, auf der die Zuhörenden ganz nebenbei und spielerisch verblüffende Fakten über das Weltall erfahren. Ob ihm das auch im Internet gelingt?

Am Freitag, 30. April, liest Michael Petrowitz auf Einladung der Stadtbibliothek Neukölln ab 16 Uhr aus seinem Buch „Besuch aus dem Weltraum“. Die Teilnahme an der interaktiven Online-Lesung für Kinder von 5 – 8 Jahren ist kostenlos. Es genügt eine Anmeldung mit Nennung des Namens per E-Mail an jugend@stadtbibliothek-neukoelln.de; Kontakt und weitere Informationen: Tel.: 030 / 90239-4345

=Christian Kölling=

Zeichnen im realen und virtuellen Raum

„Wir zeichnen einen Comic in Leichter Sprache“ hieß eine sechsteilige Workshop-Reihe, die die Neuköllner Helene-Nathan-Bibliothek kürzlich anbot. Die Comic-Künstlerinnen Elke Renate Steiner und Lilli Loge unterstützten Menschen mit und ohne Lese-Schreib-Beeinträchtigung zum zweiten Mal dabei, neue zeichnerische Ausdrucksmöglichkeit zu finden. Die erste Workshop-Reihe fand im Sommer 2019 statt. Elke Renate Steiner (r.) ist Comiczeichnerin, Live-Zeichnerin und Illustratorin. Lilli Loge veröffentlicht Comics im Selbstverlag und Weiterlesen

Neuköllner Stadttbibliothek präsentiert Autoren-Lesungen online

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: Seit gestern präsentiert die Stadtbibliothek Neukölln mitten in der Pandemie gleich zwei unterschiedliche Video-Formate als vorläufigen Ersatz für die „gute alte“ Autorenlesung. Zum einen kann bis 17. Dezember rund um die Uhr ein Video mit einer 50-minütigen Lesung über die Webseite der Bibliothek aufgerufen werden. Zum anderen wird es am Weiterlesen

Comics in Leichter Sprache gestalten

Viele Menschen haben Schwierigkeiten, sich schriftlich auszudrücken beziehungsweise komplexe Texte zu lesen. Durch Comics haben sie die Möglichkeit, mit wenigen Worten Geschichten zu verstehen oder zu erzählen. Die Helene-Nathan-Bibliothek in den Neukölln Arcaden bietet jetzt zum zweiten Mal einen Workshop an, um Comics in Leichter Sprache zu gestalten. Die erste Workshop-Reihe für Menschen mit und ohne Lese-Schreib-Beeinträchtigung fand im Sommer 2019 statt.

Die Comic-Künstlerinnen Elke Renate Steiner und Lilli Loge stellen Weiterlesen

Gemeinsam lesen, hören, spielen und schreiben beim Ferienprogramm der Neuköllner Stadtbibliotheken

Neue Normalität – wie geht das?! Die vier Stadtbibliotheken im Bezirk sind – wenn auch mit Einschränkungen – wieder für das Publikum geöffnet: Die Öffnungszeiten wurden u. a. etwas gekürzt, es gibt weder Arbeitsplätze noch Sitzmöglichkeiten und die Aufenthaltszeiten sollen möglichst kurz sein.

Trotzdem läuft schon seit einer Woche das Ferienprogramm Sommerspaß 2020. Kinder und Erwachsene können in der Helene-Nathan-Bibliothek Weiterlesen

Ein Hauch von Normalität in Neuköllns Bibliotheken und Kirchen

Fast zwei Monate mussten die Nutzerinnen und Nutzer auf die Möglichkeit verzichten, Bücher, E-Books und andere Medien in den kommunalen Büchereien auszuleihen. Diese Durststrecke wird am 11. Mai beendet: Zumindest ein bisschen Vor-Corona-Normalität kehrt dann in die Helene-Nathan-Bibliothek in den Neukölln-Arcaden sowie die drei Stadtteilbibliotheken zurück.

Die Ausleihe und Rückgabe von Büchern und anderen Medien Weiterlesen

Die Auszeichnung der ZLB als „Bibliothek des Jahres“ strahlt auch nach Neukölln aus

1,5 Millionen Besucher aus der ganzen Stadt zählt die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) jährlich in ihren beiden Niederlassungen, die die Berliner Stadtbibliothek in der Breite Straße in Mitte sowie die Amerika-Gedenkbibliothek am Kreuzberger Blücherplatz sind. Letzten Donnerstag, am „Tag der Bibliotheken“, wurde die ZLB im Festsaal des Berliner Rathauses mit dem bundesweiten Preis „Bibliothek des Jahres“ während einer musikalisch begleiteten Feierstunde ausgezeichnet. Überreicht Weiterlesen

„Wie geht es dir eigentlich?“

Mit dieser Frage ist eine Aktionswoche der Helene-Nathan-Bibliothek für die Erhaltung und Wiederherstellung der seelischen Gesundheit überschrieben. Zum Auftakt stellten sich gestern Nachmittag sechs Neuköllner Einrichtungen im Foyer der Bibliothek vor.

„Wir planen ein Gesundheits- und Sozialzentrum, in dem verschiedene Berufsgruppen zusammen mit den Menschen im Stadtteil für die Gestaltung gesundheitsförderlicher Lebenswelten eintreten“, sagte mir Lea Linke vom Gesundheitskollektiv Berlin. Das Weiterlesen

Ausstellung beschäftigt sich mit den Spuren des Kolonialismus in Neukölln

Als einen wesentlichen Beitrag zur aktuellen Diskussion um die deutsche koloniale Vergangen-heit würdigte Bildungs- und Kulturstadträtin Karin Korte (M.) die bereits vor einigen Jahren vom Mobilen Museum Neukölln erarbeitete Wander-ausstellung „Verdrängte Geschichte – Spuren kolonialer Vergangenheit in Neukölln“. Freitag eröffnete sie – gemeinsam mit Bibliotheksleiterin Evelyn Stussak und Museumsleiter Dr. Udo Gößwald – die Weiterlesen

Schluss, aus, vorbei – nicht für über 11.000 in Neukölln

Bei der Fußball-WM, für die die Stadtbibliothek Neukölln sogar einen Thementisch aufgebaut hat, ist das Ende der Vorrunde erreicht. Die Zahl der Titelaspiranten hat sich damit halbiert und wird – nach dem heutigen spielfreien Tag – von morgen bis nächsten Dienstag in den Achtelfinalspielen stetig schrumpfen.

Weil nicht nur das deutsche Team raus ist, dürften das Bejubeln von Toren und Siegen oder Entsetzensschreie ob verpasster Chancen in Neukölln nun leiser ausfallen. Denn es hat auch die hier am stärksten vertretenen WM-Nationen erwischt: Polen, das sich im Bezirk der Unterstützung von 5.849 Landsleuten (Stand: 31.12.17) sicher sein durfte, und Serbien mit 3.276 potenziellen Fans. Den letzten Abpfiff bei dieser WM für ihr Team haben auch die 623 Australier, die in Weiterlesen

Neues Angebot speziell für Menschen mit Lese- und Schreib-Schwierigkeiten

Schätzungsweise 28.000 Menschen in Neukölln haben – obwohl Deutsch ihre Muttersprache ist – Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Sie können keinen Wahlzettel lesen und kein Kochrezept. Sie verstehen oft nicht einmal die Fernsehzeitschrift mit Bildern. Doch Menschen, die Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben haben, schämen sich häufig dafür, denn Analphabetismus ist ein Tabu-Thema.

Um den Betroffenen zu helfen, die in der Fachsprache „funktionale Analphabeten“ heißen, gründete sich einst in Neukölln das erste bezirkliche Bündnis für Alphabetisierung und Grundbildung, dem ähnliche Bündnisse in anderen Bezirken inzwischen folgten. Ende Mai traf Weiterlesen