Ende des Sommers in Sicht

Während Meteorologen sich mit Wetterprognosen nur ungern längerfristig festlegen, beweisen die Berliner Bäder Betriebe diesbezüglich Mut: Der letzte Sommertag, wasserrutsche columbiabad neukoellnentschieden sie bereits vor Monaten, ist in Neukölln der 4. September. Der Saison-Countdown für das Columbiabad hat also begonnen. Genauso couragiert avisierten sie den mit dem Ende der Sommerpause im Stadtbad Neukölln einhergehenden Winter-anfang für den 22. August. Der wurde aller-dings zwischenzeitlich aus technischen Gründen auf den 29. August verschoben. Um hinsichtlich der Öffnungszeiten von Berlins Bädern up to date zu sein, empfiehlt sich das Verfolgen des SchwimmBlogs.

Alle für einen

Christian Hönig rät, Gießgemeinschaften zu bilden. Die Wasserreserven der Berliner Straßenbäume seien aufgebraucht und die kommende Trockenheit werde ihnen arg zu schaffen machen. „Da hilft auch kein einzelner Gewitterschauer mehr“, meint der  Fachreferent für Baumschutz vom  BUND Berlin. Deshalb sollten sich die Anwoh-

bewässerung_gutshof britz neukölln

ner um die Bewässerung der Bäume vor ihrer Haustür kümmern. Einmal pro Woche acht bis zehn Eimer Wasser, empfiehlt Hönig: „Gemeinsam geht es schneller, kei-ner ist mit der Aufgabe überfordert, und zusammen macht es auch mehr Spaß.“

Sympathische Minderheit

Besonders in der warmen Jahreszeit ist es in Neukölln schwer angesagt, ein Weg-bier mit sich herumzutragen. Die mobile Gerstensaft-Pulle avancierte so zum ge-meinsamen Nenner von Alteingesessenen und Hipstern, die sich anfangs noch mit Club Mate-Flaschen von ersteren abgrenzten. Uncool scheint es dagegen in Wegbier-Träger-Kreisen zu sein, die leere Flasche in ein paar Cent zu verwandeln. Lieber wird

wegbuch_neukölln

sie auf Straßen und Bürgersteige geschmissen, damit auch andere etwas davon haben: lädierte Füße, Pfoten und Reifen oder – im Falle der BSR – Arbeit. Altruisti-sche Wegbuch-Träger, die allerdings noch eine Minorität sind, genießen folglich grö-ßere Sympathien: Ihre Vermächtnisse schmerzen weder finanziell noch körperlich.

Wenn, dann

Wenn Straßenbäume samstags eine amtlich verordnete Bewässerung erhalten, es  in den Becken des Columbiabads  eng  wird und  in einer  Eisdiele – wie gestern bei

straßenbaum-bewässerung_neukölln

Mos Eisley  geschehen – die  Eismaschine hitzefrei  nimmt, ist Sommer  in Neukölln.

Raus ins Kino!

Dieser vermeintliche Widerspruch ist seit Mittwoch in der Hasenheide Programm: Täglich, noch bis Anfang September und bei jedem Wetter zeigt das  Freiluftkino Hasenheide  nach dem Saisonstart mit dem oscarprämierten Streifen „Birdman“ wieder  Blockbuster  zwischen  Komödie und Drama sowie Dokumentationen, Kunst-

freiluftkino hasenheide_neukölln

und Kultfilme, oft im untertitelten Original. So praktisch es wäre, den Kino- mit dem Gassigang verbinden zu können: Hunde müssen auch draußen draußenbleiben.

Viel Platz in alle Richtungen

Sonne von oben, Wasser vor der Nase und zur Seite, Ausflugsdampfer und Paddler, die vorbeiziehen, feinster Sand, die S-Bahn und eine Bushaltestelle in Sichtweite: Die im  Rahmen des Stadtumbau West-Programms  „Neukölln  ans  Wasser“  gestaltete Terrasse am Ufer des Neuköllner Schiffahrtskanals bietet einiges von dem, was sich

sonnenterrasse_neuköllner schifffahrtskanal

viele für eine kleine Auszeit vom Alltag wünschen. Offensichtlich holen sie es sich dann aber woanders. „Die meisten denken bestimmt, dass das hier zum Hotel gehört oder Getränke und Verpflegung nebenan im Biergarten zu kaufen sind“, meint ein Mann, der es besser weiß. Was aber nicht mitgebracht werden darf, sind Hunde.

Abschreckendes Beispiel

Natürlich kann man sich über Entgleisungen aufregen oder lustig machen, die die Kombination aus Sommer und Textilien im Straßenbild mit sich bringt. Auch in Neu- kölln weit oben in den Charts der saisonalen No-Gos: Socken in Sandalen. Wahlwei-

druckwerk-fassade_neukölln

se kann man sich aber genauso in Toleranz üben und vor Augen halten, dass die Hit- liste Luft nach oben lässt – wie die Fassade eines Hauses in der  Allerstraße  zeigt.

Einen ausgeben

Trinken, trinken, trinken! Das gilt bei hochsommerlichen Temperaturen, wie sie heute und morgen wieder erwartet werden, nicht nur für Menschen. Auch die Straßenbäume

baum-sitting_neukölln

haben Durst und wissen es zu schätzen, wenn der nicht ausschließlich von pinkelnden Hunden oder blasenschwachen Männern gestillt wird und sie von Nach- barn auf einen Eimer Wasser eingeladen werden.

Landgang durch Neukölln

Sie sei, beschreiben die Inhaber der Ankerklause ihre maritime Institution am Land- wehrkanal, die „schönste Hafenbar Berlins – ohne Hafen“. Das stimmt zwar auf den

ankerklause neukölln_landwehrkanal ankerklause neukölln

ersten Blick, bei genauerem Hinsehen aber nicht. Denn Neukölln, der Bezirk, auf dessen Territorium die Ankerklause vor vielen Jahren direkt neben Weiterlesen

Wie wahr …

Ein Bild sagt  mehr als viele Worte. Dieses  Stillleben am Rand eines Neuköllner Bür-

rad ab_sommer 2013_neukölln

gersteigs bringt  es auf den Punkt: Der Sommer 2013 hat (bisher) wirklich ein Rad ab.

Vom Bett ins Bad

columbiabad sommerbad neukölln„Is‘ noch nich achte?“, fragt die Frau überrascht, als sie die Wartenden vor dem Eingang zum Som- merbad Neukölln sieht. Drei harren dort bereits seit viertel vor 8 aus; bis es endlich 8 ist, ist die Gruppe auf die Stärke einer Fußballmannschaft ange- wachsen. Die Frühschwimmer seien eine extrem verlässliche Spezies, weiß Matthias Oloew, Presse- sprecher der Berliner Bäderbetriebe. „Manche wür- den wohl auch dann noch kommen“, vermutet er, „wenn’s im Sommer frieren und Eisschollen auf dem Wasser treiben würden.“

An die 100 Leute sind es regelmäßig, die  werktags zwischen 8 und 9.15 Uhr im Freibad am Colum- biadamm den Frühtarif für 2 Euro lösen und das Bad columbiabad sommerbad neukölln, mehrzweckbecken, sportbecken, sprungturmspätestens um 10 Uhr wieder ver- lassen.

Sie würde es dreimal pro Woche tun, sagt eine Frau, die am Neuköllner Maybachufer wohnt und in Steglitz arbeitet: „Dass das Columbiabad quasi auf dem Weg liegt, macht es leicht, den inneren Schweinehund zu überlisten.“ Bei schönem Wetter sei der sehr kooperativ, bei grauem Himmel und wenig sommerlichen Temperaturen allerdings ein ziemliches Biest. „Da gab’s also etliche Kämpfe in letzter Zeit“, gesteht die Mittvierzigerin, „aber die meisten hab ich gewonnen.“ Es würde ihr einfach gut tun, sich morgens vor der Arbeit zu bewegen, und joggen sei nicht ihr Ding. Herrlich sei es dagegen, im gemächlichen columbiabad sommerbad neukölln, schwimmmeisterTempo durchs Wasser zu gleiten und dabei über alles mögliche nachzudenken. Um das exakte Gegenteil geht es einem passionierten Früh- schwimmer aus Tempelhof. Er will sein Pensum möglichst schnell hinter sich bringen und beim Kraulen möglichst an nichts denken. Je menschen- columbiabad sommerbad neuköllnleerer die rund 3,5 Millionen Liter Was- ser im 50 Meter-Becken sind, desto lieber ist es ihm. Auf die Idee, das Colum- biabad tagsüber zu besuchen, sagt er, käme er nie: „Schon weil ab mittags im Sportbecken der Bereich vor dem Sprungturm abgesperrt ist und man deshalb keine 50 Meter-Bahn mehr hat.“

Der Sprungturm mit seinen Plateaus in 3, 5 und 10 Metern Höhe ist neben der 83 Me- ter langen Wasserrutsche eine der Attraktionen für viele, denen es weniger ums columbiabad sommerbad neukölln, wasserrutscheSchwimmen geht. „Da steht die Performance im Vordergrund„, sagt Matthias Oloew. Einer der Schwimm- meister bestätigt es: Es seien in der Tat immer die dieselben, die mit Sprüngen ins 5,25 tiefe Wasser vor ihren Kumpels oder Mädchen „einen auf dicke Hose“ machen wollen. Für Imponiergehabe taugt die Rutsche am Nichtschwimmerbereich des columbiabad sommerbad neuköllnMehrzweckbeckens eher wenig. Sie bedeutet statt- dessen Spaß für Klein und Groß und ist auch für manchen Frühschwimmer der krönende Schlusspunkt hinter dem morgendlichen Sportprogramm.

Dafür, dass im 1952 eröffneten und in den 1980er-Jahren modernisierten Columbiabad, das  an Spitzentagen bis zu 8.000 Besucher hat, so wenig wie möglich passiert, sorgen drei bis acht Schwimmmeister. Weil sie ihre Pappenheimer kennen, laufe vieles über das  frühzeitige Erkennen möglicher columbiabad sommerbad neuköllnGefahrensituationen und die Präven- tion. „Ins Wasser musste ich jeden- falls noch nie“, bilanziert einer. Wes- penstiche behandeln, aufgeschlage- ne Knie verarzten und Pflaster kleben, würden neben der Wachsamkeit den Berufsalltag eines Fachangestellten für Bäderbetriebe ausmachen. Unter- stützt werden sie von zahlenmäßig flexibel einsetzbaren Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes, die die Aufsicht für den weiträumigen Bereich der Liegewiesen übernehmen. Dass es auf denen nach heißen Tagen laut Oloew  „wie auf einem Schlachtfeld“  aussieht, können sie nicht verhindern. Dass Badegäste es nicht für nötig halten, ihren Müll in einen nur wenige Schritte entfernten Mülleimer zu werfen, sei allerdings kein Neuköllner Phänomen. Am Bewusstsein, dass ein solches Fehlverhalten zu Lasten der Betriebskosten gehe, mangele es überall. Und ebenfalls daran, dass  jede Eintrittskarte für ein Freibad  von den Steuerzahlern mit columbiabad sommerbad neukölln, kinderbecken, planschbecken9 Euro bezuschusst  werden muss, um das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben herstellen zu können.

Würde das Bad schon ab Anfang Mai und bis Ende September geöffnet sein, was angesichts von Wetter- kapriolen immer wieder gefordert wird, lägen die Betriebskosten noch höher. Allein wegen der Heizung, die das Wasser in den Becken auf angenehme Temperaturen bringt. „Aber nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch wäre es  schwachsinnig, früher als Ende Mai zu öffnen“, rechnet Matthias Oloew vor, „denn in der Jahreszeit würde eine einen Monat frühere Öffnung einen um 4 Tonnen erhöhten CO2-Ausstoß bedeuten.“ Die Ambitionen der Berliner Bäderbetriebe (BBB) gehen jedoch eher in die Gegen- richtung: „Unser erklärtes  Ziel ist eine klimaneutrale Beheizung.“ Fragen ranken sich allerdings noch um das Wie. So komme beispielsweise Solarenergie ob fehlender Dachflächen nicht infrage. Die Möglichkeit, einfach die Heizung abzuschalten, columbiabad sommerbad neukölln, sportbecken, sprungturmscheidet ebenfalls aus. „10 bis 18 Grad“, schätzt der BBB- Pressesprecher, „wärmer würde das Wasser nur durch Sonnen- einstrahlung nicht werden“. Das wäre wohl selbst Hartgesot- tenen zu erfrischend.

Wegen der Wassertemperatur von molligen 26 Grad gehe sie viel lieber morgens zum Schwimmen ins Stadtbad, ge- steht eine Neuköllnerin: „Aber das macht ja jetzt leider  Sommerpause, obwohl wir doch bisher gar keinen Sommer hatten.“ Deshalb sei sie auch erst zum zweiten oder dritten Mal in dieser Saison hier. Eine Frau aus Schöneberg, die sich selber als „fanatisch begeisterte Schnellschwimmerin“ bezeichnet, setzt da andere Prioritäten: Sie steuert immer andere Bäder mit 50 Meter-Bahnen an. Natürlich gehe es ihr vor allem ums Schwimmen, aber sie habe auch Spaß daran, die  von Bad zu Bad unterschiedliche Badekultur  zu erleben. Das Wetter ist ihr dabei ziemlich egal. „In Freibädern schwimme ich auch sehr gerne, wenn es regnet“, sagt sie. „Dann  ist das Wasser so wunderbar seidenweich.“

Zum Bedauern der Schwimmmeister des Columbiabads gibt es nur wenige Leute mit dieser Vorliebe – gäbe es mehr davon, hätten sie sich in den letzten Wochen weniger gelangweilt. Und jetzt, wo endlich Sommer herrscht, ist Ramadan. Das werde sich durchaus bei den Besucherzahlen bemerkbar machen, meint auch Matthias Oloew. Wer tagsüber nichts essen und trinken darf, halte sich eben auch mit sportlicher Betätigung zurück.

=ensa=

Abgetaucht

wasserrutsche sommerbad neukölln, columbiabad

(im Sommerbad Neukölln)

Die ganz reale Bedrohung

Fahr- und Motorräder, ausgedientes Mobiliar, Lindenlaub, Hundekacke, Flaschen- scherben, Autoreifen, Zigarettenkippen, Cent-Stücke: Auf Neuköllns Bürgersteigen liegt und steht vieles herum. Ein solcher Anblick ist aber außerordentlich selten:

Doch, natürlich befürchte er, dass irgendwelche Idioten seine Klamotten klauen und im ganzen Kiez verstreuen oder der Wäscheständer umgeschmissen und alles wieder dreckig wird, sagt der Mann. „Aber was soll ich machen? Ich hab keinen Balkon, hier auf dem Bürgersteig ist gerade Sonne und morgen früh muss alles trocken sein.“ Er könne die Sachen ja schlecht nass in den Koffer packen, wenn es ab in den Urlaub im Süden geht. „Eigentlich“, überlegt er mit einem Blick zum Himmel, „macht mir das Aprilwetter aber im Moment mehr Sorgen als die Idioten.“

Tot im Eis

dorade royal, wochenmarkt karl-marx-platz, neukölln

Wochenmarkt auf Neuköllns Karl-Marx-Platz. Die Sonne knallt vom Himmel. „Ist es nicht herrlich erfrischend, sich die Doraden anzusehen?“, findet die alte Frau, die minutenlang – auf ihren Rollator gestützt – neben dem Fischwagen steht. Heute muss sie sich mit den Erinnerungen an den Anblick der Goldbrassen abkühlen; der Markt  ist  erst  Mittwoch  wieder.

Demnächst auch in Neukölln:

.

Ohne Netz und Zirkuskuppel: Slacklining par excellence

Bei schönem Wetter sind sie eine Mischung aus Open Air-Wohnzim- mer, Trainingscamp und Probe- bühne: die Neuköllner Parks. Viele Besucher bringen Stühle, Tische, Grills, massenweise Verpflegung und ihre Familien oder Freunde mit, andere ihr Jonglier-Equipment oder mehr oder weniger transport- freundliche Musikinstrumente.

Wenn Adrian Umlauft in den Volkspark Hasenheide kommt, um seinem Hobby – das auch gerne zum Beruf werden dürfte – zu frönen, fällt das Gepäck schon etwas schwerer aus. Auf das Gewicht eines Kleinkinds im schönsten Trotzalter bringt es die Ausrüstung, die er zum Slacklinen braucht, locker. „Aber es lohnt sich, sie hier her zu schleppen, weil die Bedingungen einfach perfekt sind“, schwärmt er. Die Senke, die sich in Nordsüdrichtung durch die Hasenheide zieht, sei ein wahres Geschenk für Slackliner. „Wenn die nicht wäre“, erklärt er, „müsste ich bei meinem Gewicht und der Slackline-Länge von etwa 100 Metern ziemlich weit in einen Baum klettern, um die Line zu befestigen und die Dehnung des Bands ausgleichen zu können“. Sieben Meter hoch müsste der Fixpunkt schon angebracht werden, schätzt er. Dass das Aufsteigen dadurch komplizierter und verletzungsträchtiger würde, steht auf einem anderen Blatt.

Spaziergänger bleiben stehen, Radfahrer halten an und die Leute, die auf der Wiese sitzen oder liegen, sehen Adrian Umlauft gebannt zu, wie er das Seil erklimmt. „Will der da etwa rüber?“, fragen sich alle staunend. Ja, er will und verschwindet  mental in  einer Welt, die  nur  noch  aus  dem  schmalen Band unter seinen  Füßen  besteht.

slacklining hasenheide neukölln, adrian umlauftslacklining hasenheide neukölln, adrian umlauftslacklining hasenheide neukölln, adrian umlauft

slacklining hasenheide neukölln, adrian umlauftslacklining hasenheide neukölln, adrian umlauftslacklining hasenheide neukölln, adrian umlauft

Etwa 10 Minuten dauert es, bis Adrian Umlauft sein Ziel erreicht hat. Eine sportliche Höchstleistung für die Konzentrationsfähigkeit und jeden Muskel seines Körpers. „Besonders“, sagt er, „geht es aber in die Schultern und Arme.“ Nach einer kurzen Pause im Schatten  macht er sich auf den Rückweg. Zwei Bänder an der Line  zeigen

slacklining hasenheide neukölln, adrian umlauftslacklining hasenheide neukölln, adrian umlauftslacklining hasenheide neukölln, adrian umlauft

ihm an, dass eine leichte Brise aus nordwestlicher Richtung weht. Die Zahl derer, die dem Slackliner zusehen wollen, wächst stetig. Dass das Band auf halber Strecke nur slacklining hasenheide neukölln, adrian umlauftnoch etwa einen halben Meter von festem Boden ent- fernt ist, beruhigt einerseits. Doch die Spannung, ob Ad-

slacklining hasenheide neukölln, adrian umlauftslacklining hasenheide neukölln, adrian umlauft

rian Umlauft die Strecke erneut ohne unfreiwilligen Abgang schaffen wird, bleibt bis zum Schluss. „Die größte Gefahr sind freilaufende Hunde, die mich anspringen, oder Leute, die in die Line greifen“, sagt er, als er wieder festen Boden unter den Füßen und die In-Ear-Kopfhörer aus den Ohren gezogen hat: „Musik brauch ich, um störende Geräusche auszuschalten und mich besser konzentrieren zu können.“ Das sei schon zu Beginn seiner Slackliner-Laufbahn vor etwa 1 1/2 Jahren so gewesen, anderes habe sich hingegen komplett verändert: Die Länge der Strecken und das Gefühl für den schmalen Grat. „Früher hab ich mich am Anfang und Ende des Seils sicherer gefühlt, weil es dort stabiler ist. Aber je mehr Erfahrung ich hab, desto lieber mag ich die Mitte und das Schwingen.“ Irgendwann will Adrian Umlauft auch eine 200 Meter-Distanz in der Hasenheide in Angriff nehmen. Geeignete Bäume, findet er, gebe es durchaus.

=ensa=

Das Rote im Blauen

Dass der Flughafen Berlin-Tempelhof geschlossen wurde und Tegel das auch passiert, wenn  BER  irgendwann mal eröffnet  wird,  interessiert die Crew der   C 206

überhaupt nicht. Die rote Cessna, die quasi zum guten Ton am Himmel über Neukölln gehört, braucht weder betonierte Start- und Landebahnen, noch super- moderne Check-In-Terminals oder hochkomplexe Brandschutzvorrichtungen – son- dern einfach nur  Wasser und einen Steg. Beides gibt es im Nachbarbezirk Treptow.

Neuköllner Schätze (4)

Mit einem skurrilen Ge- spann beenden wir an diesem womöglich letz- ten sommerlichen Wo- chenende der Saison unsere kleine Sommer- Serie Neuköllner Schät- ze.

Ecki und Schnecki hei- ßen die beiden, seit sie  in Neukölln ein neues Domizil fanden. Auf ei- nem Süd-Balkon, der Sonne garantierte – so sie denn schien. Die Besitzer von Ecki und Schnecki hätten das, wie wohl die meisten Neu- köllner und Berliner, ger- ne öfter gehabt.

Musterung in Neukölln abgesagt!

fernheizwerk neuköllnDa  Frau Sonne und Herr Blauhimmel es als wichtigste Mitwirkende vorziehen andernorts aufzutreten, muss heute leider auf  den Anblick dieses pittoresken Schattenspiels am Turm des Fernheizwerks Neukölln verzichtet werden. Wann sie sich wieder zu einem ihrer bejubelten Gastspiele in Berlin blicken lassen wird, steht noch nicht fest.

Neuköllner Schätze (3)

Auch beim heutigen dritten Teil unserer Sommer-Serie Neuköllner Schätze ermög- lichen wir wieder intime Einblicke  in etwas, das sonst weitgehend verborgen bleibt. Denn obwohl Balkone zwar der mit Abstand öffentlichste Teil einer Wohnung sind, ist für Passanten meist nur Grünendes oder Blühendes sichtbar – nicht aber:

die Bestie der Weserstraße. „Die hat mein Freund mir nach unserem ersten gemeinsamen Urlaub in Ägypten geschenkt, sozusagen als Therapie-Fisch, weil ich beim Schwimmen im Meer dauernd Haie gesehen habe, die natürlich gar nicht da waren“, erklärt die Halterin des Tiers. „Er meinte, dass so was wie ein Gewöh- nungseffekt eintritt, wenn der Hai ständig um meine Füße kreist, wenn ich ein Fußbad auf dem Balkon nehme.“ Leider, meint sie, sei das Bedürfnis, die Füße zum Hai in die Plastikwanne zu stecken, in diesem Sommer aber bisher eher mäßig.

neuköllner schätze, hai