Erfrischung auch im Neuköllner Norden in Sicht

Vor fast einem Monat, am 28. April, öffneten die Berliner Bäderbetriebe die ersten drei Freibäder in der Hauptstadt. Anfang Mai kam das Gros der Sommerbäder dazu, und seit genau zwei Wochen ist auch der Außenbereich des Kombibads Gropiusstadt für Badegäste freigegeben. Im Norden Neuköllns muss aber trotz sommerlichen Wetters weiterhin auf das Schwimmen unter freiem Himmel verzichtet werden: Das Tor zum Columbiabad bleibt noch bis nächsten Freitag geschlossen, weil dort erst am 2. Juni die dreimonatige Saison beginnt. Damit zählt das Sommerbad Neukölln wieder zu den Nachzüglern; in Staaken-West muss jedoch sogar bis zum 5. Juli gewartet werden.

Ende des Sommers in Sicht

Während Meteorologen sich mit Wetterprognosen nur ungern längerfristig festlegen, beweisen die Berliner Bäder Betriebe diesbezüglich Mut: Der letzte Sommertag, wasserrutsche columbiabad neukoellnentschieden sie bereits vor Monaten, ist in Neukölln der 4. September. Der Saison-Countdown für das Columbiabad hat also begonnen. Genauso couragiert avisierten sie den mit dem Ende der Sommerpause im Stadtbad Neukölln einhergehenden Winter-anfang für den 22. August. Der wurde aller-dings zwischenzeitlich aus technischen Gründen auf den 29. August verschoben. Um hinsichtlich der Öffnungszeiten von Berlins Bädern up to date zu sein, empfiehlt sich das Verfolgen des SchwimmBlogs.

Keine Transgender-Badezeiten in Neukölln

schwimmhalle_kombibad gropiusstadt neukoellnBei der Sitzung des Sportausschusses der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln ging es in der vergangenen Woche unter anderem um die Neuköllner Schwimmbäder. Hierfür waren die Bäderbetriebe eingeladen, die zur Sitzung mit drei Managern erschienen.

Betriebsleiter Henry Peukert stellte die Organi-sationsstruktur der Berliner Bäder und auch das vom Senat beschlossene Bäderkonzept 2025 vor, in welchem die Einrichtung beson-derer Bäder für verschiedene Nutzer festge-schrieben ist: So sind die Schwimmbäder nun gegliedert in Bäder für Freizeit- und Erlebnisbaden, für Fitness/Sport, Bewegung/Gesundheit sowie in Weiterlesen

In Nord-Neukölln endet der Sommer, im Süden noch nicht

Lange Schlangen vor dem Eingang zum Columbiabad wird es ab Montag nicht mehr geben. Morgen endet dort nämlich die gerade mal neunwöchige Saison. Wer dann in Neukölln unter freiem Himmel schwimmend seine Bahnen ziehen will, muss zum Kombibad  Gropiusstadt  im Süden des Bezirks, wo der Sommer – ebenso wie  in  15

freibadsaison neukölln

weiteren Berliner Freibädern – in eine Verlängerung geht: „Bei schönem Wetter“ lässt sich hier noch bis zum 13. September im Freien schwimmen. In Nord-Neukölln kann man dafür wieder im historischen Stadtbad-Ambiente in der Ganghoferstraße baden.

Schön wär’s schon

Nach etwas, das einmal eine Autobahn werden soll, sieht nicht aus, was derzeit östlich der Sonnenallee entsteht. Eher ergibt sich der Eindruck, als würde hier ein Schwimmbecken mit künstlicher Dünenlandschaft angelegt. Insbesondere Nord- Neuköllner dürften ob des angekündigten Hochsommer-Intermezzos davon träumen,

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dass die Illusion umgehend wahr wird. Denn die Sanierung des Columbiabads schreitet zwar nach Auskunft der Berliner Bäder Betriebe zügig voran, doch auf die Eröffnung der Freibadsaison  muss noch bis zum 20. 27. Juni gewartet werden.

26 Grad garantiert: Freibad-Saison in Neukölln eröffnet

Das Sommerbad Neukölln wird noch auf die Saison vorbereitet, das Sportbad Britz hat die Vorbereitungen jetzt hinter sich: Heute steht dort das Anbaden an. Damit die Schwimmer und Wasserballer der SG Neukölln in den Becken optimale Trainings- bedingungen  haben, ist  das  Wasser auf  26° C  geheizt. In den  Genuss, sich  unter

pressefoto sg neukölln_sportbadbritz1_fotograf marc nicke

freiem Himmel ins mollige Nass stürzen zu dürfen, kommen allerdings nur Vereins- mitglieder, Schulsport- und Kita-Gruppen sowie Nicht-SG Neukölln-Mitglieder, die an Schwimm- oder  Fitnesskursen  im Bad teilnehmen.

Warmbaden für alle, der Aufpreis auch

Von der Ecke Innstraße/Sonnenallee, wo die Berliner Bäder-Betriebe per Plakat das Warmbaden in ihrem Hallenbad am Spreewaldplatz in Kreuzberg bewerben, bis zur Ganghoferstraße, wo das Neuköllner Stadtbad ist, sind es knapp 300 Meter. Auch dort

bbb-plakat wellenbad spreewaldplatz_neukölln

liegt die Wassertemperatur neuerdings konstant bei 30° C, was wiederum den Ein- trittspreis ebenso konstant um den Warmbadezuschlag von 1,50 Euro erhöht. Die- ser entfällt zugegebenermaßen im Bad am Spreewaldplatz, dafür wird Weiterlesen

„Neukölln hat in Berlin bei der Schwimmfähigkeit die Laterne“

schwimmer_nicht-schwimmer_columbiabad neuköllnEtwa 50 Kinder sterben in Deutschland jedes Jahr durch Ertrinken, das damit die zweithäufigste Ursache für Kinderunfälle mit tödlichem Ausgang ist. Als Konsequenz daraus initiierten die Berliner Bäder-Betriebe zusammen mit der Deutschen Kinderhilfe und  dem Fisch-Systemgastronomie-Marktführer Nordsee GmbH in den Sommerferien die Aktion „Schwimmen für alle“, um sozial be- nachteiligten fünf- bis 12- jährigen Hauptstädtern das Schwimmen beizubringen.

„Neukölln hat in Berlin bei der Schwimmfähigkeit die Laterne“, sagt Burghard Menke, der für das Kursprogramm der Berliner Bäder-Betriebe verant- wortlich ist. Sprich: Im Bezirk gibt es überdurchschnittlich viele Kinder, die nicht schwimmen können – obwohl Schwimmunterricht im Land Berlin mit einer Schul- stunde pro Woche auf dem Lehrplan der 3. Klassen steht. Beides treffe zu, bestätigt Marco Guhl: „Neukölln ist zwar oft vorne, aber wenn’s nass wird, Weiterlesen

Vor verschlossener Tür

Ein Weg, den viele derzeit bestimmt gern einschlagen würden, sich aber noch bis zum Monatsende sparen können, ist  der zum  Sommerbad Neukölln: Erst  am 1. Juni

sprungturm_sommerbad neukoelln

um 8 Uhr beginnt hier – wie auch im Kombibad Gropiusstadt – die Weiterlesen

Ein bisschen Schwund ist immer, schon wegen der Besucher

Oder: Medienleitungen, Magnetventile, Manometer – Verfahrens- technik vom Feinsten

Stadtbad Neukoelln„Deine Augen sind ja ganz rot.“ – „Na, die haben hier wieder ordentlich gechlort, riecht man doch auch.“ Wolfram Kaube, der die Abteilung Bau/Technik der Berliner Bäder-Betriebe leitet, kennt solche Aus- Wolfram Kaube_Stadtbad Neukoellnsprüche. Schmunzelnd verrät er: „Chlorgas, das zur Beckenwas- serdesinfektion nötig ist, ist mit der Nase nicht wahrnehmbar.“ Der auch für das Stadt- bad Neukölln typische Geruch wird durch die Bade- gäste hervorgerufen. Von denen eingebrachte or- ganische Stoffe wie Bakterien, Schweiß, Hautab- sonderungen, Urin, Textilabrieb oder Hautpflegemittel, erklärt Kaube, würden mit dem Chlor sogenannte Chloramine bilden, die wiederum an der Wasseroberfläche aus- gasen. Zweifellos, sie riechen nicht gerade angenehm und reizen Weiterlesen

Wasser marsch, Trockenperiode ade

Ole Bested Hensing_Kombibad Gropiusstadt Neukoelln131 Jahre liegen zwischen der Eröffnung der ersten Rixdorfer Freibadeanstalt an einem 2. Juni und der Wiederinbetriebnahme vom Kombibad Gropiusstadt, dessen Sommerbadteil voraussichtlich wiederum ab Juni den Badegästen zur Verfügung stehen soll. Da- mals hieß der Chef Friedrich Wilhelm Mier, heute ist es Ole Bested Hensing (r.). Dieser hatte in seiner Eigen-schaft als Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäderbe- triebe vorgestern zur Pressekonferenz ins Bad an der Neu- köllner Lipschitzallee eingeladen, um den Stand der Sanierungsmaßnahmen in Augenschein Eingangsbereich_Kombibad Gropiusstadt Neukoellnnehmen zu lassen.

Die Sonne strahlte bei sommerlichen 24°C vom Himmel, Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken wa- ren bereits mit Wasser gefüllt und mehr als einen der Anwesenden verlangte es, hinein zu tauchen. Es lag wohl Weiterlesen

Ende in Sicht, aber …

Fast bis Mitternacht musste gestern warten, wer sich mit einem der Neuköllner Be- zirksverordneten auf einen Absacker nach der BVV-Sitzung verabredet hatte. Zu den Tagesordnungspunkten, die ähnlich schnell wie die Konsensliste abgehakt werden konnten, gehörte die Mündliche Anfrage „Öffentliches Schwimmbad zu verkaufen“ der LINKE-Fraktion. Es sei richtig, dass die Berliner Bäderbetriebe derzeit per Aus- schreibung nach einem externen Betreiber  für ein Neuköllner  Schwimmbad suchen,

kombibad gropiusstadt_berlin-neukoelln

bestätigte Sportstadträtin Dr. Franziska Giffey. Dabei handelt es sich Weiterlesen

„Es geht um mehr als die perfekte Arschbombe“: Splashdiver-Elite trifft sich im Columbiabad Neukölln

1_training_splashdiving-dm 2013_ columbiabad neuköllnIm Columbiabad Neukölln dürften sich an diesem Wochenende jede Menge Leute, die nicht aufs Schwimmen aus sind, unter die Badegäste mischen. Denn dort bekommen Schaulustige ab heute viel zu sehen: Um 15 Uhr beginnt der Wettkampf um die Deutsche Splashdiving Meister- schaft, an dem sich 55 Jugendliche und Erwachsene mit waghalsig-artistischen Sprünge und krachend-spritzigen Lan- dungen beteiligen.

Auch acht Frauen sind dabei. Die Fun- Sportart, bei der es um das geht, was landläufig als Arschbombe bekannt ist, sei zwar eine Domäne junger Männer, aber „die Frauen sind klar im Aufwärts- trend“, sagt Christian Guth, der das Splashdiving-Event im Columbiabad or- ganisiert. „Obwohl sie durch ihr Unter- hautfettgewebe im Nachteil sind und wesentlich leichter blaue Weiterlesen

Anbaden am Columbiadamm

Heute Morgen war der Winterschlaf des Neuköllner Columbiabads vorbei. Bis zum ersten September-Sonntag ist es nun täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Alle, die beim

wasserrutsche_columbiabad neukölln

Schwimmen gerne ein Dach überm Kopf haben und das weitaus wärmere Wasser im Stadtbad Neukölln bevorzugen, können auch das noch bis zum 14. Juni haben. Danach zieht sich die Schwimmhalle an der Ganghoferstraße für knapp zwei Monate in den Sommerschlaf zurück.

Großer Wurf mit kleinen Würfeln

scube park neuköllnSo schnell, wie es sich Tanja Rathmann, Markus Haas und Marius Jast im letzten Winter vorge-stellt hatten, ging es dann doch nicht. Genau genommen liegt der Scube Park noch heute 15 Würfel hinter dem seinerzeit vom Gründer-Trio gesteckten Ziel zurück. Andere Ambitionen indes sind erreicht oder auf einen einstandsfeier scube park berlin-neuköllnabsehbaren Weg gebracht, und so wurde ges- tern erstmal offiziell der Einstand des Scube Parks in Neukölln gefeiert. Eine große Eröffnungssause, verspricht Tanja Rathmann, werde es im nächs- scube park berlin-neukölln, markus haas, marius jast, heinz buschkowsky, tanja rathmannten Früh- ling geben, wenn auf der von den Berliner Bäder-betrieben gepachteten Wiese alles fertig ausgestaltet ist, Wege und kleine Gärten angelegt sind und die Scubes in bunten Farben leuchten.

„Ich hatte mir das ja alles viel größer vor- gestellt und musste Frau Rathmann erstmal fragen, ob das nur der Abstellplatz für die Würfel oder schon der Scube Park ist“, merkte Neuköllns Bezirksbürgermeister an. Doch, ja, er sei tief beeindruckt von den Plänen der drei StartUpper, aber für ältere Menschen wie ihn, so Heinz Buschkowsky, sei ja bereits die „Idee sehr gewöhnungsbedürftig“, neun Quadratmeter kleine Holzhütten mit großer Panoramafenster-Front als Touristenunterkünfte anzubieten. Alles in allem erinnere ihn das scube park berlin-neukölln, tanja rathmann, heinz buschkowskydoch sehr an lange zurückliegende Camping-Urlaube, findet Buschkowsky, als er sich zu Tanja Rathmann in einen der Mini- Bungalows gesellt. Nur eben mit dem Unterschied, dass das Auf- und Abbauen des Zelts entfalle und man in den Kisten selbst bei stärkstem Regen samt Gepäck im Trockenen sitze. Wenn er da an einen Skandinavien-Urlaub denke …

scube park neukölln, 1-bett-scube„Genau das ist es, was unsere Gäste über- zeugt“, sagt Marius Jast. „Wie bei einem Hotel-Urlaub müssen sie keine Bettwäsche und Handtücher mitbringen und kön- nen zur Übernachtung auch Frühstück buchen. Und wie bei einem Camping-Urlaub müssen sie nur die scube park berlin-neuköllnTür aufmachen und sind draußen.“

Mit der Belegungs- quote der Scubes sind die drei von Banken und Förderinstituten unterstützten Jung- unternehmer sehr zufrieden, von den Gästeprofilen äußerst überrascht. „Wir haben natürlich auch damit gerechnet, dass unser Angebot vor allem etwas für ein junges, internationales Publikum ist“, gibt Jast zu. Die Erfahrungen, die sie seit der Öffnung vor einem Vierteljahr machen, würden jedoch zeigen, dass sich Leute aller Altersgruppen und scube park berlin-neukölln, etagenbettscube park neukölln, 2-bett-scubeneben Touristen aus Deutschland und al- ler Welt auch Ber- liner in den Einzel- bis 4-Bett-Schlafwür- feln einquartieren. Was sie eint, sei, dass es sich meist um Kurzzeitgäste handele, denen es in erster Linie um eine Übernachtungsmöglichkeit gehe.

Dem Wohlfühlfaktor in den beheizbaren Massivholzhütten sind eben schon aus Platzgründen enge Grenzen gesetzt. Während die Unterbringung in einem Single-Würfel noch recht komfortabel anmutet, reduziert sie sich bei einer Vier-Personen-Belegung darauf, dass alle ein Bett und etwas Platz fürs Gepäck haben. Statt eines Schranks scube park berlin-neukölln, waschraum gästehausgibt es lediglich Kleiderhaken. Wer Privatsphäre will, muss die durch das Zuziehen der bodenlangen Vorhänge vor den Panoramafenstern herstellen. Und der Gang zu Toiletten, Duschen und Wasch- becken führt über das Scube Park-Areal ins Gästehaus, in dem auch ein Aufenthalts- raum sowie eine Küche für Selbstversor- scube park berlin-neuköllnger unterge- bracht sind.

„Aber der Scube Park hier in Neukölln am Columbia- damm ist nur der Anfang“, kündigt Marius Jast an. Das Konzept stoße international auf großes Interesse bei potenziellen Franchise-Nehmern. In Liverpool werde derzeit ein Standort für einen Beatles-Scube Park scube park neukölln, beatles-scube park liverpoolgesucht, in Schwedens Hauptstadt Stock- holm sei bereits einer gefunden worden. Außerdem habe man den Plan, entlang des 337 Kilometer langen Berlin-Usedom-Radfernwegs Partner zu finden, die ihre bereits vorhandene touristische Infra-struktur durch kleine Scube Parks ergänzen wollen. Wenn alle 30 bis 40 Kilometer ein Schlafwürfel-Dorf entstünde und sich alle zentral reservieren ließen, das wäre doch genial für Radfahrer, sind die drei Startupper überzeugt.

=ensa=

Vom Bett ins Bad

columbiabad sommerbad neukölln„Is‘ noch nich achte?“, fragt die Frau überrascht, als sie die Wartenden vor dem Eingang zum Som- merbad Neukölln sieht. Drei harren dort bereits seit viertel vor 8 aus; bis es endlich 8 ist, ist die Gruppe auf die Stärke einer Fußballmannschaft ange- wachsen. Die Frühschwimmer seien eine extrem verlässliche Spezies, weiß Matthias Oloew, Presse- sprecher der Berliner Bäderbetriebe. „Manche wür- den wohl auch dann noch kommen“, vermutet er, „wenn’s im Sommer frieren und Eisschollen auf dem Wasser treiben würden.“

An die 100 Leute sind es regelmäßig, die  werktags zwischen 8 und 9.15 Uhr im Freibad am Colum- biadamm den Frühtarif für 2 Euro lösen und das Bad columbiabad sommerbad neukölln, mehrzweckbecken, sportbecken, sprungturmspätestens um 10 Uhr wieder ver- lassen.

Sie würde es dreimal pro Woche tun, sagt eine Frau, die am Neuköllner Maybachufer wohnt und in Steglitz arbeitet: „Dass das Columbiabad quasi auf dem Weg liegt, macht es leicht, den inneren Schweinehund zu überlisten.“ Bei schönem Wetter sei der sehr kooperativ, bei grauem Himmel und wenig sommerlichen Temperaturen allerdings ein ziemliches Biest. „Da gab’s also etliche Kämpfe in letzter Zeit“, gesteht die Mittvierzigerin, „aber die meisten hab ich gewonnen.“ Es würde ihr einfach gut tun, sich morgens vor der Arbeit zu bewegen, und joggen sei nicht ihr Ding. Herrlich sei es dagegen, im gemächlichen columbiabad sommerbad neukölln, schwimmmeisterTempo durchs Wasser zu gleiten und dabei über alles mögliche nachzudenken. Um das exakte Gegenteil geht es einem passionierten Früh- schwimmer aus Tempelhof. Er will sein Pensum möglichst schnell hinter sich bringen und beim Kraulen möglichst an nichts denken. Je menschen- columbiabad sommerbad neuköllnleerer die rund 3,5 Millionen Liter Was- ser im 50 Meter-Becken sind, desto lieber ist es ihm. Auf die Idee, das Colum- biabad tagsüber zu besuchen, sagt er, käme er nie: „Schon weil ab mittags im Sportbecken der Bereich vor dem Sprungturm abgesperrt ist und man deshalb keine 50 Meter-Bahn mehr hat.“

Der Sprungturm mit seinen Plateaus in 3, 5 und 10 Metern Höhe ist neben der 83 Me- ter langen Wasserrutsche eine der Attraktionen für viele, denen es weniger ums columbiabad sommerbad neukölln, wasserrutscheSchwimmen geht. „Da steht die Performance im Vordergrund„, sagt Matthias Oloew. Einer der Schwimm- meister bestätigt es: Es seien in der Tat immer die dieselben, die mit Sprüngen ins 5,25 tiefe Wasser vor ihren Kumpels oder Mädchen „einen auf dicke Hose“ machen wollen. Für Imponiergehabe taugt die Rutsche am Nichtschwimmerbereich des columbiabad sommerbad neuköllnMehrzweckbeckens eher wenig. Sie bedeutet statt- dessen Spaß für Klein und Groß und ist auch für manchen Frühschwimmer der krönende Schlusspunkt hinter dem morgendlichen Sportprogramm.

Dafür, dass im 1952 eröffneten und in den 1980er-Jahren modernisierten Columbiabad, das  an Spitzentagen bis zu 8.000 Besucher hat, so wenig wie möglich passiert, sorgen drei bis acht Schwimmmeister. Weil sie ihre Pappenheimer kennen, laufe vieles über das  frühzeitige Erkennen möglicher columbiabad sommerbad neuköllnGefahrensituationen und die Präven- tion. „Ins Wasser musste ich jeden- falls noch nie“, bilanziert einer. Wes- penstiche behandeln, aufgeschlage- ne Knie verarzten und Pflaster kleben, würden neben der Wachsamkeit den Berufsalltag eines Fachangestellten für Bäderbetriebe ausmachen. Unter- stützt werden sie von zahlenmäßig flexibel einsetzbaren Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes, die die Aufsicht für den weiträumigen Bereich der Liegewiesen übernehmen. Dass es auf denen nach heißen Tagen laut Oloew  „wie auf einem Schlachtfeld“  aussieht, können sie nicht verhindern. Dass Badegäste es nicht für nötig halten, ihren Müll in einen nur wenige Schritte entfernten Mülleimer zu werfen, sei allerdings kein Neuköllner Phänomen. Am Bewusstsein, dass ein solches Fehlverhalten zu Lasten der Betriebskosten gehe, mangele es überall. Und ebenfalls daran, dass  jede Eintrittskarte für ein Freibad  von den Steuerzahlern mit columbiabad sommerbad neukölln, kinderbecken, planschbecken9 Euro bezuschusst  werden muss, um das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben herstellen zu können.

Würde das Bad schon ab Anfang Mai und bis Ende September geöffnet sein, was angesichts von Wetter- kapriolen immer wieder gefordert wird, lägen die Betriebskosten noch höher. Allein wegen der Heizung, die das Wasser in den Becken auf angenehme Temperaturen bringt. „Aber nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch wäre es  schwachsinnig, früher als Ende Mai zu öffnen“, rechnet Matthias Oloew vor, „denn in der Jahreszeit würde eine einen Monat frühere Öffnung einen um 4 Tonnen erhöhten CO2-Ausstoß bedeuten.“ Die Ambitionen der Berliner Bäderbetriebe (BBB) gehen jedoch eher in die Gegen- richtung: „Unser erklärtes  Ziel ist eine klimaneutrale Beheizung.“ Fragen ranken sich allerdings noch um das Wie. So komme beispielsweise Solarenergie ob fehlender Dachflächen nicht infrage. Die Möglichkeit, einfach die Heizung abzuschalten, columbiabad sommerbad neukölln, sportbecken, sprungturmscheidet ebenfalls aus. „10 bis 18 Grad“, schätzt der BBB- Pressesprecher, „wärmer würde das Wasser nur durch Sonnen- einstrahlung nicht werden“. Das wäre wohl selbst Hartgesot- tenen zu erfrischend.

Wegen der Wassertemperatur von molligen 26 Grad gehe sie viel lieber morgens zum Schwimmen ins Stadtbad, ge- steht eine Neuköllnerin: „Aber das macht ja jetzt leider  Sommerpause, obwohl wir doch bisher gar keinen Sommer hatten.“ Deshalb sei sie auch erst zum zweiten oder dritten Mal in dieser Saison hier. Eine Frau aus Schöneberg, die sich selber als „fanatisch begeisterte Schnellschwimmerin“ bezeichnet, setzt da andere Prioritäten: Sie steuert immer andere Bäder mit 50 Meter-Bahnen an. Natürlich gehe es ihr vor allem ums Schwimmen, aber sie habe auch Spaß daran, die  von Bad zu Bad unterschiedliche Badekultur  zu erleben. Das Wetter ist ihr dabei ziemlich egal. „In Freibädern schwimme ich auch sehr gerne, wenn es regnet“, sagt sie. „Dann  ist das Wasser so wunderbar seidenweich.“

Zum Bedauern der Schwimmmeister des Columbiabads gibt es nur wenige Leute mit dieser Vorliebe – gäbe es mehr davon, hätten sie sich in den letzten Wochen weniger gelangweilt. Und jetzt, wo endlich Sommer herrscht, ist Ramadan. Das werde sich durchaus bei den Besucherzahlen bemerkbar machen, meint auch Matthias Oloew. Wer tagsüber nichts essen und trinken darf, halte sich eben auch mit sportlicher Betätigung zurück.

=ensa=

Abgetaucht

wasserrutsche sommerbad neukölln, columbiabad

(im Sommerbad Neukölln)

Nachzügler

Das Strandbad Wannsee ist bereits geöffnet. Fünf andere Berliner Freibäder ziehen in der nächsten Woche nach, für die bis zu 25° C erwarten werden, acht weitere bis Mitte Mai.  Nicht unter denen ist das Sommerbad am Columbiadamm: Wer in Neu- kölln unter  freiem Himmel schwimmen will und  keinen eigenen Pool hat, muss sich

noch bis zum 26. Mai gedulden. Damit startet die Open Air-Badesaison im Bezirk immerhin zwei Wochen eher als im letzten Jahr, das für die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) mit einer bescheidenen Bilanz endete. Ob des erst entschieden zu frühen und dann viel zu erfrischenden Sommers 2011 passierten gegenüber 2010 rund 400.000 Freibad-Besucher weniger die Kassenkreuze. Es liegt also nicht nur im Interesse der Berliner, dass das Zusammenspiel zwischen dem Wetter und den Öffnungs- zeiten der Sommerbäder in dieser Saison besser klappt.

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Und das in Neukölln …

Wirklich kurz ist der Aufenthalt in einer Bibliothek nur für die, die lediglich Bücher abgeben wollen. Sonst dauert er länger. Wie lange, das hängt in erster Linie davon ab, wie konkret die Vorstellungen bezüglich der Leih-Lektüre sind. Je mehr Bücher hör(spiel)box, stadtbibliothek neukölln, lesen und schreiben e.v., krimoangelesen werden müssen, um eine Entschei- dung treffen zu können, desto mehr Zeit vergeht.

Nun könnte die Verweildauer der Nutzer in der Stadtbibliothek Neukölln weiteren Aufwind be- kommen: dank einer blauen Box, die das Ergeb- nis eines Projekts der Künstlerin krimo mit Teilnehmern der Alphabetisierungskurse beim Lesen und Schreiben (LuS) e. V. ist. In ihr steckt das Hörspiel „Und das in Neukölln – Die Ratte Rix, ihre Freunde und der Raub des roten BMWs“. Etwa ein Jahr hätten nach ersten technischen Experimenten die Arbeiten daran gedauert, rund 20 Leute seien beteiligt gewesen, erzählt krimo.

Aus 12 kurzen Episoden ist ein flotter Streifzug durch den Norden des Bezirks entstanden. Eine von den LuS-Lernern  erdachte und geschriebene Geschichte um die Ratte Rix, einen BMW-Fahrer, den Reporter Rudi Rastlos und andere Personen und Tiere zieht sich als roter Faden durch das Hörspiel. Unterbrochen wird die phantasievolle Fiktion von Interviews, die die ehemaligen funktionalen Analphabeten mit Angestellten verschiedener Neuköllner Institutionen über deren Arbeitsalltag führten: Dass Bezirksbürgermeister Buschkowsky zuweilen in der Rathaus-Kantine anzu- treffen ist, erfährt man da beispielsweise. Ebenso, dass es schon vorkam, dass Tauben durch offene Fenster in Rathausbüros flatterten, um dort ihre Runden über den Schreibtischen zu drehen.  Und der Kassiererin des Stadtbads Neukölln entlockten die Hörspielmacher den Namen eines prominenten Schauspielers, der häufig zu den Badegästen gehört.

Ergänzend zum Hörspiel finden sich in der Box von den LuS-Schülern gelesene eigene Stücke und Texte, die noch mehr Gründe dafür liefern, dass der Besuch der Bibliothek in den Neukölln Arcaden etwas länger als üblich dauern könnte. Knapp 50 Minuten  muss einkalkulieren, wer nur das Hörspiel hören will. Das komplette Audio-Programm bringt es auf rund zwei Stunden.

Die Hör(Spiel)Box steht noch bis zum 2. Mai in der Stadtbibliothek Neukölln. Danach macht sie Station vor dem Neukölln Info Center (NIC), bevor sie zum Kunst- und Kulturfestival 48 Stunden Neukölln im Info-Café des LuS e. V. aufgestellt wird.

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Experimente mit den Spielarten der Sprache

atrium kinderkünstezentrum berlin-neukölln, tibetischer baumEs ist schon ein beträchtlicher Kontrast zwischen der Außenanlage und dem Inneren des KinderKünsteZentrums – optisch und atmosphärisch. Still ist es draußen und so gräulich wie der Himmel über Neukölln. Drinnen dagegen tobt das Leben, es imitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neuköllnst laut und bunt – nicht nur wenn, wie vorgestern, eine neue Ausstellung in den Räumen eröffnet wird. „Kunst & Sprache“ heißt sie. Fast 80 Zwei- bis Fünfjährige aus sechs Berliner Kitas sowie Künstler, mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neuköllnMusiker, Schauspieler und Bühnenbildner haben sie entstehen lassen und sich dafür wochenlang spiele- risch-kreativ mit verschiedensten Facetten der Kom- munikation beschäftigt.

Wie funktioniert  Verständigung ohne Worte? Kann man auch durch Gesang oder Musikinstrumente miteinander sprechen? Wie klingt es, wenn die Bäume und Sträucher im Wald reden? Weshalb muss Schrift so aussehen, wie sie aussieht? Warum nicht einfach mal  neue Buchstaben erfinden und die in einem Schwarzlichttheater tanzen lassen? mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neuköllnAll das haben die Kinder in Workshops ausprobiert. In der Ausstellung, die nun im KinderKünsteZentrum gezeigt wird, können aber nicht nur die Ergebnisse angeguckt, -gehört und erlebt werden. Außerdem ist dort  mitmachen angesagt.

„Sagt mal Cheese!“, fordert eine Fotografin die Kinder der Kita Tausendfüßler auf, als die die sich im Halbkreis aufgestellt haben. „Ameisenscheiße“ klinge schöner und mache ein fotogeneres Grinsen, entscheiden die Kleinen und brüllen das Wort mehrmals durch den Raum. Leise ist mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neukölln, kita tausendfüßlerauch ihr Auftritt bei der Vernissage nicht: Auf selbstgebastelten Gipsbuchstaben trom- meln sie und sagen dazu im Takt das mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neuköllnAlphabet auf.

Wieviel Spaß Spra- che machen kann, spürt man auf Schritt und Tritt in den Räumen, in denen früher das Museum Neukölln untergebracht war. Im September 2011 ist das KinderKünsteZentrum hier einge- zogen, das sich ganz der frühkindlichen kulturen Bildung verschrieben hat und damit einzigartig in Berlin ist. „Dass sich die Berliner Bäderbetriebe als Eigentümer des Gebäudes wieder für eine kulturelle Einrichtung als Pächter entschieden haben, begrüßen wir sehr“, sagt Bezirksstadträtin Franziska Giffey. Für 10 Jahre sei der Standort erstmal gesichert. Auf wackeligen Füßen steht mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neukölln, kita rixdorfer rüpeldagegen noch die von viel Fundraising und Förder- mittelakquise geprägte Finanzierung. Die aktuelle Aus- stellung werde aus Mitteln des Projektfonds Kulturelle Bildung gespeist, erklärt KiKüZ-Leiterin Karen Hoff- mann: „Wir hoffen wirklich sehr, dass wir demnächst eine Regelförderung vom Senat bewilligt bekommen.“ Schließlich würden Kitas aus der ganzen Stadt die Angebote wahrnehmen. Im Mai starte zudem eine Fortbildungsreihe für Erzieher/innen und Künst- mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neukölln, claudia herrler/innen.

Eine der Dozentinnen ist die Sängerin Claudia Herr, die zuletzt über die Bezirksgrenzen Neuköllns hinaus mit ihrer Unterwasser- Oper „AquAria PALAOA“ im Stadtbad für Furore sorgte. Für die Ausstellung im KinderKünsteZentrum hat sie zusammen mit den Kindern der Kita Waschbär eine Puppen-Oper eingeübt, um zu zeigen, dass man nicht nur miteinander sprechen, sondern Gespräche genauso gut singen kann. Abgeschworen hat sie dem Element Wasser allerdings nicht: geplant ist eine Unterwasser-Oper mit Kindern.

Die Mitmach-Ausstellung „Kunst & Sprache“ kann noch bis zum 13. Mai im KinderKünsteZentrum in der Ganghoferstraße 3 sonntags von 11 – 18 Uhr ohne Anmeldung besucht werden. Beim heutigen ersten Öffnungstag zeigen Claudia Herr und Kinder der Kita Waschbär um 15 Uhr ihre Puppen-Oper. Eintritt: 2,50 Euro/pro Person, für Familien 6 Euro.

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