Neue Uferpromenade am Neuköllner Schiffahrtskanal mit einem Eröffnungsfest eingeweiht

Beim bundesweiten Tag der Städtebauförderung fanden allein in Neukölln am vergangenen Sonnabend sechs Veranstaltungen statt. „Die Berlinerinnen und Berliner können viele Projekte kennenlernen, mit denen unsere Stadt lebenswerter wird“, erklärte die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher (Die Linke), zum Aktionstag.

Eines dieser Projekte gab Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey (SPD) bereits mittags für die Öffentlichkeit frei: An der Sonnenbrücke, gegenüber vom Hotel Estrel, weihte sie mit Stadtrat Biedermann, Estrel-Direktor Thomas Brückner, und Dr. Armin Seitz, dem Vorsitzenden des Unternehmensnetzwerkes Neukölln Weiterlesen

Viel Platz in alle Richtungen

Sonne von oben, Wasser vor der Nase und zur Seite, Ausflugsdampfer und Paddler, die vorbeiziehen, feinster Sand, die S-Bahn und eine Bushaltestelle in Sichtweite: Die im  Rahmen des Stadtumbau West-Programms  „Neukölln  ans  Wasser“  gestaltete Terrasse am Ufer des Neuköllner Schiffahrtskanals bietet einiges von dem, was sich

sonnenterrasse_neuköllner schifffahrtskanal

viele für eine kleine Auszeit vom Alltag wünschen. Offensichtlich holen sie es sich dann aber woanders. „Die meisten denken bestimmt, dass das hier zum Hotel gehört oder Getränke und Verpflegung nebenan im Biergarten zu kaufen sind“, meint ein Mann, der es besser weiß. Was aber nicht mitgebracht werden darf, sind Hunde.

Anpassung statt Umbau

insek tempelhofer freiheit-verflechtungsgebieteNach einer Stunde geduldigen Zuhörens reichte es manchem aus dem Publikum. Lange genug hatten Stadtplaner des Ber- liner Senats und der Planergemeinschaft Kohlbrenner eG ihre Mischung aus Wahr- scheinlichkeitsrechnung und Mengenleh- re rund um das Tempelhofer Feld zum Besten gegeben. „Beim ersten Treffen gab es noch den Ansatz, dass die Kieze besser miteinander vernetzt werden sollen. Davon ist jetzt nichts mehr zu sehen! Stattdessen deutet alles darauf hin, die größten sozialen Verwundungen stillen zu wollen“, empörte sich ein Mann. „Die aktuelle Planung macht den Kiez um die Silberstein- straße zum Vakuum! Was ist aus der Idee geworden, da ein Familienzentrum einzurichten? Wurde die gestrichen?“, monierte eine Frau.

2.Stadtwerkstatt_INSEK Tempelhofer FreiheitEtwa 50 Leute waren zur 2. Stadtwerkstatt in die Zollgarage des ehemaligen Flug- hafens Tempelhof gekommen, die meisten von ihnen Anwohner der Kieze rund um das Tempelhofer Feld. Verflechtungsge- biete werden die nun genannt, weil der Senat nicht nur auf der Freifläche in Form eines Masterplans Großes vorhat, sondern durch ein Integriertes Stadtentwicklungs- konzept (INSEK) auch in den Anrainerbe- reichen strukturelle und bauliche Veränderungen geschaffen werden sollen. Auf Neuköllner Grund und Boden wird davon das Quartier um die Schillerpromenade dirk böttcher senstadt_2. insek tempelhofer feldund die Silbersteinstraße betroffen sein.

Diese beiden Kieze sollen durch das Programm Stadt- umbau West gefördert werden. Wobei man nicht von einem Stadtumbau sprechen könne, betonte Senats- mitarbeiter Dirk Böttcher (r.): „Es ist eine Anpassung, bei der mehr Verbindungen zum ehemaligen Flugfeld ent- stehen und die Infrastruktur in den Gebieten gestärkt werden soll.“ Über 10 Jahre solle sich der Förderzeit- raum etwa belaufen und jährlich um die 3 Millionen Euro in jeden der Verflechtungsbereiche fließen lassen – für Wegbegrünungen, Querungsmaßnahmen und die Sa- nierung von Kitas, Schulen und Jugend-Freizeitein- richtungen. „Dass es mit dem angeregten Umbau des Kindergartens in der Silber- steinstraße zum Familienzentrum nicht klappen wird“, begründete Böttcher, „hat udo dittfurth planergemeinschaft_corinna borch senstadt_2. insek tempelhofer felddamit zu tun, dass  Sanierungen in gemieteten Räumen nicht förderfähig  sind.“

Das wollte auch Udo Dittfurth (l.) von der Planergemeinschaft nicht dementieren, grundsätzlich verwies er aber darauf, dass man sich zunächst erst in der Phase befinde, „strategisch an den Raum zu gehen“. Das sei in etwa mit der Entschei- dung für eine Region für die nächste Urlaubsreise vergleichbar: „Vor den nächsten Schritten ist noch Zeit zum Nach- denken.“ Die Grundlagen für dieses Nachdenken, so Dittfurth, würden die Anregungen bilden, 2. insek tempelhofer freiheit_maßnahmenplandie im Bürgerbeteiligungs- verfahren geäußert wurden oder noch werden. Aus ihnen sei einerseits ein 112 einzelne Punkte umfassender Maßnahmenplan entwi- ckelt worden, und andererseits habe man eine kommentierte, bereits mit Prioritäten versehene Maßnahmenliste erstellt.

Im Bereich der Hasenheide liegt die höchste Dringlichkeit auf straßenbaulichen Projekten, im Schillerkiez auf Gehwegausbes- serungen, einer Umgestaltung des entwidmeten St. Thomas-Friedhofs zur Grün- fläche, der Sanierung von Spielplätzen sowie einer geregelten Querungsmöglichkeit ursula flecken planergemeinschaft_2. insek tempelhofer feldüber die Hermann- in Höhe der Thomas- straße. Im Silbersteinkiez ist es die Sanierung der Kita Rappelkiste, die die aktuelle Prioritätenliste anführt. „Außer- dem“, erklärte Dittfurths Kollegin Ursula Flecken (l.), „soll mit einer Parksuchver- kehr-Analyse herausgefunden werden, welche Maßnahmen unter diesem Aspekt in den Kiezen notwendig werden.“ Alles in allem, meinte die Architektin, gehe es darum, durch die Bündelung von Projekten in räumlich erkennbaren Gebieten Impulse für die Entwicklung der Verflechtungsbereiche zu schaffen.

Wenn alles wie geplant verläuft, werde der Berliner Senat die laut Dirk Böttcher im August zum Stadtentwicklungsgebiet erklären. Ab 2014 gebe es dann Geld. Dass sich die Folgen des Zensus – sprich die Rückzahlungen und Kürzungen beim Länderfinanzausgleich – auf die Höhe der Fördermittel  auswirken, hält der Stadt- planer für unwahrscheinlich. Auch wegen des hohen Drittmittelanteils, der von den Schulverwaltungen als Beteiligung für die Sanierung von Bildungseinrichtungen erwartet werde. „Aber letztlich“, sagt Böttcher, „ist natürlich alles vom Haushalts- beschluss im November oder Dezember abhängig.“ Erst mit dem entscheidet sich, wohin die Reise für die Kieze rund ums Tempelhofer Feld geht.

Anregungen für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept können noch bis zum 20. Juni 2013 an mail[at]planergemeinschaft.de geschickt werden (Stichwort: INSEK Tempelhofer Freiheit und Umfeld).

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Das Ende des Sorgenkind-Daseins: Die Neuköllner Silberstein-Schule startet durch

Die Silbersteinstraße ist keine gute Adresse, darunter leidet auch die Silberstein-Grundschule. Läge sie nur 200 Meter weiter nördlich auf der anderen Seite Seite der S-Bahn-schulhof silberstein-schule_neuköllnGleise, wäre es besser um sie bestellt. Denn dann würde sie zu einem Quartiersmanagement-Gebiet gehören und z. B. für notwendige Bau- maßnahmen Mittel des Soziale Stadt-Förderprogramms  beantragen kön- nen. Weil das aber auf die Schule nicht zutrifft, sei sie, so Schulstadträtin Dr. Franziska Giffey gestern beim Vor Ort-Termin der bezirklichen SPD-Frak- tion, ein „Neuköllner Sorgenkind“.

Nun aber naht Hilfe für die von der Förderkulisse abgehängte Bildungseinrichtung des offenen Ganztagsbetriebs, die von 280 Kindern besucht wird, von denen mehr als 90 Prozent in Transferleistungsempfänger-Haushalten leben: Auf Empfehlung des Bezirksamts Neukölln gelangte die Silberstein-Schule in das vom Senat und der Robert-Bosch-Stiftung aufgelegte Modellvorhaben „Turnaround of Schools – Berli- ner podium_spd-fraktion_silberstein-schule_neuköllnSchulen starten durch“, von dem bis 2015 insgesamt 10 Schulen in der Hauptstadt profitieren sollen. Für die Silberstein-Schule bedeutet das einerseits eine strukturelle Wende. „Wir wollen zu einer gebundenen Ganztagsschule werden, um in ei- nem sozialen Brennpunkt eine bes- sere individuelle Förderung der Kinder gewährleisten zu können“, erklärt die kommissarische Schulleiterin Grit Buggert (2. v. r.). Andererseits aber soll der Umkehrschub von einer unbeliebten zur begehrten, ihren Bildungsauftrag optimal ausfüllenden Schule auch durch massive bauliche Veränderungen gezündet wer- modell erweiterung silberstein-schule_neuköllnden. In einem Vierteljahr, so der Zeitplan, sollen die beginnen, im Herbst 2016 abgeschlossen sein.

Kernstück der baulichen Aufwertung und Realisierbarkeit des gebundenen Ganztagsbetriebs ist ein von Frei- flächen umgebener Erweiterungsbau mit Mensa und Betreuungsräumen, der das Schulgelände mit der momentan noch brachliegenden Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs Neukölln verbinden wird. Durch das Gebäude wird auch der Höhenunterschied zwischen beiden Grundstücken volker hartmann_entwurf silberstein-schule_neuköllnüberwunden. „Hätte man die 6 Meter hohe Böschung mit einer Rampe ausgleichen wollen, hätte die bei Berücksichtung des Inklusions-Aspekts 120 Meter lang sein müssen“, geht Architekt Christian Hart- mann auf die besondere gestalterische Herausforderung ein, die neben der topo- graphischen Besonderheit auch aus der Geräuschbelastung durch die S-Bahnen auf der Ringbahnstrecke resultiert. Von seinem Architekturbüro Freitag/Hartmann/Sinz wurde diese am besten gelöst. Zudem ist es nicht nur die Silberstein-Schule, an der sich einiges verändert: Umgesetzt wird ein städtebauliches Gesamtkonzept, im Zuge dessen auch die Unterversorgung des s-bahn-gelände_sporthalle hertabrücke_neuköllnQuartiers mit Sportflächen behoben werden soll.

Direkt an der Hertabrücke beginnt im ersten Halbjahr 2014 auf dem etwa 3.000 Quadratmeter großen, neu zu erschließenden Bahn-Gelände der Bau einer Dreifeldsporthalle. Insbe- sondere von den Kindern der im angrenzenden Körnerkiez gelegenen Konrad-Agahd-, Peter-Petersen- und Albrecht-Dürer-Schule solle die ge- zugang sporthalle hertabrücke_neuköllnnutzt werden, aber auch nachmittags für den Vereinssport zur Verfügung stehen, sagt Fran- ziska Giffey. Außerdem biete sie etwa 200 Zuschauern Platz. Der Zugang zur Halle, ergänzt Architekt Hartmann, werde über einen Durch- giffey+hartmann_modell silberstein-schule_neuköllnbruch an der Herta- brücke, einen barrie- refreien Eingang und eine behindertenge- rechte Rampe erfolgen.

Über 10 Millionen Euro sind für die Baumaßnahmen veranschlagt, von denen nicht nur die lange bei finan- ziellen Zuwendungen vernachlässigte Silberstein-Schule profitiert. Mit dem Schuljahr 2015/16 will sie den gebundenen Ganztagsbetrieb aufnehmen. Dass dann Zustände wie der aktuelle der Vergangenheit angehören, hofft auch Schulleiterin Buggert: Für das Schuljahr 2013/14 kann sie zwar 73 Schulplätze zur Verfügung stellen, aber lediglich 39 Anmeldungen verzeichnen.

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Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer, weniger für Autos

Die Bürgersteige sind breiter geworden und die Straßenbeleuchtung heller, für Radler gibt es eine eigene Fahr- spur, für den Autover- kehr einen Parkstrei- fen und statt zwei Fahrbahnen nur noch eine pro Richtung. Das ist das vorläufige Ergebnis der Umgestaltung der südlichen Karl-Marx-Stra- ße. „Noch in diesem Herbst werden außerdem ein paar Bäume gepflanzt und Stadtmöbel montiert“, kündigte Neu- köllns Baustadtrat Thomas Blesing gestern bei der Einweihung des Bauabschnitts in Höhe der Schierker Straße an. Für die Anwohner und Geschäftsleute des Bereichs nördlich vom Neuköllner Tor ende damit eine  „harte Geduldsprobe“, für die Karl-Marx-

straße beginne eine neue Ära: „In den letzten 20 Jahren war sie wirklich nicht mehr das  Lieblingskind der Neuköllner, nun soll sie es wieder werden.“ Das Ergebnis, so Blesing (r.), sei jedenfalls vorzeigbar und – im Gegensatz zu anderen Baumaßnah- men in Berlin – sogar pünktlich fertig ge- worden.

Insgesamt 2,8 Millionen Euro wurden für den Umbau investiert; rund 800.000 Euro davon steuerte der Bezirk selber bei, der große Rest stammt aus EU-Budgets zur Förderung der regionalen Entwicklung. Diese Reaktivierung des Neuköllner Zentrums bestehe einerseits aus der neuen, großstädtischen Optik der Karl- Marx-Straße. Andererseits beinhalte sie aber auch ein Geschäftsstraßen-Manage- ment, das Gewerbetreibende in die Planungen und Entwicklungen einbezieht und so „ein Wir-Gefühl vermittelt“, betonte Ephraim Gothe (l.), Berlins Staatssekretär für Bauen und Wohnen, bevor er sich zusammen mit Blesing an die finalen gärtnerischen Arbei- ten rund um einen neu gepflanzten Japani- schen Schnurbaum machte.

Erst im übernächsten Jahr wird es in der Karl-Marx-Straße mit den Baumaßnahmen weitergehen, dann ist der Bereich zwischen Schierker- und Werbellinstraße dran. 2013, sagte Blesing, wolle man sich ganz auf die Umgestaltung des Platzes der Stadt Hof und die Planung des weiteren Vorgehens konzentrieren.

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Verschmäht

Werden öffentliche Gelder in Bauprojekte gesteckt, die niemand braucht, wird schnell der Vorwurf der Verschwendung laut. Besonders mustergültige Exempel für Prasserei finden sich anschließend im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler (BdSt) wieder: So wird in dessen 2011-Ausgabe beispielsweise die Lichtinstallation „Neuköllner Tor“  aufgeführt, die nicht nur teurer als geplant wurde, sondern zudem in puncto Sinnhaftigkeit und Effekt nach Meinung des BdSt zu wünschen übrig lässt.

Guckt man sich in diesen Tagen am Neuköllner Schiffahrtskanal um, scheint ein neuer Schwarz- buch-Aspirant in Sicht. Für insgesamt 1.860.000 Euro wurde die Peripherie der Wasserstraße im Bereich um den S-Bahnhof Sonnenallee aufgepeppt.  Allein 900.000 Euro flossen im Rahmen des Projekts „Neukölln ans Wasser“ in den Neubau der Treppenanlage Sonnenbrücke Nord. Doch wie man sieht: Vom Bedürfnis der Neuköllner, sich auf den  Granitstufen und  Holzpodesten zu verlustieren, ist nichts zu sehen. Selbiges gilt

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für die Gäste des Estrel Hotels und den Biergarten, der mittels einer Investition des Unternehmens umgestaltet wurde, um ihn optisch der Treppenanlage anzupassen.

Ebenso verwaist liegt der neu gepflasterten Gehweg entlang des Kanals am südli- chen Kiehlufer  da, der – wie auch  Egidius Knops‘ Kunstobjekt „Welle“  – Teil einer weiteren  „Neukölln ans Wasser“-Baumaßnahme  ist. Ein  Fördervolumen von insge-

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samt 960.000 Euro umfasst sie. Das gemessen an der Nutzung wohl erfolgreichste Segment ist allerdings eines, das nur sehr am Rande mit Wasser zu tun hat: die Umgestaltung des Schwarzen Wegs. Vom Wasser haben nicht nur die meisten Neuköllner in diesem Sommer schon jetzt mehr als genug.

Einen Überblick über die „Neukölln ans Wasser“-Umbaumaßnahmen verschafft ein Flyer, der im Rathaus ausliegt und hier als pdf-Download bereitsteht.

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Poller mal anders: eine Welle für Neukölln

Sicher, es hätten nicht unbedingt Hunderte von Pollern sein müssen. Ein Bruchteil davon hätte auch gereicht, um das Problem des Wildparkens auf der Mittelinsel der Sonnenbrücke über dem Neuköllner Schiffahrtskanal in den Griff zu be- kommen. Und natürlich wäre es ebenfalls nicht nötig gewesen, die einzelnen Pflöcke mit was- serblauer Zwei-Komponenten-Farbe zu lackie- ren. In dezentem Grau hätten sie genauso ihren Zweck erfüllt. Au- ßerdem sind da noch die beiden Schwimmer, die durchs stilisierte Nass pflügen und aus der Ordnungsmaßnahme für Autofahrer  Kunst im öffentlichen Raum machen: „Welle“ heißt die mit Stadtumbau West-Mitteln für den Bereich Neukölln-Südring finanzierte Installation, die der Berliner Künstler Egidius Knops auf einer 50 Meter langen Fläche schuf. In der vergangenen Woche wurde das Werk vollendet.

„Sechs Meter lang und 2 Meter 80 hoch sind die beiden Schwimmer“, erklärt Knops. Als Referenz an Britta Steffen, Franziska van Almsick und andere erfolgreiche Athleten der SG Neukölln seien die bemalten Aluminium-Silhouetten zu sehen, die zwischen den Pollern be- festigt wurden. Die wiederum bilden ob ihrer Lackierung und unterschied- licher Höhen zwischen 50 und 140 Zentimetern eine Welle nach.

Den kostenlosen Stellplätzen und dem unfallträchtigen Ein- und Aus- parken auf der Sonnenbrücke wurde nun also durch Egidius Knops‘ nicht unumstrittenes Kunstwerk ein Ende gesetzt. Schon während der Bauphase be- schäftigte Kritiker die Frage, ob das Geld in einem Bezirk wie Neukölln nicht sinnvoller eingesetzt werden könne. Um der Situation vorzubeugen, dass vom Ehrgeiz, die Poller zählen zu wollen, gepackte Autofahrer im Schneckentempo die Brücke überqueren und damit eine neue Gefahrenquelle schaffen: „Es sind genau 500″, verrät mit Knops einer, der es wissen muss.

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Ehre, wem Ehre gebührt

„Neuköllner Naturschutz- und Grünflächenamt wurde mit dem Deutschen SPIEL- RAUM-Preis ausgezeichnet!“ teilte Thomas Blesing (SPD), Neuköllns Bezirks- stadtrat für Bauen, Natur und Bürgerdienste, dieser Tage in einer Presse-Info mit. Eine Fachjury hatte den neugestalteten Spielplatz zwischen Schinkestraße und Maybachufer beim Wettbewerb „Spielräume im kulturellen Wandel“ zum Zweit- platzierten gewählt. „Zu Recht“, so Blesing, „waren und sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Naturschutz- und Grünflächenamtes auch auf diesen neugestalteten Spielplatz stolz.“ Der Preis sei wohl- verdient, stellte der Neuköllner Stadt- rat fest.

Eine Ehrung anderer Art wurde Ble- sings Ressort kurz zuvor zuteil: Die im Juni 2009 vom damaligen Bundes- bauminister Wolfgang Tiefensee aus- gezeichnete Lichtinstallation „Neu- köllner Tor“ unter der Ringbahn- brücke am S-Bahnhof Neukölln wurde vom Bund der Steuerzahler Deutschland e. V. ins Schwarzbuch 2011 aufge- nommen. Unter dem Titel  „Kindische Lichtspiele im S-Bahnhof Neukölln“ wird nicht nur auf den drastisch entglittenen Kostenrahmen hingewiesen, sondern die Wirkung und Sinnhaftigkeit des Objekts grundsätzlich hinterfragt. Das bilde mit seinen 75 beleuchteten grünen Glasplatten „nun einen attraktiven Blickfang am Eingang zur Karl-Marx-Straße“, gibt die Senatsver- waltung für Stadtentwicklung auf der Stadtumbau Berlin-Website zum Besten. Das Neuköllner Tor sei, ist dort außerdem zu lesen, von einem ungemütlichen Ort zu einem nachts weithin leuchtenden Blickfang  ge- worden. Die Zustimmung seitens der Neuköllner für dieses vollmundige Statement dürfte im Promillebereich liegen.

=ensa=

Sonnige Plätze am Wasser

Bereits im Oktober letzten Jahres wurde die neu gestaltete Treppenanlage an der treppenanlage sonnenbrücke nord, sonnenterrasse estrel hotel, neuköllnSonnenbrücke der Öffent- lichkeit übergeben (wir be- richteten) – mit monate- langem äußerst mäßigem  Zuspruch, da das Wetter nicht eben zum Verweilen auf blankem Stein einlud.  Einen gewissen Schub in Sachen Attraktivität erfuhr die Sonnenterrasse zwi- schen dem Estrel Hotel und dem Neuköllner Schif- fahrtskanal erst mit den gestiegenen Temperaturen der letzten Tage. Dass der Run noch sehr verhalten ausfällt, liegt sicher nicht daran, dass Plätze an der Sonne nicht begehrt wären. Ursache scheint vielmehr eine gewisse Verunsicherung unter den potenziellen Nutzern zu sein. Und die wurde dieser Tage auch dadurch genährt, dass das an der Sonnenallee gelegene Eingangstor verschlossen und somit nur der treppenanlage sonnenbrücke nord, sonnenterrasse estrel hotel, neuköllnZugang von der Estrel-Seite möglich war.

Da beließen es viele Passanten bei sehn- süchtigen Blicken auf das 900.000 €-Pro- jekt. Etwas mutigere Naturen wagten sich zögernd auf die große Freitreppe, um den Nächstbesten zu fragen, ob man Hotelgast treppenanlage sonnenbrücke nord, sonnenterrasse estrel hotel, neuköllnsein oder et- was zum Es- sen oder Trinken bestellen müsse, um sich hier aufhalten zu dürfen. Dem ist definitiv nicht so, wenn es einzig um das Besetzen oder Belegen der Freitreppe geht. Anders ist der Fall jedoch – eigentlich – bei der Benutzung der gepolsterten Liegen: „Bitte haben Sie Verständnis, dass dieser Bereich nur für Hotelgäste reserviert ist“ steht an den Seiten des hölzernen Podests, dessen Er- klimmung für Arthrose-Patienten und Unsportliche eine echte Herausforderung sein dürfte.  Umgekehrt könnte es denen schwerfallen, aus den Alternativen – zwei treppenanlage sonnenbrücke nord, sonnenterrasse estrel hotel, neuköllnebenerdigen Liegeeiern – wieder heraus zu kommen.

Doch ein weiteres Manko der Sonnenterrasse betrifft Hotelgäste wie sonstige gleichermaßen: Mülleimer zur Entsorgung von Verpackungsmüll oder Zigarettenkippen sucht man dort vergeblich. Bleibt zu hoffen, dass mit der heutigen Eröffnung des neugestalteten Estrel-Sommergartens, der sich an die öffentliche Freitreppe anschließt, auch diesbezüglich eine neue Ära anbricht. Im eigenen Interesse des Hotels sollte es so sein, denn das ist für die Pflege des gesamten Bereichs zuständig.

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Etwas verspätet, aber immerhin: Es ist vollbracht

sonnenbrücke neukölln,einweihung der treppenanlage am estrel hotelWolken in allen möglichen Grautönen und für wenige Augenblicke ließ sich dann sogar noch die Sonne sehen: Es hätte vorgestern Mittag an der Sonnen- brücke also schlimmer kommen können.

Schirme für alle standen bereit, als Hella Dun- ger-Löper (l.), Berlins Staatssekretärin für Bauen und Wohnen, und der Neuköllner Baustadtrat Thomas Blesing die neugestaltete Treppenanlage  am Neuköllner Schiffahrtskanal einweihten und der Öffentlich- einweihung treppenanlage sonnenbrücke, neukölln, sonnentreppe estrel hoteleinweihung treppenanlage sonnenbrücke, neukölln, brunnenanlage sonnenbrücke estrel hotelkeit übergaben. Ebenfalls dabei: Thomas Brückner (r.), einer der Direktoren des benachbarten Estrel Hotels, das eine tragende Säule bei der Public-Private-Part- nership spielt, auf der das Projekt „Treppe Sonnenbrücke Nord“ basiert.

Eigentlich sollte der neue Zugang zum Wasser schon im September eröffnet werden. „Doch dann“, so Thomas Blesing, „wurden auf dem Gelände Wasserleitungen ge- funden, von deren Existenz niemand wusste und alles verzögerte sich.“ 900.000 Euro aus dem Stadtumbau West-Budget wurden verbaut, um aus der zuvor verwilderten, einweihung treppenanlage sonnenbrücke, neukölln, sonnentreppe estrel hotel,estrel biergartenabgeschotteten Uferkante eine attraktive, öffentlich zugängliche Tribüne mit Brunnenanlage und klei- ner Bühne am Kanal zu machen.

Damit „alles wie aus ei- nem Guss“ wirkt, gibt Tho- mas Brückner bekannt, habe das Estrel zusätzlich 200.000 Euro in die Um- gestaltung des hoteleige- nen Biergartens investiert, der sich an die Treppenanlage anschließt. Auch die Kosten für die Pflege des öffentlichen Bereichs werden von Neuköllns größtem Beherbergungsbetrieb übernommen. So ganz unkommentiert wollte Brückner das Lob von Hella Dunger-Löper, dass man hier von einem gelungenen Modellprojekt für das Zusammenspiel von öffentlichem und privatem Handeln sprechen könne, aber doch nicht stehen lassen. „Leider“, sagte er, „schließen sich die anderen ge- werblichen Nachbarn entlang des Kanals nicht an.“ Die Vision einer Promenade von der Sonnenbrücke bis zum Kiehlufer sei damit vom Tisch. Zumindest vorerst.

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Nun ganz hell: der Schwarze Weg

Jahrelang hat der Schwarze Weg seinem Namen alle Ehre gemacht: Der Fußgänger- schwarzer weg, ederstraße, neukölln,stadtumbau westund Radfahrer-Weg zwischen We- ser-/Ederstraße und Weigandufer war düster und gruselig – bis er schließ- lich 2007 ganz gesperrt wurde. Wie er mal aussah, ist noch auf einem Plakat zu sehen, das am Tor vom Motorrad-Center Fuhrmann hängt.

Seit vorgestern sind für den Weg nun neue Zeiten angebrochen, und er wurde wieder schwarzer weg, ederstraße, neukölln, stadtumbau westschwarzer weg, ederstraße, neukölln, stadtumbau westseiner eigentlichen Bestimmung übergeben.  Für 200.000 Euro aus dem „Stadtumbau West“-Fördertopf wurden die alten, nicht mehr standsicheren Pappeln schwarzer weg, ederstraße, neukölln, stadtumbau westabgeholzt, die die Wegefläche zerstört hatten und neue Bäume gesetzt, eine neue Aus- leuchtung des Weges installiert und ein 4 Me- ter breiter Fuß- und Radweg angelegt.

Auch das bisher verschlossene Tor neben dem Fernheizwerk Neukölln am Weigandufer gehört ab sofort der Vergangenheit an. Somit kommen Fußgänger und Radfahrer jetzt auf kürzestem Weg vom Neuköllner Schiffahrtskanal an der Steinzeit vorbei zur Sonnenallee.

_ensa_

Auf zu neuen Ufern

stadtumbau west,neukölln südring,presserundgang sonnenbrückeWas vor gut einem Jahr bei einem Presserund- gang auf Schautafeln groß angekündigt wurde, nimmt nun immer konkretere For- men an: Die Sonnenbrü- cke bekommt an der Ecke Sonnenallee/Ziegrastraße eine große, schicke Frei- treppe und es entsteht ein direkter und öffentlicher Zugang zum Neuköllner Schiffahrtskanal. Weiterlesen