Sieben auf einen Streich: Neukölln geht das Pilotprojekt „Fahrradparken auf Fahrbahnen“ an

Insgesamt 15 in der Friedel- und 14 in der Weserstraße, acht in der Schönstedt-straße neben dem Rathaus, sieben in der Siegfriedstraße und vier vor dem Spielplatz fahrrad-parkplatznot-neukoellnin der Anzengruberstraße: Mit 48 Fahrradbügeln soll im Frühjahr in Neukölln das Pilotprojekt Fahrradparken auf Fahrbahnen gestartet und somit ein im Juni 2016 gefasster BVV-Beschluss umgesetzt werden. Das wird den Bezirksverordne-ten in einer Vorlage zur Kenntnisnahme anlässlich ihrer Sitzung am nächsten Mittwoch mitgeteilt.
Um das im Antrag genannte Ziel von 10 zusätzlichen Fahrradparkplätzen zu erfüllen, werden zudem vor dem Kindl-Boulevard in der Hermannstraße Weiterlesen

Üppig bestückt

laternenpfahl oderstr neukoellnNicht nur an Neuköllns Hauptstraßen sind vielerorts Parkplätze rar, die das sichere Abstellen von Fahrrädern ermög-lichen. Auch in den Kiezen des Bezirks ist beim Fahrradparken oft das Talent, kreativ und lösungsorientiert denken zu können, von Vorteil. Wer es zusätzlich den Winterdiensten leichter machen will, für die auf Bürgersteigen abgestellte Fahrräder beim Schneeräumen eine ebenso permanente Herausforderung sind wie Sperrmüllhalden, tut gut daran, noch unkonventioneller vorzugehen. Den perfekten Anschauungsunterricht liefert eine Straßenlaterne an der Ecke Oder-/ Herrfurthstraße. Sogar eine Bierkiste wurde hier deponiert und das Pfandgeld vor unsportlichen Naturen in Sicherheit gebracht.

Vorweihnachtliche Wunscherfüllungen für Bezirksverordnete

wunschbaum rathaus neukoellnUnten, im Foyer des Rathauses, der inzwischen restlos geplünderte Wunschbaum – oben, im BVV-Saal, gestern zum letzten Mal in diesem Jahr das Wunschkonzert von Neuköllns Bezirksverordneten. Die Resolution Neukölln sagt Nein zu TTIP hatte sich die SPD-Fraktion gewünscht: beschlossen. Einstimmig sprach sich das Plenum sogar dafür aus, den Wunsch des Ausschusses für Verkehr und Tiefbau nach Mehr Fahrradabstellplätzen vor den Neukölln Arcaden zu erfüllen. Ebenfalls durch-gewunken wurde der Antrag der Grünen- und Linke-Fraktion, nach dem Milieuschutz für den Reuterkiez auch den für den Schillerkiez zu erlas-sen – jetzt muss nur noch das Weiterlesen

Keine Lösung in Sicht

fahrrad-parkplaetze amtsgericht neukoellnDas Parken von Fahrrädern in der Karl-Marx-Straße ist für alle Beteiligten ein Ärgernis geworden, seitdem der Radverkehrsanteil im Norden Neuköllns deutlich ansteigt. Auch der Ausschuss für Verkehr und Tiefbau der Bezirks-verordnetenversammlung Neukölln hat sich damit „bereits viele Male auseinandergesetzt“, wie der Ausschussvorsitzende Peter Scharm-berg bei der Sitzung des Gremiums am vergangenen Mittwoch erklärte, als ein Antrag der Grünen zum Thema auf der Tagesordnung stand. „Das Bezirksamt wird gebeten, ggf. in Zusammenarbeit mit dem Center Management der Neukölln Arcaden, zusätzliche sichere Weiterlesen

Wohin mit parkenden Fahrrädern an der Karl-Marx-Straße?

arcaden fahrstuhl_eingang_fahrrad-parkplatznot neuköllnIn der Lenkungsgruppe der [Aktion! Karl-Marx-Straße] denken Anwohner, Gewerbetreibende, Händler, Dienst-leister, Hauseigentümer, Mietervertreter sowie Kultur-schaffende über Projekte und Planungen nach, um das Profil der Neuköllner Haupteinkaufsstraße weiterzuent-wickeln. Auf der dicht gedrängten Tagesordnung des Gremiums standen vorgestern der Radverkehr sowie die Frage „Wohin mit den parkenden Fahrrädern?“ als Punkt 1 auf der Tagesordnung. Als Expertin war Christa Emde aus der Bezirksgruppe Neukölln des ADFC eingeladen.

Im Rathaus Neukölln war das Thema Radverkehr zuletzt während einer Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Ende September 2015 aufgerufen worden. „Dem Bezirksamt ist die Problemlage des Weiterlesen

Saisonale Zweckentfremdung

Selbstverständlich mag mitten im Sommer niemand – abgesehen von Frostfans – an den Winter denken. Dessen Rückkehr aber so rigoros auszuschließen, wie es vor Das Kapital und Die schiefe Bahn am Karl-Marx-Platz durch die Umnutzung einer Hei-zung beispielhaft  symbolisiert wird, ist  schon sehr utopisch. Dass in Neukölln  Fahr-

radiator-fahrradständer_neukölln

radständer benötigt werden, steht zweifelsfrei fest. Heizungen werden aber definitiv – Klimawandel hin oder her – auch noch gebraucht, spätestens wenn sich die Park-platzsituation wegen der pausierenden Schönwetterradler wieder etwas entspannt.

Darf’s ein bisschen mehr sein?

„Bürger, die Fahrradbügel wünschen, wenden sich ans Bezirksamt. Wir prüfen unbü- rokratisch und stellen sie auf“, teilte Neuköllns Baustadtrat Thomas Blesing  letzten  Mittwoch bei der  Sitzung des  Ausschusses  für Verkehr und Tiefbau  mit. Sollten die,

neue fahrradbügel_richardstraße neukölln

die neuerdings an der Ecke Richardstraße/Herrnhuter Weg stehen, das Ergebnis eines einzigen Bürgerwunsches sein, könnte Neukölln wenigstens hinsichtlich der Parkmöglichkeiten zum Radfahrer-Paradies werden.

Achtung!

Neben den Bezirken Tiergarten, Kreuzberg, Mitte, Wedding und Spandau gehört natür- lich auch Neukölln wieder dazu: Das sind Berlins geheime „Gefahrengebiete“ titelte die Morgenpost vorgestern und  lüftete das Geheimnis sogleich, indem sie zahlreiche

fahrradparkplatz-not_hermannplatz neukölln

der einschlägig bekannten „gefährlichen Orte“ aufzählte. In Neukölln sind das die  U7- Station Rudow, der Volkspark Hasenheide und der Hermannplatz. Wobei die Gefahr, beim unkonventionellen Fahrradparken von einem Hexenschuss getroffen zu werden, noch nicht mal als Kriterium berücksichtigt wird.

Duplizität der Ereignisse

Was für  Radfahrer in Neukölln  Alltag ist, nämlich: das Problem des Parkplatzfindens,

fahrrad-parkplatz_neukölln

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ereilt  an Samstagen in vielen Discountern im Bezirk gern auch andere Zweiradnutzer.

Nicht zur Nachahmung empfohlen

Das Verhältnis zwischen Neuköllner Fußgängern und Radfahrern ist kompliziert. Erstere verfluchen letztere, wenn die rücksichtslos über Bürgersteige preschen; um- gekehrt werden  Fußgänger zum Ärgernis, wenn sie die Grenzen zwischen  Geh- und

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und Radwegen ignorieren. Die Probleme treten also meist während der Bewegung auf – Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel.

Kreativität bei der Parkplatzfindung …

fahrrad-parkplatznot neukölln, maybachufer, landwehrkanal

… wird auch für Radfahrer in Neukölln immer wichtiger. Nicht nur an den bekannten neuralgischen Punkten hat sich das Problem weiter verschärft. Auch in den Kiezen wäre die Installation zusätzlicher Fahrradbügel erwünscht, um die angespannte Situation an Geländern, Laternenpfählen und Verkehrsschildern zu entspannen.

Bald ganz dicht: Neuköllns ehemalige Tropfsteinhöhle

Man kann es wohl als glückliche Fügung bezeichnen, dass sich die Pläne, aus dem ehemaligen Neuen St. Thomas Friedhof einen Camping- platz zu machen, zerschlagen haben. Denn wäre der Pachtvertrag zwischen der Tentstation und dem Evangeli- schen Friedhofsverband Berlin Stadt- mitte (EVFBS) Realität geworden, der noch vor einem halben Jahr be- schlossene Sache zu sein schien, wäre hinter der Friedhofsmauer an der Hermannstraße längst ein Parkplatz für die Camper entstanden. Da der aber nun nicht gebraucht wird, kann sich seit geraumer Zeit das Tiefbau-Unternehmen dort breit ma- chen, das von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) mit der Sanierung des Tunnels der U8 rund um die Station Leinestraße beauftragt wurde.

Dass die im September letzten Jahres begon- nenen Reparaturen dringend nötig sind, sieht auch Thomas Blesing ein. „Der Tunnel“, sagt er, „war ja wie eine Tropfsteinhöhle.“ Nur das Timing gefällt Neuköllns Baustadtrat so gar nicht. Zeitgleiche Staustellen auf der Karl-Marx- und der Hermannstraße würden natürlich große Probleme aufwerfen. Und die belasten nicht nur den stockenden bis zähfließenden Autoverkehr und die Bewohner der angrenzenden Kieze. Insbesondere rund um den U-Bahnhof Leinestraße gibt es zudem enorme Engpässe bei den Fahrrad-Parkplätzen. Das werde wohl auch noch eine Weile so bleiben, vermutet Blesing: „Erst war nur von sieben Monaten Bauzeit die Rede, inzwischen zeichnet sich ab, dass erst im Oktober alles wieder fertig ist.“ Etwas optimistischer sind die Prognosen von BVG-Pressespre- cher Klaus Wazlak: „Die Außendich- tung des U-Bahntunnels U-Bahnhof Leinestraße (U8) wird voraussichtlich Ende April fertig gestellt. Der Straßen- bau ist beauftragt und wird voraussichtlich bis Ende Juli 2012 beendet sein.“

Wer der bessere Schätzer ist, wird sich zeigen. Fakt ist, dass mit der Sanierung des unter der Hermannstraße verlaufenden U-Bahntunnels nicht bis zum Abschluss der Umgestaltung der Karl-Marx-Straße gewartet werden konnte: Denn bis dahin werden, so der aktuelle Stand, noch etwa 15 Jahre vergehen.

=ensa=