Zeitreise über den Garnisonfriedhof

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. „Dieser 8. Mai ist ein Tag der Freude, der Trauer, der Fassungslosigkeit, aber auch ein Tag der Hoffnung und des Neubeginns.“ Mit diesen Worten lud der Freunde Neuköllns e. V. am vergangenen Sonntagnachmittag zu einem neuen Rundgang über den Garnisonfriedhof am Columbiadamm, wo der Historiker Werner Schmidt vor gut vier Jahren die Veranstaltungsreihe „Neuköllner Zeitreisen“ eröffnet hatte. Die zweistündige Tour führte unter anderem wieder am martialisch erscheinenden Denkmal des Königin-Augusta-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4 vorbei , das auf dem Weiterlesen

Erinnern an die deutsche Kolonialherrschaft auf dem Garnisonsfriedhof

gruene_jugend_neukoellnAus Anlass des Internationalen Tages gegen Rassismus am 21. März verhüllten drei Aktive der Grünen Jugend Neukölln den sogenannten Afrikastein auf dem Garnisonsfriedhof. Der vorn geglättete Findling steht an der östlichen Begrenzungsmauer des Friedhofs am Columbiadamm. Er trägt die Inschrift: „Von 41 Angehörigen des Regiments, die in der Zeit vom Januar 1904 bis zum März 1907 am Feldzuge in Süd-West-Afrika freiwillig teilnahmen, starben den Heldentod.“ Es folgen die Namen von sieben Offizieren und Infantristen. Die Inschrift endet mit dem Weiterlesen

Gedenken an die Opfer des Völkermords an den Herero und Nama auf dem ehemaligen Garnisonsfriedhof am Columbiadamm

Heute, zwei Sonntage vor dem ersten Advent, wird in Deutschland zur Erinnerung an die Kriegstoten und die Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen der Volkstrauertag begangen. Auf dem ehemaligen Garnisonsfriedhof am Columbiadamm legten deshalb die Neuköllner Grünen und die Initiative Omas gegen Rechts Berlin gestern Nachmittag zwei Blumengestecke nieder, um des Völkermords an über 70.000 Herero und Nama in den Jahren 1904 bis 1908 zu gedenken.

Die Blumengebinde wurden an der Gedenkplatte niedergelegt, die Weiterlesen

Beiträge zur Erinnerungspraxis in einem Neuköllner Einkaufszentrum

Am 1. August jährt sich der Beginn des 1. Weltkriegs zum 104. Mal und im November wird der 100. Jahrestag des Kriegsen-des begangen.

Die Ausstellung „Neukölln im Ersten Weltkrieg 1914-1918“ des Mobilen Museums Neukölln, die noch wenige Tage im Obergeschoss des Einkaufs-zentrums Neuköllner Tor zu sehen ist, präsentiert auf 16 Schautafeln einen Beitrag zur heutigen Erinne-rungspraxis an den ersten totalen Krieg der europäischen Weiterlesen

Städtepartnerschaftsverein Freunde Neuköllns kümmert sich wieder um Denkmalspflege

„Mit der Veranstaltungsreihe ‚Neuköllner Zeitreisen‘ besinnen sich die Freunde Neuköllns wieder auf den ursprünglichen Anlass der Vereinsgründung im Jahr 1983, nämlich auf die Unterstützung kulturhistorischer Baudenkmäler im Bezirk“, erklärte Bertil Wewer, Vorsitzender des Traditionsvereins, der seit 1997 seinen Schwerpunkt auf die Pflege der 13 Neuköllner Städtepartnerschaften legt.

Wewer und viele andere Geschichtsinteressierte waren Sonntagnachmittag bei sonnigem Wetter an den Haupteingang des Garnisonsfriedhofs am Columbiadamm gekommen, um zum Auftakt des neuen Veranstaltungsformates an einer Führung des Historikers Werner Schmidt teilzunehmen. „Der Garnisonsfriedhof ist ein Erinnerungsort, Weiterlesen

Nekropole Neukölln: „Die Bilder, die wir heute aus Aleppo sehen, gleichen den Bildern aus Berlin 1945“

Eine Studentin aus dem Iran, ihr deutscher Kommilitone und eine in Berlin geborene Syrerin haben nicht nur gemeinsam, dass sie bei Prof. Dr.-Ing. Susanne Junker an der Beuth Hochschule für Technik Berlin eine der Architektur-Masterklassen absolvierten. Die Drei verbindet mehr, denn in unterschiedlichster Art und Weise lasten Kriegserlebnisse auf ihren Seelen. Der Berliner Student auf dem Foto, das für das Nekropolen-Projekt wirbt, hat diese von den Eltern und Großeltern übernommene seelische Hypothek in einem Selbstportrait dargestellt.

Letzten Dienstag wurde im Kulturstall Schloss Britz die Ausstellung „Nekropole Berlin – Neukölln 1945“ eröffnet, die Masterklassen der Beuth Weiterlesen

Erst Information und Diskussion, dann die Umbenennung

strassenschild wissmannstr neukoellnDie Kolonialgeschichte Deutschlands scheint heute für viele längst vergessen und vergangen zu sein. Es gehört zum gesellschaftlichen Konsens, dass es nichts am Kolonialismus gibt, worauf irgendjemand uneingeschränkt stolz sein könn-te. Erst kürzlich bedauerte Bundestagspräsident Norbert Lammert politische Versäumnisse im Umgang mit den deutschen Kolonialverbrechen im früheren Deutsch-Südwestafrika. Lammert und das Auswärtige Amt nannten im Sommer 2015 die während des Herero-Aufstandes verübten Massaker, Weiterlesen

Friedhof und Ausschnitt der wechselvollen deutsch-türkischen Geschichte bis zur Gegenwart zugleich

ender cetin_kulturhaus sehitlik-moschee neuköllnVon Juni 1797 bis zu seinem Tod im Herbst 1798, also nur etwas länger als ein Jahr, war Ali Aziz Efendi osmanischer Botschaf- ter in Preußens Hauptstadt Berlin. Warum die Erinnerung an den Staatsmann, Dichter und Mystiker dennoch bis heute in der tür- kischen Gemeinschaft Berlins gegenwärtig ist, berichtete Ender Cetin gestern im neu eröffneten Kulturhaus der Sehitlik Moschee bei seinem Vortrag über die Geschichte des Türkischen Friedhofs.

„Wer kann sich noch erinnern, wieviele Grenzkontrollen es früher gab, wenn man von West-Berlin mit dem Auto in die Türkei fuhr?“, fragte Ender Cetin, der als Kind tür- kischer Gastarbeiter im Neukölln der Vor-Wendezeit aufwuchs und Weiterlesen