Internationales Jugendfußballturnier „Tournament of Peace“ abgesagt

Am 8. Mai jährt sich in diesem Jahr das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und die Befreiung vom Nationalsozialismus zum 75. Mal. Anlässlich dieses Gedenktags wollten der BSV Grün-Weiß Neukölln 1950  und der TSV Rudow 1888 Berlin das zweitägige Freundschafts-Jugendfußballturnier „Tournament of Peace“ der Altersklassen U14/15 veranstalten. Eingeladen waren alle nationalen und internationalen Partnerstädte Neuköllns sowie Vertreter aus weiteren Ländern wie Polen, Weißrussland und Dänemark. Rund 300 Gäste wurden in Neukölln erwartet.

„Die augenblickliche Krisensituation im Zeichen des Coronavirus Weiterlesen

Zwei, die eng miteinander verbunden waren: Manfred Motel und das Böhmische Dorf

manfred-motel_foto-neukoelln-info-centerNeuköllns früherer Bezirksbürgermeister Prof. Bodo Manegold hatte Manfred Motel einst anerkennend „unseren Oberböhmen“ genannt. Dr. Franziska Giffey, die amtierende Rathaus-Chefin, bescheinigte dem mit der Neuköllner Ehrennadel und dem Bundesverdienstkreuz Ausgezeichneten, dass er den Bezirk über Jahrzehnte geprägt habe.

Nach langer schwerer Krankheit starb Manfred Motel am 8. September im Alter von 74 Jahren; letzten Sonnabend fand im Kirchsaal der Brüdergemeine die Trauerfeier statt. Für das Bezirksamt nahm Sozialstadtrat Bernd Szczepanski an der Zeremonie Weiterlesen

Nicht nur alle Jahre wieder: Zeichen einer lebendigen Städtepartnerschaft

hajek_stadtfest usti nad orliciRund um den historischen Marktplatz von Neuköllns Partnerstadt Ústí nad Orlicí wurde in der vergangenen marktplatz usti nad orliciWoche das alljährliche Stadtfest gefeiert. Bür-germeister Petr Hájek (r.) konnte hierzu Gäste aus den Partnergemeinden seiner Stadt begrüßen, zu denen neben Neukölln auch Amberg, die polnische Stadt Bystrzyca Kłodzka, die italienische Gemeinde Massa Martana sowie Poprad/Slowakei gehören. Aus Neukölln waren u. a. Mitglieder des Freunde Neuköllns e. V. sowie als offizielle Vertre-ter aus dem BVV-Vorstand die fraktionslose Bezirksverordnete Weiterlesen

Traditionsverein mit Vision: Neuköllns Städtepartnerschaften „als kommunale Außenpolitik“ weiterentwickeln

staedtewappen rathaus neukoelln_jahresempfang freunde neuköllnsBunte Wappen, die den Rathausvorplatz direkt vor der Treppe schmücken, erinnern an die 13 inter-nationalen Partnerstädte Neuköllns. Neben dem Eingang des Amtsgebäudes weist ein rundes Schild auf den Europapreis des Europarates hin, den der Bezirk 1987 für seine aktive Städtepartnerschafts-europa-preisträger neukoelln_jahresempfang freunde neuköllnsarbeit erhielt. Dieses bezirkliche Engagement ist heute weitgehend Geschichte. Die Res- sourcen der Verwaltung sind seit der Jahrtau- sendwende immer knapper geworden; Bürgerinnen und Bürger werden von Politikern zur privaten Initiative ermuntert. Der Freunde Neuköllns e. V. unterstützt in diesem Sinn die vom Bezirk geschlossenen Städteverbindungen seit vielen Jahren. Letzten Weiterlesen

Was Neukölln mit Wetzlar verbindet

Schon seit 55 Jahren sind Neukölln und das mittelhessische Wetzlar Partnerstädte. Damit ist Wetzlar die deutsche Stadt, mit der der Bezirk die längste seiner inzwischen 13 Städtepartnerschaften pflegt. Eine Straße oder ein Platz in Neukölln wurden trotz- dem bisher nicht  nach Wetzlar benannt; dafür gibt es eine  Wetzlar-Schule, das Wetz-

gedenksteine städtepartnerschaft wetzlar neukölln

lar-Zimmer im Neuköllner Rathaus und zwei Gedenksteine vor dem Bürgeramt in Britz. In Wetzlar indes hat die Städtepartnerschaft ausladendere Spuren gesetzt: Im Stadtteil Dalheim trägt eine Parkanlage den Namen Neukölln.

Neue Namen im Neuköllner Rathaus

neues namensschild usti nad orlici-zimmer_rathaus neuköllnNach zwei Zimmern sucht man ab sofort im Rathaus Neukölln vergeblich. Selbst- verständlich gibt es sie noch und auch die Zimmernummern sind unverändert, aber ihre Namen haben sich geändert:

In Würdigung der aktiven Städtepart-nerschaft wurde gestern Nachmittag das unmittelbar vor dem BVV-Saal gelegene Treptow-Zimmer in Ústí nad Orlicí-Zim- mer umbenannt. Bezirksverordnetenvor- steher Jürgen Koglin (l.), der Kulturattaché der Tschechischen Botschaft in Berlin, Zdenek Kuna, Ústí nad Orlicís Bürgermeister Petr Hájek (r.) sowie Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky erinnerten in einer Weiterlesen

25-jähriges Jubiläum der Partnerschaft zwischen Neukölln und Ústí nad Orlicí

Stadtwappen_von_Ústí_nad_OrlicíDie Berliner Mauer stand noch, als am 6. November 1989 der erste Teil des Städtepartnerschaftsvertrages zwischen Neu- kölln und Ústí nad Orlicí in der böhmischen Kreisstadt unterzeichnet wurde. Keine drei Wochen später, am 24. No- vember, konnten Tschechen und Deutsche in Neukölln bei der Unterzeichnung des zweiten Teils der Partnerschaftsverein- F1_Petr Šilar mit Teilnehmern der Partnerschaftsreise und Begleitern aus Horní Čermnábarung gemeinsam den Fall der Mauer feiern.

Der Verein Freunde Neuköllns e. V. machte anlässlich dieses geschichtsträchtigen Er- eignisses vom 25. bis 29. Oktober eine Jubiläumsreise nach Horní Čermná, dem Ort, aus dem die ersten böhmischen Exu- lanten 1737 nach Rixdorf kamen. Besucht wurden ebenfalls die tschechische Kreis- stadt Ústí nad Orlicí und die Landeshauptstadt Prag. Am 28. Oktober, dem tschechischen Nationalfeiertag, der an die Staatsgründung der Weiterlesen

Schwäbische Ansichts- und Anfass-Sachen in Neukölln

galerie im körnerpark_neuköllnErst Kunst oder erst Kaffee und Ku- chen? Vor dieser K-Frage standen noch vor wenigen Wochen viele Besu- cher des Neuköllner Körnerparks. Seit Ende Oktober erübrigt es sich jedoch, derartige Prioritäten zu setzen, denn seitdem sind die Fenster und der Eingang zum Café im Körnerpark mit Rollläden verschlossen. Lediglich die nebenan liegende Galerie im Kör- nerpark ist hell erleuchtet. In der wurde Mitte November die Ausstellung „Ansichts- Sache“ eröffnet, die Werke von Peter Feichter und Walter Hörnstein zeigt. Beide Künstler stammen aus Leonberg, dem Stuttgarter Vorort, der seit 1970 Weiterlesen

Neukölln – Ústí nad Orlicí – Neukölln

Usti nad Orlici_StadtfestEs hat Tradition, dass eine Delegation der Freunde Neuköllns in die tschechische Part- Stadtfest_Usti nad Orlicinerstadt Ústí nad Orlicí reist, um dort am Stadtfest teilzu- nehmen. Am zwei- ten Juni-Wochen- ende war es wieder soweit. Auch drei Nachfahren einst nach Rix- dorf eingewanderter böhmischer Glaubensflüchtlinge hatten sich diesmal der Gruppe angeschlossen: Sie wohnen heute nicht nur in Neukölln, sondern auch in Biesenthal Hochwasser 2013_Tschechienund Braunschweig.

Dramatische Ereignisse verhinderten eine pünkt- liche Ankunft der Neuköllner in Ústí nad Orlicí. Zwei Stunden länger als üblich brauchte der Zug, Region Usti nad Labemder wegen Überflu-tungen im südli- chen Brandenburg, in Sachsen und be- sonders in der Region um Ústí nad Labem nur Schritt- tempo fahren konnte. Karel Pokorny, der Chefredakteur der Lokalzeitung Orlicky Denik, musste folglich eine Weile auf seine Gäste warten. Bei dem Gespräch mit ihm ging es vor allem um den örtlichen Arbeitsmarkt und die Nachnutzung des Areals der ehemaligen Textilfabrik Perla, die einst auch den Schlafanzug der Queen nähte und bei der vor ein paar Jahren 800 Beschäftigte ihren Job verloren. Das Abendessen im Hotel Uno wurde zusammen mit Mitgliedern des Chors Alou Vivat eingenommen, der schon in Neu- Aussichtsturms Andrluv Chlumkölln war, um beim Rixdorfer Weihnachtsmarkt aufzutreten.

Auf dem Besuchsprogramm des nächsten Tages standen der Flugplatz und ein Abste- cher in den Vorort Cernovir, wo Ende August wieder das Rolovani als tschechisches Pen- dant zum Rixdorfer Strohballenrollen Popráci stattfindet. Nach der Besteigung des Aus- sichtsturms Andrluv Chlum, die mit einem grandiosen Überblick belohnt wurde, ging Rathaus Usti nad Orlicies zum traditionellen Stadtfest auf dem zentralen Platz des Friedens. Zuvor aber wurde die Delegation aus Neukölln im Rathaus von Ústí nad Orlicís Bürgermeister Petr Hajek (3. v. r.) und seinem Stellvertreter Zdenek Espandr (4. v. r.) empfangen.

Horni CermnaAm Sonntag stand bereits am frühen Morgen die Abfahrt zum Ausflug nach Horní Cermná auf dem Programm. Aus diesem 1.000-Seelen-Ort stammen die meisten protestan- testantischen Glaubensflüchtlinge, die seinerzeit nach Rix- dorf gekommen waren. Nach dem zweisprachigen Gottes- dienst wurden die Neuköllner von der Gemeinde zu Kaffee und selbstgebackenem Kuchen eingeladen. Gemeinsam Grundschule Horni Cermnawurden anschließend die Grundschule und die auf dem 491 Meter hohen Marienberg erbaute Wallfahrtskirche Klein-Mariazell an der europäischen Wasserscheide zwischen Nordsee und schwarzem Meer besucht. Extra für die Gäste verwandelte sich die Dorfschänke von Horní Horni Cermna_Bürgermeisterin Hana MotlovaCermná zum Res- taurant, in das Bür- germeisterin Hana Motlova (r.) zum Mittagessen ein- geladen hatte. Hieran nahmen auch drei ehemalige Bürgermeister des Ortes teil – darunter Petr Silar, der inzwischen Mitglied des tschechischen Senats und Abgeordneter im Regionalparlament ist. Nach der Besichtigung des Heimatmuseums in Dolni Cermná, Heimatmuseum Dolni Cermnadessen Ausstellungs- stücke von den Anwoh- nern stammen und das auf dringend auf größere Räume hofft, wurde eine pensionierte Lehrerin besucht, die früher viele Schüler-Austausche zwischen den bei- den Partnerstädten organisiert hatte. Auf dem Rückweg machte die Gruppe noch beim Kloster auf dem Mut- tergottesberg nahe Kraliky und an einem Stausee Halt. Das Abendessen wurde in dem frisch restaurierten Fort Tvrz in Letohrad eingenommen.

Am letzten Tag ging es beim Gespräch mit einer Lehrerin des Gymnasiums in Ústí nad Orlicí erneut um das Thema Schüler-Austausch. Von 1993 bis 2007 wurde der zwischen der tschechischen Schule und der Neuköllner Clay-Oberschule prak- tiziert, von 1993 bis 2004 auch mit dem mit dem Albert-Einstein-Gymnasium. Wie es gelingen könnte, ihn zu reaktivieren, war der zentrale Punkt der Zusammenkunft, der Litomyslsich eine Stippvisite in der malerischen Friedrich Schloss LitomyslSme- tana-Stadt Litomysl anschloss, die be- sonders mit dem imposanten Schloss mit seiner außerge- wöhnlichen Sgraffi- to-Fassade zu beeindrucken wusste. Letzte Station auf dem Programm war schließlich eine Führung durch die Pädagogische Schule, in der Erzieherinnen und Erzieher schwerpunktmäßig in Musik, bildender und darstellender Pädagogische Schule LitomyslKunst ausgebildet werden. Überall in der Schule, selbst auf dem Dachboden, gibt es hier die Möglichkeit zur Präsentation eige- ner Werke.

Im nächsten Jahr kann die Städtepart- nerschaft zwischen Neukölln und Ústí nad Orlicí ihr 25-jähriges Bestehen feiern: Auf der Rückfahrt entwickelten die Freunde Neuköllns die Idee, anlässlich dieses Jubi- läums eine böhmische Linde in der tsche- chischen Partnerstadt zu pflanzen. Mal sehen, ob der Vorschlag eine Mehrheit bei den Mitgliedern findet. Ein Plätzchen würde sich sicher finden lassen.

=Bertil Wewer=

„Trauen Sie sich, das zu sehen, was Sie sehen!“

ausstellung "aufbrüche", tremezza von brentano, galerie im körnerpark neuköllnNicht mehr, aber auch nicht weniger wünscht sich Tremezza von Brentano von den Besuchern ihrer Aus- stellung  „Aufbrüche – Politische Bilder“. Mut zur eige- nen Wahrnehmung, sagt die Malerin, wolle sie den Betrachtern ihrer Werke geben.

35 Exponate, die dazu einladen, sich auf das Experi- ment einzulassen, zeigt Tremezza von Brentano derzeit in der Galerie im Körnerpark. Die Bilder entstanden in den letzten 10 Jahren und stellen „die Spitze des Eisbergs meiner eigenen Wahrnehmung von politi- schen Machthabern, Entwicklungen und Sachverhalten“ dar, erklärt die Künstlerin. Die wiederum zu be- oder auch verurteilen, sei Aufgabe der Betrachter.

In Neukölln stellt Brentano, die in Innsbruck geboren wurde und seit vielen Jahren in Köln lebt, nun schon zum vierten Mal aus. 1987 war die Premiere, Anlass die Feststellung, dass Neukölln und Köln Partnerstädte  sind: „Damals kam sogar Kölns Oberbürgermeister Norbert Burger zur Vernissage.“ Seitdem sei die Verbindung zum Neuköllner Kulturamt nie abgerissen, und so folgten 1998 und 2005 vernissage ausstellung "aufbrüche", udo gößwald, tremezza von brentano, galerie im körnerpark neuköllnweitere Ausstellungen in der Galerie im vernissage ausstellung "aufbrüche", tremezza von brentano, galerie im körnerpark neuköllnKörnerpark.

„Das ist aber ’ne Eh- re!“, fand Tremezza von Brentano, als Neu- köllns kommissari- scher Kulturamtsleiter Udo Gößwald ihre Bil- der bei der „Aufbrüche“-Vernissage mit denen von  Anton Räderscheidt  verglich. Zudem, meinte er und spielte damit auf die Omnipräsenz von Angela Merkel in Brentanos Werken an, gebe es wohl keine, die besser als Malerin für ein Porträt der Kanzlerin geeignet sei.

Doch es geht in der Ausstellung nicht nur um Bilder von einstigen und gegenwärtigen Machthabern, ihr  Mit- und  Gegeneinander und  das  Phänomen  Kapitalismus. Auch

ausstellung "aufbrüche", tremezza von brentano, galerie im körnerpark neukölln ausstellung "aufbrüche", tremezza von brentano, galerie im körnerpark neukölln

mit der  Medienkultur beschäftigt sich Tremezza von Brentano malerisch, strukturiert sie und entschleunigt so deren Schnelllebigkeit. Dabei ist die Kölnerin selber keine, die es mit der Langsamkeit hat. Eine Einzelkämpferin sei sie. Eine, die Tag für Tag in

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ihrem Atelier arbeitet und nach dem Leitspruch „Produktivität ist die intelligente Variante des Fleißes“ lebt. Mindestens 15 neue Bilder kämen so Jahr für Jahr dazu, sagt die Künstlerin. Und an diesen neuen hänge sie immer am meisten.

Die Ausstellung „Aufbrüche“ mit politischen Bildern von Tremezza von Brentano ist noch bis zum 26. August in der Galerie im Körnerpark zu sehen. Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 20 Uhr. Zur Finissage am Schlusstag liest Roland Schäfer um 17 Uhr aus der „Trilogie des Wiedersehens“ von Botho Strauß.

=ensa=

Prokrastination leicht gemacht

Für Neuköllner, die etwas auf die lange Bank schie- ben wollen, sind die Mög- lichkeiten beschränkt, das innerhalb des Bezirks zu tun. Auch die vor 34 Jahren von den Partnerstädten An- derlecht, Boulogne-Billan-court, Hammersmith, Mari- no und Zaanstad gespen- dete Bank im Rathaus Neukölln ist  – wenn über- haupt – nur unwesentlich länger als eine handels- übliche Parkbank.

Geradezu himmlische Be- dingungen bieten sich eif- rigen Prokrastinierern da- gegen am Bahnhof Süd- kreuz im Nachbarbezirk Tempelhof-Schöneberg. Dass deshalb dort alles ein wenig länger dauert als in Neukölln, darf aber bezweifelt werden.

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