Neuköllner Aktionsprogramm „Wurzeln schlagen“ soll nicht nur Bäumen und Sträuchern auf Friedhöfen nutzen

Auf den landeseigenen Neuköllner Friedhöfen pflanzt das Bezirksamt derzeit neue Bäume und Sträucher. Unter anderem werden Baum- und Strauchpflanzungen wiederhergestellt, die in den letzten Jahren durch Trocken- und Hitzestress verloren gegangen sind. Gestern Mittag stellte Bezirksstadtrat Jochen Biedermann auf dem Friedhof Columbiadamm der Öffentlichkeit das Aktionsprogramm „Wurzeln schlagen“ vor, mit dem Neuköllner Friedhöfe künftig wieder grüner werden sollen. „Insgesamt werden 63 Bäume, 47 Großsträucher und 31 Kleinsträucher gepflanzt“, sagte der Stadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr. Jahr für Jahr verliere Neukölln Bäume. Biedermann kündigte an: „Mit unserem Aktionsprogramm ‚Wurzeln schlagen‘ wollen wir diesen Trend umkehren. Wo Weiterlesen

Neue Formen des Danachs in Neukölln

Gestern endete bei Kutschen-Schöne am Richardplatz die Veranstaltungsreihe 161124_stelen-koppelweg_foto-bezirksamt-neukoellnDeathLab, die seit Ende September mit sieben Gesprächen über Tod und Kunst zu einer Expedition in die zeitgenössische Sterbekultur eingeladen hatte.

Zeitgenössische Formen der Bestattung werden seit dem Spätsommer auch auf vier der acht landeseigenen Friedhöfe in Neukölln angeboten: Elf Urnenstelen mit Platz für 104 Urnen wurden auf den Friedhöfen Köpenicker Straße und Buschkrugallee installiert; auf dem Friedhof Koppelweg sind Weiterlesen

Schön für die Neuköllner, teuer für den Bezirk

Sechs Monate lang lag der Körnerpark im Winterschlaf. Damit ist es nun vorbei. Die Beete der denkmalgeschützten Neuköllner Gartenanlage sind neu bepflanzt, die brunnenanlage körnerpark neuköllnBäume und Sträucher gestutzt, die Grünflächen ohne Herbstlaub und kleine Schönheitsreparaturen erle- digt. Seit gestern Mittag ist auch erneut in Betrieb, was als ultimatives Indiz für den Beginn der Sommer- saison gesehen werden darf: der Brunnen vis-à-vis der Orangerie.

Bis Oktober können sich die Besu- cher des Körnerparks wieder an den Wasserspielen erfreuen, die täglich von 12 bis 20 Uhr geschaltet sind. Im alternierenden Dreier-Rhythmus, wie Stadtrat Thomas Blesing nach seinem „Wasser marsch!“-Kommando erklärte. Eine Stunde wasser marsch, auftakt brunnensaison 2012, stadtrat thomas blesing, körnerpark neuköllnlang seien die Wassersäulen der Hauptfontäne zu sehen, danach sprudeln für jeweils eine Dreiviertelstunde die Kas- kaden in den terrassenartig an- gelegten Becken und die Quelle.

Rund 20.000 Euro investiert der Bezirk Neukölln in das nasse Vergnügen – pro Saison und Brunnen. „Und das sind nur die normalen Betriebskosten“, sagt der Stadtrat für Bauen, Natur und Bürgerdienste. „Bei Reparaturen“, ergänzt Bernd Kanert, Leiter des Neuköllner Natur- und Grünflä- chenamts, „kommt leicht noch mal der gleiche Betrag dazu.“ Die mit normalem Stadtwasser gespeisten Wasserspiele im Körnerpark führen ob ihrer Übernutzung und Zweckentfremdung die Hitliste der unkalkulierbaren Zusatzkosten der bezirks- finanzierten Brunnen konkurrenzlos an. Die filigrane Technik mit Düsen und Pumpen sei vor allem im Hochsommer, wenn der Park von vielen als Freibadersatz genutzt wird, förmlich einem Dauerbelastungstest ausgesetzt, sagt Kanert: „Was meine hauptfontäne körnerpark neuköllnMitarbeiter dann alles aus dem Wasser holen müssen, ist unglaublich.“ Spielzeug, Zeitun- gen, Flaschen, Socken. Es gäbe kaum etwas, was noch nicht die Siebe verstopfte. Verhin- dern ließe sich das nur, indem man die Ordnungsamt-Patrouillen verstärke, meint Tho- mas Blesing, aber „die haben Wichtigeres zu tun als erholungsbedürftige Neuköllner aus Grünanlagen zu verscheuchen.“ Und die rund 60 Mitarbeiter im operativen Bereich des Natur- und Grünflächenamts könnten auch nicht überall sein, da sie bezirksweit für die Pflege der Straßenbäume, Spielplätze und anderer Gartendenkmäler zuständig seien.

Selbstverständlich, sagt Blesing, hätte es auch für Neukölln die Option gegeben, wie andere Bezirke die Betriebskosten für die Wasser- anlagen durch ein Brunnensponsoring der Wall AG einzusparen: „Der Preis dafür wäre aber ein Mehr an Wall-Straßenwerbung gewesen und dagegen gab es einen parteiübergreifenden Konsens.“ In monetärer Hinsicht sei es also durchaus von Vorteil, dass nur noch sechs der ursprünglich neun Brunnen im Bezirk in Betrieb sind: Die im Körnerpark, vor dem Neuköllner Rathaus und im Von-der-Schulen- burg-Park sprudeln zulasten der Bezirkskasse, die im Britzer Garten, vor dem Schloss Britz und auf dem Parkfriedhof auf Kosten anderer.

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