Anders leben und arbeiten: Wandelwoche stellt richtungsweisende Ideen und Projekte vor

„Ein gutes Leben für alle und überall – ist möglich!“, lautet der Leitgedanke der Wandelwoche, in der noch bis einschließlich kommenden Sonntag richtungs-weisende Ideen und Projekte für ein anderes Leben und Wirtschaften jenseits von Wachstums-imperativen und Profitstreben vorgestellt werden. Denn, so sind die Organisatoren der Woche überzeugt: „Die Suche nach solidarischen Lebens- und Wirtschaftsweisen ist vielerorts gelebte Praxis – auch vor unseren Türen in Berlin und Brandenburg.“ Dementsprechend breit sind die Themen der Wandelwoche 2018 gefächert. Sie decken die Bereiche Ernährung, Konsum, Arbeit und Wirtschaften, Gesundheitsversorgung, Gemeinschaftsgärten, selbstorganisierte Bildung, Wohnkonzepte und Inklusion ab.

Bei einer Radtour über das Tempelhofer Feld stellten Miren Artola und Jenny Dobberschütz aus der Kerngruppe der Veranstaltungsreihe am vergangenen Sonntagnachmittag auch drei Akteure auf den Pionierfeldern an der Oderstraße in Neukölln vor.

Das M.I.N.T-grüne Klassenzimmer im temporären RE-Use Pavillon ist ein Umweltbildungs-Projekt der Peter-Petersen-Grundschule, das auch für die Allgemeinheit zugänglich ist. Die Schule nutzt den Raum für anschaulichen und lebensnahen Unterricht in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Das transportable Gartenhäuschen besteht aus raumhohen Fenster-Elementen sowie aus zwei recycelten orangen Seecontainern.

Nebenan sammelt die TRAFO-Gruppe Vorschläge und Konzepte, wie das ehemalige Transformatoren-Haus und die daneben stehende Generatorenhalle als Kollektivcafé oder offenen Werkstatt jenseits von Profit-Orientierung in Zukunft genutzt werden könnten. Zur Vorstellung des Projektes gehörte ein Kurzvortrag der Betriebswirtin und Publizistin Elisabeth Voß unter dem Titel „Kein Sonntagsspaziergang – Warum solidarische Ökono-mien und politische Auseinander-setzungen zusammen gehören“.

Auf der gegenüberliegenden Seiten der beiden Pionierfelder liegt der Gemeinschaftsgarten Allmende-KontorDie Autorin und Dozentin Elisabeth Meyer-Renschhausen berichtete am Ende der Informationstour den rund 20 Teilnehmern über die Entstehung und Entwicklung des Allmende-Kontors, das sich seit der Vereinsgründung 2011 zu einer selbstorganisierten Gemeinschaft entwickelt hat, in der über 500 Gärtnerinnen und Gärtner mehr als 250 Hochbeeten bestellen.

Im Gespräch mit Kleinbäuer*innen aus Peru: Wie wirkt Fairer Handel?
14. September, 17 – 19 Uhr
FHXB-Museum, Adalbertstr. 95a, 10999 Berlin (Dachetage)

In der Wandelwoche gibt es auch einen Blick dorthin, wo viele unserer Konsumgüter produziert werden. Solidarischer Direkthandel ist eine Möglichkeit selbstverwaltetes Arbeiten in den Produktionsländern zu stärken und faire Handelsstrukturen auf den Weg zu bringen.

Beteiligt sind die Bezirksämter Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln, die Kooperative NORANDINO sowie die Fairhandels-Genossenschaft Ethiquable. Die Veranstaltung findet in deutscher und spanischer Sprache (mit Übersetzung) statt.

Um Anmeldung wird gebeten: helena.jansen@ba-fk.berlin.de oder Eva.Hein@bezirksamt-neukoelln.de

=Christian Kölling=