Günstige Bedingungen für mehr Straßengrün in Neukölln

„Wie viele Straßenbäume wurden 2015 und 2016 in Berlin gefällt, wie viele wurden neugepflanzt ?“, fragte kürzlich der Abgeordnete Dr. Turgut Altug (Grüne) den Senat in einer Schriftlichen Anfrage. Ernüchternde Bilanz aus Neuköllner Sicht: Nicht einmal jeder zweite Baum, der in beiden Jahren gefällt wurde, ist wieder ersetzt worden. Konkret wurden im Abfragezeitraum 443 Straßenbäume gefällt, aber nur 216 neugepflanzt.

Dabei gab es 2016 in Neukölln ohnehin nur 20.216 schattenspendende Sauerstoffproduzenten an den Straßenrändern. Weniger Bäume zählte mit 16.230 nur der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Dagegen begrün-ten 61.473 Bäume das öffentliche Straßenland in Steglitz-Zehlendorf. Im breiten Mittelfeld liegen die Bezirke Pankow, Charlottenburg-Wilmersdorf, Marzahn-Hellers-dorf, Pankow, Reinickendorf sowie Treptow-Köpenick beim Stadtgrün mit Zahlen zwischen 43.000 und 45.000 Bäumen pro Bezirk.

„Die Daten beruhen ausschließlich auf den Angaben der Bezirke“, warnte Stefan Tidow, Staatssekretär der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in seiner Antwort. Pflanzungen, die im Rahmen der Berliner Stadtbaumkampagne durchgeführt werden, würden in vielen Bezirken erst nach Ablauf der dreijährigen Entwicklungspflege, die die Umweltver-waltung finanziert, in die Baumkataster der bezirklichen Grünflächenämter übernommen. „Auch bei den Angaben zu Fällungen gibt es gewisse Unstimmigkeiten, die noch von den betreffenden Bezirken zu korrigieren sein werden“, erklärte Tidow weiter.

Grundsätzlich scheinen die Bedingungen für mehr Straßengrün auch in Neukölln derzeit aber günstig zu sein: „Der Senat beabsichtigt, die Stadtbaumkampagne auch künftig voranzutreiben. Entsprechende Haushalts-mittel wurden bei den Anmeldungen zum Doppelhaus-haltsplan 2018/2019 und der Finanzplanung 2017 bis 2021 für das Kapitel 0750 berücksichtigt“, teilte der Umwelt-Staatssekretär mit. Zukünftig sollten auch Straßen, die bisher keinen Baumbestand aufweisen und deren Neubepflanzung aufwändiger ist, einbezogen werden. Gut, denn: „10 x mehr Atemluft und 30.000 x mehr Schatten“ spenden Straßenbäume und erhöhen auch auf andere Weise die Lebensqualität, wie die Kampagne „Stadtbäume für Berlin“ auf ihrer Webseite schreibt.

=Christian Kölling=