Einfach mal vom Äußeren aufs Innere schließen

Nicht nur Gesichter, sondern auch Hausfassaden können veranschaulichen, dass aufgetragene Farbe nicht automatisch zu dem Effekt führt, dass etwas als bunt bezeichnet werden kann. Zarte Pastelltöne, die längst verblasst oder von einer schmuddeligen Schicht bedeckt sind, geben in vielen Straßenzügen optisch den Ton an. Der Mut zu Farben, die alleine oder in Kombination mit anderen für Buntheit sorgen, ist eher selten.

Auch die Fassade des Hauses in der Reuterstraße 31 in Neukölln ist alles andere als bunt. Ins Auge sticht sie trotzdem. Unzählige Kreise, die sofort an Luftblasen erinnern, wurden auf die weißgrundige Hauswand gepin- selt, hinter der die Tauchschule Dive- crew Berlin ihr Büro hat.

Neukölln wäre bunter und um etliche Hingucker reicher, wenn dieses Bei- spiel Schule machen würde und noch mehr Gewerbeeinheiten eine pas- send gestaltete Fassade bekämen. Das könnte bestenfalls die Fluktua- tion etwas bremsen und außerdem neue Betätigungsfelder für Künstler eröffnen.

=ensa=