„Natürlich kann man es damit abtun, dass es de- ren Job ist“, sagt sie, schiebt ihren Rollator ein paar Meter weiter, greift in den Baumwollbeutel, der auf der Sitzfläche liegt, zieht einen kleinen Weih- nachtsstern mit rotem Übertopf heraus und über- reicht ihn Hardo Wagner. „Ein kleines Dankeschön dafür, dass Sie bei jedem Wetter jeden Sonnabend hier auf dem Markt stehen“, erklärt sie dem zwischen überrascht und berührt schwankenden Mann, der Woche für Woche seinen Verkaufsstand mit Marmeladen, Chutneys und selbstgezüchteten Pilzen am Neuköllner Herrfurthplatz aufbaut. Wagner lässt seinem Dankeschön die Bemerkung folgen, dass das doch selbstverständlich und ein Geschenk dafür nicht nötig sei. „Weiß ich“, entgegnet sie lächelnd, „aber diese kleine Anerkennung ist mir trotzdem ein Bedürfnis.“ Weiter geht es zum Markthändler am Nachbarstand.
Da müsse man schon viel Tee oder Glühwein trinken, bis einem von dem so warm wie von einer solch netten Geste wird, findet Hardo Wagner. Heute steht der Mann mit dem altgermanischen Vornamen wieder auf dem Schillermarkt, gewappnet gegen böigen Wind und die angekündigten Regenschauer. Vor einem Jahr waren es klirrender Frost und Schnee.
=ensa=
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