Morgen wäre Michael Wendt 56 Jahre alt geworden, doch schon mit gerade mal 55 war für ihn Schluss: Am 22. Januar starb Wendt, einer der Gründer der Alternativen Liste und Berlins Grüner mit der Mitglieds- nummer 1, an einer schweren Grippe.
Michael Wendt, der durch eine Krankheit seit 1987 auf den Rollstuhl angewiesen war, hat viel für Neukölln getan. Von 1989 bis 1999 war er Bezirksstadtrat – zuerst für das Jugendressort, dann für den Bereich Bildung und Kunst. Aber sein Engagement galt nicht nur der Politik, sondern hatte verschiedene Facetten. Eine da- von betraf das Nachbarschaftsheim Neukölln, für das er fast zwei Jahre ehrenamtlich als 2. Vor- sitzender im geschäftsführenden Vorstand aktiv war und Bleibendes schuf.
Heute Nachmittag wurde Michael Wendt zu Ehren im Garten des Hauses ein Apfelbaum gepflanzt. „Überraschungsapfel“ hatte man in der Baumschule auf die Banderole der Pflanze geschrieben. „Deshalb wissen wir noch nicht, welche Äpfel mal an dem Baum wachsen werden“, erklärte Barbara Schünke, die amtierende Vorsitzende des Vereins. Allem voran sei es jedoch ein Micha-Apfelbaum, der immer an die Ideen und den Humor von Michael Wendt und den wunderbaren Menschen erinnern solle.
Auch Bernd Szczepanski, der bei der gestrigen Mitgliederversammlung der Neuköllner Grünen als Kandidat für den noch vakanten Sozialstadtrat-Posten gewählt wurde und zudem zum Vorstand des Nachbar- schaftsheims Neukölln gehört, packte beim Pflanzen des Baums für den verstorbenen Parteikollegen kräftig mit an. Das Angießen übernahmen zahlreiche Kinder.
Bei guter Pflege, meinte Szczepanski, sollte es durch- aus sein, dass der Baum bereits im nächsten oder übernächsten Herbst erste Früchte trägt. Dann wird sich auch zeigen, welche Apfelsorte künftig an Michael Wendt erinnert – eine grüne wäre passender.
=ensa=
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