Erst Neukölln, dann Kanzleramt und Schloss Bellevue

tajani-wagenkolonne_europaschule-albert-einstein-gymnasium_neukoellnHoher Besuch in Britz: Antonio Tajani, neuer Präsident des Europäischen Parlaments, besuchte gestern früh das tajani_europaschule-albert-einstein-gymnasium_neukoellnAlbert-Einstein-Gymnasium und diskutierte mit Schülerinnen und Schülern, die an der staat-lichen Europaschule bilingual zum Abitur geführt werden. Der konservative italienische Poli-tiker, der Ende Januar als Kandidat der EVP-Fraktion zum Nachfolger des Sozialdemo-kraten Martin Schulz gewählt wurde, fuhr anschließend mit seiner kleinen, aber repräsentativen Wagenkolonne ins Kanzleramt zu Bundeskanzlerin Angela Merkel und besuchte danach Bundespräsident Joachim diskussion_europaschule-albert-einstein-gymnasium_neukoellnGauck.

Das gut einstündige Gespräch im Albert-Einstein-Gymnasium wurde auf Italienisch geführt. In der Staatlichen Europaschule Berlin unterrichten italie-nische und deutsche Lehrerinnen und Lehrer in ihrer jeweiligen Muttersprache. Geschichte, Erdkunde, Biologie sowie ein oder zwei der Fächer Kunst, Musik und Ethik werden in der Partnersprache Italienisch unterrichtet, die anderen Fächer in Deutsch. Viele Schüler der AEO waren vor ihrem Wechsel auf das Gymnasium in den bilingualen Sektionen der benachbarten Hermann-Nohl-Grundschule oder der Schöneberger Finow-Grundschule. „Der zweisprachige Unterricht ab der 1. Klasse ist ein einzigartiges Modell in Deutschland, erklärte eine Elternsprecherin nach dem Ende des Besuchs von Parlamentspräsident Tajani. Italienisch und Deutsch werden gerhardt_tajani_giffey_europaschule-albert-einstein-gymnasium_neukoellnim Schulbetrieb nicht „Fremdsprachen“, sondern „Partner- oder Unterrichtssprachen“ genannt.

Antonio Tajani, der 1993 einer der Gründer der Partei Forza Italia war, wies während seiner rund 20-minütigen Eröffnungsrede insbesondere auf die gemeinsame europäische Identität sowie auf die gaestebuch_europaschule-albert-einstein-gymnasium_neukoellnBedeutung individueller und politischer Freiheitsrechte in ganz Europa hin. In der folgenden rund 40 Minuten dauernden Fragerunde sprachen die gut vorbereiteten Gymnasiasten alle aktuellen politischen Themen an. Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey (r.), die gemeinsam mit Schulleiter Wolfgang Gerhardt (l.) den Präsidenten des Europäischen Parlaments in Neukölln willkommen hieß, hatte in die Aula der Albert-Einstein-Oberschule das Gästebuch des Bezirkes mitgebracht, in das sich Tajani mit einer Widmung eintrug.

=Christian Kölling=