Gebetsteppiche in einer Neuköllner Kirche

gebetsteppiche-ausstellung_armin-lindauer_st-christophorus-neukoellnDie Ausstellungsreihe „Kunst in der Kirche“, die es seit 2013 in der Kirche St. Christophorus am Reuterplatz gibt, kreist um die Frage, ob es möglich ist, in einer katholischen Kirche in Berlin zeitgenössische Kunst zu zeigen. Freitagabend stellten Pater Kalle Lenz und Prof. Celia Caturelli, die als Gemeindemitglied die Ausstellungsreihe angeregte, bei der Vernissage die neue Ausstellung „Gebetsteppiche“ von Armin Lin-dauer vor.

Kann Kunst in einer Welt, die immer mehr von Bildern und Informationen überfüllt ist, eine Hilfe zum Innehalten und zur Reflexion sein? Sechs Gemälde von Armin Lindauer, der seit 2000 Professor an der Hochschule Mannheim ist, werden in den Seitenschiffen gezeigt. Als Vorlagen dienten dem Maler Abbildungen gebetsteppiche-ausstellung_armin-lindauer_st-christophorus-kirche-neukoellntraditioneller orientalischer Teppiche. Die Motive sind vergrößert dargestellt. In der muslimischen Tradition werden die Geschichten auf den Gebetsteppichen ornamental, nicht abbildend wiedergegeben. In diesem Sinn ist jeder Teppich zugleich Text und Bild. Er steht in einer anderen ikonischen Tradition als christliche Bilder vor der Moderne.

Die Ausstellung „Gebetsteppiche“ wird noch bis zum 7. Oktober in der Katholischen Kirchengemeinde St. Christophorus (Nansenstraße 4) gezeigt; Öffnungszeiten:  Do. 16 -19, Fr. 19 – 22, Sa. 16 -18, So. 11 – 17 Uhr und nach Vereinbarung.

Wer nach einer Einkehr in der St. Christophorus Kirche auf mehr Bilder von Lindauer neugierig geworden ist, wird in der Galerie Z (Reuterstraße 30) fündig.

=Christian Kölling=