Die Ostfriesen erobern Neukölln

Schlimme Zustände stehen Neukölln bevor, wenn erst die Schwaben – auf direktem Wege oder nach einem Zwischenstop in Prenzlauer Berg – invasionsartig in den Bezirk einfallen und ihn mit Traditionellem wie Spätzle und Kehrwoche beglücken: Davor wird immer wieder gewarnt.

Vor Migranten aus dem Norden Deutschlands, beziehungsweise speziell aus Ostfriesland, warnt niemand. Gut möglich, dass noch weitgehend unerforscht ist, welche Auswir- kungen eine wachsen- de Durchmischung Neuköllns mit Water- kantlern hätte. Dabei ist für jeden, der ge- nauer hinguckt, im öffentlichen Raum er- sichtlich, dass die längst begonnen hat.

Ein Teebeutel, der an einer Hauswand klebt: Ganz klar, hier hat jemand eine spontane Trainingseinheit des ostfriesischen Nationalsports Tee- beutelweitwurf eingelegt. Es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auf dem Tempelhofer Feld tideunabhängige Wattwanderungen angeboten und auf den Lan- debahnen Wettkämpfe im Boßeln durchgeführt werden. Und wer glaubt denn ernsthaft, dass die Nachfrage nach Gummistiefeln für Erwachsene, die in diesem Jahr auch in Neukölln sprunghaft gestiegen ist, einzig aus dem Wetter  resultiert? Trainingsgeräte sind das – für die in Ostfriesland ebenfalls sehr beliebte Sportart Gummistiefelweitwurf. Elk sien pläseer!

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