Der Wassergeist vom Körnerpark

Er macht sich ausge- sprochen rar und ist insofern dem diesjäh- rigen Berliner Sommer verblüffend ähnlich. Nass ist er außerdem – noch eine Gemein- samkeit also.

Doch sonderlich sym- pathisch dürfte die aktuelle Ausgabe der Jahreszeit zwischen Frühling und Herbst dem Wassergeist vom Körnerpark trotzdem nicht sein. Denn um sich überhaupt zeigen zu können, braucht er Sonne, weil der Bezirk Neukölln natürlich kein Geld für Kunstlicht hat. Würde der Wasser- geist samt seines Brunnens nach Britz umziehen, wo in genau sechs Wochen neben dem Museum Neukölln das Kulturzentrum Gutshof Britz eröffnet werden soll, sähe die Sache höchst- wahrscheinlich ganz anders aus.

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Neuköllner Gastfreundschaft

Wirklich erwünscht ist er nicht. Aber das hält die Neuköllner nicht davon ab, ihn gastfreundlich zu empfangen. Auf den Bänken, die in Grünanlagen und auf Bür- gersteigen stehen, darf er sich so richtig  breit machen. Sogar für  den Fall, dass Herr

Regen mal eine rauchen will, ist vorgesorgt. Wenn der aber dachte, dass das Alkoholverbot auf dieser Bank durch das Verwässern des handgeschriebenen Schildes aufgehoben ist, dann hat er sich gründlich getäuscht. Zu wohl soll er sich ja auch nicht fühlen.

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