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Künstlerische Abenteuer, die alle Sinne ansprechen, bietet der KinderKulturMonat mit Workshops, Vorstellungen und Führungen, die ganz besonders für Kinder zwischen vier und 12 Jahren zugeschnitten sind. Erstmalig stehen über 100 Kulturorte mit insgesamt mehr als 230 Veranstaltungen in diesem Oktober auf dem Programm. Kostenfreie Angebote gibt es zum 10-jährigen Jubiläum des Festivals nicht nur in allen 12 Stadtbezirken. Premiere feiern im Jubiläums-Jahr auch Museen Weiterlesen

Young Arts Neukölln öffnet wieder

Ab dem 25. Mai öffnet das Young Arts Neukölln wieder seine Offenen Ateliers, die von Kindern und Jugendlichen in der Freizeit besucht werden können. „Für die Öffnung der drei Standorte des Young Arts Neukölln in der Donaustraße, im Gemeinschaftshaus Gropiusstadtsowie im Körnerpark wurden jeweils eigene Hygienekonzepte entwickelt. Demnach dürfen immer nur vier Kinder an einem Kurs gleichzeitig teilnehmen. Desinfektionsmöglichkeiten stehen bereit und jedes Kind bekommt sein eigenes Arbeitsmaterial“, erklärte das Bezirksamt Neukölln in einer Pressemitteilung.

Unter dem Titel BOOM CORONA nimmt das Young Arts Nk auch Weiterlesen

7. KinderKulturMonat mit Kunst an 74 Orten – fünf davon in Neukölln

Zwischen dem Schloss Biesdorf in Marzahn-Hellersdorf und der Liebermann-Villa am Wannsee lädt der 7. KinderKulturMonat an vier Wochenenden im Oktober wieder zu rund 150 kostenfreien und abwechslungs-reichen Veranstaltungen an 74 Kulturorten in ganz Berlin ein. Ziel der Initiative ist es, Offenheit und Verständnis für kulturelles Schaffen zu fördern. Allen Kindern zwischen vier und 12 Jahren soll gemeinsam mit ihren Familien der Zugang zu künstlerischen Aktivitäten und kreativer Entfaltung ermöglicht werden, ganz unabhängig von Herkunft, Bildung oder Einkommen. 25.000 Programmhefte in Deutsch sowie 5.000 Hefte Weiterlesen

Ausstellung „natürlich Berlin!“ wirbt im Britzer Garten mit eindrucksvollen Fotos für die Stadtnatur

Stadt und Natur müssen keine Gegensätze sein, vielmehr kann Natur die Metropole Berlin bereichern und ihre Zukunftsfähigkeit fördern. Das ist die unmissverständliche Botschaft der Wanderausstellung „natürlich Berlin!“, mit der die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die faszinierende Schönheit des Stadtgrüns in der wald- und seenreichen deut-schen Hauptstadt einer breiten Öffentlichkeit nahebringen will. Weiterlesen

48 Stunden Neukölln: Kunstfestival und „stadtpolitisch relevante Veranstaltung“ zugleich

Rund 1.200 Künstlerinnen und Künstler präsentieren sich von heute an bis einschließlich Sonntag an etwa 250 Orten sowie in 90 Projekträumen und Ateliers bei der 20. Ausgabe des Festivals 48 Stunden Neukölln.

Anlässlich des Jubiläums gab das Kulturnetzwerk Neukölln eine 100 Seiten starke Festschrift heraus. Die Festivalmacher erinnern sich darin: „Das erste 48 Stunden Neukölln Festival fand 1999 an insgesamt 25 Orten statt, getragen von dem Elan, zu zeigen, was in unserem verrufenen Neukölln kulturell steckt.“ Zivilgesellschaftliche Kiez-Akteure um die damalige Kulturamtsleiterin Dorothea Kolland hatten damals das Kunst- und Kulturfestival ins Leben Weiterlesen

Kohle für Kunst von Kids aus Neukölln

„Du machst Kunst. Du brauchst Geld. Wir helfen Dir.“ Das ist der Ansatz einer 2015 initiierten Material-förderung vom Fachbereich Kultur des Bezirksamtes Neukölln in Kooperation mit der Jugendkunstschule Young Arts Neukölln. Neuköllner Kinder und Jugend-liche zwischen sechs und 21 Jahren können mit einem einfachen Formular Geld für ihr Kunstprojekt beantragen. Als einzige Gegenleistung wird ein eigenes Kunstwerk erwartet.

Kids aus Neukölln soll so – unabhängig von ihrer sozioökonomischen Situation – ein niedrigschwelli-ger Zugang zu Materialien für Kunst ermöglicht werden. Außerdem können sie spielerisch den Umgang Weiterlesen

Neuer Glanz in der Alten Post: 50 Millionen Investition zur Revitalisierung der Immobilie im Zentrum Neuköllns

Rund 15 Jahre lang war das ausgedehnte Gelände des ehemaligen Neuköllner Hauptpostamtes zwischen Karl-Marx-Straße und Donaustraße wie ausgestorben. Damals hatte die Post das Grundstück verlassen und war in die Neukölln Arcaden gezogen. Nur sporadisch wurde die brachliegende Immobilien für Kunst- und Kulturveranstaltungen genutzt, wie beispielsweise in den Jahren 2008 und 2009, als die Alte Post zum temporären Kulturhaus wurde. Doch künftig soll in das Areal wieder Leben einziehen, indem Platz für Büros, Einzelhandel, Gastronomie sowie Wohnen geschaffen wird. Dafür investiert das Immobilienunternehmen Commodus, das das Grundstück im von Weiterlesen

Ein Wochenende voller Licht und Schatten in Neukölln

Als Festival im Festival startet heute Mittag, von Jugendstadtrat Falko Liecke in der Werkschule Löwenherz eröffnet,  zum vierten das junge Kunstfestival der 48 Stunden Neukölln: JUNGE KUNST NK.

Bereits gestern Vormittag gaben Bezirksbürgermeis-terin Dr. Franziska Giffey (r.), Schulstadtrat Jan-Christo-pher Rämer (l.) und Henriette Huppmann, die Leiterin der Kreativ- und Kunstwerkstätte, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aus drei Neuköllner Schulen im Young Arts Neukölln einen Vorgeschmack auf die Ausstellung „Doppelgänger“, die dort als Weiterlesen

Konkrete Pläne trotz ungewisser Zukunft

check-in_foto-olympiade_young-arts-neukoelln„Brauchst Du eine Kamera?“, fragt Susanne Britz den Jungen, der im Young Arts Neukölln in der Donaustraße bei der Anmeldung  gerade die Teilnahmebedingungen der vierten Foto-Olympiade unterschreibt. „Arbeitet ihr zusammen?“, will sie von den beiden Mädchen wissen, die dahinter stehen und sich ebenfalls anmelden wollen. Neun unterschiedlich große Teams  kommen an diesem Sonnabend-vormittag beim Check-In schließlich zusammen. Wer keine Kamera hat, kann eine für den Wettbewerb borgen.

Einige Jugendliche haben bereits bei der Foto-Olympiade #3 im vergangenen Jahr mitgemacht, andere sind heute zum ersten Mal hier. Paula Niehof und Lilli Kosiol gewannen 2015 mit ihrem Weiterlesen

Neue Hingucker im Ganghoferkiez

routenskizze_fenster-galerie ganghoferkiez_neukoellnWeder die Ganghofer-, Donau- und Richard-, noch die Berthelsdorfer Straße haben einen Ruf als Bummelmeilen. Schaufenster, in die sich mehr als ein flüchtiger Blick lohnt, sind hier rar. In den nächsten Wochen ist das anders, denn Samstag hat  im Ganghoferkiez die Fenster-Galerie eröff-net: In insgesamt 15 Fenstern – manchmal auch Türen – entlang der Route haben Gewerbetreibende und soziale Einrichtungen für 15 Kunstwerke von Leuten aus der Nachbarschaft Platz gemacht.

Angestoßen wurde das vom Quartiersmanagement Ganghoferstraße geförderte Projekt, das zur Veran-staltungsreihe  Kiez trifft Kiez  gehört, durch Robin Spaetling und seine Kolleginnen vom Chariteam. „Manche von denen, die jetzt hier ihre Werke Weiterlesen

Schau dich um: Kinder entdecken 52 Kulturorte in Berlin

Plakat KinderKulturMonat Berlin 2015Ihr Kiez ist für die Berlinerinnen und Berliner bekanntlich so etwas wie der Nabel der Welt. Trotzdem kann es nicht verkehrt sein, sich gelegentlich aus dem städti-schen Mikrokosmos herauszuwagen.

Der KinderKulturMonat, eine in den Niederlanden geborene Idee, die Chris Benedict und Nadine Lorenz vom Werkstadt Kulturverein e. V. in Berlin erstmals 2012 aufgriffen, bietet dafür eine gute Gelegenheit. Philhar-monie, Berlinische Galerie, Renaissance Theater und 49 andere Kulturorte laden seit dem 3. Oktober bis zum Monatsende kostenlos Kinder von vier bis 12 Jahren sowie ihre Eltern und Großeltern dazu ein, Kultur und kreativen Ausdruck kennenzulernen. Die Jüngsten können während des Kultur-monats an einem Kultur-Parcours teilnehmen, wofür sie nach Weiterlesen

Roma-Kultur-Europa: Diskussion über Klischees und Auswege im Young Arts Neukölln

young arts nk_neuköllnVier Steppkes mit tiefschwarzen Haaren und braunen Augen von der Trommelgruppe der Jugendkunstschule Neukölln machten vorges- tern Abend den Auftakt beim Fachgespräch „Roma-Kultur-Europa“. Zu dem hatten Bettina Jarasch, Landesvorsitzende der Berliner Grü- nen, und die direktgewählte Neuköllner Wahl- kreisabgeordnete Dr. Susanna Kahlefeld ins Young Arts Nk in der Donaustraße eingeladen. „Wir sind eine pro-europäische Partei. Alle The- men, die uns wichtig sind, sind eigentlich nicht innerhalb der nationalstaatlichen Grenzen zu lösen. Europa ist eine Riesenchance für uns alle, friedlich und gut zusammenzuleben. Wir wollen nicht auswählen, wer aus Europa zu uns nach Berlin kommen darf und wer nicht.“ Mit wenigen Sätzen umriss Bettina Jarasch, wofür ihre Partei im Europa-Wahlkampf eintreten will. Positionen, für die es wahrscheinlich viel Gegenwind geben wird, wie die Anfang des Jahres geführte Debatte über Armutswanderung und Weiterlesen

Schweres Los für die Juroren

Es war schon dunkel, als die Gewinner endlich fest- standen. Mittags hatten sich die auf den Weg gemacht, die es werden wollten: knapp 20 Neuköllner young arts nk_neuköllnJugendliche, bewaffnet mit Foto-Handys und Digitalkameras. Das an sich ist wahrlich nichts Ungewöhnliches. Speziell war aber, dass ihnen Themen mitgegeben und sie zuvor im Crash-Kurs von dem Profi-Fotografen Reza Nadji über Urheberrechte sowie Rechte am Bild auf- geklärt wurden und Grundlegendes über richtiges Fotografieren erfuhren. „Um zu verhindern, dass ganz Gewitzte Bilder aus dem Internet runterladen und sich mit geklauten Fotos an unserer Foto-Olympiade betei- ligen, mussten alle unterschreiben, dass sie nur ei- gene Werke einreichen“, erklärte Susanne Britz vom Young Arts NK.

Drei Stunden hatten die 12- bis 18-Jährigen Zeit, um geeignetete Motive und Umgebungen Weiterlesen

Große Kunst für kleine Leute beim KinderKulturMonat

Es ist erst zwei Jahre her, dass zwei Niederländer im WerkStadt Kulturverein in Neukölln aufkreuzten, um dort ein ungewöhnliches Anliegen loszuwerden: Sie wür- den schon seit vielen Jahren in ihrer Heimat ein Kunstfestival für Kinder veranstalten, pk kinderkulturmonat berlinberichteten sie und fragten, ob der Verein ihr Oktober- maand Kindermaand-Kon- zept nicht mal in Berlin aus- probieren wolle.

Zweifel, ob hier wirklich funktioniert, was in hollän-dischen Provinzen funktio- niert, hatten wir natürlich“, erinnert sich Chris Benedict (r.), die Geschäftsführerin des WerkStadt Kulturvereins. Testen wollten sie es trotzdem – und Weiterlesen

Leben unterm Dach

Der Vorführeffekt. „Ich versteh das nicht.“ Caroline Reichardt steht unter dem weißen Zeltdach, das sich wie eine Zirkuskuppel gen Himmel reckt, und sieht sich verdutzt werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neuköllnum: „So wenige Kinder wie heute waren schon lange nicht mehr hier.“ Woran es liegt, ist ihr ein Rätsel. „Gestern“, sagt die Kommunikations-designerin, die zum Team der Werk- statt für Veränderung gehört, „haben sie noch Geschichten geschrieben, um die heute beim Presse-Termin vorlesen zu können.“

Auch Seraphina Lenz, die Erfinderin und Initiatorin der Werkstatt für Ver- änderung, hat keine Erklärung: „Normalerweise kommen nachmittags 25 bis 40 Kinder.“ Viele seien schon seit Jahren dabei, einige sogar schon von Anfang an. Seit 2003 ist die Bildhauerin mit kunstpädagogischen Projekten für Kinder und Jugend- liche im Neuköllner Ortsteil Neubritz aktiv. Bis 2010 fanden sie auf dem Deckel der A 100, im Carl-Weder-Park, statt. Seit dem letzten Sommer ist es die Freifläche auf dem werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neukölln, breakdance-workshopKulturbunker in der Rungiusstraße, die bespielt wird und so aus dem Dorn- röschenschlaf gerissen werden soll.

Zwei Mädchen wollen unbedingt noch mit Thomster vom Urban Dance-Team Footwork Orange ein paar Breakdance- Lektionen üben, bevor sie weiter müssen. Von Versuchen, „der wilden Horde tanzen beizubringen“, spricht der Trainer. Und davon, dass die Konzentrationsfähigkeit, die Selbsteinschätzung und die Unverbindlichkeit der Kinder und Jugendlichen den Versuchen Grenzen setzen würden. Aber Spaß hätten sie definitiv am Breakdancen.

Fünf bis sechs Betreuer sind in das Projekt „Werkstatt für Veränderung weckt den weißen Riesen. Oder die Kunst einen Ort zu erfinden“ involviert. In den Workshops, werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neuköllndie sie anbieten, geht es um Aufgaben, die für die Gestaltung, Bespielung und Ver- marktung eines Kulturstandorts wichtig sind. Denn als solcher ist die vom Be- zirksamt Neukölln verwaltetete Freifläche eigentlich vorgesehen. „Aber als das wird er nicht wahrgenommen“, weiß Seraphina Lenz. Zwar würden die meisten Anwohner den umzäunten Platz mit dem weißen Zelt- werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neukölln, siebdruck-workshopdach ken- nen, dass die Fläche für private Feierlichkeiten oder Nachbarschaftsfeste gemietet werden kann, wisse jedoch kaum jemand. Entsprechend selten werde das Grundstück genutzt und verwaist sei es meist.

Ein regelrechtes Kontrastprogramm erlebt es seit Mitte August und noch bis zum kommenden Wochen- werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neuköllnende: Vormittags wird der Platz unter und um den weißen Riesen häufig von Klassen der vier Neuköllner Schulen genutzt, die Kooperationspartner des Projekts sind. Auch die Young Arts NK, Neuköllns Jugend-kunstschule, ist mit im Boot. Und nachmittags sind es nicht nur Kinder aus dem Kiez, die sich hier die Zeit vertreiben, sondern Frauen aus der Nachbarschaft werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neuköllnhaben den  Ort als Treffpunkt entdeckt, wo sich sogar bei Regen draußen kaffeesieren lässt.

Inzwischen sind einige Kinder mehr da.  Die Lust der Jungs auf kreative Beschäftigung scheint ebenso abwesend wie die Kinder, die heute vorlesen wollten: Statt etwas zu bauen, zu basteln oder zu schreiben, sitzen sie auf der aus Paletten gestapelten Bühne und futtern frischgebackene Waffeln. Indes sind die Mädchen in hellblaue Malerkittel geschlüpft, um – angeleitet von Caroline Reichardt – Postkarten zu bedrucken. „Die Wörter, die ihr schreibt“, erklärt sie, „sollten etwas mit dem Ort zu tun haben.“ Ob die Buchstaben in Reih‘ und Glied oder nach dem Chaos-Prinzip auf die Pappe ge- werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neuköllnstempelt werden, ist egal.

Ob die Postkarten beim Abschlussfest am 8. September verschenkt, verkauft oder ausgestellt werden, ist noch unklar. Sicher ist hingegen, dass es ein großes Bühnen-programm mit allen Beteiligten geben und Footwork Orange tanzen wird. Eine Veran- staltung, die sich vor allem an die Eltern der Kinder sowie Erwachsene aus der Nachbarschaft richtet, findet bereits  am Vortag statt: Ab 16 Uhr liest der Autor  Murat Ham  unter dem weißen Riesen aus seinem Buch „Fremde Heimat Deutsch- land – Leben zwischen Ankommen und Abschied“. Die Lesung sei ein Experiment, sagt Seraphina Lenz: „Nicht nur die Kinder in das Projekt einzubinden, ist uns jedenfalls sehr wichtig.“

Im letzten Jahr habe sich der Platz unter dem Zeltdach als Ort zum Feiern bewährt, in diesem Jahr werde es bei der Erwachsenen-Veranstaltung ruhiger zugehen. Für das Zeltdach über dem Kulturbunker ist es eine gute Gelegenheit, seine ganze Band- breite als kultureller Möglichkeitsraum zu zeigen und der Nachbarschaft so Anstöße für weitere Nutzungsideen zu geben.

=ensa=

Nach Gärten nun noch Hütten auf dem Tempelhofer Feld

Nicht nur hinsichtlich der Zukunft des Tempelhofer Feldes scheiden sich die Geister, auch die aktuelle Nutzung polarisiert – besonders am Pionierfeld Oderstraße. Für die Einen ist die optisch vom Allmende-Kontor und dem Stadtteilgarten Schillerkiez geprägten Areal ein Sinnbild friedlicher bürgerschaftlicher Okkupation. Andere sehen die unkonventionellen Parzellen eher als Angriff auf ihr ästhetisches Empfinden und hüttendorf gecekondu, juks neukölln, tempelhofer feldals schleichende bis galoppierende Vermüllung.

Letzteren stehen nun noch härtere Zeiten bevor, denn das Projekt Gece- kondu der JUKS Jugendkunstschule Neukölln (nicht zu verwechseln mit der bezirklichen Jugendkunstschule Young Arts NK) hockt bereits in den Startblöcken. Ab morgen will es mit Kindern, Jugendlichen und erwach- senen Interessierten wochentags von 15 bis 18 Uhr „im Sinne der experimentellen Architektur mit einfachsten Mitteln und vorwiegend gefundenen Materialien“ vis-à-vis der Gartenflächen die Hüttenstadt Gecekondu errichten. Wenn auch im angrenzenden Schillerkiez nach Baustoffen und Interieur für die Domizile gesucht wird, würde zumindest der in Sachen Vermüllung davon profitieren.

=ensa=

Große Investitionen für eine große Bildungsoffensive

eröffnung young arts nk, jugendkunstschule neukölln, werkstatt kinder eltern bildung neukölln, heinz buschkowsky, falko liecke, bernd müller, franziska giffey, wolf schulgenNun hat auch Neukölln eine Jugend- kunstschule: die Young Arts NK. Vor- gestern wurde sie eröffnet. Aber nicht nur sie, denn zusammen mit ihr wurde die Werkstatt Kinder Eltern Bildung ins Leben gerufen, und die gibt das inhaltliche Dach, das wie- derum dazu führt, dass eine goldene Schleife um das Projektpaket ge- schlungen werden kann. Es sei alles in allem „ein gesellschaftlicher Auf- eröffnung young arts nk, jugendkunstschule neukölln, werkstatt kinder eltern bildung neuköllntrag, der sich in die Zukunft richtet“, betonte Be- zirksbürgermeister Heinz Buschkowsky bei der Er- öffnungszeremonie. Es zeige Prioritäten für den weiteren Weg des Bezirks auf und verbinde sie in beispielhafter Art ressortübergreifend, ergänzte Wolf Schulgen von der Senatsverwaltung für Stadtent- wicklung, die das  bildungsorientierte Modellvor- haben  bis 2014 mit über 1,3 Millionen Euro aus dem Aktionsräume plus-Programm finanziert. „Ein Erfolg ist es aber erst“, so Schulgen, „wenn sich feststellen lässt, dass die Neuköllner das Projekt annehmen.“

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v. l.: Bernd Müller (Leiter des Amtes für Weiterbildung und Kultur im BA Neukölln), Dr. Franziska Giffey (Bezirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport) und Falko Liecke (Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit)

Wie das geschehen soll, erläuterten Franziska Giffey, Falko Liecke und Bernd Müller im Vorfeld der Eröffnung vor Pres- severtretern. Grundlage sei, wie Liecke es formulierte, eine „konzertierte Aktion“ zwischen seiner und Giffeys Abteilung. Vereinfacht ausgedrückt stellt die Werk- statt Kinder Eltern Bildung (Homepage ist noch nicht freigeschaltet) eine inter- disziplinäre Vernetzung zwischen fünf Modulen bezirklicher Bildungs- und Kultureinrichtungen dar:  Die Neuköllner Stadtbibliothek bringt ihr Lesemobil ein, der Jugendhilfe-Träger Kleiner Fratz sein Interkulturelles Begegnungszentrum Haus der Familie, die Musikschule Paul Hineröffnung young arts nk, jugendkunstschule neukölln, werkstatt kinder eltern bildung neukölln, lesemobil stadtbibliothek neuköllndemith ihr musikpädagogisches Angebot namens Musik-Spra- che-Bewegung, die Volkshochschule die Erziehungs- hilfe-Offerte Elternkompass und das Kulturnetzwerk Neukölln die neu gegründete Jugenderöffnung young arts nk, jugendkunstschule neukölln, werkstatt kinder eltern bildung neuköllnkunstschule Young Arts NK. Durch die enge Kooperation der Institutionen habe man nun die Möglichkeit bei der Begleitung von Familien früh anzusetzen und die Offenheit innerhalb der Familien  auf eine gesundheitliche wie auch kul- turelle Bildung zu lenken, prognostiziert Liecke.

Indes skizzierte Bernd Müller den Idealfall: Eltern, die über Kitas oder Schulen mit dem im Neuköllner Ortsteil Britz angesiedelten Haus der Familie in Berührung kommen, lernen dort auch die anderen Projektmodule kennen, nehmen selber am Elternkompass teil und schicken Kind A in die Musikschule, besuchen mit Kind B das Lesemobil und begeistern Kind C für die Jugendkunstschule Neukölln. Das Einbeziehen der Eltern und die Verbesserung ihrer Kompetenzen, betonte auch Franziska Giffey, sei ein äußerst wichtiges Anliegen des Projekts: „Das Ziel ist, dass Eltern den Spaß ihrer Kinder an Bildung unterstützen.“ Vielleicht ließe sich durch die Erfahrungen mit den innovativen außerschulischen Lernangeboten sogar das Neukölln vorherrschende Ausmaß an eröffnung young arts nk, jugendkunstschule neukölln, werkstatt kinder eltern bildung neuköllnSchuldistanz eindämmen.

„Schon als ich vor 10 Jahren nach Neukölln kam, dachte ich, dass es toll wäre, wenn Neukölln eine Jugendkunstschule hätte“, erzählte Giffey. Jetzt ist sie da und setzt mit Workshops und Seminaren für kreative oder künstlerisch ambitionierte Grund- schüler und Jugendliche auf das Angebot des benachbarten KinderKünsteZentrums auf. Die Trä- gerschaft der Young Arts NK hat das Bezirksamt dem Kulturnetzwerk Neukölln, vielen vor al- lem als Ausrichter des Kunst- und Kulturfes-tivals 48 Stunden Neukölln bekannt, übertragen.

Bereits im letzten Jahr, berichtete Geschäftsführerin Ilka Normann, hätten erste Projekte mit Jugendlichen im neuen, 380 Quadratmeter großen Young Arts NK- Standort stattgefunden – nach umfangreichen Renovie-rungsarbeiten, die das düstere einstige Fernmeldeamt in der Donaustraße dringend nötig hatte. Denn obwohl Neuköllns neuestes Leuchtturmprojekt im Kultur- und Bildungsbereich gerne  in einem Atemzug mit der Alten Post genannt wird: In eben dem Gebäude, das Neuköllner als „Alte Post“ bezeichnen, ist es nicht untergebracht. „Wir hoffen aber“, sagte Franziska Giffey auf Nachfrage, „dass bald ein potenter Nutzer kommt und dann auch ein Zugang durch die Alte Post zur Jugendkunstschule möglich wird.“ Vielleicht erfüllt sich diese Hoffnung ja 2013 zum 10-jährigen Leerstandsjubiläum.

=ensa=

„Wer einen Pinsel in der Hand hat, haut nicht!“

ausstellung "paper unlimited", jugendkunstschulen berlin, galerie im körnerpark neuköllnausstellung "paper unlimited", jugendkunstschulen berlin, galerie im körnerpark neuköllnElf Jugendkunstschulen gibt es in Berlin, jeden- falls bis zum nächsten Mittwoch. Dann kommt die zwölfte hinzu: Am 28. März eröffnet im einstigen Fernmelde- amt in der Donaustraße Neuköllns Jugendkunstschule, die Young Arts NK. Doch was leisten die in Berlin größtenteils von den Bezirken finanzierten Jugendkunstschulen überhaupt? Wen erreichen sie und wen nicht?

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v. l.: Dr. Angelika Tischer (Sen.verw. BiJuWi), Harald Fricke (Musikschule Reinickendorf), Peter Kamp (BV der Jugendkunstschulen)

Was ihre Teilnehmer zu leisten imstande sind, zeigt noch bis übermorgen die Ausstellung „Paper Unlimited“ in der Galerie im Körner- park. Um obige Fragen ging es kürzlich bei einer von Shelly Kupferberg moderierten Podiumsdiskussion mit Experten aus dem Bereich der kulturellen Bildung Jugendlicher.

Ende der 1960er Jahre wurden die ersten Jugend- kunstschulen in Deutschland eröffnet, so Peter Kamp, inzwischen seien es bun- desweit etwa 400 Einrichtungen. Angesiedelt in der Schnittmenge von Jugend-, Kultur- und Bildungsarbeit bieten sie Kindern und Jugendlichen durch die Beschäftigung mit Kunst neue Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung. Zwar gebe es noch keine Untersuchungsmethode für die Effekte kultureller Bildung auf schulische Leistungen oder den Reifeprozess per se, bedauerte Angelika Tischer, aber eines lasse sich doch sagen: „Wer einen Pinsel in der Hand hat, haut nicht!“ Entsprechend wichtig sei es, die Investition in Bildung als Investition in die Zukunft zu begreifen und derartigen Präventiv-Maßnahmen den Vorzug gegenüber der Finanzierung von Reparaturzahlungen zu geben. Das untermauert auch die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ in ihrem Schlussbericht: Kulturelle Bildung, stellt der fest, fördert Lebensqualität und befähigt zur besseren Bewältigung der Zukunft. Schule allein könne dies jedoch nicht leisten, weshalb der Bereich der außerschulischen kulturellen Bildung ausgebaut werden müsse.

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v. l.: Shelly Kupferberg, Werner Schaub (Berufsverband BBK), Wilfried Müller-Maurer (LAG Berliner Jugendkunstschulen)

Jugendkunstschulen leisten hier – da sind sich die Enquete-Kommission und die Exper- ten auf dem Podium einig – einen wichtigen Beitrag. Aber das Engagement von Künstlern, die von den Trägern der Schulen als Lehrkräfte eingesetzt werden, hat auch seine Tücken, wie der Maler Werner Schaub betonte. Einer- seits hätten Befragungen involvierter Künstler ergeben, dass das Gros die Unterstützung beim Betreten des Neulands – sprich: der Arbeit im pädagogischen Bereich – als recht dürftig empfindet: „Etwa 80 % der Künstler wünschen sich da mehr Förderung.“ Anderer- seits, berichtete Schaub, habe er häufig erlebt, dass die pädagogische Tätigkeit für Jugendkunstschulen für die Künstler zum Ausschluss von der Künstlersozialkasse führt, da diese nur durch künstlerische Arbeiten erzielte Einnahmen akzeptiere.  „Das ausstellung "paper unlimited", jugendkunstschulen berlin, galerie im körnerpark neuköllnist völlig absurd!“, kritisierte Schaub.

Ein weiteres Problem sprach hingegen ein Künstler aus dem Publikum an: „Jugend- kunstschulen stellen definitiv eine beträcht- liche Konkurrenz für Künstler dar, die jetzt Kunstunterricht auf dem freien Markt an- bieten.“ Er bekomme keine Fördermittel und könne es sich deshalb nicht leisten, Kurse zum Nulltarif abzuhalten, sondern müsse einen marktüblichen Monatsbeitrag verlangen. In der Konsequenz werde das dazu führen, dass Schüler von ihm zur Neuköllner Jugendkunstschule abwandern. „Machen wir uns doch nichts vor“, appellierte er an die Expertenrunde, „es ist die komplette Mittelschicht, die sich des Angebots bedient, und nicht die Sozial- ausstellung "paper unlimited", jugendkunstschulen berlin, galerie im körnerpark neuköllnschwachen!“

„Wir haben in der Tat in den Berliner Jugendkunst- schulen das Problem, dass wir oft nicht die Kinder erreichen, die wir erreichen wollen würden“, stimmte Angelika Tischer ihm zu. Insbesondere bildungs- ferne Eltern und solche aus der dritten Migranten- generation würde man kaum für die kulturelle Bildung ihres Nachwuchses interessieren und gewinnen können: „Ich hoffe aber, dass wir noch gute Ideen entwickeln, um das zu ändern.“ Auch für die vom Kulturnetzwerk Neukölln betriebene Young Arts NK wird die Einbindung schwer erreichbarer Gruppen mitentscheidend für den Erfolg sein.

=ensa=