Sie waren mal ganz dicke: Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky und der Mann, den alle als Kurt Krömer kennen. Doch nun ist es mit der Harmonie vorbei und die Beziehung gehörig zerrüttet. Eine Scheidung könne kaum schlimmer sein,
resümierte Krömer gestern beim Weihnachtsbazar im
Körnerpark. „Wie gut, dass wir keine Kinder zusammen haben“, schob er erleichtert nach.
Gemunkelt wurde schon länger, dass es zwischen ihm und Buschkowsky heftig kriselt. Dazu gab es reichlich Spekulationen über den Grund des Zerwürfnisses. Den habe, so Krömer, seine Fernsehsendung „Krömer – die internationale Show“ geliefert. Der Neuköllner Bezirks- bürgermeister, der Krömer im Herbst 2008 vor laufender Kamera eine Sahnetorte ins Gesicht gedrückt hatte, sei von ihm als Gast eingeladen worden: „Und dann hab ich mir den Spaß gemacht, ihn im Raucherkabuff einzu- sperren und ihn während der ganzen Show nicht auf die Bühne vor die Kamera zu holen.“ Buschkowsky müsse das wohl „als Majestätsbeleidigung empfunden“ haben. „Wenn ich mir das vor 300 Jahren erlaubt hätte, würde ich jetzt wahrscheinlich ohne Kopf hier stehen“, vermutet Kurt Krömer, der von Heinz Buschkowsky bis dato als Export- schlager Neuköllns bezeichnet wurde.
Seitdem herrsche jedenfalls Funkstille – und nicht nur das. Die Vorzeichen für weitere gemeinsame Auftritte stünden denkbar schlecht: „Wenn ich irgendwo bin, wie zum
Beispiel heute bei der Eröffnung dieses Weihnachtsmarkts, kommt Buschkowsky nicht.“ Sie würden sich die Veranstal- tungen also künftig teilen müssen.
Das Quartier rund um den Körnerpark ist jedoch quasi traditionell Kurt Krömers Revier. Kiezpate sei er, betonte der Enter- tainer, als er mit halbstündiger Verspä- tung die 5. Auflage des Weihnachtsbazars offiziell eröffnete und die Bühne an das Coole Kids Rap-Projekt übergab.
Vorher hatten einige Jungs der Gruppe aber noch ein paar Fragen an ihn: Ob er Kontaktlinsen habe? „Nö“, sagte Krömer, „ich hab doch ’ne Brille.“ Dazu noch Kontaktlinsen zu tragen, das wäre doch so doof wie ein Toupet auf volle Haare zu tackern. Ob er schon mal eine Diät gemacht habe? „Nie! So was stößt mein Körper ab. Das verträgt der nicht.“ Ob er schwul sei? „Bin ich nicht“, hielt Kurt Krömer fest, „aber falls ich’s wäre, wäre das auch nicht schlimm!“
Wenn damit alle Fragen zu seiner Sexualität und seinen Haaren und Augen geklärt
seien, könnten nun die Coolen Kids loslegen, wollte Krömer auf den nächsten Programmpunkt überleiten. Eine letzte hatten die Jungs aber vor ihrem Auftritt doch noch in petto. „Hattest du Kinder?“, erkundigte sich einer der Rapper ungelenk bei ihm. „Hatte? Die hab ich immer noch. Kinder hat man ja ewig. Wenn du 50 bist, bist du doch auch immer noch das Kind deiner Eltern“, stellte Kurt Krömer klar, bevor er begleitet von tosendem Applaus die Bühne und das Scheinwerferlicht verließ.
=ensa=
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