Weit unten und weit oben: Neue Farbtupfer gegen die Tristesse der Kachelwand

„Zweiter Gang, den Wagen einfach rollen lassen, sechs Stundenkilometer!“ Dr. Christian Hoffmann, Sprecher des Quartiersrates Flughafenstraße und Bezirksverordneter der Grünen im Rathaus Neukölln wurde an diesem Vormit-tag nicht müde, Autofah-rerinnen und -fahrer in der Neckarstraße daran zu erinnern, welche Regeln seit acht Mona-ten in der Spielstraße gelten und wie sie fahrtechnisch einzuhalten sind. „Warum ich Ihnen das sage?“, antwortete er auf eine Frage verdutzt: „Damit die Kinder die Spielstraße endlich als Spielstraße erobern können!“ Kinder Weiterlesen

Langlebiges unter Kurzzeitigem

Die weiß-blauen Flaggen in den Straßen Nord-Neuköllns, die roten Seilschaften am Rathaus, das Liveboat  auf dem Tempelhofer Feld und vieles andere mehr: alles mor-

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gen wieder weg, genauso der Kinski Kulturverein. Etwas Langlebigeres entstand be- reits vorgestern in der  Neckarstraße mit dem Kunstprojekt  Es ist  eine Wand: Sechs

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Kunstschaffende, Klassen von drei Schulen und nicht zuletzt die Industriekletterer der Firma schwindelfrei  beteiligten sich daran, die mehr als 100 Meter  Weiterlesen

Ausgegraben

Mancher vermutet, er stünde momentan an der Ecke Isar-/Neckarstraße mitten in Neukölln dem Resultat einer archäologischen Grabung gegenüber. Plötzlich liegen alte Gemäuer frei, die sich bisher nicht erahnen ließen. Doch es sind keine Alter-tümerkundler, die  Hand und schweres  Gerät angelegt  haben, sondern  Bauarbeiter

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mit dem Auftrag, dort bis zum Sommer im Rahmen des Projekts „Umbau Neckar-straße“ die Kindl-Treppe sowie einen Aufzug einzurichten. Was dabei zum Vorschein kam, sind Kelleranlagen der ehemaligen Kindl-Brauerei – gerade mal knapp 90 Jahre alt und damit eher uninteressant für Archäologen.

Kein Durchkommen

Das galt bisher an der Neckar-/Isarstraße für alle, die auf dem kürzesten Weg in Richtung Rollbergstraße wollten. Sie standen, so sie keine Kletterausrüstung dabei hatten, vor einer unüberwindbaren Hürde: einer neun Meter hohen Mauer. Daran wird sich auch  in absehbarer Zeit  nichts ändern, doch nun  wird endlich – mit  einjähriger

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Verspätung – an der Lösung des Problems gearbeitet. „Der Bau der Kindl-Treppe hat begonnen“, teilt die [Aktion! Karl-Marx-Straße] mit, die den toten Punkt zwischen Flug- hafenkiez und Rollbergviertel  für rund 900.000 Euro umgestalten will. 2015 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein: Danach können die neun Höhenmeter per Treppe oder Aufzug überwunden werden.

Wenn nicht jetzt, dann später

Eigentlich sollten sie schon in vollem Gange sein: Für Oktober war der Beginn der Bauarbeiten an der Kindl-Treppe angekündigt worden. Doch daraus wurde nichts – „Unwägbarkeiten, wohin man guckt“, hätten das verhindert, ist aus dem Büro der [Aktion! Karl-Marx-Straße], die das Umgestaltungsprojekt betreut, zu erfahren. Nun wird es erst nächstes Jahr losgehen. Bis 2016 sollen die Neckar- und Isarstraße um-

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gebaut und Treppen sowie ein Aufzug zum Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei angelegt werden. So lange muss man also noch auf eine Verkürzung der Wege durch den Kiez verzichten und sich mit Umwegen und dem Anblick der gewaltigen Back- steinmauer abfinden.