„Was sind denn das für merkwürdige Bauten, die hier kreuz und quer verteilt sind?“ fragen sich viele, die momentan aufs Tempelhofer Feld kommen. Manche vermuten, dass es sich um neue Pionierprojekte handelt; andere glauben gar, dass sie bereits

etwas mit der Internationalen Gartenausstellung (IGA) zu tun haben könnten. Dem ist aber nicht so: Die 15 Pavillons bilden den Parcours durch „Die große Welt- 
ausstellung 2012″, die heute öffnet und sich unter dem Motto „The World is Not Fair“ künstlerisch, kritisch und ironisch der Tra- dition der Expos an- nimmt, die 1851 im Londoner Hyde Park begann, zuletzt vor 12 Jahren in Deutschland gastierte und derzeit im südkoreanischen Yeosu Station macht.
In der gemeinsamen Produktion vom Theater Hebbel am Ufer (HAU) und raum- laborberlin haben internationale bildende Künstler, Architekten und Theater-Regisseure temporäre Bauten errichtet oder vorhandene Gebäude künstlerisch be-

arbeitet und so „Orte eines höchst subjektiven Nachdenkens über die Welt mit den Mitteln der Kunst“ geschaffen. Gezeigt werde nicht die Welt, wie sie ist oder sein wird, sondern die mannigfaltigen Möglichkeiten, sie wahrzunehmen, zu interpretieren

und zu verstehen. Es ist eine Einladung zur Auseinandersetzung mit Ideen, Systemen und Phänomenen, die sich durch den Besuch der Pavillons bietet. Dass sie auf dem
Tempelhofer Feld stehen, dessen Zukunft anhaltend leidenschaftlich diskutiert wird, bringt zudem eine regionale Facette in die Weltausstellung: Auch ein „Nachdenken über einen reflektierten Umgang mit öffentlichen Räumen und die Zukunft Berlins“ gehört zu den Intentionen der Ausstellungsmacher.
Empfohlen wird übrigens, den Parcours per Fahrrad zu absolvieren. Denn zu Fuß ist man bis zu einer halben Stunde von einem Pavillon zum nächsten unterwegs.
Die „The World is Not Fair – Die große Weltausstellung 2012“-Eröffnung findet heute um 16 Uhr statt. Die Pavillons sind bis zum 24. Juni immer donnerstags und freitags von 16 bis 22 Uhr und an den Wochenenden von 14 bis 22 Uhr geöffnet. Eintritt: 5 Euro (Aufpreis für Sonder-performances); die Kassen sind an den Haupteingängen Oderstraße, Columbiadamm und Tempelhofer Damm.
=ensa=
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