Neue Uferpromenade am Neuköllner Schiffahrtskanal mit einem Eröffnungsfest eingeweiht

Beim bundesweiten Tag der Städtebauförderung fanden allein in Neukölln am vergangenen Sonnabend sechs Veranstaltungen statt. „Die Berlinerinnen und Berliner können viele Projekte kennenlernen, mit denen unsere Stadt lebenswerter wird“, erklärte die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher (Die Linke), zum Aktionstag.

Eines dieser Projekte gab Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey (SPD) bereits mittags für die Öffentlichkeit frei: An der Sonnenbrücke, gegenüber vom Hotel Estrel, weihte sie mit Stadtrat Biedermann, Estrel-Direktor Thomas Brückner, und Dr. Armin Seitz, dem Vorsitzenden des Unternehmensnetzwerkes Neukölln Weiterlesen

Nachzügler

Das Strandbad Wannsee ist bereits geöffnet. Fünf andere Berliner Freibäder ziehen in der nächsten Woche nach, für die bis zu 25° C erwarten werden, acht weitere bis Mitte Mai.  Nicht unter denen ist das Sommerbad am Columbiadamm: Wer in Neu- kölln unter  freiem Himmel schwimmen will und  keinen eigenen Pool hat, muss sich

noch bis zum 26. Mai gedulden. Damit startet die Open Air-Badesaison im Bezirk immerhin zwei Wochen eher als im letzten Jahr, das für die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) mit einer bescheidenen Bilanz endete. Ob des erst entschieden zu frühen und dann viel zu erfrischenden Sommers 2011 passierten gegenüber 2010 rund 400.000 Freibad-Besucher weniger die Kassenkreuze. Es liegt also nicht nur im Interesse der Berliner, dass das Zusammenspiel zwischen dem Wetter und den Öffnungs- zeiten der Sommerbäder in dieser Saison besser klappt.

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Poller mal anders: eine Welle für Neukölln

Sicher, es hätten nicht unbedingt Hunderte von Pollern sein müssen. Ein Bruchteil davon hätte auch gereicht, um das Problem des Wildparkens auf der Mittelinsel der Sonnenbrücke über dem Neuköllner Schiffahrtskanal in den Griff zu be- kommen. Und natürlich wäre es ebenfalls nicht nötig gewesen, die einzelnen Pflöcke mit was- serblauer Zwei-Komponenten-Farbe zu lackie- ren. In dezentem Grau hätten sie genauso ihren Zweck erfüllt. Au- ßerdem sind da noch die beiden Schwimmer, die durchs stilisierte Nass pflügen und aus der Ordnungsmaßnahme für Autofahrer  Kunst im öffentlichen Raum machen: „Welle“ heißt die mit Stadtumbau West-Mitteln für den Bereich Neukölln-Südring finanzierte Installation, die der Berliner Künstler Egidius Knops auf einer 50 Meter langen Fläche schuf. In der vergangenen Woche wurde das Werk vollendet.

„Sechs Meter lang und 2 Meter 80 hoch sind die beiden Schwimmer“, erklärt Knops. Als Referenz an Britta Steffen, Franziska van Almsick und andere erfolgreiche Athleten der SG Neukölln seien die bemalten Aluminium-Silhouetten zu sehen, die zwischen den Pollern be- festigt wurden. Die wiederum bilden ob ihrer Lackierung und unterschied- licher Höhen zwischen 50 und 140 Zentimetern eine Welle nach.

Den kostenlosen Stellplätzen und dem unfallträchtigen Ein- und Aus- parken auf der Sonnenbrücke wurde nun also durch Egidius Knops‘ nicht unumstrittenes Kunstwerk ein Ende gesetzt. Schon während der Bauphase be- schäftigte Kritiker die Frage, ob das Geld in einem Bezirk wie Neukölln nicht sinnvoller eingesetzt werden könne. Um der Situation vorzubeugen, dass vom Ehrgeiz, die Poller zählen zu wollen, gepackte Autofahrer im Schneckentempo die Brücke überqueren und damit eine neue Gefahrenquelle schaffen: „Es sind genau 500″, verrät mit Knops einer, der es wissen muss.

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Etwas verspätet, aber immerhin: Es ist vollbracht

sonnenbrücke neukölln,einweihung der treppenanlage am estrel hotelWolken in allen möglichen Grautönen und für wenige Augenblicke ließ sich dann sogar noch die Sonne sehen: Es hätte vorgestern Mittag an der Sonnen- brücke also schlimmer kommen können.

Schirme für alle standen bereit, als Hella Dun- ger-Löper (l.), Berlins Staatssekretärin für Bauen und Wohnen, und der Neuköllner Baustadtrat Thomas Blesing die neugestaltete Treppenanlage  am Neuköllner Schiffahrtskanal einweihten und der Öffentlich- einweihung treppenanlage sonnenbrücke, neukölln, sonnentreppe estrel hoteleinweihung treppenanlage sonnenbrücke, neukölln, brunnenanlage sonnenbrücke estrel hotelkeit übergaben. Ebenfalls dabei: Thomas Brückner (r.), einer der Direktoren des benachbarten Estrel Hotels, das eine tragende Säule bei der Public-Private-Part- nership spielt, auf der das Projekt „Treppe Sonnenbrücke Nord“ basiert.

Eigentlich sollte der neue Zugang zum Wasser schon im September eröffnet werden. „Doch dann“, so Thomas Blesing, „wurden auf dem Gelände Wasserleitungen ge- funden, von deren Existenz niemand wusste und alles verzögerte sich.“ 900.000 Euro aus dem Stadtumbau West-Budget wurden verbaut, um aus der zuvor verwilderten, einweihung treppenanlage sonnenbrücke, neukölln, sonnentreppe estrel hotel,estrel biergartenabgeschotteten Uferkante eine attraktive, öffentlich zugängliche Tribüne mit Brunnenanlage und klei- ner Bühne am Kanal zu machen.

Damit „alles wie aus ei- nem Guss“ wirkt, gibt Tho- mas Brückner bekannt, habe das Estrel zusätzlich 200.000 Euro in die Um- gestaltung des hoteleige- nen Biergartens investiert, der sich an die Treppenanlage anschließt. Auch die Kosten für die Pflege des öffentlichen Bereichs werden von Neuköllns größtem Beherbergungsbetrieb übernommen. So ganz unkommentiert wollte Brückner das Lob von Hella Dunger-Löper, dass man hier von einem gelungenen Modellprojekt für das Zusammenspiel von öffentlichem und privatem Handeln sprechen könne, aber doch nicht stehen lassen. „Leider“, sagte er, „schließen sich die anderen ge- werblichen Nachbarn entlang des Kanals nicht an.“ Die Vision einer Promenade von der Sonnenbrücke bis zum Kiehlufer sei damit vom Tisch. Zumindest vorerst.

=ensa=

Auf zu neuen Ufern

stadtumbau west,neukölln südring,presserundgang sonnenbrückeWas vor gut einem Jahr bei einem Presserund- gang auf Schautafeln groß angekündigt wurde, nimmt nun immer konkretere For- men an: Die Sonnenbrü- cke bekommt an der Ecke Sonnenallee/Ziegrastraße eine große, schicke Frei- treppe und es entsteht ein direkter und öffentlicher Zugang zum Neuköllner Schiffahrtskanal. Weiterlesen