Würdiger, feierlicher Abschied auf dem St. Thomas-Friedhof

gedenkstelle rolf schmitti schmitt_boddinplatz neuköllnDie Bank auf dem Boddinplatz, auf der Rolf „Schmitti“ Schmitt am 11. August starb, ist immer noch mit letzten Grüßen, Blumen und Kerzen geschmückt. Die Urne mit der Asche des Mannes, dessen Zuhause die Bank war, wurde am vergangenen Dienstag auf dem Neuköllner St. Thomas-Friedhof beigesetzt – so würdig und feierlich, wie es sich die Nachbarn und Bekann-ten gewünscht und durch Spenden ermöglicht hatten. „Es waren um die 30 Leute bei der Be-erdigung“, sagt Bernd Volkert vom Café Laidak, wo die Spendensammlung und alles Organisa-torische koordiniert wurde. Am Grab wurde musiziert und mit drei Wortbeiträgen an den verstorbenen Obdachlosen erinnert. „Alle“, so Volkert, „fanden den Ablauf in ruhiger Trauer und Gedenken sehr angemessen.“ Das eingesam-melte Geld, das nicht mehr für die Bestattungskosten benötigt wurde, wird „vermutlich an die offene Drogenarbeit gespendet“.

Nicht anonym, sondern würdig und mit einer Feier

gedenkbank rolf schmitti schmitt_neuköllnSein Zuhause war seit rund drei Monaten eine Bank auf dem Boddinplatz mitten in Neukölln zwischen Karl-Marx- und Hermann-straße. Vergangenen Dienstag wurde Rolf „Schmitti“ Schmitt frühmorgens tot auf sei-ner Bank gefunden.

Bekannte und Anwohner des Boddinplatzes sammeln nun für eine würdige Beerdigung des 52-Jährigen. Bis zum nächsten Freitag wollen sie 700 Euro zusammenbekommen, um Rolf Schmitt nicht anonym, sondern angemessen und mit einer Feier beizusetzen. „Er hat bei uns immer Weiterlesen

Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?

Seit Ewigkeiten stand die Ge- werbe-Immobilie an der Ecke Boddin-/Mainzer Straße im Neu- köllner Flughafenkiez leer. Das ist nun vorbei. Nach Monaten des Umbaus eröffnete dort kürz- lich die Schankwirtschaft Laidak, die offenbar perspektivisch auf eine Melange aus Gastronomie und Lite- ratur set- zen und damit ei- ne Marktlücke im Kiez schließen will. Schon an der Tür wird dieser kulturelle Anspruch deutlich: Statt mit dem in Eckkneipen üblichen knappen Hinweis „Raucherlokal! Zutritt ab 18!“ verpackt das Laidak die Auswirkungen des Nichtraucherschutzgesetzes in einen verschwiemelten Wortschwall.

Der Test, ob es sich zugleich um einen Fingerzeig darauf handelt, dass im Laidak alles ein wenig länger dauert, steht noch aus.

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