Mitmach-Aktion „Schön wie wir“ startet mit weiterem Projektbaustein in die neue Saison

Gemeinsam mit Anwohnern, Unternehmen und Vereinen hat das Bezirksamt Neukölln mit der Kampagne „Schön wie wir“ viele Aktionen in der Nachbarschaft bereits umgesetzt. Nach dieser ersten erfolgreichen Runde startete Bezirksbürgermeister Martin Hikel (r.) gestern bei frühlingshaften Tempera-turen auf dem Kindl-Gelände die zweite Runde. Unterstützer der Mitmachaktion waren diesmal das CRCLR House, das Planungsbüro coopolis, die MoRo-Seniorenwohnanlage, der Madonna Mädchentreff, das Quartiersmanagement Rollberg und andere Neuköllner Akteurinnen und Akteure. „Die Kampagne will ein Zeichen setzen für mehr Sauberkeit und Ordnung im Kiez. Der Frühjahrsputz ist ein schönes Beispiel dafür, dass man zusammen etwas erreichen Weiterlesen

Vorzeigbare Erfolge in der Vor-Silvester-Zeit im Rollbergkiez

karte2„Früher ging es mit der Knallerei bei uns immer schon im Oktober los“, berichtet Norma Prange vom Quartiers-management im Rollbergviertel. Besonders schlimm seien die La Bomba-Kracher, fügt eine Mitarbeiterin hinzu: „Da bebt die Erde richtig und die Scheiben wackeln.“ Inzwischen ist es im Rollbergkiez etwas ruhiger geworden. Beschwerden der Anwohner und eine Initiative des Quartiersrates im Rollbergviertel führten dazu, dass 2014 im Rahmen des Programmes Soziale Stadt das Projekt „Ich bin der Knaller – aber sicher“ gestartet wurde.

Seit November wird das Projekt nun zum dritten Mal im Kinder- und Jugendzentrum Lessinghöhe in Zusammenarbeit mit vielen Partnern wieder durchgeführt. Die Situation habe sich im Vergleich zu Weiterlesen

Mehr Platz unterm Regenbogen

einweihung hort-garderobentrakt_regenbogen-schule neukoellnGestern, am Vortag des französischen National-feiertags, gab es an der Neuköllner Regenbogen-Schule schon einen Grund zum Feiern: Nach fast raemer_giffey_einweihung hort-garderobentrakt_regenbogen-schule neukoellneinjähriger Bauzeit bei laufen-dem Betrieb konnte endlich ein neuer Trakt des Horts für den deutsch-französischen Zug der Schule eingeweiht werden.

„Vorher war im Haus großes Gedränge, mit dem neuen Garderoben-Anbau haben wir im Arc-en-Ciel viel mehr Platz“, beschrieb Schulleiterin Dr. Angela Kuttner vor den Ansprachen von Bezirksbürgermeisterin Giffey und Schulstadtrat Weiterlesen

Einst aus Trümmern gebaut, jetzt auf dem neuesten Stand

schlüsselübergabe_kjz lessinghöhe neuköllnGut zwei Jahre lang ging es in Neuköllns ältester Freizeiteinrichtung für Kinder und Jugendliche drunter und drüber. Nach dem offiziellen Auftakt am 15. März 2013 wurde das Kinder- und Jugend- zentrum Lessinghöhe, das in den 1950er Jahren aus Trümmern des 2. Weltkriegs entstand, bei laufendem Betrieb grundsaniert. Das Haus des- halb zu schließen, sagte Einrichtungsleiter Jürgen Schmeichler (3. v. r.) schon damals, sei nie eine Option gewesen. Lieber wollten er und seine Mit- arbeiter die Strapazen in Kauf nehmen und die Kids und Teens die Umgestaltung miterleben lassen, statt sie auszusperren.

Gestern nun wurde das Bauprojekt im Beisein von Neuköllns Jugendstadtrat Falko Liecke (r.), Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup (2. v. r.) und Bezirksbaustadtrat Thomas Blesing (3. v. l.) auch offiziell für beendet erklärt. „Meine Weiterlesen

Aus Alt mach Neu mit der Weisheit der Vielen

kinder- und jugendhaus lessinghöhe_neuköllnWenn zwei Neuköllner über die Lessing- höhe reden, kann es sein, dass sie von sehr unterschiedlichen Dingen sprechen. Einer könnte die auf Trümmern des Zweiten Weltkriegs entstandene Grünan- lage zwischen Mittelweg und Kopfstraße meinen, der andere das 1950/51 erbaute Kinder- und Jugendzentrum, in dem vor einem guten halben Jahrhundert Frank Zander seine Musiker-Karriere als Sänger und Gitarrist der Band Gloomys startete. Insofern steckte in der Presseinladung zum ersten Spatenstich für den Umbau der Lessinghöhe gleich eine doppelte Doppel- blesing+liecke_bauschild-enthüllung_lessinghöhe neuköllndeutigkeit: Denn mit Spaten wäre vorgestern dem von Frost durchzogenen Boden nicht beizukom- men gewesen. Also machten sich Neuköllns Jugendstadtrat Falko Liecke (r.) und Baustadtrat Thomas Blesing (l.) daran, das Bauschild vor der bauschild_lessinghöhe neuköllnältesten Kinder- und Ju- gendfreizeiteinrichtung des Bezirks zu enthüllen, um den symbolischen Start- schuss für den Umbau und die Grundsanierung des Haupthauses des zweiteili- gen Gebäude-Ensembles zu geben. „Im November 2014“, schätzt Jürgen Schmeichler, der das Zentrum seit sechs Jahren leitet, „sollte alles abgeschlossen sein.“

1,2 Millionen Euro stellt das Quartiersmanagement Rollberg aus dem Soziale Stadt- Fonds für die Arbeiten zur Verfügung, die nach den Plänen der Architektin Gabriele fink+schmeichler_lessinghöhe neuköllnFink (r., mit Jürgen Schmeichler) erfolgen und auf einer engen Einbindung der Kinder und Jugendlichen sowie der Angestellten bei der Neukonzeptionierung basieren. raumplanung_lessinghöhe neuköllnWelche Räu- me werden für welche Ange- bote benötigt? Wo sollten sie strategisch günstig liegen? Derartige Fragen wurden zuvor in einem moderierten Prozess erörtert und durchgespielt. „Die Weisheit der Vielen zu nutzen, war für uns der wichtigste Ansatz“, beschreibt Kristina Nauditt vom Argo-Team die „nicht immer ganz einfache“ Par- tizipation der Nutzer. Bilder und Filmdokumente aus den 1950er-Jahren, die das seinerzeit von der amerikanischen Regierung finanzierte Gebäude zeigen, waren es schließlich, die Gabriele vergangenheit+zukunft_lessinghöhe neuköllnFink auf die Idee eines architektonischen Spagats brachten:  Das neu gestaltete Kinder- und Jugendfreizeitzentrum Lessing- höhe wird eine Kombination aus modernster energetischer Sanie- rung und einer Rekonstruktion des Zustands von 1951 sein, der von großen Fenstern und Türen und lichtdurchfluteten Räumen geprägt war. „Aus Sicherheitsgründen wurden viele der Glasflächen einfach zugemauert“, vermutet die Architektin, die die Düsternis ebenso aus dem Gebäude verbannen wird wie Sanitäranlagen aus der Nach- entwurf_sanierung lessinghöhe neuköllnkriegszeit, alte Stromleitungen und Hei- zungsrohre, die sich unverputzt durch alle Räume des Erd- und Kellergeschosses ziehen. Zusätzliche Eingänge und WCs sollen außerdem die Nutzung des Hauses für externe Veranstaltungen erleichtern.

Dass die Zeit bis zur Wiedereröffnung mit Schwierigkeiten einhergehen wird, liegt für Jürgen Schmeichler in der Natur der Sache: „Bei einem  Umbau bei laufenden Be- trieb geht das nun mal nicht anders.“ Die vorübergehende Schließung des Hauses wäre jedenfalls für ihn keine Option gewesen. Da nehmen er, seine Mitarbeiter und auch die Kinder und Jugendlichen lieber Einschränkungen in Kauf: „Während zuerst der Keller umgebaut wird, muss sich eben alles im Erdgeschoss abgspielen. Danach zieht der Betrieb in den Keller um und der Umbau geht im Erdgeschoss liecke_lessinghöhe neuköllnweiter.“

Doch die Umgestaltung werde sich nicht nur auf bauliche Maßnahmen beschrän- ken. „Auch das inhaltliche Profil des Kin- der- und Jugendzentrums Lessinghöhe soll“, so Jugendstadtrat Falko Liecke, „an die Bedürfnisse der Anwohner angepasst werden.“ Lose Konzepte für eine Ergän- zung durch Angebote für Familien mit Kleinkinder gebe es bereits, kündigt er an, bevor er sein Mitbringsel in die Schatzkiste stellt. Alles was der anvertraut wird, werde in Kunstharz gegossen und bei der Eröffnungsfeier der alten-neuen Lessinghöhe blesing_lessinghöhe neuköllnpräsentiert. Mit dem Dinosaurier wolle er an ein Klettergerüst erinnern, das lange auf dem Spielplatz der Freizeitzentrums stand, erklärt Liecke.

Sein Kollege Thomas Blesing ist mit klei- nerem Gepäck gekommen. Eine 1 $-Note, findet er, sei genau das richtige Souvenir für die Schatzkiste. Schon deshalb, weil sie ein Andenken an die Amerikaner ist, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Neukölln für den Wiederaufbau gesorgt haben.

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Eisbären im Rollbergkiez

winterraunen rollbergkiez neukölln, die eisbären sind los, gunhild kreuzerMancher, der gestern und vorgestern nachmit- tags durch den Neuköllner Rollbergkiez ging, rieb sich verwundert die Augen. Auf Konfron- tationen mit Hunden aller Größenordnungen und Gefahrenkategorien ist man hier gefasst, auf das Zusammentreffen mit Eisbären wahr- winterraunen rollbergkiez neukölln, die eisbären sind los, gunhild kreuzerlich nicht.

Die Aktionskünstle- rin Gunhild Kreuzer war es, die die unge- wöhnliche Begegnung für die vom Quartiersmanagement finanzierte Reihe „Winterraunen im Rollbergkiez“ inszenier- te. Mit dem Karneval habe ihr Event namens „Die Eisbären sind los!“ aber nichts zu tun, betont sie. winterraunen rollbergkiez neukölln, die eisbären sind los, gunhild kreuzerEbenso wenig sei es eine Gedenkveranstaltung für den vor 11 Monaten im Berliner Zoo verstorbenen Knut oder ein temporäres Mahnmal, das auf die sich stetig verschlechternden Lebensbedingungen für Eisbären in Freiheit aufmerk- winterraunen rollbergkiez neukölln, die eisbären sind los, gunhild kreuzersam machen soll.

„Einen tiefe- ren Sinn hatte die künstleri- sche Aktion nicht“, sagt Gunhild Kreuzer. Um die Asso- ziation Eisbären = Winter sei es gegangen. Und um Spaß. Wer wollte, konnte in einen Eisbär-Overall schlüpfen und sich Eisbären-Geschichten erzählen lassen oder Szenen aus denen nachspielen. Wirklich groß war der Andrang nicht: „Sind ja auch kaum Leute hier.“ Vor zwei Supermärkten in der Nachbarschaft hätte es mehr Publikum gegeben, aber die liegen beide auf den Straßenseiten jenseits der unsichtbaren Quartiersmanagement-Grenze.

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Schwarz auf Weiß

Elf Quartiersmanagement-Gebiete  gibt es in Neukölln, mehr als in jedem anderen Berliner Bezirk. Was die einzelnen QMs für ihre Kieze planen und welche Schwer- punkte die Quartiersmanager für ihre eigene Arbeit sehen, wird periodisch in einem Strategiepapier mit dem sperrigen Titel  „Integriertes Hand- lungs- und Entwicklungskonzept“  festgeschrieben.

Fünf der elf Neuköllner Quartiersmanagements  haben ihre Handlungskonzepte für 2012 bereits als pdf-Dateien ver- öffentlicht: Richardkiez, Rollbergkiez, Schillerkiez, Ganghofer- straße und High-Deck-Siedlung. Bewohner des Körner-, Reuter- und Flughafenkiezes sowie der QM-Gebiete Gropius- stadt, Weiße Siedlung-Dammweg und Donaustraße-Nord müssen noch warten, bis sie nachlesen können, was in ihren Vierteln mit Soziale Stadt-Mitteln angepackt wird – oder werden soll.

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Expeditionen durchs Rollbergviertel

Die Berliner sind kiezfixiert, sagt man. Viele, so hört man immer wieder, verlassen das Viertel um die eigenen vier Wände nur, wenn es unbedingt nötig ist. Andererseits sind die Kenntnisse darüber, was sich entlang der vertrauten Pfade abspielt, aber oft nur sehr oberflächlich. Sogar im vergleichsweise überschaubaren Rollbergkiez ist kiezrundgänge rollbergkiez,neukölln,elke binjosdas nicht anders. Um diesen Zustand zu ändern, gibt es dort nun Kiezrundgänge zu vier verschie- denen Themenbereichen. Letzten Freitag startete die Veranstaltungsreihe mit einer Erkundung der sozialen Einrichtungen für die etwa 5.600 Menschen aus 30 Nationen, die im Quartier leben.

elke binjos, kiezrundgang rollbergkiez, neuköllnElke Binjos gehört seit 20 Jahren da- zu. Doch im Gegen- satz zu vielen Nach- barn weiß sie nicht nur was wo ist, sondern sie weiß auch, welche Insti- tution bei welchem Anliegen weiterhilft. Und sie kennt viele Geschichten und reichlich Geschicht- liches rund um den Kiez. Gute Voraussetzungen also, um anderen das Viertel samt seiner Akteure näher zu bringen. „Ob es dafür überhaupt einen Bedarf gibt“, sagt sie, „probieren wir jetzt einfach mal aus.“ Finanziert wird der Versuch durch Soziale Stadt-Mittel des Quartiersmanagements, was zwangsläufig dazu führt, dass die sonne rollbergkiez,neuköllnüberzeugte Rollbergerin außer als Sympathisantin der Projekte auch als Öffentlichkeitsarbeiterin für das QM unterwegs ist. Doch ohne dessen Förde- rung oder die der Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND scheint im Kiez um Alfred Trenkels Skulptur „Protuberanzen“ ohnehin wenig zu laufen.

In der Falkstraße ist die Projektdichte am höchsten. Elke Binjos bittet zunächst zur Besichtigung des Medienstandorts Rollbergsiedlung: Hier entstehen die Kiezzeitung Rollberginfo und die Filme der Kids Kietz News. „Inzwischen gehören über 50 Kinder und Jugendliche zum erweiterten Teilnehmerkreis, etwa 10 bis 15 davon kommen regelmäßig zu den Treffen“, erzählt Projektleiterin Friederike Hundert- mark. Zusammen mit ihrem Partner Hansgeorg Gantert weist die Regisseurin die Kids in die Videofilmerei ein. Der pädagogische Nebeneffekt ist, dass die jungen Rollberger für ihren Kiez sensibiliert werden, während Clips zwischen Fiktion und Berichterstattung entstehen. Außerdem gehört nun auch das Projekt Jugendwohnen im Kiez zu den Nutzern des Medienstandorts, das mit Serviceangeboten für Familien aufwartet.

Nur ein paar Schritte weiter ist der MaDonna Mädchentreff beheimatet. „Hier treffen sich hauptsächlich türkische und arabische Mädchen“, erklärt Elke Binjos im Vorbei- gehen. Dass es überwiegend Mädchen mit türkischem oder arabischem Migra- tionshintergrund sind, würde der Realität höchstwahrscheinlich näher kommen. Doch solche Feinheiten gehen im täglichen Mit- oder Nebeneinander gerne unter. Die familienkompetenzzentrum rollbergkiez, neuköllnnächste Station, das Familien- kompetenzzentrum, erleichtert das Differenzieren schon durch seine akkurate Ausschilderung. Hauptmieter des Gebäudes ist die AWO Südost, die in der Falkstraße auch ihr Projekt AWO ExChange, einen intergenera- tiven Freiwilligendienst, unterge- bracht hat. Alle anderen Räume sind an Projekte untervermietet, deren Ausrichtung im engeren oder weiteren Sinne aus Familienarbeit und -be- ratungsangeboten besteht. Heroes steht an einer Tür, Aufbruch Neukölln an einer anderen, nebenan sind die Termine der Rechts- und Schuldnerberatung ange- schlagen. Sogar eine Sporthalle gibt es, die von den Rollbergern gemietet werden kann. An diesem Vormittag ist sie ungenutzt.

Morgen um 10 Uhr startet Elke Binjos zu einem weiteren Kiezrundgang durchs Rollbergviertel: Schwerpunkt werden Stationen der Stille sein. Am 29. Oktober geht es dann um Kunst im Rollberg und am 5. November um Angebote für Kinder. Die Teilnahme an den Führungen ist kostenlos.

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