Neuköllner Grundschule bietet Laufbus als Alternative zum Elterntaxi an

Es gibt viele Gründe, warum Kinder zu Fuß zur Schule gehen sollten. Die Konrad-Agahd-Grundschule hat deshalb in Kooperation mit der AG Urban unter dem Namen „Laufbus“ eine Laufgemeinschaft der Schülerinnen und Schüler organisiert, die Teil des Projektes „Sicher durch den Kiez“ ist. Schulleiterin Simone Schützmann, Projektleiter Michael Pinetzki und Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann stellten am Montagvormittag den Laufbus () der Öffentlichkeit vor, der im QM-Gebiet Körnerpark aus Mitteln der Sozialen Stadt gefördert wird. Die Idee soll sich erfolgreich weiter verbreiten, denn viel zu viele Eltern bringen ihr Kind morgens mit dem Auto zur Schule. Die sogenannten „Elterntaxis“ verstopfen aber nicht nur die Straßen Weiterlesen

Neubauprojekt „Ringbahnhöfe“ im Fokus

Immer mehr Menschen zog es in den letzten Jahren nach Berlin. Die Stadt wächst und Neukölln wächst mit. Für den Bau von rund 15.000 neuen Wohnungen sind in Neukölln nach Schätzungen des Bezirksamtes aktuell Potenzialflächen vorhanden. Allein im direkten Umfeld des Körnerkiezes gibt es beispielsweise entlang der Ringbahnstraße auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs Neukölln, in der Glasower Straße sowie am Mariendorfer Weg Baukapazitäten für bis zu 3.800 Wohnungen.

Das 9. Diskussionsforum Körnerkiez beschäftigte sich deshalb am vergangenen Mittwoch mit dem Thema Weiterlesen

Diskussion über positive und negative Seiten der Entwicklung im Körnerkiez

Ist das Gewerbe eine Belebung oder Belastung für den Körnerkiez? Akteurinnen und Akteure aus der Praxis, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie Nachbarinnen und Nachbarn hatten vorgestern die Gelegenheit, über diese Frage gemeinsam zu diskutieren. Eingeladen hatte zum 8. Diskussions-forum Körnerkiez das Quartiersmanagement Körnerpark, das die Veranstaltungsreihe mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt fördert und die LPG Landesweite Planungsgesellschaft mbH, die sie Weiterlesen

Neukölln macht auf: Öffentliche Übergabe mobiler Rampen für den Richard- und Körnerkiez

Rampen verbessern die Mobilität vieler Menschen im Kiez, für die bereits eine Stufe zu einem Geschäft eine erhebliche Hürde darstellt. „Mit den mobilen Rampen“, so Sozialstadtrat Jochen Biedermann, „werden Körner- und Richardkiez ein Stück barrierefreier.“

Im Rahmen einer feierlichen Übergabe werden von Biedermann am 19. Januar mobile Rampen offiziell an Läden und soziale Träger in den beiden Kiezen überreicht. Die Übergabe im Rahmen der Aktion „Neukölln macht auf!“ beginnt um 14 Uhr an der Schudoma-/Mareschstraße im Richardkiez und wird um 15 Uhr auf dem Kirsten-Heisig-Platz im Körner-kiez fortgeführt. Bei Snacks und Getränken wird zudem das Projekt Weiterlesen

Im Neuköllner Ilsenhof geboren – und geblieben

neukoellner leuchtturm_neukoellnAlle zwei Wochen treffen sich donnerstags Menschen aus dem Körnerkiez zum Erzählcafé im Neuköllner Leuchtturm. Das vom Quartiersmanagement Körner-park geförderte Projekt geht auf eine Initiative von Christiane Borgelt zurück, die zu jedem Termin einen Gast einlädt, in gemütlicher Runde von seinem Leben zu erzählen. Der Fokus liege auf einer sehr persön-lichen Sicht auf die Dinge, einem gegenseitigen Austausch und neuen Erkenntnissen, beschreibt die Stadtplanerin ihre Intention.

Am vergangenen Donnerstag war es Anneliese Gergs, die knapp einem Dutzend Interessierter Einblicke in ihr Leben gewährte: Hoch-konzentriert und chronologisch berichtete die fast 86-Jährige 1 1/2 Stunden lang von ihrem spannenden Werdegang, der 1930 im Ilsenhof im Weiterlesen

Überlegener Sieger: Desinteresse

Mit dem Satz „Gremien wie der Quartiersrat und die Aktionsfondsjury bilden die Vielfalt der Quartiersbewohnerinnen und -bewohner ab und repräsentieren ihre quartiersrat-wahl_grafik qm schillerpromenade neukoellnunterschiedlichen Interessen und Bedürfnis-se“ leitet ein 2012 vom Quartiersmanagement Körnerpark herausgegebenes Heft das Kapitel „Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung“ ein.

Mit einem erstaunten „Ich wusste gar nicht, dass eine Wahl war!“ reagieren indes viele Bewohner der 11 Neuköllner Quartiersmanage-ment-Gebiete auf die Frage, ob sie den Quartiersrat mitgewählt haben. Getrost bezwei-felt werden darf allerdings, dass sie im Falle der Kenntnis ihre Stimme abgegeben hätten. Denn dass beispielsweise von den etwa 10.000 Weiterlesen

„Stadtentwicklung ist mehr als Beton!“

bildungskonferenz koernerkiez 2020_neukoellnMit 50 Teilnehmern hatten die Organisatorinnen gerechnet – und so viele waren es dann auch fast, die sich am vergangenen Donnerstag zur 2. Bildungskonferenz des konrad-agahd-schule neukoellnKörnerkiezes in der Turnhalle der Konrad-Agahd-Schule erwar-tungsvoll versammelten.

Wir wollen Resultate haben und nicht nur zusammenkommen, um zu reden“, war die einhellige Meinung der Mitarbeiter von Kitas, Schulen und Vereinen, mit denen Anette Nägele und ihre Kolleginnen vom Team Bildung in Bewegung (BiB) vor-ab Interviews zum Bildungsstandort Körnerkiez geführt hatten. Die Gespräche liefer-ten nicht nur eine Bestandsaufnahme, sondern in ihnen wurden „auch Weiterlesen

Eine Insel für die Konrad-Agahd-Grundschule

konrad-agahd-grundschule_neuköllnIn der Konrad-Agahd-Grundschule im Neu- köllner Körnerkiez fand Freitagvormittag die Eröffnung von „Konrads Insel“ statt. Kon- rad Agahd (1867 – 1922), nach dem die Schule 1958 benannt wurde, war 23 Jahre Lehrer in Rixdorf/Neukölln. Bekannt wurde er für seinen Kampf gegen Kinderarbeit. Die Ergebnisse seiner Studien in meh- reren europäischen Staaten veröffentlichte er in Aufsätzen, Broschüren und Fach- büchern.

Die bisher leerstehende Hausmeisterwohnung der Schule konnte nach grund- legender Renovierung mit neu designten Räumen und neuer Funktion den Schülern,

konrads insel_konrad-agahd-grundschule_neukölln konrads insel_neukölln

Eltern und Lehrern übergeben werden. Die Kosten für Umbau und Renovierung in Höhe von 140.732 Euro trug der Bezirk Neukölln. Die Einrichtungskosten und Aufwendungen für den Betrieb der Schülerbibliothek und des Elterncafés von knapp 30.000 Euro wurden über Soziale Stadt-Mittel des Quartiersmanagements Körnerpark simone schützmann_eröffnung konrads insel_neuköllnfinanziert. Mit dem Anliegen, innerhalb der Schule eine Insel zu schaffen, entstanden in den wohnlich und zugleich zweckmäßig gestalteten Räumen eine Schülerbiblio- thek, ein Elterncafé und eine kleine Küche.

Bei der Einweihung wurden die Besucher von  Rektorin Simone Schützmann mit Ro- sen willkommen geheißen. Nach der Be- sichtigung der Räumlichkeiten und einem Auftritt des Kinderchores, der u. a. das sehr witzige Lied über die Stubenfliege zum Besten gab erfolgte die offizielle Eröffnung durch Heinz Buschkowsky und Dr. Franziska Giffey.

buschkowsky+giffey+schützmann_konrads insel_neuköllnDer Bezirksbürgermeister sprach da- bei vor allem die etwa 20 Kinder im Raum an. Er betonte, wie wichtig das Lesen ist. „Lesen“, sagte er, „ist für den Kopf wie Schokolade essen.“ Außerdem fragte er sie nach ihren späteren Berufswünschen. Die Be- zirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport hob in ihrer Rede hervor, dass anhand der eingehenden Anmeldungen festgestellt werden könne, dass die Konrad-Agahd-Grundschule mit zu den beliebtesten Grundschulen in Neukölln gehört.

Das neue Elterncafe soll dazu beitragen, die Zusammenarbeit mit den Eltern zu verstärken. An zwei Tagen in der Woche initiieren die Eltern ein Elternfrühstück. Dies soll die Vernetzung unter den Eltern verbessern und die Eltern näher an die Schule und ihre Projekte heranführen. Eines davon ist das kostenlose Frühstück von schülerbibliothek_konrad-agahd-grundschule_neuköllnbrotZeit, einer Initiative der Schauspielerin Uschi Glas. Jeden Morgen wird es von ehrenamtlichen Senioren für die Grundschüler zubereitet, die so nicht nur in den Genuss von regelmäßigem Frühstück kommen, sondern von den Ehrenamtlichen auch viel über eine gesunde Ernährung lernen können.

Futter für Kopf und Seele gibt es nun in der neuen Schülerbibliothek, die etwa zur Hälfte mit Buchspenden bestückt wurde. Da sich die Schülerinnen und Schüler über noch mehr Auswahl freuen würden, gilt: Wer gut erhaltene Kinderbücher zuhause hat, die er nicht mehr benötigt, darf sich gerne mit der Konrad-Agahd-Schule in Verbindung setzen, um sie zu spenden.

=Reinhold Steinle=

Unser Autor, der in Neukölln bereits Führungen durch den Reuter-, Schiller-, Rollberg- und Richardkiez anbietet, führt ab nächsten Monat auch durch den Körnerkiez: Die erste Tour ist am 18. Mai und startet um 15 Uhr an der leuchtstoff–Kaffeebar.

Bunte Haufen: Attacke gegen Hundekacke im Neuköllner Körnerkiez

hundekacke besprühen_pps-aktionswoche_neuköllnPfffffffffffffffffffffffffffft! Suzanne, Murat und Leonie müssen nicht lange warten, bis sie auf den Knopf der Spraydose drücken können, um den ersten Hundehaufen des Tages zu markieren.  Weitere liegen gleich daneben oder nur wenige Schritte entfernt, direkt gegenüber vom Eingang zur Peter-Petersen-Schule, die in dieser Woche erneut zur  Attacke gegen Hundekacke  bläst. Bereits seit 16 Jahren wird die Aktionswoche markierspray_pps-aktionswoche neuköllnorganisiert und rund um die Schule im Neuköllner Körnerkiez durchgeführt. Unter- stützt wird sie durch Soziale Stadt-Mittel des Quartiers- managements (QM) Körnerpark und den Multikulturellen NachbarschaftsGarten Neukölln e. V., der sich im Quartier mit dem aus verschiedenen Modulen bestehenden Projekt hildegard greif-groß+schüler__pps-aktionswoche_neukölln„Putzaktion im Körnerkiez“ für eine Verbesserung des Wohnumfelds einsetzt.

Sechs Teams, die aus jeweils drei Schülern bestehen, sind seit gestern in den Straßen im Quartier unterwegs. Jede Gruppe hat ihr Revier. Hildegard Greif-Groß (r.), die Rektorin der Peter-Petersen-Schule, bekommt beeindru-ckende Zahlen zu hören, als sie die Ergebnisse des Vortags abfragt: Rund 2.000 Hundehaufen wurden entdeckt, mit umweltfreundlicher grüner und blauer Farbe besprüht und statistisch erfasst. „Wie man Strichlisten führt, lernen die Kinder bei der Gelegenheit auch gleich“, bemerkt sie schmunzelnd und erinnert noch einmal daran, dass sich Fünfer-Päckchen wesentlich hundekacke-statistik_pps-aktionswoche neuköllnleichter auszählen lassen.

Beeindrucken können ebenfalls die Reaktionen von Passanten, die den Kindern bei ihren ersten Touren widerfuhren.  Viel Lob habe es gege- ben, versichern sie. Aber eben nicht nur das: Auch Begegnungen mit Er- wachsenen, die fragten „Was macht ihr denn da für ’nen Scheiß?“ und sie anblafften, dass das doch alles völlig sinnlos sei, blieben ihnen nicht er- spart. Dass sich überwiegend Hundehalter über die Aufmerksamkeit der Schüler in Sachen Sauberkeit echauffieren, vermag kaum zu überraschen.

Die Spraydose von Suzanne, Murat und Leonie wird fast mit jedem Schritt leerer. Eingetütete Haufen sind in der Jonasstraße Raritäten. „Obwohl es seit 2008 neun Aufsteller mit Hundekotbeuteln im Kiez gibt, die regelmäßig von fünf Ehrenamtlichen

hundekacke-markierung_pps-aktionswoche_neuköllnmarkierte hundehaufen_pps-aktionswoche_neuköllnhundekot markieren_pps-aktionswoche_neukölln

hundehaufen-markierung_pps-aktionswoche_neuköllnmarkierter hundekotbeutel_pps-aktionswoche_neuköllnkehrenbürger_pps-aktionswoche_neukölln

bestückt werden“, sagt Christian Hoffmann vom Multikulturellen Nachbarschafts-Garten Neukölln. Er kennt sogar die Standorte, was bei vielen Hundehaltern nicht der Fall zu sein scheint. Auch die Tatsache, dass jeder Hundehaufen parasitär belastet und so eine Gefahrenquelle für andere Vierbeiner  sein kann, entzieht sich offenbar hundekacke vor schultor_pps-aktionswoche_neuköllnihrer Aufmerksamkeit.

207 neue Striche sind es, die nach einer knappen Stunde auf der Liste für die Jonasstraße stehen. Die Farbdose von Suzanne, Murat und Leonie gibt keinen Mucks mehr von sich; Hoffmann muss ihnen für morgen und übermorgen Nachschub besorgen. „Aber eigentlich“, findet er, „ist der Kiez in den letzten Jahren schon sauberer geworden.“ Die hohe Hundehaufen-Zahl, vermutet er, hänge vor allem damit zusammen, dass noch viele unter dem bsr-kehrfahrzeug_jonasstraße neuköllnSchnee lagen, der nun endlich weggetaut ist. Deshalb habe die BSR eben die Bürgersteige lange nicht reinigen können. Dass sie dazu nun wieder in der Lage ist, beweist sie wenig später.

Zum Ende der Aktionswoche „Attacke gegen Hundekacke“ ruft die Peter-Petersen-Schule am 12. April zur Demo auf. Start ist um 12 Uhr in der Jonasstraße 16. Die Abschlusskundgebung findet auf dem Schieker Platz statt.

=ensa=

Weihnachtsstimmung, Aquaplaning und Kurt Krömer im Körnerpark

1_weihnachtsmarkt körnerpark_neukölln3_weihnachtsmarkt körnerpark_neuköllnEngel, ein Weihnachtsmann, der kleine Gaben an Kinder ver- teilte, rund 20 Marktstände, an denen von Initiativen aus dem Kiez Dinge für das leibliche Wohl sowie für Geschenke-sucher angeboten wurden, ein kleines stimmungsvolles Büh- nenprogramm und Kurt Krö- mer als Stargast, der den Weihnachtsmarkt im Körnerpark blesing+lautenschläger+krömer_weihnachtsmarkt körnerpark_neuköllnzusammen mit Neu- köllns Baustadtrat Tho- mas Blesing (l.) und Ulli Lautenschläger (M.) vom Quartiersmanagement eröffnete.

Es hätte alles so schön werden können vorgestern Nachmittag. Doch dann kam erst das Tauwetter, das den zuvor verschneiten  Platz  vor der  Orangerie in  eine hochgradig  glitschige Seenlandschaft  verwandelte, und  pünktlich  zum Beginn der Veranstaltung

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gesellten sich noch Niesel- und Regenschauer dazu. Alles zusammen führte dazu, dass  nicht nur die Bänke vor der Bühne  weitgehend unbesetzt blieben, sondern der

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Markt insgesamt wesentlich weniger Besucher als in den Vorjahren anzog bzw. deren Verweildauer drastisch reduzierte. Einer, der sich jedoch völlig unbeeindruckt davon 7_weihnachtsmarkt körnerpark_neuköllnkurt krömer+weihnachtsmann_weihnachtsmarkt körnerpark_neuköllnzeigte, war Kurt Krömer, der am Vortag der Pre- miere von „Die Abenteuer des Huck Finn“, sei- nem ersten Kinder-Kinofilm, stundenlang über den Markt watete und geduldig jeden Auto- gramm- und Fotowunsch erfüllte. Damit be- wies er wieder einmal, dass die Patenschaft für den Körnerkiez etwas ist, wofür er mehr als seinen Namen zu geben bereit ist.

=ensa=

Im Einsatz für die „Saubere Sache“

kehrenbürger 2012, tagesspiegel-aktion "saubere sache", pro schillerkiez e.v. neuköllnWer gestern in Neukölln unterwegs war,  sah in vielen Kiezen das gleiche Bild: Menschen in grellorangen Westen mit dem Schriftzug „Keh- renbürger“ auf dem Rücken fegten Laub und Müll über Bürgersteige, klaubten Flaschen und leere Zigarettenschachteln aus Blumenbeeten und schaufelten den Dreck in große Plastiksäcke.

Grund für die nicht nur in Neukölln, sondern berlinweit omnipräsente Putzwut war der  Tages-spiegel-Aktionstag  „Saubere Sache“. Diejeni- gen, die aktiv zur Vermüllung der Stadt und ihrer Bezirke beitragen, beteiligten sich aller Wahr- scheinlichkeit nach nicht an dem. Andere beschränkten sich – vom Fenster aus oder kehrenbürger 2012, tagesspiegel-aktion "saubere sache", neuköllnim Vorübergehen – auf die Zuschauerrolle und reagierten auf die Einladung zum Mitmachen mit dem Hinweis, dass das doch Sache der Berliner Stadtreinigung (BSR) sei, die schließlich über Steuern und Mietnebenkosten dafür bezahlt werde.

„Immerhin“, freuen sich die Mitglieder des Pro Schiller- kiez, „mussten wir uns heute keine Pöbeleien von Pas- santen anhö- ren.“ Das sei bei der Putzaktion im letzten Jahr, bei der die Schillerpromenade gefegt wurde, entschieden anders gewesen. Dies- mal ist die Okerstraße dran, die lange in der Spitzenreiter-Riege der vermülltesten Straßen im Kiez  mitmischte. Inzwischen habe jedoch eine Entwicklung zum Posi- tiven eingesetzt, finden auch zwei Anwoh- ner, die sich dem Pro Schillerkiez-Putztrupp angeschlossen haben: „Damit, dass weni- ger Müll auf den Bürgersteigen landet, hat die allerdings nichts zu tun. Tatsache ist einfach, dass die  BSR-Leute öfter als früher in der Straße fegen und wilde Sperr- müllhalden schneller abgeräumt werden.“ Der Grund dafür liegt auf der Hand bzw. am Anfang und Ende der Okerstraße: An ihrem westlichsten Punkt ist ein Eingang kehrenbürger 2012, tagesspiegel-aktion "saubere sache", pro schillerkiez e.v. neuköllnzum Tempelhofer Feld, am östlichsten der nördliche Ausgang der U-Bahnstation Lei- nestraße. Ergo – für viele Besucher des Feldes ist die Straße der direkte Weg zum Ziel, und der soll nicht von Müll und Hun- dekacke gesäumt sein. So ist es vor allem Laub, das im Rahmen der Pro Schillerkiez-Aktion eingesackt wird.

Im benachbarten Körnerkiez sieht die Sache in mancher Hinsicht anders aus. Über kehrenbürger 2012, tagesspiegel-aktion "saubere sache", umweltconsultig dr. hoffmann, körnerkiez neukölln, qm körnerpark40 Leute kommen, um beim von Umweltcon- sulting Dr. Hoffmann organisierten Herbstputz anzupacken, im Schillerkiez waren es gerade mal acht. Zwei Quartiersmanager reichen das Material für die Helfer aus ihrem Bürofenster: Kehrenbürger-Westen, Handschuhe und Besen, alles ist in Erwachsenen- und Kindergrößen vorrätig. „Können wir uns hier für die Putzaktion anmelden?“, fragen zwei junge Frauen, die in der Nachbarschaft wohnen. „Anmelden muss man sich nicht“, erwidert Quartiers- kehrenbürger 2012, tagesspiegel-aktion "saubere sache", umweltconsultig dr. hoffmann, körnerkiez neukölln, qm körnerparkmanager Reimar Seid und gibt ihnen ihr Equipment. Alles weitere würden sie gleich von Christian Hoffmann erfahren.

Schwerpunkte, erklärt der, seien neben den Straßen des Kiezes der Emser Platz und die Gegend um den Spielplatz an der Schierker Straße. „Sperrmüll muss nicht eingesammelt werden, aber notiert bitte die Adressen, wenn ihr welchen seht“, sagt Hoffmann. Darum würden sich dann die beiden Mitarbeiter des Ordnungsamts kümmern. Nicht nur die und das Quar- tiersmanagement unterstützen ihn bei der Verschönerung des Wohnumfelds, auch kehrenbürger 2012, tagesspiegel-aktion "saubere sache", umweltconsultig dr. hoffmann, körnerkiez neuköllnGruppen von Kiezinstitutionen wie dem Pflegeheim Haus Königsberg, der Lebens- hilfe sowie von Trias sind mit dabei. Für die meisten – wie auch für Daimi Güven (r.) von der Stadt-Glaserei – ist es keine Premiere. Für ihn sei die Beteiligung selbstverständ- lich und glücklicherweise könne er es auch zeitlich einrichten, meint der Glasermeis- ter. „Anderen Gewerbetreibenden“, weiß Christian Hoffmann, „passt der Herbstputz- Termin am Samstagvormittag leider nicht.“

Etwa zwei Stunden dauere die Aktion an sich, erfahren die Helfer, als eingeteilt ist, wer sich um welchen Bereich kümmert. Danach seien alle zum Abschlussfest mit Musik und afrikanischem Essen  ins Nachbarschaftsheim Neukölln eingeladen. „Da gibt’s dann  auch für  alle  Beteiligten als zusätzliches  Dankeschön ein  Wir  machen

kehrenbürger 2012, tagesspiegel-aktion "saubere sache", umweltconsultig dr. hoffmann, körnerkiez neuköllnkehrenbürger 2012, tagesspiegel-aktion "saubere sache", körnerkiez, umweltconsultig dr. hoffmann neuköllnkehrenbürger 2012, tagesspiegel-aktion "saubere sache", umweltconsultig dr. hoffmann neuköllnkehrenbürger 2012, tagesspiegel-aktion "saubere sache", umweltconsultig dr. hoffmann, körnerkiez neukölln

Neukölln!-Shirt“, verspricht Hoffmann. Den Schriftzug und die stilisierte Skyline auf der Brust habe der Illustrator Mathias Hühn entworfen, die Shirts die BSR gesponsort. Sie sind eine Zugabe für die Aktiven, eine Geste der Anerkennung ihres Einsatzes, aber wohl für niemanden der Grund, zwei Stunden lang den Dreck anderer Leute beseitigen zu wollen. Auch im Körnerkiez tragen die Bäume üppig dazu bei, dass sich die Säcke füllen, doch das Müll- aufkommen liegt hier höher als im Nach- barkiez.

Vor einer Geräuschkulisse aus Jubel, An- feuerungsrufe und Applaus durchforstet die Gruppe, die auf dem Spielplatz an der Schierker Straße für Ordnung sorgt, ihr Revier. Vielleicht gilt die Begeisterung auch der sauberen Sache, vorrangig aber den Mädchen und Jungen, die auf den beiden nahen Sportplätzen das Abschlussturnier der Kinder-Freizeit-Fußball-Liga austragen.

=ensa=

Schwarz auf Weiß

Elf Quartiersmanagement-Gebiete  gibt es in Neukölln, mehr als in jedem anderen Berliner Bezirk. Was die einzelnen QMs für ihre Kieze planen und welche Schwer- punkte die Quartiersmanager für ihre eigene Arbeit sehen, wird periodisch in einem Strategiepapier mit dem sperrigen Titel  „Integriertes Hand- lungs- und Entwicklungskonzept“  festgeschrieben.

Fünf der elf Neuköllner Quartiersmanagements  haben ihre Handlungskonzepte für 2012 bereits als pdf-Dateien ver- öffentlicht: Richardkiez, Rollbergkiez, Schillerkiez, Ganghofer- straße und High-Deck-Siedlung. Bewohner des Körner-, Reuter- und Flughafenkiezes sowie der QM-Gebiete Gropius- stadt, Weiße Siedlung-Dammweg und Donaustraße-Nord müssen noch warten, bis sie nachlesen können, was in ihren Vierteln mit Soziale Stadt-Mitteln angepackt wird – oder werden soll.

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