Installation als Ort für Gespräche auf dem Tempelhofer Feld

TRG-Installation_Tempelhofer Feld_BerlinBlau gehörte bislang nicht zu den Farben, die auf dem Tempelhofer Feld den Ton angaben. Das ist nun anders: Nahe dem Haupteingang Columbiadamm auf dem Pionierfeld des Treffpunkt Religion und Gesellschaft (TRG) e. V. wurde Donnerstag die leuchtendblaue Installation mit dem programmatischen Namen „Zusammen-kommen, auseinandersetzen, gemeinsam weitergehen“ mit einem Pre-Opening der Öffentlichkeit übergeben: Aus 49 Stahlrohr-Hockern, die in zwei konzentrischen Kreisen angeordnet sind, besteht Weiterlesen

Vorreiter: Die Neuköllner Peter-Petersen-Schule macht Schule auf dem Tempelhofer Feld

MINTgrünes klassenzimmer, tempelhofer feld berlin, peter-petersen-grundschule neuköllnDas hatten sie sich alles entschieden anders vorgestellt: Ein Frühlingsfest mit Musik, Tanz und bunten Drachen am Himmel sollte es vorgestern zur Saisoneröffnung des M.I.N.T.grünen Klassenzimmers auf dem Tempel- hofer Feld geben. So war es von den Lehrern und Schülern der Peter-Petersen-Schule schon vor einem Vierteljahr geplant worden. Aber dann kam das Hoch Jill, das – im Gegensatz zu Neu- köllns Schulstadträtin Franziska Giffey (l.), Dietz Valentin vom Lions Club Berlin-bezirksstadträtin giffey, dietz valentien, schulleiterin greif-groß, MINTgrünes klassenzimmer, tempelhofer feld berlin, peter-petersen-grundschule neuköllnSans- souci (2. v. r.) und vielen anderen – nicht eingeladen war und lausige Käl- te mitbrachte. Statt auf grünem Rasen stand man folglich bei dem Fest rings um die beiden Überseecontainer, das, so Schulleiterin Hildegard Greif- Groß (r.) „eigentlich den Frühling ein- läuten sollte“, knöcheltief im Schnee.

Seit dem letzten Sommer gibt es auf dem Tempelhofer Feld das wohl ungewöhnlichste Neuköllner Klas- senzimmer. Von 12 Klassen der Peter-Petersen-Schule (PPS) wird es genutzt, jede ist einmal pro Monat dort. Um zu erleben, was in normalen Klassenräumen oder auf dem engen MINTgrünes klassenzimmer, tempelhofer feld berlin, peter-petersen-grundschule neuköllnSchulhof nicht möglich ist. „Natürlich“, sagt Henning Stirner, der für den Förderverein der PPS die Nutzung des M.I.N.T.grünen Klassen-zimmers koordiniert, „geht es auch darum, dass sich die Kinder hier richtig austoben können.“ Im Vorder- grund steht aber die Idee, „reguläre Unterrichtsinhalte in lebensnaher Umgebung“ zu vermitteln. Denn auch wenn beim Wort Mint jeder sofort an Pfefferminze denkt – bei diesem Projekt auf dem Pionierfeld Oderstraße steht es für Mathematik,  Informatik,  Naturwissenschaft  und  Technik, was  auch  die  Kinder der

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Klasse 1.1 mit ihrer kleinen Darbietung verdeutlichten. Bevor Bewegung in den Kreis der rund 300 Schüler, Lehrer und Eltern kam und mit Tanz, Gesang und einem Auftritt

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MINTgrünes klassenzimmer, tempelhofer feld berlin, peter-petersen-grundschule neuköllnder von Rocco Rossbach angeleiteten Trommel-gruppe versucht wurde, Schnee und Frost – wenn schon nicht zu vertreiben – doch wenigstens für einen Moment vergessen zu machen.

Wer noch nie zuvor im M.I.N.T.grünen Klasssenzimmer war, brauchte schon viel Phantasie, um sich aus-insektenhotel, MINTgrünes klassenzimmer, tempelhofer feld berlin, peter-petersen-grundschule neuköllnmalen zu können, was hier nicht nur durch das Engagement von Sponsoren wie dem Lions Club Berlin-Sanssouci, sondern auch durch die tatkräftige Mithilfe vieler Eltern entstanden ist. Der Schulgarten, Spiel- und Experimentier-flächen, die Hochbeete – dem Frühling zum Trotz lag (und liegt) alles, abgesehen vom verwaisten MINTgrünes klassenzimmer, tempelhofer feld berlin, peter-petersen-grundschule neuköllnInsek- tenhotel, unter ei- ner dichten Schnee-decke.

Phantasie ist zwei- fellos auch erforder- lich, um eine Vorstellung von dem zu bekommen, was Franziska Giffey in Aussicht stellte: „Der Bezirk Neukölln will, dass hier mehr als nur ein Klassenzimmer entsteht.“ Langfristige Ziele seien der Bau einer Kita und eines ganzen Schulgebäudes auf dem Neuköllner Bereich des Tempelhofer Feldes. „Optimal wäre es, wenn man dabei nicht nur an eine Grundschule denken, sondern gleich eine Kombination aus Grund- und Oberschule planen würde“, meint die Stadträtin. Dafür müsse aber – trotz erkennbarer Bedarfe – noch Überzeugungsarbeit geleistet werden.

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Die Welt auf dem Feld

„Was sind denn das für merkwürdige Bauten, die hier kreuz und quer verteilt sind?“ fragen sich viele, die momentan aufs Tempelhofer Feld kommen. Manche vermuten, dass es sich um neue  Pionierprojekte  handelt; andere glauben gar, dass sie bereits

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etwas mit der Internationalen Gartenausstellung (IGA) zu tun haben könnten. Dem ist aber nicht so: Die 15 Pavillons bilden den Parcours durch „Die große Welt- pavillon die große weltausstellung 2012, theater hebbel am ufer, tempelhofer feld berlinpavillon die große weltausstellung 2012, theater hebbel am ufer, tempelhofer feld berlinausstellung 2012″, die heute öffnet und sich unter dem Motto „The World is Not Fair“ künstlerisch, kritisch und ironisch der Tra- dition der Expos an- nimmt, die 1851 im Londoner Hyde Park begann, zuletzt vor 12 Jahren in Deutschland gastierte und derzeit im südkoreanischen Yeosu Station macht.

In der gemeinsamen Produktion vom Theater  Hebbel am Ufer (HAU)  und  raum- laborberlin  haben internationale bildende Künstler, Architekten und Theater-Regisseure  temporäre Bauten errichtet oder vorhandene Gebäude  künstlerisch be-

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arbeitet und so  „Orte eines höchst subjektiven Nachdenkens über die Welt mit den Mitteln der Kunst“ geschaffen. Gezeigt werde nicht die Welt, wie sie ist oder sein wird, sondern die mannigfaltigen Möglichkeiten, sie wahrzunehmen, zu interpretieren

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und zu verstehen. Es ist eine Einladung zur Auseinandersetzung mit Ideen, Systemen und Phänomenen, die sich durch den Besuch der Pavillons bietet. Dass sie auf dem pavillon die große weltausstellung 2012, theater hebbel am ufer, tempelhofer feld berlinTempelhofer Feld stehen, dessen Zukunft anhaltend leidenschaftlich diskutiert wird, bringt zudem eine regionale Facette in die Weltausstellung: Auch ein „Nachdenken über einen reflektierten Umgang mit öffentlichen Räumen und die Zukunft Berlins“ gehört zu den Intentionen der Ausstellungsmacher.

Empfohlen wird übrigens, den Parcours per Fahrrad zu absolvieren. Denn zu Fuß ist man bis zu einer halben Stunde von einem Pavillon zum nächsten unterwegs.

Die „The World is Not Fair – Die große Weltausstellung 2012“-Eröffnung findet heute um 16 Uhr statt. Die Pavillons sind  bis zum 24. Juni immer donnerstags und freitags  von 16 bis 22 Uhr  und an den Wochenenden  von 14 bis 22 Uhr geöffnet. Eintritt: 5 Euro (Aufpreis für Sonder-performances); die Kassen sind an den Haupteingängen Oderstraße, Columbiadamm und Tempelhofer Damm.

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