Kirchenglocken läuten für einsam Verstorbene am Sonntag in Neukölln

Eine Gedenkfeier für einsam Verstorbene findet am kommenden Sonntagnachmittag in der Neuköllner Philipp-Melanchthon-Kirche statt. Zum Beginn des Gedenkens werden im ganzen Bezirk für drei Minuten die Kirchenglocken läuten. „Mit der Feierstunde möchten wir an diese einsam verstorbenen Menschen erinnern und dem Gedenken an sie einen Ort geben“, erklärte Superintendent Dr. Christian Nottmeier kürzlich. Auf der Trauerfeier werden die Namen aller Bestatteten verlesen, die keine Angehörigen hatten oder deren Angehörige nicht ausfindig zu machen waren. Die Trauerfeier wird von kurzen Musikstücke und literarischen Texten umrahmt. Am Gedenken, das seit 2020 jährlich in der Kirche unweit vom Kranoldplatz ausgerichtet wird, nehmen Weiterlesen

Morgen wird in Neukölln der einsam Verstorbenen gedacht

Allein in Neukölln wurden im vergangenen Jahr 165 Verstorbene ordnungsbehördlich bestattet, weil sie keine Angehörigen hatten oder weil ihre Angehörigen nicht ausfindig gemacht werden konnten. In diesen Fällen beauftragte das Bezirksamt einen Bestatter mit der Einäscherung und Bestattung. Am Sonntag um 17 Uhr wird diesen Verstorbenen gedacht. Die Gedenkfeier wird coronabedingt aufgezeichnet und digital übertragen. Parallel zur Ausstrahlung werden die Namen der Verstorbenen in der Philipp-Melanchthon-Kirche verlesen. Zum Auftakt des Gedenkens werden in ganz Neukölln die Kirchenglocken läuten. Weiterlesen

Zeitreise zu Neuköllner Kirchen zwischen Mittelalter und Moderne

Vier Neuköllner Kirchen aus dem Mittelalter, dem 19. sowie dem 20. Jahrhundert stellt der Verein Freunde Neuköllns in der zweiten Staffel der Veranstaltungs-reihe „Neuköllner Zeitreisen“ vor, die im März mit vier Rundgängen zu kulturhistorischen Denkmälern gestar-tet war.

In der evangelischen Dorfkirche Alt-Buckow begrüßte am vergangenen Sonnabendnachmittag der frühere Neuköllner Bezirksbürgermeister Prof. Bodo Manegold rund zwei Dutzend Besucherinnen und Besucher zu einer Führung in der altehrwürdigen Kirche. „Vom Typ her ist unsere Dorfkirche der Marienfelder Dorfkirche verwandt, Weiterlesen

Homestory bei Turmfalkens

Nicht nur im Wasserturm des Vivantes Klinikums Neukölln richten sich Turmfalken häuslich ein, wenn die Zeit für Nachwuchs gekommen ist. Auch in den Türmen des turmfalken-webcam_stiftung naturschutz berlin_vivantes neukoellnRathauses und der Philipp-Melanchthon-Kirche sowie anderen geeigneten Bauwerken tun sie es – dort aber ohne Videoüberwachung.

Noch ist unspektakulär, was sich unter der Webcam im Nistkasten-Süd auf dem Klinikgelände tut: Meist liegt Mama Turmfalke (oben) auf den fünf Eiern, die seit dem 16. April gelegt wurden, während sich der künftige Vater der Nahrungssuche annimmt. Manch-mal werden aber auch die Rollen getauscht. Etwa 30 Tage lang geht das so – bis die Küken schlüpfen und für den blaugrauköpfigen Hausherrn eine besonders stressige Zeit beginnt, weil Futter für die ganze Familie organisiert werden muss. Für Beobachter des 40 Meter hoch gelegenen Turmfalken-Domizils wird es dann allerdings auch besonders interessant: Weil aber kaum jemand Zeit haben wird, das Familienleben der Greifvögel ständig zu verfolgen, führt das Neuköllner Klinikum außerdem ein Turmfalken-Tagebuch, das über Highlights informiert.

Unter dem Dach der Kirche: Obdachlosen-Nachtcafés in Neuköllner Gemeinden

„Was machen eigentlich die Kirchen?“ Diese Frage stellen vor allem dann viele, wenn – wie jetzt – eine Jahreszeit namens Winter auf das gesamtgesellschaftliche Problem obdachlosen-nachtlager_philipp-melanchthon-kirche neuköllnnamens Obdachlosigkeit trifft. Drei Neuköllner Gemeinden geben darauf so unmissverständ- liche wie tatkräftige Antworten: Sie helfen!

Noch bis zum 22. März öffnet die Philipp-Me- lanchthon-Gemeinde in Neubritz immer sonna- bends ab 21.30 Uhr ihre Kirche und macht den Sakralraum zum Obdachlosennachtlager (Kra- noldstr. 16/Eingang Brautkapelle; Tel. 625 30 02 und während der Öffnungszeiten 628 421 79) für bis zu 60 Frauen und Männer. Die Hilfebe- dürftigen bekommen außer Isomatte und Decke ein Abendessen sowie ein Frühstück und kön- nen im Gemeindehaus duschen und ihre Klei- dung waschen. Abends steht ihnen ein Arzt zur Verfügung; zudem nehmen sich vier Betreuer der Logis-Gäste an – und räumen wieder auf, damit am Sonntagvormittag der Gottesdienst stattfinden kann.

Jeden Freitag lädt die katholische St. Richard-Gemeinde ab 19.30 Uhr (letzter Einlass um 21.30 Uhr) zum Nachtcafé ein (Braunschweiger Str. 18/Eingang Schudomastr.; Tel. 680 570 26). Bis zu 25 Frauen und Männer können hier ver- weilen oder übernachten.

Ebenfalls freitags richtet die evangelische Mar- tin-Luther-Gemeinde ab 20 Uhr (letzter Einlass um 23 Uhr) ihr Obdachlosennachtcafé aus (Ful- dastraße 50/3. OG; Tel. 609 774 90 und während der Öffnungszeiten 609 774 928). Es gibt Platz für 25 Frauen und Männer; das Mitbringen von Tieren ist nicht erlaubt, ebenso das Konsu- mieren von Drogen und Alkohol.

Die Berliner Kältehilfe hat einen Kältehilfe-Wegweiser erstellt, der über Hilfen für Obdachlose, Notunterkünfte, Tagesstätten und Nachtcafés in allen Bezirken informiert.

=ensa=

Neuköllner Absichten – vom Hochhaus am Teltowkanal

hochhaus britzer damm_teltowkanal neuköllnEs ist kein Gebäude, dem man das Prädikat „schön“ verleihen würde. Zwölf Etagen stre- aufzug_12. etage_britzer damm 50_neuköllncken sich am nördli- chen Ufer des Teltow- kanals in den Himmel über dem Neuköllner Ortsteil Britz. Sechs Wohnungen sind in jedem Stockwerk hinter der gelblichen Faserzementplatten-Fassade, die von Fenstern und Loggias gebrochen wird. Die Balkone mit Blick in Richtung Westen, Osten und Süden gehören zu den Eigentumswohnungen, die nordblick ab britzer damm 50_neuköllngen Norden zei- genden schließen sich ans Treppenhaus an: Robuste Drahtnetze verhindern, dass Unbefugte die Balkone von außen anfliegen, um sich hier einzunisten, und Lebensmüde den kürzesten Weg nach unten nehmen.

So unattraktiv ein Balkon Weiterlesen

Neuköllner Absichten – vom Dach des Estrel Hotels

estrel-hotel_neuköllnEs war ein Angebot der Kategorie „unwiderstehlich“, das unserer Anfrage folgte: Eigentlich hatten wir nur die Absicht gehabt, Blicke aus der immerhin auch über 60 Meter  hohen oberen Etage in die Tiefe zu werfen. Wir dürften auch aufs Dach, schrieb uns Annemarie Hirschberg aus dem PR- und Marketing-Sekretariat des Estrel Hotels zurück, und kündigte an, dass von dort die Aussicht über die Stadt noch balkon präsidentensuite_estrel berlin_neuköllnbesser sei.

Zwar zählt das 1995 er- öffnete, nach Eigentü- mer Ekkehard Streletzki benannte Hotel in Sachen Höhenmeter nicht zur Top 10 in Deutschland, was die Zimmerzahl betrifft, schlägt es andere Häuser aber um Längen: Weiterlesen

Neuköllner Absichten – vom Turm des Rathauses

rathaus-turm neuköllnVor jeder Absicht steht eine Absicht: Eines schönen Freitags hatten wir die, um 16 Uhr eine „Janz weit oben“- Tour mit dem Stadtleben e. V.  zu machen und vom Rat- haus-Turm auf den Bezirk zu blicken. Das Dumme war nur, dass Vincent Kelbel nicht die Absicht hatte, pünktlich zum Start der ersten von drei Führungen am Treffpunkt zu erscheinen. Mit fast einer halben Stunde Verspätung kam der Wirtschaftsinformatik-Student angeschlurft. Er sei nur so was wie der Aushilfsführer, meinte er, bevor er im nächsten Moment mit – für eine Aushilfe – erstaunlichen Kenntnissen überraschte: „Freitags um 4 kommt selten jemand.“ Die Nachfrage, wie er das denn Weiterlesen

Neuköllner Absichten – vom Philipp-Melanchthon-Kirchturm

philipp-melanchthon-kirche neuköllnJe weiter südlich, desto schöner das Wetter – in diesem Fall traf es zu. Während die Aussicht vom Dach der Carl-Legien-Schule in grauen Wolken stecken blieb, zeigte sich der Himmel philipp-melanchthon-kirchturm_neukölln-neubritzüber der einen knap- pen Kilometer ent- fernten Philipp-Me- lanchthon-Kirche in strahlendem Blau. Zugegeben: Es war nicht am selben Tag, und es war auch nicht der, den wir ursprünglich für das Erklimmen des Kirchturms eingeplant hatten. An dem war es nicht nur tiefgrau, sondern zudem regnerisch Weiterlesen

Rabimmel, rabammel, rabumm!

ökumenische martinsfeier, philipp-melanchthon-kirche neuköllnNatürlich ist der Martinstag genau ge- nommen erst morgen. Aber das hielt zwei Neuköllner Gemeinden nicht da- von ab, schon gestern gemeinsam den als Sankt Martin bekannt gewor- denen dritten Bischof von Tours zu feiern.

Das Fest begann mit rund 150 Kin- dern und Erwachsenen in der fast bis auf den letzten Platz gefüllten evangelischen Philipp-Melanchthon-Kirche und einem philipp-melanchthon-kirche neukölln, martinsspiel der st. eduard-gemeinde neuköllnökumenischen Familiengottesdienst samt Martins- spiel von Kindern der katholischen St. Eduard-Ge- meinde, um an den Edelmut des Bischofs zu erinnern.

Doch die eigentliche Attraktion war der anschließende Laternenumzug. Einem „echten!“ Pferd werde der folgen, hatten die Gemeinden – vor allem zur Begeis- terung der Mädchen – angekündigt. Dass auch echte Polizisten mit echten Polizeiautos und echtem Blau- licht dabei waren, um Pony Charly mit Reiterin, Pfarrer Olaf Hansen, Kaplan Martin Hartung und der Lichterprozession Vorfahrt im Neubritzer

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Kiez zu verschaffen, faszinierte besonders die Jungs. Weil zwischen der evan- gelischen und der katholischen Kirche nur  wenige Hausnummern liegen, wurde zu-

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sätzlich der Kranoldplatz umrundet, bevor es zur St. Eduard-Kirche ging, wo alle mit Martinshörnchen, Tee und Kinderpunsch erwartet wurden. „Nun reicht’s aber für dieses Jahr mit dem Laternelaufen“, fand eine Mutter. Jeden Abend seien sie in dieser Woche mit dem selbstgebastelten Lampion unterwegs gewesen, alle acht Strophen von „Ich geh mit meiner Laterne“ würden sie inzwischen auswendig kennen: „Ich hätte gar nicht gedacht, dass das Teil so lange hält und das Lied so lang ist.“ Der gekaufte Mond der besten Freundin ihrer vierjährigen Tochter habe schon nach dem zweiten Abend nur noch Müllwert gehabt. Andere fangen jetzt erst mit den Martinsumzügen an.

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