Wiedersehen macht Freude

Es müssen ja nicht immer Eier oder Schokohasen sein: An anderen Tagen als am Ostersonntag wird  in Neukölln ebenfalls eifrig gesucht, wie das Beispiel  von Zoe be-

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weist, die in Britz nach ihrem Kuscheltier fahndet. Aber auch Finder Weiterlesen

Von einem Extrem ins andere

Auch in Neukölln versucht man es in der Regel erst- mal im Guten: Da werden muster- gültige Anreden und Umgangsfor- men an den Tag gelegt, wird gebe- ten und an den Sinn für den Er- halt  vorhandener Werte appelliert.

Oft greift diese Strategie der Pro- phylaxe auch, im- mer aber nicht, und  dann  ist es – wie dieses Bei- spiel beweist – schnell vorbei mit des Neuköllners Contenance.

Wenn zwei nicht reichen

Das Gros der Menschen, davon geht man aus, wird gemeinhin mit zwei Nasen- löchern und jeweils einem Loch pro Ohr geboren. In der Regel ist das auch ausreichend zum Einatmen, Riechen und Hören. Nicht so in Neukölln, wo an diversen Orten in Sekundenschnelle der Wunsch nach einem weiteren Nasen- oder Ohrloch erfüllt wird – schmerzfrei, wie die Werbung verspricht.

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Neuköllner Augenschmaus

Dubiose Job- oder Geldangebote, Hinweise auf Beratung bei Problemen jedweder Natur, Einladungen zum Mittrommeln, Baby- schwimmen oder zu kostenlosen Yoga- Schnupperstunden, Informationen über zugelaufene Katzen und vermisste Hunde, Wohnungs- oder Ladengesuche: Die La- ternenpfähle, Bäume und Ampelmasten Neuköllns sind voll von Aushängen, die zum erfolgreichen Rendezvous von denen, die etwas haben wollen, und denen, die etwas anbieten, führen sollen.

Doch angesichts der immer ausufernderen Zettelwirtschaft wird es zusehends schwie- riger, dass die Mitteilung überhaupt wahr- genommen wird. War vor nicht allzu langer Zeit bei einem Wohnungsgesuch noch der Hinweis auf einen seriösen Beruf oder die Beschäftigung bei einem renommierten Unternehmen Garant für reichlich Resonanz, so gilt heute in diversen Neuköllner Kiezen: Es geht nichts über einen wirklich spektakulären Eyecatcher.

Insofern hat diese multikulturelle, aus drei Österreichern, einer Ostfriesin und einem Pfälzer bestehende WG einen furiosen Grundstein gelegt. Bei „möglichst billig, möglichst Altbau“ gerät jedoch auch der heftig ins Bröckeln.

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Peitsche und Zuckerbrot

Auch Neukölln wird zu- nehmend mehrsprachi- ger. Immer öfter mischen sich Englisch, Spanisch und Italienisch in den vertrauten Mix aus deut- schen, berlinernden, tür- kischen, arabischen, pol- nischen und russischen Klängen.

Aber die wirklich wichti- gen Ansagen werden, wie dieses Beispiel ge- genüber der Feuerwache an der Kreuzung Emser-/ Kirchhofstraße demons- triert, nach wie vor in der auch in Neukölln gültigen Amtssprache gemacht. Wohlwissend, dass die Einhaltung oft nicht an sprachlichen Verständi- gungsproblemen schei- tert.

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Catwalk Neukölln

Gut 5 Kilometer sind’s von der Hermann- straße im Neuköllner Norden bis zur Lipschitzallee im Süden des Bezirks. Das ist zwar keine Entfernung, die ein Haustiger mal eben zwischen Frühstück und Mittagessen macht, aber bei einem mehrtägigen Ausflug ist die Strecke durchaus zu schaffen.

Im Falle von Pascha ist es allerdings nicht so, dass ein Paradebeispiel der allge-genwärtigen Neuköllner Zettelwirtschaft durch eine glückliche Verknüpfung mit der virtuellen Welt zum erhofften Erfolg führt: Die Katze, die Leuten in der Nähe der Lip- schitzallee zulief, sieht ihm zwar ähnlich, auf den Namen Pascha dürfte sie jedoch nicht hören. Das wäre schon ein großer Zufall.

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