Dubiose Job- oder Geldangebote, Hinweise auf Beratung bei Problemen jedweder Natur, Einladungen zum Mittrommeln, Baby- schwimmen oder zu kostenlosen Yoga- Schnupperstunden, Informationen über zugelaufene Katzen und vermisste Hunde, Wohnungs- oder Ladengesuche: Die La- ternenpfähle, Bäume und Ampelmasten Neuköllns sind voll von Aushängen, die zum erfolgreichen Rendezvous von denen, die etwas haben wollen, und denen, die etwas anbieten, führen sollen.
Doch angesichts der immer ausufernderen Zettelwirtschaft wird es zusehends schwie- riger, dass die Mitteilung überhaupt wahr- genommen wird. War vor nicht allzu langer Zeit bei einem Wohnungsgesuch noch der Hinweis auf einen seriösen Beruf oder die Beschäftigung bei einem renommierten Unternehmen Garant für reichlich Resonanz, so gilt heute in diversen Neuköllner Kiezen: Es geht nichts über einen wirklich spektakulären Eyecatcher.
Insofern hat diese multikulturelle, aus drei Österreichern, einer Ostfriesin und einem Pfälzer bestehende WG einen furiosen Grundstein gelegt. Bei „möglichst billig, möglichst Altbau“ gerät jedoch auch der heftig ins Bröckeln.
=ensa=
Filed under: neukölln | Tagged: neukölln, neuköllner zettelwirtschaft | 2 Comments »