Gold und Bronze für Lisa-Marie Kwayie bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften

Eigentlich wollte die Sprinterin der Neuköllner Sportfreunde am vergangenen Wochenende bei den Olympischen Spielen in Tokio sein. Doch aus bekannten Gründen wurde das sportliche Großereignis in Japan um ein Jahr verschoben. Dafür fanden Samstag und Sonntag die Deutschen Leichtathletik Meisterschaften in Braunschweig im – ebenfalls aus bekannten Gründen – fast menschenleeren Eintracht-Stadion statt.

Kwayie und ihr Trainer Frank Paul, der sie in Neukölln entdeckte, beendeten das Wochenende erfolgreich: Über Weiterlesen

Neukölln ist Gastgeber der größten Freestyle Inline Veranstaltung Deutschlands

Über 100 der weltbesten Slalomskater aus 17 Ländern treffen sich an diesem Wochenende bei den Inline Games Berlin im Werner-Seelenbinder-Sportpark Neu-kölln. Sportstadtrat Jan-Christopher Rämer (r., neben Linda Dams) besuchte die größte Freestyle Inline Veranstaltung Deutschlands am Freitagmittag, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu begrüßen. „Ich freue mich, dass so viele gute Sportler aus der ganzen Welt nach Neukölln gekommen sind“, sagte Rämer, der als Eis- und Inlinehockeyspieler selbst sportlich aktiv ist. Neukölln spiele als Weiterlesen

Rämer on the Rocks: Eisstadion-Saison von Neuköllns Sportstadtrat eröffnet

jan-christopher rämer_saisoneröffnung eisstadion neukölln„Anzug und Schlittschuhe, das ist sehr gewöhnungs-bedürftig“, findet Jan-Christopher Rämer. Oben Job rämer_saisoneröffnung eisstadion neuköllnund unten Freizeit. Gerade deshalb war die Kombination aber ausge-sprochen passend. Denn der 34-Jährige ist Neuköllns Sportstadtrat und eröffnete in dieser Funktion gestern die 60. Saison des Eissta-dions an der Oderstraße, das am 15. Dezember 1956 in Betrieb ge-nommen wurde.

„Gleichzeitig ist es auch für mich ein Jubiläum: Vor 25 Jahren stand ich hier zum ersten Mal auf Kufen“, erzählt Rämer und zeigt zur Bande, an der er sich damals entlang hangelte. Seitdem ist Eis sein Element: Noch im selben Jahr wurde er Mitglied des Weiterlesen

Es geschah in Neukölln

Hier wurde Horst Bosetzky am 1. Februar 1938, also heute vor genau 75 Jahren, geboren. Hier ging er zunächst zur Volksschule, die später als Rütli-Schule bekannt wurde, und hier machte er sein Abitur am Albert-Schweitzer-Gymnasium. Es folgten die Lehre zum Industriekaufmann bei Siemens und ein Studium der Soziologie, Psychologie, BWL und VWL an der FU Berlin. Vor genau 40 Jahren wurde er schließlich Professor für Soziologie an der Berliner Fachschule für Verwaltung und Rechtspflege – und blieb es bis zum Jahr 2000. Eine beeindruckende Karriere für jemanden, der den  Malus Neukölln  in die Wiege gelegt bekommen hatte.

horst bosetzky_lesung in neuköllnDoch diese eine reichte Horst Bosetzky nicht: In den 1970er Jahren begann er unter dem Pseudonym -ky Hörspiele, Drehbücher und Krimis zu schreiben. Etwa 20 Jahre später kamen biografische Romane sowie Spannungsromane dazu, und mit „Brennholz für Kartoffelschalen“ begann der schriftstellernde Professor aus Neukölln, der nun Wilmersdorfer war, eine mehrbändige Familiensaga.

Um den Jubilar nicht über Gebühr bei seinen Geburtstagsvorbereitungen zu stören, haben wir ihm fünf eher geschlossene Fragen gestellt – hier sind sie, samt Horst Bosetzkys sehr offener Antworten:

Nervt es eigentlich, als längst in einem anderen Bezirk Wohnender nach wie vor mit Neukölln in Verbindung gebracht oder als Ex-Rütli-Schüler tituliert zu werden?
Bosetzky: Nein, es freut mich, ich prahle geradezu damit, aus Neukölln zu kommen. Meine Mutter, geb. 1910, war sogar noch echte Rixdorferin. Die Ossastraße war mein Paradies (und das von Manfred Matuschewski in „Brennholz für Kartoffelschalen“).

Glauben Sie, dass Ihr Leben anders verlaufen wäre, wenn es nicht im damaligen Arbeiterbezirk Neukölln begonnen hätte?
Bosetzky: Ja. Wäre ich z. B. in Zehlendorf aufgewachsen, hätte ich nie die Nähe zu den sogenannten „einfachen Menschen“ haben können, zum „Volk“. Mir geht es da wie Heinrich Zille, der auch nur Zille geworden ist, weil er aus dem „Milljöh“ selbst gekommen ist. Bei mir gilt das für beide Berufe/Berufungen: die Soziologie wie das Schreiben. Und als Sportler (1. FC Neukölln, TuS Neukölln und Neuköllner Sport- freunde) wollte ich auch im sozialen Bereich siegen: Vom Neuköllner Hinterhof und der Rütlischule zum Professor und zur „deutschen Krimilegende“.

Was verbindet Sie heute mit dem Bezirk?
Bosetzky: Das Emotionale, die (verklärende) Erinnerung vor allem. Als Träger der goldenen Ehrennadel, also Ehrenbürger, werde ich oft eingeladen – und steige dann am Hermannplatz oder Rathaus Neukölln aus der U- und auf dem Bahnhof Neukölln aus der S-Bahn. Alle Jahre wieder lese oder diskutierte ich auch da, wo ich das Abitur gemacht habe, in der Albert-Schweitzer-Schule. Außerdem wohnen meine Schwie- gereltern in der Gropiusstadt, und die besuchen wir dort mindestens einmal im Monat. Stehe ich im 17. Stock auf dem Balkon, liegt mir ganz Neukölln zu Füßen.

Mit welchen drei (maximal fünf) Wörtern würden Sie Neukölln beschreiben?
Bosetzky: Neukölln ist unbeschreiblich spannend.

Was wünschen Sie Neukölln für die nächsten 75 Jahre?
Bosetzky: Dass die Neuköllner mit dem berühmten Migrationshintergrund bald so waschechte Berliner werden wie die Hugenotten nach 1700, wirtschaftlich und kul- turell ebenso bedeutend wie diese. Dann ist Neukölln unschlagbar.

Aktuell schreibt Horst Bosetzky an einem Roman über Heinrich Zille; außerdem sind neue Bände für die Krimiserien „Es geschah in Berlin“ und „Es geschah in Preußen“ in Arbeit. Gerade erschienen ist das Buch „Berliner Leichenschau“, das Bosetzky zusammen mit dem Rechtsmediziner Prof. Dr. Günther Geserick schrieb.

Wir wünschen Horst Bosetzky ein neues Jahr voller Glück, Gesundheit, Erfolg, guter Ideen und erfüllter Wünsche.