Ärger vorprogrammiert

„Wenn das zustande kommt, gibt’s richtig Ärger!“, vermuteten schon vor rund einem Jahr viele im Kiez. Damals wurde bekannt, dass auf dem Gelände des ehema-ligen Eisenwerks Franz Weeren zwischen Delbrück- und Glasower Straße per Crowd-funding luxuriöse Wohneinheiten bauprojekt glockengiesserei franz weeren_neukoellngeplant wer-den. Inzwischen zeugen rege Bautätigkeiten vom Zustandekommen und bringen zunächst Lärm und Dreck. Den richtigen Ärger befürch-ten die Nachbarn aber erst für die Zeit nach dem Einzug der Neuen. Denn inmitten der Wohnanlage „Glockengießerei“ steht die alte Weeren-Villa, die seit 1988 an das Brauhaus Rixdorf verpachtet ist, zu dem ein lauschiger und an Schönwetter-Abenden stark frequentierter Biergarten mit entsprechendem Geräuschpegel gehört.

„Das Beste für Kunden und Kiez“: Auftakt zur dritten Saison des Marktes auf dem Neuköllner Kranoldplatz

bio-bauer klaus_die dicke linda-wochenmarkt_neukoellnVor zwei Jahren konnten die Neubritzer nur einmal im Monat auf einem Markt in ihrem Kiez einkaufen, im letzten Jahr ging es schon zweimal monatlich. Und fish&chips_die dicke linda-wochenmarkt_neukoellnseit gestern ist DIE DICKE LINDA nun ein richtiger Wochenmarkt, der jeden Samstag von 10 bis 16 Uhr auf dem Kranoldplatz zum Einkaufen und als Treffpunkt einlädt. Nicht nur, wie in den letzten beiden Jahren, vom Frühling bis zum Herbst, sondern auch in den Wintermonaten.

Knapp 30 Händler waren bei der 2016-Premiere dabei, um zum neuen Kapitel der Erfolgsgeschichte beizutragen, die 2014 begann. Damals hatte Theresa Dühn, eine Anwohnerin des Kranoldplatzes, Weiterlesen

In Neubritz geht’s um die Wurst

Currywurst_maximilian fleischwaren neukoelln„Gehse inne Stadt, wat macht dich da satt? ‚Ne Currywurst.“ So sang Herbert Grönemeyer 1982. Da gab es das lukullische Straßenkind bereits seit 33 Jahren, jedenfalls in seiner Geburtsstadt Berlin. Knappheit und Experimentierfreude waren die Antriebe, denn in der Mangelsituation nach dem 2. Weltkrieg waren Naturdärme schwer zu beschaffen. Dem begegnete der sächsische Fleischer Max(imilian) Brückner erfolgreich mit einer darmlosen Wurst, die er nach seinem Umzug nach Berlin in Spandau produzierte und daher den Namen „Spandauer ohne Pelle“ bekam. Eine seiner treuesten Kundinnen war Herta Heuwer, die diese Würste an Weiterlesen

Nicht immer, aber öfter: Die Dicke Linda geht mit zwei Markttagen pro Monat in die zweite Saison

landmarkt die dicke linda_neuköllnTheresa Dühn scheint einen recht guten Draht nach oben zu haben: Schönes Wetter hatte sie am Ostersamstag für den Auftakt der zweiten Saison ihres Landmarkts Die Dicke Linda bestellt, und das hat sie auch über weite Strecken bekommen – was die Händler und Besucher mindestens genauso freute.

Nur der Mann hinter dem Atelier Cacao-Stand voller edler Schokoladen und Pralinés sah etwas missmutig gen Himmel, wenn das Blau dort überhand nahm und Wolken in weite Ferne rückten: „Angenehmer für die Atmosphäre auf dem Markt ist es schon, wenn die Sonne scheint, Weiterlesen

Nicht nur keine Diskussion: Entscheidung in Sachen „Stolperstein für Sigurd Franzke“ gefallen

gunter demnig_stolperstein neuköllnAuch der 29. November 2013 war ein Freitag. Außerdem war es der Tag, an dem Gunter Demnig 12 Stolpersteine in Neukölln verlegte, von der Verlegung eines 13. aber absah und sich statt- dessen Bedenkzeit für den Fall Sigurd Franzke erbat. Denn der Neuköllner, der als 27-Jähriger am 13. Mai 1939 wegen „widernatürlicher sexueller Neigungen“ zu zwei Jahren Haft verurteilt, im Oktober 1940 deportiert und am 26. März 1942 in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet wurde, ist zwar  zweifellos ein Opfer des nationalsozialis- tischen Regimes geworden. Doch der Homo- sexuelle ist auch NSDAP-Mitglied sowie Ober- scharführer der SS und als solches zugleich Täter gewesen. „Vielleicht ist in dem Fall eine vorherige öffentliche Diskussion mit dem proNeubritz, der den Gedenkstein für Sigurd Franzke spenden will, dem Museum Neukölln und dem Weiterlesen

Neuköllner Dialektik

Gemeinhin wird die S-Bahnstrecke, die sich wie ein Ring um die Berliner Innenstadt legt, Ringbahn genannt. In der Mitte und im Süden Neuköllns hat sie, seit im Norden des  Bezirks immer mehr  Neu-Neuköllner  zwischen die  Alt-Neuköllner  stoßen, aber

s-bahn-ring neukölln

einen weiteren Namen: Hipster-Schutzwall. Noch funktioniert der recht gut. In das Neukölln außerhalb der Ringbahn zu ziehen, geht für die meisten hippen Zuzugs- willigen – zur Freude der Britzer und Süd-Neuköllner – nicht mal als Plan B durch. In der Gegenrichtung ist der Hipster-Schutzwall derweil durchlässiger als ein Sieb.

Nach einer erfolgreichen Premiere am letzten Samstag, gibt es heute unser zweites Sommer-E-Paper als pdf-Download: mit allen umfangreichen Bei- trägen, die seit dem 27. Juli erschienen sind, und  diversen Veranstaltungs- tipps  für die kommende Woche als Zugabe.

„Wenn ich es jetzt nicht angehen würde, würde es bald jemand anders machen“

kranoldplatz neubritz_neuköllnSeit vier Jahren hat Theresa Dühn das Elend täglich vor Augen. Seitdem wohnt sie im Neu- köllner Ortsteil Neubritz am Kranoldplatz, der für die Bewohner des Kiezes kaum mehr als eine am Reißbrett entworfene Durchwegung ist. Keine Bank, die zum Platznehmen und Verweilen einladen könnte, stört die geometri- sche Monotonie zwischen einem Klohaus am westlichen und Gerson Fehrenbachs Brun- nenskulptur, skulpturen kranoldplatz_gerson fehrenbach_neuköllndie schon seit Jahrzehnten nicht mehr plätschert, am östlichen Rand. Wer sich etwas länger in der Mitte des Kranoldplatzes aufhalten möchte, muss das stehend tun oder mit den kniehoch gepflasterten Begrenzungen der Baumscheiben vorliebnehmen. Nicht so am kommenden Samstag und den letzten Sonnabenden der beiden Folgemonate – dank des Engagements von Theresa Dühn, Weiterlesen

F wie Fastenbrechen – und Fußball

5_fastenbrechen kranoldplatz berlin-neukoellnEinen Grund zum Feiern hatten letzten Freitag nicht nur die deutschen und brasilianischen WM-Fußballer samt ih- ren Fans. Auch auf dem Kranoldplatz in Neukölln wurde gefeiert: Erstmals hat- ten ein halbes Dutzend Mitglieder des Kranold-Weder-Netzes zum gemeinsa- iftar_feuerschale_kranoldplatz neuköllnmen Iftar unter freiem Himmel eingeladen.

Rund um eine lodernde Feuerschale sollten Menschen aus dem Neubritzer Kiez die Gelegenheit haben, zusammen die Zeremonie des Fastenbrechens zu be- gehen, die derzeit – d. h. während des Ramadan – allabendlich von Weiterlesen

Doppelter Grund zur Freude

Erstens, weil  für den Fall des Falls  in den Teltowkanal überhaupt noch ein Rettungs-

rettungsring teltowkanal_neukölln

ring parat hängt. Zweitens, weil er offenbar schon länger nicht mehr gebraucht wurde.

Eine Frage der Zeit

wiener brot holzofenbäckerei_berlin-neuköllnWer nie vormittags an dem Eckhaus Her- mann-/Glasower Straße vorbeikommt, sieht immer nur geschlossene Rollläden. Was sich dahinter tut oder ob sich dort überhaupt etwas tut, darüber kann nur spekuliert wer- den. Immerhin dürfen sich jene Unwissen- den damit trösten, dass man beim renom- mierten Kauperts – Straßenführer durch Berlin  auch nicht schlauer ist.

„Früher war hier eine Kneipe, danach eine Postfiliale und anschließend stand die Im- mobilie lange leer“, berichtet Diana von Webel. Seit dem Sommer 2012 hat dieser Zustand ein Ende – und der zur Sarah Wiener-Gruppe gehörende Geschäftsbereich Wiener Brot, für die Diana von Webel als Pressereferentin tätig ist, hat Weiterlesen

Es war einmal …

Wer montags, dienstags, mittwochs oder freitags zum Kranoldplatz kommt, hat definitiv den falschen Zeitpunkt erwischt. Nur donnerstags und samstags wird der Platz im Neuköllner Ortsteil Neubritz zum Wochenmarkt. Das besagt zumindest das wochenmarkt kranoldplatz_neuköllnSchild, das am westlichen Ende des Kra- noldplatzes steht und darauf hinweist, dass der Verkauf an beiden Tagen zwischen 10 und 16 Uhr stattfindet.

Eines schönen Samstags mitten im Zeit- fenster: Gähnende Leere auf dem Kranold- platz, keine Spur von Markthändlern, die ih- re Waren verkaufen, und Kunden, die von Stand zu Stand flanieren und sich mit Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln aus der Region eindecken Weiterlesen

Auch Vegetarier und Veganer …

… müssen sich  beim Anblick dieser Leuchtreklame in der Jahnstraße im Neuköllner

rindfleisch-parkett_neukölln-britz

Ortsteil Neubritz nicht mit Grausen abwenden: Rindfleisch ist lediglich der Nachname vom Inhaber des renommierten Unternehmens Rindfleisch-Parkett.

Neuköllner Absichten – vom Philipp-Melanchthon-Kirchturm

philipp-melanchthon-kirche neuköllnJe weiter südlich, desto schöner das Wetter – in diesem Fall traf es zu. Während die Aussicht vom Dach der Carl-Legien-Schule in grauen Wolken stecken blieb, zeigte sich der Himmel philipp-melanchthon-kirchturm_neukölln-neubritzüber der einen knap- pen Kilometer ent- fernten Philipp-Me- lanchthon-Kirche in strahlendem Blau. Zugegeben: Es war nicht am selben Tag, und es war auch nicht der, den wir ursprünglich für das Erklimmen des Kirchturms eingeplant hatten. An dem war es nicht nur tiefgrau, sondern zudem regnerisch Weiterlesen

Premiere des TrendMafia-Designermarkts in Neukölln

1_trendmafia neubritz_neuköllnEs ist lange her, dass in der alten Fabrikhalle im Neuköllner Ortsteil Neubritz, wo einst Eisen ge- gossen wurde, zuletzt Geld ausgegeben werden konnte. Seit 2008, als die dort untergebrachte Kai- ser’s-Filiale ins HermannQuartier umzog, steht das denkmalgeschützte Gebäude gegenüber vom Brau- haus Rixdorf leer. Damit ist es nun vorbei – zumin- dest temporär, denn an diesem und am ersten Juni-Wochenende lädt der TrendMafia-4_trendmafia_neubritz_neuköllnDesigner- markt mit 50 Ständen auf knapp 1.000 Qua- dratmetern zum Stö- bern und Shoppen in der Delbrückstraße ein.

„Wenn es nach uns ginge, würden wir gerne länger bleiben und dann nach einer Sommerpause im September hier weitermachen“, sagt TrendMafia-Pressesprecherin Marina Neumann. Zuvor hat das Zwischennutzungs- konzept, das Designer verschiedener Genres gemeinsam auf einem Marktplatz 2_trendmafia_neubritz_neuköllnpräsentiert, in den Berliner Bezirken Wedding, Mitte und Friedrichshain Station gemacht. „Nach Neukölln“, findet sie, „passen wir schon deshalb perfekt, weil der Bezirk jung und lebendig ist und der Mix, den die Designer bei uns anbieten, die Bandbreite wasted talent_trendmafia_neubritz_neuköllnder Kreativ- szene Neuköllns widerspiegelt.“

Katrin Hoffmann und Katharina Borgwardt (l.) gehören zu dieser. Vor zwei Jahren gründeten sie ihr Label Wasted Talent (Stand-Nr. 23) und machen seitdem Accessoires und Streetwear für Frauen, die es lässig mögen und bei ihrem Look auf Colour Blocking oder Schwarzes mit peppigen Farbakzenten setzen. „Zurzeit läuft das Label noch nebenberuflich, aber irgendwann würden wir schon gerne davon leben können“, sagen die beiden Frauen, die jährlich zwei neue Kollektionen ent- boogieglas berlin_trendmafia_neubritz_neuköllnwerfen und planen, künftig auch Kinder- und Männer-Mode in ihr Repertoire aufzunehmen.

Für Anna Marten hat sich mit ihrer Boogieglas Berlin Manufaktur (Stand-Nr. 32) der Traum vom tragfähigen Standbein in der Kreativwirt- schaft schon erfüllt. „Die Nachfrage übersteigt das Angebot, das war schon von Anfang an so“, erzählt sie. Die von ihr kreierten Silberringe mit farbenprächtigen, handgearbeiteten Glas- steinen unterschiedlicher Formen und Größen, die in der Werkstatt im ehemaligen Flughafen Tempelhof entstehen,  hat sie sich patentieren lassen. „Am besten gleich mehrere nehmen, dann haben Sie zu jedem Outfit den passenden Ring!“, rät die Designerin Frauen, die sich über die Auslagen beugen. Bei Preisen zwischen 22 und 55 Euro ist  das Loch im Budget  überschaubar. Wer  lange Freude an den Schmuck-

sugar doll+gu-bee_trendmafia_neubritz_neuköllntirebelt_trendmafia_neubritz_neukölln5_trendmafia_neubritz_neukölln

stücken haben möchte, solle nur darauf achten, dass sie nicht auf Steinboden fallen. „Ansonsten“, sagt Anna Marten, „halten die fast alles aus.“

pappup_trendmafia_neubritz_neuköllnHaltbarkeit und Wandlungsfähigkeit sind auch bei den Produkten von Papp Up (Stand-Nr. 03) überzeugende Verkaufsargumente. Vor drei Jahren begann Cantemir Gheorghiu das Geschäft mit den Pappbrillen, die zu- nächst in Versionen produziert wurden, die einen höhe- ren Fun-Faktor als Funktionalität hatten. Nun ist – ne- ben Papptaschen, -fliegen und -krawatten – eine Son- nenbrillen-Linie hinzu gekommen, die mit 400 UV- Kunststoffgläsern qualitativ und handgeöltem Papp- gestell optisch überzeugt. Wenn man sich auf die mal draufsetze, sei das gar kein Problem, das könne der Brille nichts anhaben. Für die Papp-Lesebrille, an der 6_trendmafia_neubritz_neuköllnderzeit getüftelt wird, soll das ebenfalls gelten.

Das Angebot, das im ehemaligen Supermarkt begutachtet, anprobiert und gekauft werden kann, ist so bunt gemischt wie die Schau-lustigen: Modedesign hängt neben Acces-3_trendmafia_neubritz_neuköllnsoires, Nützliches neben Dekorativem, und unter das typische, junge TrendMafia-Publikum mischen sich viele Anwohner, die neugierig darauf sind, was es nun hier gibt, wo sie früher ihre Lebensmittel eingekauft haben. Auch die- jenigen, die dieser Möglichkeit noch nachtrauern, begrüßen es, dass überhaupt wieder etwas in der Halle stattfindet und den Kiez belebt.

Der TrendMafia-Designermarkt ist noch heute von 13 bis 18 Uhr geöffnet; Eintritt: frei. Der nächste Termin ist am 1. und 2. Juni.

=ensa=

Rechenexempel

Gestern gab es – vor dem Start in die Winterferien – für Berlins Schüler die Halbjahreszeugnisse. Bei der Schülerhilfe Maja im Neuköllner Ortsteil Neubritz hat man schon mal ausgerechnet, dass es abzüglich Ferien, Feiertagen und Wochen- enden  nur  76 Lerntage  bis zu  den Sommerferien  sind. Da kann ein wenig  Mathe-

beispiel

matik-Nachhilfe nicht schaden, dachte man sich offenbar auch bei einem Texti- liendiscounter: Rein rechnerisch sind die Ergebnisse des Exkurses in die Prozent- rechnung zwar teilweise etwas ungenau, aber für die Erkenntnis, dass 50 % der Hälfte entsprechen, sind sie vollkommen ausreichend.

Sechs von 18: verfolgt, deportiert, ermordet

stolpersteine oderstr. 52 neuköllnEs herrscht ein Wetter, wie es novembriger nicht sein könnte. Dennoch haben sich an diesem Morgen erstaunlich viele Menschen, sogar eine ganze Schulklasse vor dem Haus Oderstraße 52 im Neuköllner Schillerkiez eingefunden. Für die Kinder ist es sicher kaum, für die Erwachsenen nur schwer vor- stellbar, was sich hier im Sommer 1942 abspielte. Vor den Augen des 12-jährigen Max wird seine Großmutter „abgeholt“. Gemeint war damals damit: aus der Familie gerissen, deportiert und ermordet zu werden. Noch unbegreiflicher, dass auch Max zusammen mit seiner Mutter ein halbes Jahr später mit dem 26. sogenannten Ost- transport des Reichssicherheitshauptamts ins KZ Auschwitz deportiert wird.

Heute werden hier zum Gedenken an diese drei Menschen Stolpersteine in den Bürgersteig eingelassen: „Hier wohnte Martha Meth / geb. Lewin / Jg. 1903 / deportiert 12.1.1943 / ermordet in Auschwitz“, informiert der eine. „Hier wohnte Max Meth / Jg. 1930 / deportiert 12.1.1943 / ermordet in Auschwitz“, besagt ein anderer. gunter demnig_stolpersteine oderstr. 52 neukölln„Hier wohnte Selma Lewin / geb. Meyer / Jg. 1868 / deportiert 31.8.1942 There- sienstadt / ermordet 28.4.1944″, verrät der dritte.

Gunter Demnig arbeitet mit seinem Assis-tenten wie ein Uhrwerk, jeder Handgriff sitzt, inzwischen hundertemal ausgeführt. Nachdem die letzte Schaufel Sand in die Fugen gefegt und die demnig_wetzlar-schule_stolpersteine meth + lewin_neuköllnMessingoberflächen geputzt worden sind, kommt ein Junge, der inzwischen in Charlottenburg zur Schule geht, mit einem Strauß weißer Rosen, die er nun um die Gedenksteine drapiert. Er gehörte der Arbeitsgemeinschaft von Schülern der damali- gen 6. Klasse der Wetzlar-Schule an, die sich mit den Hintergründen der NS-Diktatur be- fasste und sich besonders für das Leben von rassisch verfolgten Kindern inte- wetzlar-schüler_stolpersteine meth + lewin_neuköllnressierte. Auf ihrem Schulfest sammelten sie Geld für diesen Stolperstein.

Der zweite Stolperstein wurde von Verwandten gestiftet, von denen drei bei dieser Gedenkstunde anwesend sind. Herr Schicke erläutert die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Opfern und veranschaulicht, wie schwer es für sie auch heute noch sei, sich diesem Teil ihrer Familien- geschichte zu nähern. Von ihm ist auch zu erfahren, dass von den insgesamt sieben Kindern der Selma Lewin weitere drei mit ihren Familien in Auschwitz oder There- sienstadt umgekommen sind. Andere konnten emigrieren, z. B. nach Argentinien, oder franziska giffey_stolpersteine oderstr. 52 neuköllnunter falschem Namen in Thü- ringen unter- tauchen. So sachlich Herr Schicke (2. v. r.) das auch schildert, so bedrückend sind die Vorstellungen, die sich damit verbinden.

Auch Dr. Franziska Giffey (r.), Bezirks-stadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport, dankte für das Interesse und das Engagement der Beteiligten. Der Schulleiterin der Wetzlar-Grundschule, Brigitte Schmidt, überreichte sie ebenso wie einer Angehörigen, stellvertretend für die Familie, das Buch „Zehn Brüder waren wir gewesen… Spuren Jüdischen Lebens in Neukölln“. demnig_stolpersteine meth + lewin_neuköllnGiffeys für die Pressearbeit zuständige Mitarbeiterin, Bärbel Ruben, hebt ebenfalls das Bürgerengagement hervor, das solche Aktionen erst ermög- licht. Der Pate des dritten Stolpersteins, der an Martha Meth erinnert, wohne in der Nachbarschaft, erzählt sie. Falls er anwe- send sein sollte, will er sich nicht zu erkennen geben. Gunter Demnig will wei- ter: Die Verlegung 18 neuer Stolpersteine hat er für den Vormittag in Neukölln auf dem Programm.

Schon für 5 nach 10 war die Stolperstein-Verlegung vor dem Haus Richardstraße 86 geplant, und fast auf die Minute pünktlich fährt ein rotes Auto vor, dem der Künstler Gunter Demnig sowie ein junger Mann entsteigen. Die Station in der Richardstraße ist bereits die vierte des Tages. Mit großer Routine und im Beisein von Beate Motel (r.) und Brigitta Polin- na, Vertreterinnen des Förderkreises Böhmi- sches Dorf in Neukölln e. V., der Pate der beiden Mahnmale ist, entnimmt Gunter Dem- nig  Steine aus Gehwegbelag und passt in den freien Platz die Stolpersteine für Karoline Basch, geb. Schütz, und Josef Basch ein.

Beide stammten aus Böhmen: Josef Basch wurde am 17. Mai 1879 in Reitschoves geboren, Karoline am 14.3.1875 in Myss. Am 17. November 1941 wurden die Neuköllner nach Kowno depor- tiert, wo die Nazis einige Monate zuvor ein Konzentrationslager errichtet hat- ten. Kauen, der Ort an dem beide acht Tage nach ihrer Deportation starben, ist eine alte deutsche Bezeichnung für die litauische Stadt Kaunas; Kowno ist deren russischer Name.

Mehr als diese nackten Zahlen sind von den Baschs bisher nicht bekannt. Es liegt jetzt an der Initiative jedes Einzelnen, weiteres über Karoline und Josef Basch zu recherchieren. Volker Banasiak vom Museum Neukölln, der bezirkliche Stolpersteine-Koordinator, nannte mir einige der Möglichkeiten der Spurensuche: Zum Beispiel seien das Brandenburgische Landes- hauptarchiv (dort die Akten des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg), die Archivalien jüdischer Gemeinden, Institutionen und Privatpersonen, Berliner Adress- bücher (verfügbar in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin), sowie die Gedenk- stätte in Yad Vashem wertvolle Quellen.

Josef Basch und Karoline Basch. Was immer sie beruflich taten, mit wem sie im Böhmischen Dorf Kontakt hatten, wer ihre Freunde waren? Wir wissen es noch nicht. Was wir wissen: Sie wa- ren Bürger von Neukölln.

Dem Initiator der Stolpersteine, Gun- ter Demnig (r.), konnte ich noch einige Fragen stellen. 1993, erzählt er mir, habe er die Idee gehabt, durch Stol- persteine an Verfolgte der NS-Zeit zu erinnern. Ab 1996 verlegte er die ers- ten illegal im Berliner Bezirk Kreuz- berg, legitimiert wurde das Projekt erst im Jahr 2000. Seitdem werden die Stolper- steine von ihm das ganze Jahr über verlegt. Einzig Minustemperaturen unter 9 Grad, sagt er, könnten seine Arbeit verhindern. Da störte dann der Regen gleich weniger.

Eine knappe halbe Stunde später erreichen Gunter Demnig und sein Zwei-Mann- Team das sechste Etappenziel in Neukölln: Bis zum Oktober 1940 lebte Paul Fürst in der 3. Etage des Hauses in der Bruno-Bauer-Straße 17a. Dass nun ein Stolperstein an ihn erinnert, ist dem Verein  proNeubritz  zu verdan- ken, der die Patenschaft für das Messing-Mahn- mal des Mannes übernahm, der „wegen politi- scher Unzuverlässigkeit“ ermordet wurde.

Paul Fürst war zunächst Justizangestellter ge- wesen, machte sich aber später selbstständig und gründete den Neukultur- und den Kosmos-Verlag. Schon 1920 war er in die SPD eingetreten und bis zum Verbot der Partei im Jahr 1933 ihr Mitglied. Weil Fürst „so- zialistische und wissenschaftliche Bücher“ vertrieb, wurde er 1938 mit einem Berufs- verbot belegt. Zwei Jahre später beschlag- nahmte die SA den kompletten Bücher- bestand, und die Gestapo nahm Paul Fürst wegen ille- galer Arbeit in „Schutz- haft“. Nach einigen Tagen wurde er  in das KZ Sach- senhausen eingeliefert, wo er am 6. Juni 1941 um 18.30 Uhr starb. Als Todesursache nennt die vom Lagerarzt ausgestellte Todesbescheinigung, die auch in der Publikation „Widerstand in Neukölln“ dokumen- tiert ist: doppelseitige Lungenentzündung und Kreis- laufschwäche.

Bei anderen Anga- ben hätten sich die Nazi ebenfalls viel Mühe gegeben, durch absicht- lich verfälschte Daten die Spurensuche nach Geg- nern des Regimes zu erschweren, sagt Bertil We- wer vom proNeubritz-Vorstand. So werde im Ster- bebuch des Standesbeamten Paul Fürsts alte Ge- schäftsadresse in der Gontardstraße 2 als Wohn- ort genannt: „Sehr wahrscheinlich lebten aber außer Paul Fürst auch seine Mutter, seine Schwes- ter und sein Bruder während der NS-Zeit hier in der Bruno-Bauer-Straße.“ Fürsts Schwester starb, wie Recherchen des Vereins ergaben, bruno-bauer-str. 17a_neuköllnim Dezember 1944, die Mutter, die als Opfer des Natio-nalsozialismus anerkannt wurde, am 14. März 1947. Eine Entschädigungszahlung blieb Paul Fürsts Bruder Wilhelm verwehrt, der später in Moabit wohnte und bis zu seinem Lebensende unter den Folgen des Nazi-Regimes litt. „Was von 1933 bis 1945 in Deutschland den Menschen an Verbrechen und Unmenschlichkeiten angetan wurde, hat auch Gott erzürnt und er wird den Schuldigen nie ver- geben, niemals“, hielt er schriftlich fest.

„Wir gehen jetzt weiter zur Jahnstraße 12, wo der proNeu- britz einen weiteren Stolperstein für Karl Tybussek ver- legen lässt. Danach werden wir die älteren Stolpersteine in Neubritz reinigen“, kündigte Wewer zum Abschluss der Gedenkzeremonie vor Fürsts Wohnhaus an. „Scheiß- wetter!“, brummelt Gunter Demnig und setzt sich zu seinem Assistenten und seinem Fahrer ins Auto. Nachdem der 18. neue Stolperstein weiter im Süden Neuköllns verlegt ist, setzt er seine Mission in anderen Berliner Bezirken fort.

=kiezkieker / Reinhold Steinle / ensa=

Bereits erschienene Beiträge über Stolpersteine im FACETTEN-Magazin: hier!

Rabimmel, rabammel, rabumm!

ökumenische martinsfeier, philipp-melanchthon-kirche neuköllnNatürlich ist der Martinstag genau ge- nommen erst morgen. Aber das hielt zwei Neuköllner Gemeinden nicht da- von ab, schon gestern gemeinsam den als Sankt Martin bekannt gewor- denen dritten Bischof von Tours zu feiern.

Das Fest begann mit rund 150 Kin- dern und Erwachsenen in der fast bis auf den letzten Platz gefüllten evangelischen Philipp-Melanchthon-Kirche und einem philipp-melanchthon-kirche neukölln, martinsspiel der st. eduard-gemeinde neuköllnökumenischen Familiengottesdienst samt Martins- spiel von Kindern der katholischen St. Eduard-Ge- meinde, um an den Edelmut des Bischofs zu erinnern.

Doch die eigentliche Attraktion war der anschließende Laternenumzug. Einem „echten!“ Pferd werde der folgen, hatten die Gemeinden – vor allem zur Begeis- terung der Mädchen – angekündigt. Dass auch echte Polizisten mit echten Polizeiautos und echtem Blau- licht dabei waren, um Pony Charly mit Reiterin, Pfarrer Olaf Hansen, Kaplan Martin Hartung und der Lichterprozession Vorfahrt im Neubritzer

ökumenischer martinsumzug neubritz, olaf hansen, philipp-melanchthon-gemeinde neukölln, markus hartung, st. eduard-gemeinde neuköllnökumenischer martinsumzug neubritz, philipp-melanchthon-gemeinde neukölln, st. eduard-gemeinde neukölln

Kiez zu verschaffen, faszinierte besonders die Jungs. Weil zwischen der evan- gelischen und der katholischen Kirche nur  wenige Hausnummern liegen, wurde zu-

ökumenischer martinsumzug neubritz, philipp-melanchthon-gemeinde neukölln, st. eduard-gemeinde neuköllnökumenischer martinsumzug, philipp-melanchthon-gemeinde neukölln, st. eduard-gemeinde neukölln

sätzlich der Kranoldplatz umrundet, bevor es zur St. Eduard-Kirche ging, wo alle mit Martinshörnchen, Tee und Kinderpunsch erwartet wurden. „Nun reicht’s aber für dieses Jahr mit dem Laternelaufen“, fand eine Mutter. Jeden Abend seien sie in dieser Woche mit dem selbstgebastelten Lampion unterwegs gewesen, alle acht Strophen von „Ich geh mit meiner Laterne“ würden sie inzwischen auswendig kennen: „Ich hätte gar nicht gedacht, dass das Teil so lange hält und das Lied so lang ist.“ Der gekaufte Mond der besten Freundin ihrer vierjährigen Tochter habe schon nach dem zweiten Abend nur noch Müllwert gehabt. Andere fangen jetzt erst mit den Martinsumzügen an.

=ensa=

Luft nach oben

juliusstraße neubritz, neukölln

Nicht jeder und alles in Neukölln will hoch hinaus, wie dieser Lückenfüller in der Juliusstraße  im Ortsteil Neubritz beweist. Dabei wäre durchaus noch Luft nach oben.

Leben unterm Dach

Der Vorführeffekt. „Ich versteh das nicht.“ Caroline Reichardt steht unter dem weißen Zeltdach, das sich wie eine Zirkuskuppel gen Himmel reckt, und sieht sich verdutzt werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neuköllnum: „So wenige Kinder wie heute waren schon lange nicht mehr hier.“ Woran es liegt, ist ihr ein Rätsel. „Gestern“, sagt die Kommunikations-designerin, die zum Team der Werk- statt für Veränderung gehört, „haben sie noch Geschichten geschrieben, um die heute beim Presse-Termin vorlesen zu können.“

Auch Seraphina Lenz, die Erfinderin und Initiatorin der Werkstatt für Ver- änderung, hat keine Erklärung: „Normalerweise kommen nachmittags 25 bis 40 Kinder.“ Viele seien schon seit Jahren dabei, einige sogar schon von Anfang an. Seit 2003 ist die Bildhauerin mit kunstpädagogischen Projekten für Kinder und Jugend- liche im Neuköllner Ortsteil Neubritz aktiv. Bis 2010 fanden sie auf dem Deckel der A 100, im Carl-Weder-Park, statt. Seit dem letzten Sommer ist es die Freifläche auf dem werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neukölln, breakdance-workshopKulturbunker in der Rungiusstraße, die bespielt wird und so aus dem Dorn- röschenschlaf gerissen werden soll.

Zwei Mädchen wollen unbedingt noch mit Thomster vom Urban Dance-Team Footwork Orange ein paar Breakdance- Lektionen üben, bevor sie weiter müssen. Von Versuchen, „der wilden Horde tanzen beizubringen“, spricht der Trainer. Und davon, dass die Konzentrationsfähigkeit, die Selbsteinschätzung und die Unverbindlichkeit der Kinder und Jugendlichen den Versuchen Grenzen setzen würden. Aber Spaß hätten sie definitiv am Breakdancen.

Fünf bis sechs Betreuer sind in das Projekt „Werkstatt für Veränderung weckt den weißen Riesen. Oder die Kunst einen Ort zu erfinden“ involviert. In den Workshops, werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neuköllndie sie anbieten, geht es um Aufgaben, die für die Gestaltung, Bespielung und Ver- marktung eines Kulturstandorts wichtig sind. Denn als solcher ist die vom Be- zirksamt Neukölln verwaltetete Freifläche eigentlich vorgesehen. „Aber als das wird er nicht wahrgenommen“, weiß Seraphina Lenz. Zwar würden die meisten Anwohner den umzäunten Platz mit dem weißen Zelt- werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neukölln, siebdruck-workshopdach ken- nen, dass die Fläche für private Feierlichkeiten oder Nachbarschaftsfeste gemietet werden kann, wisse jedoch kaum jemand. Entsprechend selten werde das Grundstück genutzt und verwaist sei es meist.

Ein regelrechtes Kontrastprogramm erlebt es seit Mitte August und noch bis zum kommenden Wochen- werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neuköllnende: Vormittags wird der Platz unter und um den weißen Riesen häufig von Klassen der vier Neuköllner Schulen genutzt, die Kooperationspartner des Projekts sind. Auch die Young Arts NK, Neuköllns Jugend-kunstschule, ist mit im Boot. Und nachmittags sind es nicht nur Kinder aus dem Kiez, die sich hier die Zeit vertreiben, sondern Frauen aus der Nachbarschaft werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neuköllnhaben den  Ort als Treffpunkt entdeckt, wo sich sogar bei Regen draußen kaffeesieren lässt.

Inzwischen sind einige Kinder mehr da.  Die Lust der Jungs auf kreative Beschäftigung scheint ebenso abwesend wie die Kinder, die heute vorlesen wollten: Statt etwas zu bauen, zu basteln oder zu schreiben, sitzen sie auf der aus Paletten gestapelten Bühne und futtern frischgebackene Waffeln. Indes sind die Mädchen in hellblaue Malerkittel geschlüpft, um – angeleitet von Caroline Reichardt – Postkarten zu bedrucken. „Die Wörter, die ihr schreibt“, erklärt sie, „sollten etwas mit dem Ort zu tun haben.“ Ob die Buchstaben in Reih‘ und Glied oder nach dem Chaos-Prinzip auf die Pappe ge- werkstatt für veränderung weckt den weißen riesen, kulturbunker neubritz, seraphina lenz, neuköllnstempelt werden, ist egal.

Ob die Postkarten beim Abschlussfest am 8. September verschenkt, verkauft oder ausgestellt werden, ist noch unklar. Sicher ist hingegen, dass es ein großes Bühnen-programm mit allen Beteiligten geben und Footwork Orange tanzen wird. Eine Veran- staltung, die sich vor allem an die Eltern der Kinder sowie Erwachsene aus der Nachbarschaft richtet, findet bereits  am Vortag statt: Ab 16 Uhr liest der Autor  Murat Ham  unter dem weißen Riesen aus seinem Buch „Fremde Heimat Deutsch- land – Leben zwischen Ankommen und Abschied“. Die Lesung sei ein Experiment, sagt Seraphina Lenz: „Nicht nur die Kinder in das Projekt einzubinden, ist uns jedenfalls sehr wichtig.“

Im letzten Jahr habe sich der Platz unter dem Zeltdach als Ort zum Feiern bewährt, in diesem Jahr werde es bei der Erwachsenen-Veranstaltung ruhiger zugehen. Für das Zeltdach über dem Kulturbunker ist es eine gute Gelegenheit, seine ganze Band- breite als kultureller Möglichkeitsraum zu zeigen und der Nachbarschaft so Anstöße für weitere Nutzungsideen zu geben.

=ensa=

Neuköllner (Leucht-)Turmprojekte

fassadendesign neuköllner leuchtturm, neukölln fassadendesign burgturm, neukölln

Die Emser Straße hat den  Neuköllner Leuchtturm, die Juliusstraße ihre  Kunstburg, deren Turm aber nicht bis zum Dach, sondern nur bis in die zweite Etage ragt und auch  farblich  verhältnismäßig  unauffällig  ist.