44 Tage – 22 Designerinnen und Designer

Nicht in Neukölln, sondern in Prenzlauer Berg in den Schönhauser Allee Arcaden eröffnet morgen ein neuer NEMONA Pop Up Store. Bis zum 28. April werden dann 22 Designerinnen und Designer des rund 150 Mitglieder umfassenden Neuköllner Netzwerks für Mode und Nähen ihre Produkte aus dem Bereichen Fashion, Accessoires, Schmuck und Illustration verkaufen.

Zugleich wollen die Kreativen der Labels von A wie Agente Costura bis X wie Xaxiraxi aber auch Antworten auf Fragen geben. Beispielsweise auf die, was eigentlich Slowfashion oder Upcycling ist und sich hinter Zero-Waste-Prinzipien verbirgt. Oder: Welche Rolle spielt Achtsamkeit sich selbst und der Umwelt gegenüber bei der Entwicklung von Mode, und was hat die Funktionalität des Bauhaus mit zeitgenössischem Design zu tun?

Überblick garantiert: 18 Designer unter einem Dach

nemona popup-shop neukoelln arcadenSeit die Nanu-Nana-Filiale vor Monaten aus den Neukölln Arcaden auszog, steht die Ladenfläche leer. Es ist nicht die einzige im ersten Oberge-schoss des Shoppingcenters. In den nächsten drei Wochen wird das Objekt aber nun wieder bespielt: Donnerstag eröffnete dort der NEMONA Pop-up Shop @ Neukölln Arcaden, um 18 Berliner Labels die Möglichkeit zu geben, ihre Kreationen zu prä-sentieren und zu verkaufen.

17 der 18 haben einen Neukölln-Bezug, wobei der Begriff recht weit gefasst ist. Er bestehe schon, wenn die Designer nur im Bezirk oder an der Bezirksgrenze wohnen. „Auch Labels, die hier angefangen haben zu arbeiten und mit ihrem Atelier umziehen mussten, bleiben bei uns im Netzwerk“, Weiterlesen

M wie März und Mode in Neukölln

Heute ist Halbzeit bei der Berlin Fashion Week, die aber diesmal einen Bogen um die Designer-Hochburg Neukölln machen würde, wenn nicht mit Berlinburger Inter-national und dem Klunkerkranich format_showfloor berlin_huxleys neuköllnzwei Locations im Bezirk auf der Liste der Places to be stünden. Das Neuköllner Modenetz-werk Nemona könne „leider keine Veran-staltungen zur Fashion Week anbieten“, teilt Koordinatorin Sabine Hülsebus auf Anfrage mit. Mehrere Events und eine Modepräsen-tation würden erst wieder für den nächsten Pop Up Shop organisiert werden, der am 3. März in den Neukölln Arcaden eröffnet.

Mittendrin statt außen vor: Neuköllner Mode als Teil eines Kunst- und Kulturfestivals

3. neukölln fashion night_schwuz berlinAuf  Bump!, die „Party mit den besten Retro-Hits, der liebevollsten Party-Animation, den dollsten Tunten, den bemühtesten DJs, der hysterisch- sten Stimmung und den ausgelassensten bump-rad_schwuz neuköllnGästen der Stadt“, musste gestern niemand ver- zichten: Der „Dauerbrenner im SchwuZ“ stieg im An- schluss an die Neukölln Fashion Night. Und wer bedauerte, durch den Be- such des rund vierstündigen Laufsteg-Events kaum noch etwas vom Neuköllner NACHTUNDNEBEL-Festival mitzukriegen, hatte übersehen, dass das nicht etwa parallel stattfand, sondern dass Weiterlesen

Mode mit Herzblut im Heimathafen Neukölln

heimathafen neuköllnHerzblut-Messe, das klingt nicht gerade nach Mode und Accessoires. Doch es ist genau das, was Fachbesucher seit gestern bei der Herzblut-Messe im Heimathafen Neuherzblut-messe berlin_heimathafen neuköllnkölln zu sehen bekom- men.

Knapp zwei Dut- zend Labels ha- ben ihre Stände im Theatersaal an der Karl-Marx-Straße bestückt. „Weiberstyle hat kurzfristig absagen müssen, an dem Stand ist nun Redcat 7. Außerdem haben wir noch zwei Last-Minute-Stände an Taschendesigner vergeben können“, informiert Joachim Scheffler, der zusammen mit Manuela Moik die Fachmesse für Marken mit Herzblut veranstaltet. Bei der letzten Berlin Fashion Week hatte sie ihre Premiere – in einer Kirche Weiterlesen

Abseits des Trubels

Wer meint, dass Mode, Ellbogen und Fachbesucherdünkel in diesen Tagen der Berlin Fashion Week zusammengehören, wird im Nemona Showroom eines Besseren belehrt: Ohne vorheriges Akkreditieren, Einlasskontrollen und in entspannter Atmo- sphäre können im Ladenbüro des Netzwerks Mode und Nähen Arbeiten von sechs Neuköllner Designern angesehen, -gefasst oder auch -probiert Weiterlesen

18 auf einen Streich

2_nemona pop up store_karstadt hermannplatz_neuköllnShops im Shop im Shop – mit die- sem System hat der Karstadt am Hermannplatz sein Sortiment erheb- lich erweitert: Auf einer Aktionsfläche im Erdgeschoss – zwischen Socken, Taschen und Koffern und Lillifee-Aller- lei – wurde vorgestern der Nemona Pop Up Shop  eröffnet, in dem wiede- rum 18 Designer ihre Produkte an- 3_nemona pop up store_karstadt hermannplatz_neuköllnbieten.

Alle ge- hören dem  Netzwerk Mode & Naehen Neukölln  an, haben sich dem Kreieren von Damen- oder Herren- bekleidung oder Accessoires verschrieben und wohnen oder arbeiten im Bezirk. Letzteres, sagt Clemens Mücke von der Wirtschaftsförderung des Neuköllner Bezirksamts, nehme man aber nicht so genau: „Wer in der direkten Nachbarschaft im Graefekiez in Kreuzberg lebt oder sein Atelier hat, konnte sich auch bewerben.“ Unabdingbar war jedoch, dass das Label 1_nemona pop up store_karstadt hermannplatz_neuköllnüber personelle und finanzielle Ressour- cen zur Beteiligung an den entstehenden Kosten und der Betreuung des Shops verfügt, die mit einer Verkaufsschulung vor- bereitet wurde.

Jeder der 18 Designer müsse während der 16 Tage, an denen der Nemona Pop Up Shop von 10 bis 20 Uhr geöffnet ist, vier Schichten übernehmen, wobei immer Mit- arbeiter von zwei Labels parallel vor Ort seien, erklärt Gabriele Prellwitz, die Chefin von  anyonion strickdesign (l.). „Außerdem“, sagt sie, „zahlen wir  Designer für Styling,

anyonion_nemona pop up store_neukölln lotta_nemona pop up store_neukölln goma_nemona pop up store_neukölln

Modenschau, Models, Bürokram und solche Dinge.“ Die Finanzierung der rund 7.000 Euro für die Verkaufsfläche, die, so Clemens Mücke, ob ihrer Lage zum Premium- bereich innerhalb des Karstadt-Warenhauses gehöre, erfolgt indes über das vom Bezirksamt und der Berlin Partner GmbH unterstützte Netzwerk. Dass sich auch für die Karstadt-Filiale Synergieeffekte aus der Vermietung ergeben, davon ist Mücke überzeugt: „Unsere Designer und Events ziehen ja doch ein anderes Publikum an.“

In erster Linie verfolgt der temporäre Shop der 18 Labels , dessen Eröffnung mit einer Modenschau gefeiert wurde, aber laut Sabine Hülsebus von Nemona das „Ziel, in der

1_eröffnung_nemona pop up store_karstadt hermannplatz_neukölln 5_eröffnung_nemona pop up store_karstadt hermannplatz_neukölln 4_eröffnung_nemona pop up store_karstadt hermannplatz_neukölln anyonion_eröffnung_nemona pop up store_karstadt hermannplatz_neukölln

kollateralschaden_eröffnung_nemona pop up store_karstadt hermannplatz_neukölln 3_eröffnung_nemona pop up store_karstadt hermannplatz_neukölln tingding_eröffnung_nemona pop up store_karstadt hermannplatz_neukölln

Zukunft ein permanentes Fashionkaufhaus zu entwickeln.“ Mit individueller Damen- und Herrenmode von elegant bis sportlich in limitierten, meist öko- und sozialfair produzierten Serien, Bademoden und Underwear, Taschen, Schmuck und Upcycling-Accessoires. Dass es auch Durststrecken zu überwinden gilt, lernen die Designer neben den organisatorischen Aspekten gleich mit. „Schon jetzt ist nicht viel los im Karstadt“, sagt Gabriele Prellwitz, „und ab Dienstag sind dann noch Ferien.“

Der Nemona Pop Up Shop gastiert noch bis zum 29. Juni bei Karstadt am Hermannplatz und wird durch folgende Events ergänzt:

Heute ab 18 Uhr: Fotostudio fürs Publikum mit dem Fotografen Steven Kohlstock / 22. Juni ab 17 Uhr: Live-Painting-Aktion auf Textilien mit Gabriel Bur vom Label Berlin-My-Inspiration® / 28. Juni ab 18 Uhr: Finissage, Sale und Auktion mit der Theatergruppe vom Fujiama Nightclub.

=ensa=

Neuköllns Designer-Szene unter einem Dach

nemona concept store neuköllnEtwas weniger Wirklichkeit wäre den über 30 Neuköllner Designern, die momentan ihre Kollektionen und Produkte im Concept Store in der Ganghoferstraße anbieten, sicher nicht unlieb gewesen: Eine Bau- stelle direkt vor der Tür, die Zufahrt von der Karl-Marx-Straße aus unmöglich. Gewerbetreiben- de, die ihre Lä- den im südlicheren, gerade fertiggestellten Bereich der Magistrale haben, können ein Lied davon singen, was das bedeutet. Fröhliche Dur-Klänge kommen in dem nicht vor.

Ein Besuch des temporären Kaufhaus lohnt sich dennoch, denn es gibt einen guten Überblick über die Kreativität und Qualität der Szene, die zu einem Standbein der lokalen Ökonomie aufgebaut werden soll. Aktuell laufe deshalb eine Untersuchung, die das Potenzial für den Echtbetrieb eines Modekaufhauses  im Zentrum Neu- köllns  ermittelt, erzählt Clemens Mücke von der Wirtschaftsförderung des Bezirks- amtes. Fällt die Prognose positiv aus, werde der  Gedanke, Design aus Neukölln un-

nemona concept store, neuköllnnemona concept store, neuköllnnemona concept store, neukölln

ter einem gemeinsamen Dach zu präsentieren, weiter verfolgt. Mit dem Concept Store spielt man diese Idee jetzt schon einmal durch: Fashion von zeitlos-klassisch über funktional bis extravagant für Frauen reiht sich an den Kleiderstangen auf. Das Angebot  für Männer ist erheblich übersichtlicher, das  für Kinder nur rudimentär vor-

nemona concept store, neuköllnnemona concept store, neuköllnnemona concept store, neukölln

nemona concept store, neuköllnnemona concept store, neukölln, zetazepanemona concept store, neukölln

nemona concept store, neuköllnnemona concept store, neukölln, stand der dinge neuköllnhanden. Groß ist die hin- gegen die Auswahl wär- mender und dekorativer Accessoires für Hälse, Köpfe und Hände. Vor- wiegend auf Schmuck, innovatives Wohndesign und Utensilien setzt in- des der „Stand der Din- ge“, der die Produkte von acht Neuköllner Krea- tiven in seinem aus 62 alten Fenstern recycelten Shop-in-Shop-System ausstellt und zum Verkauf anbietet.

Noch bis zum 1. Dezember gibt es im Concept Store in der Ganghofer- straße 2 Mode und Design aus Neukölln. Geöffnet ist von 16 – 20 sowie Samstag von 11 – 20 Uhr, gezahlt werden kann nur bar.

Teilnehmende Designer: 1979 + African Modedesign + Bijohly + Benra + Berlinfabrik + BERLIN-­‐MY-­‐INSPIRATION + Bolsos Berlin + Chalotte Pulver + Claudia Mangelsdorf + Claudia Vitali + Dagmar Pelger + Eilbotenanstalt + Felicitas Sonnenberg + Format + Kollateralschaden+ Lasalina + Linn Annen + ManduTrap + Mohnlicht + No mimikri + Par 2 + Retape + Rix & Roxi + Junite + Stand der Dinge + fliptheside objects +Susanne Grossmann + TingDing + Treches + Twintee + VibeLich + Vorsicht Glas! + ZETAZEPA

=ensa=

Wüstenwind zur Berlin Fashion Week in Neukölln

Neukölln und Mode – das war bis vor einigen Jahren noch eine Kombination, die zusammenpasste wie Ostereier unterm Weihnachtsbaum. Designer, die sich mit ihren Ateliers im Bezirk ansiedelten, taten das meist aus Kostengründen und ohne nemona-showroom neukölln, berlin fashion week 2012besonderes Interesse daran, ihren Produktionsstandort preis- zugeben. Das ist inzwischen an- ders. Die Mode-Branche ist eine, die in der  Zukunft Neuköllns  ei- ne unübersehbare Rolle spielen soll und vom Bezirksamt ent- sprechend protegiert wird.

Schnittstelle ist das durch EU- Mittel geförderte  Netzwerk Mode und Nähen Neukölln – NEMONA, das auch anlässlich der momentan stattfindenden Berlin Fashion Week wieder seinen Showroom öffnet und  sechs Neuköllner Designer  zeigt. „Wüstenwind“ steht als Titel über der Präsentation, und der wirft beim Betrachten der Kollektionen Fragen auf. „Er ist vor allem der Fototapete zu verdanken, die noch von unserer Aktion beim Kulturfestival hing“, erklärt NEMONA-Mitarbeiterin Daniela Fleig. Also hätten die sechs Labels entschieden, sie hängen zu lassen und als Motto zu nehmen.

Etwa 40 Designer, so Fleig, würden derzeit dem Netzwerk angehören. Im Showroom zeigen sich die, die „Lust darauf hatten, etwas zusammen zu machen“: Lasalina (l.) ist  ebenso  dabei wie die  Berlinfabrik (M.) und das noch junge  Cap-Label  Benra (r.).

lasalina, nemona-showroom neukölln, berlin fashion week 2012berlinfabrik, nemona-showroom neukölln, berlin fashion week 2012

chalotte pulver, nemona-showroom neukölln, berlin fashion week 2012steinort-berlin, nemona-showroom neukölln, berlin fashion week 2012mingmen, nemona-showroom neukölln, berlin fashion week 2012

Außerdem können Vintage-Fashion-Stücke von Chalotte Pulver (l.), Teile der Kollek- tion des Labels  Steinort-Berlin (M.) sowie Streetwear-Unikate von  Mingmen (r.) an- nemona-showroom neukölln, berlin fashion week 2012probiert und gekauft werden. Das hätte auch Neuköllns Sozialstadtrat Bernd Szczepanski gerne getan, der gestern zur Eröffnung vorbeischaute. „Aber leider“, musste er feststellen, „haben die ja  so gut wie nichts für Männer.“

Der NEMONA-Showroom in der Mainzer Straße 5 ist  noch bis zum 6. Juli von 12 – 20 Uhr  geöffnet.

=ensa=

Individuelles als Kontrastprogramm zur Massenware

Mit der Neuköllner Modedesigner-Szene ist das so ’ne Sache: Im Reuterquartier ist sie besonders präsent, im Körner-, Schiller- und Richardkiez immerhin noch ver- einzelt vertreten, in den anderen Gebieten aber so gut wie gar nicht. Zu eben diesen anderen Gebieten gehört auch die Karl-Marx-Straße. Wer 08/15-Klamotten sucht, die massenhaft und zu Billigpreisen produziert wurden, hat gute Chancen, fündig zu werden. Ist man allerdings auf Indi- viduelles aus hochwertigen Materialien und in  sorgfältiger Verarbeitung aus, wird es schwierig bis unmöglich – momen- tan jedoch nicht. Denn in den Neukölln Arcaden geht das Neukölln Fa- shion Weekend (wir be- richteten)  in die Verlän- gerung: Noch bis Sams- tag gibt es im Erdge- schoss eine Verkaufs- ausstellung mit fünf Neuköllner Modemachern.

„Die Kooperation mit den Neukölln Arcaden ermöglicht es uns, das Profil der Karl-Marx-Straße in Richtung Mode zu lenken“, beschreibt Susann Liepe vom Citymanagement der [Aktion! Karl-Marx-Straße] die Ambitionen. Angedacht sei, ergänzt ihre Kollegin Sabine Slapa, künftig die Kapazitäten der Neuköllner Modeszene dahingehend zu nutzen, Verkaufs- und Showrooms in leeren Läden der Magistrale zu installieren. Indes richtet sich der Fokus von Neukölln Arcaden-Centermanager Bernd Mu- chow vor allem auf die Endverbraucher und die Designer. Letztere würden durch die Präsenz auf der Aktionsfläche das Umsatz- und Kundenpotenzial einer Ladenstraße erleben, erste- re hätten dadurch die Chance, in den Neukölln Arcaden Designer-Mode ansehen und kaufen zu können.

Zu denen, die dort momentan mit einem Stand vertreten sind, gehört Olivia Leben. Vor zwei Jahren gründete sie ihr Label African Mode Design, mit dem sie eine Brücke zwischen dem schwar- zen Kontinent und Europa bauen will. Olivia Lebens Mode für Frauen, Männer und Kinder ist farbenfroh und nichts für Leute mit einem Faible für unauffällige Outfits. Die Stoffe – zu- meist Baumwolle oder Leinen – be- zieht die Designerin direkt aus Afrika. Dank ihrer guten Vernetzung mit der afrikanischen Community in Berlin ist dafür gesorgt, dass der Nachschub nicht ausbleibt: „Irgendwer ist immer gerade da und bringt mir dann Stoffe mit.“ Aus denen entstehen im Atelier in der Briesestraße  kongeniale Verbindungen aus  afrikanischen Materialien und europäischen Schnitten: Hemden, Blusen, Röcke, Ho- sen, Overalls und Kleider. „Jedes Teil meiner Kollektion ist nicht von mir selber entworfen, sondern auch von mir selber genäht“, betont Olivia Leben.

Ein weiteres ihrer vielen Talente offenbaren die Accessoires, die die afrikanophile De- signerin anbietet: Schmuck, Taschen und Beutel im Afrika-Look. Für manche Frau sind sie der Einstieg zum Bekenntnis zu mehr Farbe, für andere perfekte Begleiter für die Mode von Olivia Leben.

Sehenswertes für Fashion-Fans gibt es aber derzeit nicht nur im Erdgeschoss, sondern auch in der 1. Etage der Neukölln Arcaden. In einzelnen Mode-Boxen zeigen sieben Neuköllner Designer Stücke aus ihren Kollektionen.  „Die Boxen“, so Bernd Muchow, „sind integrativer Teil einer Aktion mit Radio Energy, die momentan in allen Berliner Arcaden stattfindet.“ Das Publikum entscheidet mit Votingcards über die ansprechendste Box und nimmt an der Verlosung von Tickets für die Energy Fashion Night teil, bei der u. a. die Kollektion des Siegers präsentiert und der mit dem Arcaden Fashion Award 2011 ausgezeichnet wird. Ob es ein Designer aus Neukölln ist, zeigt sich dann am 21. Oktober.

=ensa=

Offensichtlich: Die Neuköllner Mode-Szene zeigt sich beim Neukölln Fashion Weekend 2011

neukölln fashion weekend 2011, heimathafen neuköllnSeit gestern dreht sich im Heimathafen Neukölln alles um Mode: Noch bis heute Abend zeigen in der Karl- Marx-Straße 141 Neuköllner Designer und Zwischen- neukölln fashion weekend 2011, heimathafen neuköllnmeistereien beim Neu- kölln Fashion Weekend ihre aktuellen Kollektio- nen und ihr Know-how.

Während am gestrigen Vormittag die Vorberei- tungen an den Messe- ständen im Erd- und ers- ten Obergeschoss noch auf Hochtouren liefen, hatte das aus dem NEMONA – Netzwerk Mode & Nähen, der Wirtschaftsförderung des Bezirksamts Neukölln und der [Aktion! Karl-Marx-Straße] bestehende Veranstaltertrio zum Pressefrühstück ins Studio des Heimathafens geladen.

Rund 50 Neuköllner Labels, hinter denen meist Ein-Frau- oder -Mann-Unternehmen stecken, gehören dem Netzwerk derzeit an. 32 Labels wurden von einer Jury aus- erkoren, sich beim zweiten Neukölln Fashion Weekend präsentieren zu dürfen, außerdem sind mit Rix und Roxi, Common Works und Sieben auf einen Streich drei Neuköllner Zwischenmeistereien vor Ort. „Die Vernetzung der Designer mit den Modeproduzenten ist bei unserer Arbeit ein genauso zentrales Anliegen wie die Unterstützung der Labels im Bereich Öffentlichkeitsarbeit“, erklärt NEMONA-Pro- jektleiterin Sabine Hülsebus. Schließlich bewege sich das Gros der Kollektionen in einem so kleinen Stückzahlenbereich, dass die Produktion im Ausland einen zu großen Aufwand bedeuten würde. Zudem sei bei den meisten kreativen Köpfen hinter den Labels das Ansinnen zu erkennen, bei Nähaufträgen auf soziale Nachhaltigkeit zu setzen und auch in diesem Segment die Identifikation mit dem Bezirk Neukölln zum Ausdruck zu bringen. Wobei es, wie Sabine Hülsebus‘ Kollegin Daniela Fleig betont, bei Zwischenmeistereien ja nicht nur um das Nähen an sich gehe: „Das sind für die Designer außerdem ganz wichtige Berater in Material- und technischen ahoj souvenirmanufaktur, neukölln fashion weekend 2011, heimathafen neuköllnFragen.“

Auch Clemens Mücke von der Neu- köllner Wirtschaftsförderung sieht ins- besondere in diesem Bereich des Mode-Business ein schlummerndes Potenzial. Bis zum Ende der 1950er- Jahre habe es im Bezirk etliche Zwischenmeistereien gegeben, da- nach sei die Branche drastisch ein- gebrochen. Aktuell  lasse sich jedoch feststellen, dass die vermehrte An- siedlung von Modeprozenten vor einem Neuanfang stehen könnte. Große Chancen sieht er zudem „bei entsprechender Förderung“ für die vielen kleinen, oft von Migranten betriebenen Änderungsschneidereien in den Neuköllner Kiezen. Der Bedarf seitens der bei NEMONA vernetzten Designer sei groß. „Auch nach Strickerinnen, Häklerinnen und Stickerinnen“, ergänzt Sabine Hülsebus. Eine neukölln fashion weekend 2011, heimathafen neukölln, berlinfabrikFestanstellung könne Leuten mit entspre- chender Qualifikation zwar nicht versprochen werden, schränkt sie ein, wohl aber wertvolle Kontakte zu Modemachern.

Die stehen auch beim Neukölln Fashion Weekend beinahe zwangsläufig wieder im Rampenlicht.  18 Labels zeigen noch bis 21 Uhr bei der zum zweiten Mal stattfindenden Verkaufs- messe ihre Kollektionen an Gemeinschaftsstän- den: T-Shirts von berlinfabrik (r.) und der AHOJ! Souvenirmanufaktur (o.) gibt es, Taschen von bolsos berlin, edle Dessous und Korsagen aus Britt Sobottas Berliner Miedermanufaktur, Hüte mon bibi, neukölln fashion weekend 2011, heimathafen neuköllnvon mon bibi und Damen- und Herrenmode von ManduTrap, African Modedesign und vielen anderen. Dazu kommen prominentere Labels, die im Saal des Neuköllner Heimathafens ausstellen und für heute – wie TingDing (16 Uhr) und Rosa Tango- mode (18 Uhr) – künstlerisch inspirierte Theater- und Tanzmodenschauen auf die Beine gestellt haben oder gestern bei Modeschauen ihre Machwerke von Models auf dem Catwalk vorführen lassen durften: Die Bandbreite reicht von extravagant Sportivem der Marke Kollateralschaden (2. v. r.) über Strickmode von anyonion (l.), Elegantem von steinort-berlin (2. v. l.) bis hin zu Catsuits von disintegration (r.), Exklusivem von Mayarosa und

anyonion, neukölln fashion weekend 2011, heimathafen neuköllnsteinort-berlin, neukölln fashion weekend 2011, heimathafen neuköllnkollateralschaden, neukölln fashion weekend 2011, heimathafen neuköllndisintegration, neukölln fashion weekend 2011, heimathafen neukölln

neukölln fashion weekend 2011, heimathafen neuköllnhipper Streetwear und Accessoires von Rütli-Wear (l.). Die rütli-wear, neukölln fashion weekend 2011, heimathafen neuköllnAmbition hinter dem Neukölln Fashion Weekend sei einerseits selbstverständlich, so Clemens Mücke, dass eine hohe Auf- merksamkeit auf die Schaf- fenskraft der Neuköllner De- signer-Szene gelenkt wird. An- dererseits habe man ihnen mit dem Event aber auch die Möglichkeit bereiten wollen, für zwei Tage das „große Business, mit allem Organisatorischen, was dazu gehört“ kennen zu lernen.

Die Vorteile der bestens vernetzten Veranstalter lernen sie dabei außerdem gleich zu schätzen: Das Messemobilar wurde von der PREMIUM-Modemesse ausgeliehen,  die C & A-Filiale an der Karl-Marx-Straße stellte 200 Kleiderbügel zur Verfügung und die Models sind in geborgten Highheels vom Neuköllner Markenschuh-Outlet der Firma Leiser auf dem Laufsteg unterwegs.

=ensa=