Hilfe anbieten, ohne Scham zu bewirken

aktion alpha-kompetenz_berlin-neuköllnMeist reichen schon Kleinigkeiten, damit  Unbehagen in Angst umschlägt: mit Schriftstücken übersäte Schau- fenster oder Kugelschreiber und Formulare direkt neben der Eingangstür. Es sind Signale, die abschreckend wirken – auf alle, die nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben können. Also auf etwa 28.000 Men- schen, die in Neukölln leben, oder mehr als 300.000 Berliner. Gedanken über die Wirkung solcher Alltäg- lichkeiten macht sich aber kaum jemand, weil das Thema Analphabetismus im Bewusstsein derer, die lesen und schreiben können, häufig die Relevanz einer Marginalie hat. Zu unvorstellbar ist ein Leben in einer Parallelwelt ohne diese Fertigkeiten.

So ergeht es zum Leidwesen der Betroffenen auch vielen, die bei ihrer Arbeit in sozialen oder kulturellen Einrichtungen, Ämtern, Arztpraxen und medizinischen Bera- tungsstellen häufig mit funktionalen An-Alphabeten zu tun haben. Insoweit unter- scheidet Neukölln sich nicht von anderen Berliner Bezirken – und Weiterlesen