Immer wieder donnerstags: Neuköllner Marktbühne mit Musikprogramm auf dem Hermannplatz

Wildfleisch aus eigener Schlachtung, fangfrischer Fisch, gesundes Obst und Gemüse ebenso wie Streetfood und Kaffee, aber auch Sneakers, Sandalen, Socken, Schmuck und ein Fahrrad-Reparaturdienst:

Die rund 40 Stände des Kiezmarktes auf dem Hermannplatz bieten von Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr so ziemlich alles, was der Mensch im Alltag braucht. Dennoch kommt der Wochenmarkt, der am Tor Neuköllns liegt, von wo aus die drei Magistralen Hermannstraße, Karl-Marx-Straße und Weiterlesen

Musik, Artistik und Streetfood auf dem Hermannplatz

marktbuehne_wochenmarkt hermannplatz neukoellnRechts das Mikrofon, links ein Maraş Eis: Mit vollen Händen eröffnete Neuköllns Kulturstadtrat Jan-Christopher Rämer gestern offiziell die Bühnen-Saison auf dem Wochenmarkt am Hermannplatz. Durch die Initiative vom diemarktplaner-Chef Nikolaus Fink (l.) fink_marcel_raemer_perry_marktbuehne-eroeffnung hermannplatz neukoellnsowie Philip Marcel (2. v. l.) und Morris Perry (r.) von Spotlight Talent beweisen nun wieder jeden Donners-tag Nachwuchskünstler ihr musikalisches oder artisti-sches Können. Aber es sind nicht nur die Live-Acts der Fujiama Roadshow, die einmal wöchentlich eine besondere kulturelle Komponente auf den Hermannplatz bringen. Denn donnerstags wird nicht nur den Ohren und Augen mehr als an Weiterlesen

Immer wieder donnerstags

fink_perry_giffey_marcel_marktbühnen-eröffnung_wochenmarkt hermannplatz neuköllnWas Nikolaus Fink, der mit seiner Firma diemarktplaner sieben Neuköllner Wochen-märkte betreibt, im Februar erst für das dritte Quartal angekündigt hatte, ist nun früher als geplant wahr geworden: Der Wochenmarkt Hermannplatz hat eine Marktbühne! Eröffnet wurde sie vorgestern von Bezirksbürger-meisterin Dr. Franziska Giffey, und durch die Kooperation mit Philip Marcel (r.) und Morris Perry (2. v. l.) vom Spotlight Talent e. V. soll sie nun bis Ende September jeden Donnerstagnachmittag mit Live-Musik bespielt werden. „So voll wie heute, war es hier schon lange nicht mehr“, stellte Fink (l.) begeistert fest, bevor er Weiterlesen

Mittendrin statt außen vor: Neuköllner Mode als Teil eines Kunst- und Kulturfestivals

3. neukölln fashion night_schwuz berlinAuf  Bump!, die „Party mit den besten Retro-Hits, der liebevollsten Party-Animation, den dollsten Tunten, den bemühtesten DJs, der hysterisch- sten Stimmung und den ausgelassensten bump-rad_schwuz neuköllnGästen der Stadt“, musste gestern niemand ver- zichten: Der „Dauerbrenner im SchwuZ“ stieg im An- schluss an die Neukölln Fashion Night. Und wer bedauerte, durch den Be- such des rund vierstündigen Laufsteg-Events kaum noch etwas vom Neuköllner NACHTUNDNEBEL-Festival mitzukriegen, hatte übersehen, dass das nicht etwa parallel stattfand, sondern dass Weiterlesen

Entertainment mit Botschaft vom „Fujiama Nightclub“

Für Momente war vorgestern Abend der Geist von Leonhard Cohen und Marilyn Mon- fujiama nightclub, heimathafen neukölln, foto: reinhold steinleroe im Saal des Heimathafens Neu- kölln spürbar.

Die Vorstellung des Fujiama Night- club begann erst eine halbe Stunde später als angekündigt. Verzeihlich, da man danach von Morris Perry, dem Initiator des Bühnenprojekts, erfuhr, dass sämtliche Akteure der Show quasi bis zum Heben des Vorhanges für den Abend geprobt hatten.

Die Vorstellung war sehr gut besucht. Was mich freute, war, dass neben vielen jüngeren Leuten auch Menschen in meinem Alter da waren. Das hat für mich immer fujiama nightclub, heimathafen neukölln, foto: reinhold steinleetwas Beruhigendes. Im Saal gab es aus- reichend runde Tische, um die jeweils vier Gäste Platz finden konnten. Ich hängte zuallererst meine Jacke zur Platzmarkierung über einen Stuhl und holte mir an der Bar ein Getränk. Und dann hatte ich so richtig Reporterglück: Als ich zurück kam, hatten an meinem Tisch zwei Damen Platz genommen. Schon nach einer Minute waren wir übereingekommen, uns zu duzen, und eine der beiden, Catharina, verriet mir, dass sie die älteste Tanz- schülerin von Morris Perry sei. Sie kenne Morris schon seit den 1980er Jahren, erzählte sie, und vervollkommne seit drei Jahren wieder ihre Stepptanz-Kenntnisse bei ihm.

Perry, der aus Detroit/Michigan stammt, lebt seit Jahrzehnten in Berlin und begann seine Karriere u. a. als Modell, Theater- und  und Filmschauspieler. Er habe auch im Kultfilm „Saturday Night Fever“ mitgetanzt, berichtete Catharina. Inzwischen ist Morris Perry überwiegend als Entertainer, Choreograph und Tanzlehrer tätig. Mit der gleichermaßen von jungen Talenten wie etablierten Künstlern getragenen Mu- sik- und Tanzshow Fuji- ama Nightclub will er „das moderne, interkulturelle Gesicht Deutschlands zei- gen“ und „andere inspi- rieren, die eigenen Träume zu verwirklichen und selbst zum Motor für Optimismus, Mut und Lebendigkeit zu werden“.

In der ersten Hälfte der Show gehörte die Bühne vornehmlich Tanz-, Musik- und Gesangstalente aus Berlin. Folgende zwei Namen werden Ihnen jetzt noch nichts sagen, aber wenn sie in einigen Jahren noch einmal diesen Artikel durchlesen, dann fujiama nightclub, heimathafen neukölln, foto: reinhold steinlewerden Sie sich sagen: „Ach, die traten damals schon im Fujiama Nightclub auf!“ Suska Ihracky (Ge- sang) & Janis Hagmann (Gitarre, Keyboard) zum Beispiel. Die Stimme von Suska Ihracky ist der Hammer! Ein Ausspruch, der normalerweise seit über 20 Jahren nicht mehr in meinem Wortrepertoire ist. Doch vorgestern kramte ich sogar wieder „Das hat so richtig gefetzt!“ aus meinem Gedächtnis hervor. Zum Beispiel die wunderbare Capoeira-Darbietung von Rogèrio Capoeira Do Mundo, dargeboten von zwei Brasilianern. (Für die Freunde muskulöser Männerkörper: Die sind auch ein Hingucker.) Oder die Band  Heartsbeats. Als die das Lied „Hallelujah“ sangen, da spürte ich doch für einen Moment den Geist von Leonhard Cohen im Raum.

Nach sechs abwechslungsreichen Acts im ersten Teil, gab es eine Pause. Doch was heißt Pause? Es wurden von den Künstlern kostenlos an jedem Tisch Tapas gereicht, und Morris Perry forderte auf, beim Verzehr der Snacks mit den Tisch- nachbarn ins Gespräch zu kommen. Dazu gab es auf der Bühne weiter Gesang und fujiama nightclub, heimathafen neukölln, foto: reinhold steinleMusik, was hervorragend zur lockeren Pausenatmosphäre beitrug.

Für den zweiten Teil der Show kündigte Perry dann die Auftritte „der Lehrer“ an: Künstler, die seit langem neben ihren Auftritten auch Schüler unterrichten. So gab es zum Beispiel eine tolle Stepp-tanz-Einlage von Katrin Lehmann oder den Auftritt von 4xSample, einem Beat- box-Duo. Augen zu und man hörte eine Möwe schreien, einen Wal blasen und einen Ozeandampfer tuten. War echt der Hammer!

Und das galt für die komplette Show, die an diesem Abend von etwa 40 Künstlerinnen und Künstlern im Saal des Heimathafens Neukölln dargeboten wurde. Besonders unvergesslich wird der Abend für einen Zuschauer sein, der genau an diesem Tag seinen 40. Geburtstag feierte: Ihm zu Ehren stimmte eine Sängerin im kurzen, weißen Kleid das Lied „Happy Birthday“ an. Und ihre Posen dazu – eindeutig Marilyn Monroe!

Die Frage, warum das Projekt Fujiama heißt, beantwortete mir Morris Perry kurz in der Pause: „Der Berg Fuji“, sagte er, „steht für mich als Sinnbild für die Begriffe Frieden und Kraft.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Die nächste Show des Fujiama Nightclub ist am 23. November ab 20 Uhr im Heimathafen Neukölln zu erleben.

=Reinhold Steinle=