Halbmond auf Neuköllns neuem Märchenspielplatz bleibt der AfD-Fraktion ein Dorn im Auge

Begleitet von lauten „Sesam öffne Dich!“-Rufen eröffnete Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey gemeinsam mit Kindern zweier Kitas am Nikolaustag den Märchenspielplatz „Ali Baba und die 40 Räuber“ in der Walterstraße.

Zur Feier des Tages schickte der Neuköllner Mitmachzirkus Mondeo die Drei Weisen aus dem Morgenland mit ihren Alpakas Olaf, Maoi und Louis. Der Nikolaus, sein weibliches Pendant Nikoletta und ein Engel kamen ebenfalls auf den für 220.000 Euro sanierten Spielplatz in die sonst eher triste Britzer Wohnstraße, um Weiterlesen

„Wir können es uns nicht leisten, uns dem Luxus der Resignation hinzugeben“

genezareth-kirche-neukoellnDer 2005 ins Leben gerufene Abend der Begegnung zwischen Christen und Muslimen war auf dem besten Weg zu einer Neuköllner Tradition zu werden. Zehn Mal wurde in der Genezareth-Kirche am Nikolaustag, initiert von der Bürgerstiftung Neukölln, dem Türkisch-Deutschen Zentrum und dem Interkulturellen Zentrum Genezareth (IZG), das Miteinander von Religionen und Kulturen gefeiert, dann war Schluss. Ob nur vorübergehend oder für immer, stand in den Sternen.

„Es hat eine ganze Weile gedauert, bis deutlich wurde, dass es unter den Mitveranstaltern durchaus unterschiedliche Auffassungen über den Charakter der Veranstaltung gab“, resümierte Elisabeth Kruse, damals noch Pfarrerin der Genezareth-Gemeinde, seinerzeit. War es eine gemeinsame Aktion? Waren die einen Weiterlesen

„In was für eine Gegend sind wir hier eigentlich gezogen?“

Seit letztem Freitag liegt ein neues Neukölln-Buch auf den Büchertischen der Buch-handlungen. Ein Sachbuch mit einem Ortsschild des Bezirks auf dem Cover, dem Titel „Keine Angst, hier gibt’s neukoelln-schriftzug_konrad-agahd-schulhofauch Deutsche!“ und dem vielleicht verkaufsfördernden Untertitel „Unser neues Leben im Problemkiez“. Geschrieben hat es Thomas Lindemann, dessen „Kinderkacke. Das ehrliche Elternbuch“ es vor sechs Jahren bis in die Spiegel-Bestsellerliste schaffte.

Damals wohnte der Autor noch im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Inzwischen hat ihn, seine Frau und die drei Kinder die Suche nach einer größeren, bezahlbaren Wohnung von der „Wohlfühl-Welt des gentrifizierten Prenzlauer Berg“ in den Neuköllner Norden verschlagen, mitten in „Deutschlands Problembezirk Nummer 1“. „Papa, in was für eine Gegend sind wir hier eigentlich gezogen?“, wird Weiterlesen

Neues Domizil für eine etablierte Neuköllner Institution

krishnamurthy_mengelkoch_eroeffnung tamilisches kulturzentrum neukoelln„Wir sind schon über 20 Jahre im Rollbergviertel“, begrüßte Vilwanathan Krishnamurthy (l.) vom Tamilischen Kulturzentrum e. V. nicht ohne Stolz die zahlreich erschienenen Gäste. Donnerstag-nachmittag eröffnete der Verein seine neuen Räume in der Kopfstraße 25, unweit des alten Domizils in der Rollbergstraße. Bezirksbürger-meisterin Dr. Franziska Giffey sowie die Stadträte Jan-Christopher Rämer und Bernd Szczepanski nebst Neuköllns Migrationsbeauf-tragtem Arnold Mengelkoch (r.) waren ebenso wie Ingo Malter, der Weiterlesen

Deutsch-schwedische Begegnung im Rathaus Neukölln

Stunden bevor bei der Europameisterschaft in Polen die deutschen Handballer auf Schwedens Team trafen, kam gestern eine Delegation schwedischer sozial-demokratischer giffey_schwedische delegation_rathaus neukoellnPolitikerinnen und Politiker zum rund anderthalbstündigen Informationsbesuch ins Rathaus Neukölln. Zu den Gästen, die Dr. Franziska Giffey und der bezirkliche Migrationsbeauftragte Arnold Mengelkoch begrüßten, zählten außer der Stock-holmer Bürgermeisterin für Arbeit und Sport Emilia Bjuggren die Abgeordneten des schwedischen Parla-ments Lawen Redar und Anders Österberg sowie Veronica Palm (r. neben Giffey), Vorsitzende des Vorstands der Sozialdemokratischen Partei in der Region Stockholm und Reichstagsabgeordnete von 2002 bis Herbst 2015.

„Die Problemlagen, vor denen unser Bezirk als interkulturelle Großstadt steht, sind in vielen anderen europäischen Städten auch zu finden. Es Weiterlesen

Alles auf Anfang

kalender2015-16Ein neues Jahr bedeutet für alle, die noch die haptische Papier-Variante vorziehen, auch: ein neuer Kalender, der handschriftlich mit Ereignissen gefüllt wird, die keinesfalls ver-gessen werden sollen.

Wer in seinen Kalender außerdem die Fest- und Feiertage diverser Kulturen und Reli-gionen eintragen will, findet seit vielen Jah-ren im Interkulturellen Kalender des Berliner Integrationsbeauftragten einen umfassenden Überblick. Auch für 2016 gibt es ihn wieder – als kostenlosen Download oder gegen Schutz- und Versandgebühr in Papierform.

„Nicht aufgeben und mit den Kindern reden, reden, reden!“

piekara_uensal_hoops_daz-fachabend jugend-delinquenz_neuköllnWenn Kinder und Jugendliche straffällig werden, spüren die am Strafverfahren beteiligten Fach-kräfte von Justiz, Polizei und Jugendhilfe immer wieder, wie wichtig das familiäre Umfeld ist. Welche Rolle spielt aber tatsächlich die Familie bei der Straffälligkeit? Wie gehen Eltern mit dem delinquenten Verhalten ihrer Kinder um? Gibt es Unterschiede bei Familien mit Migra-tionsgeschichte? Über diese Fragen tauschten sich am vergangenen Mittwoch beim Fachabend „(Mit)Schuldige oder Ressource – Familien- und Angehörigenarbeit bei straffälligen Jugendlichen“ gut 60 Gäste im Deutsch-Arabischen Zentrum in Neukölln aus. Eingeleitet wurde Weiterlesen

Viele Punkte angesprochen, aber längst nicht alle Fragen beantwortet

genezareth-kirche neuköllnRegen Zulauf verzeichnete Freitagabend die Gene- zareth-Kirche auf dem Herrfurthplatz im Neuköllner Schillerkiez: Erol Özkaraca, SPD-Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, dessen Bürgerbüro nicht weit entfernt in der Hermannstraße ist, hatte in Zusam-menarbeit mit dem Treffpunkt Religion und Gesellschaft (TRG) e. V. zu einer Gesprächsrunde mit dem Thema „Islam – zwischen Jugendkultur, Religion und Politik“ finger_kontschieder_buschkowsky_islam-podiumsdiskussion_izg neuköllnein. Die Kirche war voll, und nur die Plätze auf der Empore blieben unbesetzt. Prominentester Zuhörer des Abends: der ehemalige Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky. Von der Neuköllner BVV wurden die SPD-Abgeordneten Jutta Finger, Eugen Kontschieder und Wolfgang Hecht sowie Elfriede Manteuffel (CDU) gesehen, Weiterlesen

Olle Kamellen

flaggen-parade_reuterkiez-balkon_neuköllnMenschen aus mehr als 160 Natio- nen leben in Neukölln: Immer wieder bekommt man diese Zahl zu hören. Oder zu lesen, wie auch auf dem offiziellen Webportal des Bezirks: „Ge- tragen wird unser Neukölln von sei- nen 307.000 Einwohnern aus mehr als 160 Nationen“, heißt es dort in dem Text, mit dem Bezirksbürger- meister Buschkowsky die Besucher der Seite begrüßt.

Der Realität entspricht die Zahl trotz- dem nicht bzw. nicht mehr. Schon im Juni 2010 war sie nach Erhebungen des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg auf 156 gesunken. Und der Abwärtstrend hält – bei wachsender Bevölkerungszahl – an: Die 318.356 Neuköllner, die zum Jahreswechsel 2012/2013 verzeichnet wurden, „stammen aus 147 verschiedenen Ländern“, stellt Arnold Mengelkoch, der Migra-tionsbeauftragte des Bezirks, in seiner Unterrubrik des offiziellen Webportals fest. Eine Zahl, für die man sich schämen müsste oder die an Neuköllns Multikulti-Image rütteln könnte, ist auch das nicht. Aber die olle Kamelle „mehr als 160“ klingt eben doch beeindruckender als „weniger als 150“ – und somit die aktuellere Wahrheit.

=ensa=