Geschichtsträchtiger Schuss und sein Nachhall auf der Bühne der Neuköllner Oper

8. Mai, 17. Juni, 13. August oder 9. November – viele Daten im Kalender markieren Wendepunkte der deutschen Geschichte. Dass auch der 2. Juni 1967, der Tag an dem Schah Reza Pahlavi und seine Frau Farah das ehemalige West-Berlin besuchten und der Student Benno Ohnesorg abends beim Anti-Schah-Protest nahe der Deutschen Oper erschossen wurde, ein Datum ist, das die Bun-desrepublik Deutschland grundlegend veränderte, will die Neuköllner Oper mit ihrer neuen Inszenierung „Der Schuss 2. Juni 1967″ anschaulich machen.

Der in Teheran geborene Komponist Arash Safain, der in Bayreuth aufwuchs, wo er früh mit den Opern Richard Wagners in Weiterlesen

Nur für Erwachsene: „Die Fledermaus“ als zeitgemäße Interpretation der Strauss-Vorlage in der Neuköllner Oper

Klassisches Musiktheater mit sozialkritischen Inhalten für ein breites Publikum, das ist seit eh und je der künstlerische und gesellschaftspolitische Anspruch der die-fledermaus_neukoellner-operNeuköllner Oper. Nur selten greift die niedrigschwellige Musikbühne dabei auf das Repertoire zurück, wie beispielsweise im Januar 2015 mit dem Stück „Die Akte Car-men“, das knapp ein Vierteljahr vor Beginn der Flüchtlingskrise aufgeführt wurde. Jetzt gibt es wieder Repertoire an Berlins vierter Oper: „Die Fledermaus“, eines der berühmtesten Werke von Johann Strauss, hatte gestern Abend in der Fassung von Julia Lwowski, Yassu Weiterlesen

„Stella“ – ein Stück über die dunkelste Seite deutscher Geschichte in der Neuköllner Oper

Die Nazis waren die Bösen. Die Juden die Opfer. Natürlich stimmt das so im Großen und Stella_Frederike Haas+_A0C6364Ganzen. Doch so leicht zu kategorisieren ist das Leben nie. Denn wo gehört dann Stella Goldschlag hin? Eine Jüdin, die über 100 Juden in Berlin an die Nazi-Schergen verraten hat. Und weshalb verübt diese Frau, die die Nazi-Zeit überlebt hat, fünf Ehen eingegangen ist, im Jahr 1994 mit 72 Jahren Suizid? Wahrlich kein einfacher Stoff, für ein deutsches Singspiel: In der Neuköllner Oper trägt es den Titel „Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm“, und Peter Lund schrieb die Texte, Wolfgang Böhmer komponierte die Musik und Martin G. Berger führte Regie.

In der Mitte der Bühne ein einstöckiger, länglicher Bau. Doch ist es ein Bau? Nein, es ist auch ein Glaskasten, offen einsehbar für das Publikum, außerdem aber ebenfalls ein Zuhause, in dem Stella Weiterlesen

Furiose Wiederaufnahme von „Letterland“ in der Neuköllner Oper

10 jahre letterland_neukoellner operPeter Lund war von 1996 bis 2004 Leitungsmitglied an der Neuköllner Oper. Von ihm stammen die Texte zu vielen erfolgreichen Stücken, die dort uraufgeführt worden sind. Seit 2002 ist er Professor am Studiengang Musical/Show der UdK Berlin. 2005 wurde, mit der Musik von Thomas Zaufke, das Stück „Letterland“ zum ersten Mal in der Neuköllner Oper gezeigt.

Am Donnerstag kam es nun zu einer Premiere der besonderen Art: Sieben von insgesamt neun Akteuren – und somit fast das gesamte Originalensemble – spielten 10 Jahre nach den letzten Aufführungen Weiterlesen

Der starke Grund vor der eigenen Tür: „Die Akte Carmen“ als aktuelle Fassung von Bizets Werk in der Neuköllner Oper

neuköllner operNur wenige Opern sind bekannter, beliebter und werden häufiger gespielt als Carmen von Georges Bizet. Auch wer nie eine Oper von innen gesehen hat, kennt Carmens eingängige Melodien. Auf die Bühne der Neuköllner Oper, die im Herbst 1988 ihr Domizil in der Passage bezog und dort schon mehr als 160 Inszenierungen auf- führen konnte, kommt trotz dieser Popularität allerdings erst jetzt eine aktuelle Fassung des weltberühmten Musikstückes: Morgen hat „Die Akte Carmen“ von David Mouchtar Samorai und Bernhard Glocksin im alten Ballsaal, der über 220 Plätze verfügt, Premiere an der Karl-Marx-Straße. „Wir halten uns mit dem Kernrepertoire zurück, das die staatlichen Opern spielen, und schreiben die meisten Stücke selbst“, erklärt Bernhard Glocksin, künstlerischer Weiterlesen