„Auf dem Spielplatz haben wir immer wieder Drogendepots gefunden“

Im Neuköllner Flughafenkiez wird seit bald zwei Jahren aus Mitteln der Landeskommission Berlin gegen Gewalt das Projekt „Auf die Plätze“ umgesetzt. Es soll Erwachsene, Jugendliche und Kinder dabei unterstützen, Plätze im Kiez, auf denen derzeit Vandalismus, Gewalt und übergriffiges Verhalten dominieren, als familienfreundliche Aufenthaltsorte zurückzugewinnen. Dafür stellte die Landeskommission in den Jahren 2018 und 2019 jedem Berliner Bezirk 150.000 Euro zur kiezorientierten Gewalt- und Kriminalitätsprävention sowie für den Aufbau von Weiterlesen

Mitmach-Aktion „Schön wie wir“ startet mit weiterem Projektbaustein in die neue Saison

Gemeinsam mit Anwohnern, Unternehmen und Vereinen hat das Bezirksamt Neukölln mit der Kampagne „Schön wie wir“ viele Aktionen in der Nachbarschaft bereits umgesetzt. Nach dieser ersten erfolgreichen Runde startete Bezirksbürgermeister Martin Hikel (r.) gestern bei frühlingshaften Tempera-turen auf dem Kindl-Gelände die zweite Runde. Unterstützer der Mitmachaktion waren diesmal das CRCLR House, das Planungsbüro coopolis, die MoRo-Seniorenwohnanlage, der Madonna Mädchentreff, das Quartiersmanagement Rollberg und andere Neuköllner Akteurinnen und Akteure. „Die Kampagne will ein Zeichen setzen für mehr Sauberkeit und Ordnung im Kiez. Der Frühjahrsputz ist ein schönes Beispiel dafür, dass man zusammen etwas erreichen Weiterlesen

Schöne Bescherung für den Kinderclub Rollberg

nazar mahmood_fritz felgentreu_aki-kinderclub rollberg_neuköllnEr trug keinen roten Mantel und keinen Sack auf dem Rücken und hatte auch keinen weißen Rauschebart. Aber der Neuköllner Bundestagsabgeordnete Dr. Fritz Felgentreu (r.) war genauso in Eile wie Weihnachts-männer am 24. Dezember, als er Mittwoch-nachmittag dem Kinderclub Rollberg ein großes Paket voller Geschenke brachte. Ihm sei noch kurzfristig ein Termin mit dem König von Jordanien dazwischen gekommen, ent- schuldigte er sich bei Dr. Nazar Mahmood (l.). Der Leiter vom Arabischen Kultur Institut e. V., das die Einrichtung seit vielen Jahren betreibt, entschuldigte sich wiederum bei Felgentreu dafür, dass kaum Weiterlesen

Neue Bestandsaufnahme des Zusammenlebens in Nord-Neukölln veröffentlicht

heinemann_liecke_yidririm_madonna neuköllnProblem- oder Trendbezirk? Über Neukölln wird in lokalen und bundesweiten Medien viel geschrieben, aber oft werden nur Klischees bedient. Eine fundierte sozialwissenschaft- liche Studie, die die Stimmung der Nord-Neuköllner Einwohnerschaft zusam- menfasst, legte dagegen nun die Camino Werkstatt gGmbH mit der Bestandsauf- nahme „Zusammenleben in Nord-Neukölln“ vor. Ihr Autor Dr. Albrecht Lüter sowie Camino-Geschäftsführerin Dorte Schaffranke stellten die Untersuchung am vergan- genen Mittwoch gemeinsam mit Bezirksstadtrat Falko Liecke (M.), zuständig für die Ressorts Jugend und Gesundheit, und Mitarbeiterinnen des  Weiterlesen

Expeditionen durchs Rollbergviertel

Die Berliner sind kiezfixiert, sagt man. Viele, so hört man immer wieder, verlassen das Viertel um die eigenen vier Wände nur, wenn es unbedingt nötig ist. Andererseits sind die Kenntnisse darüber, was sich entlang der vertrauten Pfade abspielt, aber oft nur sehr oberflächlich. Sogar im vergleichsweise überschaubaren Rollbergkiez ist kiezrundgänge rollbergkiez,neukölln,elke binjosdas nicht anders. Um diesen Zustand zu ändern, gibt es dort nun Kiezrundgänge zu vier verschie- denen Themenbereichen. Letzten Freitag startete die Veranstaltungsreihe mit einer Erkundung der sozialen Einrichtungen für die etwa 5.600 Menschen aus 30 Nationen, die im Quartier leben.

elke binjos, kiezrundgang rollbergkiez, neuköllnElke Binjos gehört seit 20 Jahren da- zu. Doch im Gegen- satz zu vielen Nach- barn weiß sie nicht nur was wo ist, sondern sie weiß auch, welche Insti- tution bei welchem Anliegen weiterhilft. Und sie kennt viele Geschichten und reichlich Geschicht- liches rund um den Kiez. Gute Voraussetzungen also, um anderen das Viertel samt seiner Akteure näher zu bringen. „Ob es dafür überhaupt einen Bedarf gibt“, sagt sie, „probieren wir jetzt einfach mal aus.“ Finanziert wird der Versuch durch Soziale Stadt-Mittel des Quartiersmanagements, was zwangsläufig dazu führt, dass die sonne rollbergkiez,neuköllnüberzeugte Rollbergerin außer als Sympathisantin der Projekte auch als Öffentlichkeitsarbeiterin für das QM unterwegs ist. Doch ohne dessen Förde- rung oder die der Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND scheint im Kiez um Alfred Trenkels Skulptur „Protuberanzen“ ohnehin wenig zu laufen.

In der Falkstraße ist die Projektdichte am höchsten. Elke Binjos bittet zunächst zur Besichtigung des Medienstandorts Rollbergsiedlung: Hier entstehen die Kiezzeitung Rollberginfo und die Filme der Kids Kietz News. „Inzwischen gehören über 50 Kinder und Jugendliche zum erweiterten Teilnehmerkreis, etwa 10 bis 15 davon kommen regelmäßig zu den Treffen“, erzählt Projektleiterin Friederike Hundert- mark. Zusammen mit ihrem Partner Hansgeorg Gantert weist die Regisseurin die Kids in die Videofilmerei ein. Der pädagogische Nebeneffekt ist, dass die jungen Rollberger für ihren Kiez sensibiliert werden, während Clips zwischen Fiktion und Berichterstattung entstehen. Außerdem gehört nun auch das Projekt Jugendwohnen im Kiez zu den Nutzern des Medienstandorts, das mit Serviceangeboten für Familien aufwartet.

Nur ein paar Schritte weiter ist der MaDonna Mädchentreff beheimatet. „Hier treffen sich hauptsächlich türkische und arabische Mädchen“, erklärt Elke Binjos im Vorbei- gehen. Dass es überwiegend Mädchen mit türkischem oder arabischem Migra- tionshintergrund sind, würde der Realität höchstwahrscheinlich näher kommen. Doch solche Feinheiten gehen im täglichen Mit- oder Nebeneinander gerne unter. Die familienkompetenzzentrum rollbergkiez, neuköllnnächste Station, das Familien- kompetenzzentrum, erleichtert das Differenzieren schon durch seine akkurate Ausschilderung. Hauptmieter des Gebäudes ist die AWO Südost, die in der Falkstraße auch ihr Projekt AWO ExChange, einen intergenera- tiven Freiwilligendienst, unterge- bracht hat. Alle anderen Räume sind an Projekte untervermietet, deren Ausrichtung im engeren oder weiteren Sinne aus Familienarbeit und -be- ratungsangeboten besteht. Heroes steht an einer Tür, Aufbruch Neukölln an einer anderen, nebenan sind die Termine der Rechts- und Schuldnerberatung ange- schlagen. Sogar eine Sporthalle gibt es, die von den Rollbergern gemietet werden kann. An diesem Vormittag ist sie ungenutzt.

Morgen um 10 Uhr startet Elke Binjos zu einem weiteren Kiezrundgang durchs Rollbergviertel: Schwerpunkt werden Stationen der Stille sein. Am 29. Oktober geht es dann um Kunst im Rollberg und am 5. November um Angebote für Kinder. Die Teilnahme an den Führungen ist kostenlos.

=ensa=