Über 40 Vorführungen und Experimente zum Mitmachen bei der klügsten Nacht des Jahres

Das Oberstufenzentrum (OSZ) Lise Meitner nahm als einzige Station in Neukölln am vergangenen Sonnabend an der 18. Langen Nacht der Wissenschaften teil. “Auf diese Schule wäre ich auch gerne gegangen!”, zitiert das OSZ auf seiner Webseite selbstbewusst Bundeskanzlerin Angela Merkel, die die Einrichtung in der Rudower Straße im März 2009 besuchte. 1979 wurde die Bildungseinrichtung für naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler aus allen Bezirken Berlins gegründet. Es besteht aus einer Berufsschule, einem Beruflichen Gymnasium, einer Fachoberschule, der Berufsoberschule und Weiterlesen

OSZ Lise Meitner als einzige Station in Neukölln bei der 18. Langen Nacht der Wissenschaften

Am kommenden Sonnabend öffnen von 17 bis 24 Uhr rund 70 wissenschaftliche Einrichtungen in Berlin und auf dem Potsdamer Telegrafenberg ihre Türen zur Langen Nacht der Wissenschaften (LNDW). Was wird die Besucher bei über 2.000 Einzelver-anstaltungen erwarten? Michael Müller, der Regierende Bürgermeister von Berlin, der auch Senator für Wissenschaft und Forschung ist, stellte das Programm kürzlich im Roten Rathaus vor. Bei der Pressekonferenz waren FU-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt, Vorsitzender des LNDW e. V., die Präsidentin der Beuth Hochschule Prof. Dr. Monika Gross sowie Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin Weiterlesen

Immer für Überraschungen zu haben

technik stadtbad neukölln, lange nacht der wissenschaften„Wie funktioniert ein Schwimmbad?“ – diese Frage wollten die Mitar- beiter des Neuköllner Stadtbads bei der Langen Nacht der Wissenschaften beantworten. Um 17, 19 und 21 Uhr startende Füh- rungen durch die techni- schen Anlagen, die hinter die Kulissen eines Schwimmbadbetriebs gu- cken lassen, waren angekündigt. „Heute“, versprach das Programmheft, „können Sie das Bad mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten.“

Ein Versprechen, das vielen erfüllt wurde, die pünktlich zur ersten Führung am Treffpunkt hinter dem Kassenraum ankamen. Wer noch nie in einem Pulk von über bauplan stadtbad neukölln, geschichtsspeicher, museum neukölln30 Menschen,  die sich – umgeben von ty- pischen Schwimmbad-Gerüchen und -Tempe- raturen – auf der Treppe im Foyer drängten, Geduld geübt hatte – hier konnte er es prak- tizieren. Wahrlich imposante Perspektiven auf Scheitel, Holzvertäfelungen, Hinterköpfe, Wand- bilder, Schultern, denkmalgeschützte Ornamente und die prächtige Deckenkonstruktion ließen sich ausgiebig genießen. Weil die Berliner Bäderbetriebe (BBB) wieder mal – analog zum Sommer und dem Betrieb der Freibäder – von einem vorhersehbaren Ereignis überrascht wurden: Dass sich mehr als neun Leute für die Technik eines Schwimmbads interessieren würden, hatte offenbar keiner der Verant- wortlichen einkalkuliert. Er könne leider nur zehn Personen pro Führung mitnehmen, erklärte ein BBB-Mitarbeiter den Wartenden, bei denen prompt das große Abzählen einsetzte. Nach der Ansage „Ich beeile mich, so dass eine Führung nur eine Viertelstunde dauert!“ gesellte sich Rechnerei hinzu. Dabei kam so  mancher, der am unteren Ende der Treppe stand, zu dem Ergebnis, lieber auf weiteres Warten und eine zeitlich dermaßen limierte Führung zu verzichten.

Heute öffnet das Stadtbad Neukölln zum letzten Mal vor der Sommerpause, die bis zum 28. August dauern soll. Dann wiederum beginnt für das Freibad am Columbiadamm, das morgen in die diesjährige Badesaison startet, wieder der Winterschlaf.

=ensa/kiezkieker=

Nur in Neukölln: die nasse Dimension der 3. Langen Nacht der Opern und Theater

Sie ist viel jünger als die Lange Nacht der Museen, die im nächsten Winter 30 wird, und die Lange Nacht der Wissenschaften, die schon mehr als 10 Jahre auf dem Buckel hat: die Lange Nacht der Opern und Theater. Morgen findet sie zum dritten Mal statt, mit 60 Bühnen in ganz Berlin, die von 19 bis 1 Uhr ihre Pforten öffnen und den Besuchern Appetithäppchen der darstellenden Künste servieren.

Das wohl ungewöhnlichste Amuse-Gueule bietet sich dabei in Neukölln – auf einer Bühne, die gar keine ist. Die nach Chlor statt nach Kulturtempel riecht, weil dort normalerweise  geschwommen und nicht gesungen oder geschauspielert wird. Doch

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das gilt nicht mehr, seit im Neuköllner Stadtbad in der Ganghoferstraße, das zu den schönsten Jugendstilbädern Deutschlands zählt, für die Unterwasseroper AquA- ria_PALAOA geprobt wird, die dort am 1. Mai ihre Premiere erlebt. Bei der Langen unterwasseroper aquaria_palaoa, stadtbad neukölln, gropius chorNacht der Opern und Theater gibt es bereits die Möglichkeit, Kostproben der Aufführung zu genießen.

Für die gebürtige Dresdenerin Clau- dia Herr, Mezzosopranistin und Ini- tiatorin der Produktion, ist die Situa- tion, in diesem Ambiente aufzutreten, nichts Neues. Bereits vor 11 Jahren startete sie das Experiment des Unterwassergesangs im Stadtbad Neukölln. Von anderen indes, die neu zum Ensemble gestoßen sind und die große Schwimmhalle bisher nur als Stätte sportlicher Aktivitäten kannten, erfordert  es eine beträchtliche Umgewöhnung. Chorproben mit nassen Füßen, in Badeanzug oder -hose, bei  tropischem  Klima und mit  laminierten Notenblättern – das ist  für die  Mit-

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glieder des Gropius-Chors, die in der Unterwasseroper einen Chor alter Robben geben, besonderes Erlebnis und Herausforderung zugleich. So blieb auch die Gelegenheit zur Erfrischung im 26° warmen Nass weitgehend ungenutzt. Wesentlich enthusiastischer zeigten sich dagegen die Sängerinnen und Sänger des jungen Robbenchors, besetzt durch das Ensemble AquAria_PALAOA, beim Umgang mit dem

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Element Wasser. Als Claudia Herr zur Besprechung an den Beckenrand rief, mussten die erst wieder auftauchen. Morgen wird man alle dann zu Wasser und an Land erleben können.

=ensa/kiezkieker=