Eine Kulturgeschichte des Berliner Witzes

„Der Witz hatte in Berlin schon immer Konjunktur, obwohl er oft totgesagt wurde.“ Davon ist Roswitha Schieb fest überzeugt. In ihrem neuesten Buch „Der Berliner Witz. Eine Kulturgeschichte“, das in dem auf Berlin-Themen spezialisierten Elsengold Verlag erschienen ist, beweist die promovierte Kunst- und Literaturwissenschaftlerin auf 240 Seiten ihre These anschaulich und kommt zu dem Fazit: „Der Berliner Witz ist verletzend. Nein, er ist schnell, scharf, intelligent, übertreibend, fantasievoll, pointiert. Der Berliner Witz ist tot. Nein, er ist unverwüstlich, ja unsterblich.“ Weiterlesen

Macht’s jut, Nachbarn!

Was 1999 als Fête des Voisins im 17. Bezirk von Paris begann, wurde schon im Folgejahr in ganz Frankreich zelebriert. Seit 2004 gibt es das Fest der Nachbarn, das seitdem  European  Neighbours‘ Day  heißt, europaweit – und  heute  wird  es  wieder

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gefeiert. In ganz Berlin und folglich auch in Neukölln soll so das Ziel verfolgt werden, dass sich Nachbarn besser kennenlernen und ihr Zusammenleben freundlicher und solidarischer abläuft. Wie wichtig Kommunikation dabei ist, hat man beim Moonkeys Club schon vor dem Fest der Nachbarn begriffen: Seit Tagen gibt es dort zusätzlich zum Coffee to go auch einen kleinen Spanisch-Kurs zum Mitnehmen.

Frauenpower – die Rixdorfer Perlen verteidigen Neukölln

Die Handlung des neuen Stücks der Rixdorfer Perlen, das vorgestern im Heimathafen Neukölln Premiere hatte, ist schnell erzählt: Eine RixdorferPerlen_06_Heimathafen NeuköllnNeuköllner Eck- kneipe, die seit Urzeiten besteht, ist in Gefahr in die Hände eines Groß- investors zu fallen, der hier ein neu- es Gastronomiekonzept verwirklichen will. Dies hätte auch den Verlust der Arbeit für die Kneipenbesitzerin Ma- rianne Koschlewsky (Britta Steffen-hagen), der Amüsierdame Jule (Inka Löwendorf) und der Putzfrau Mieze (Johanna Morsch) zur Folge. Mari- anne hatte die Kneipe von einem guten Freund geschenkt be- kommen, doch leider die Schenkung nie im Grundbuchamt eintragen lassen. Ihr zur Seite stehen der Getränkehändler Ritchie (P.R. Kantate) und scheinbar auch Dr. Dr. Fiedler (Jörg Kowslowsky), der sich im Laufe der Handlung allerdings als einfacher Beamter im Grundbuchamt Neukölln entpuppt. Am Schluss hat der fiese Großinvestor Friedbert Klauke (Andreas Frakowiak), der Donald Trump aus Lichterfelde-West, die Kneipe doch nicht übernehmen können. Ebenso wenig kam Sülzheimer (Alexander Ebeert) zum Zug, denn als Eigentümer hat sich jetzt überraschend … Nein, die Pointe soll hier nicht verraten werden. Dass aber alle RixdorferPerlen_03_Heimathafen Neuköllndrei Frauen aus dem „Feuchten Eck“ am Ende des Stückes keine Singles mehr sind, sondern glücklich verliebt, das muss kein Geheimnis bleiben.

Die Kulisse zeigte die Innenausstattung der Kneipe. Gelungen war die Integration des tollen Klavierpianisten (Felix Raffel) im hinteren Teil der Kneipe. Inka Löwendorf spielte die Jule in hohen roten Stiefeln und mit hohen Absätzen, so dass sie ausschließlich über die Bühne stöckeln musste. Herrlich, wie sie mit diesen Tretern von der Horizontalen in die Vertikale kam. Beim Spiel von P.R. Kantate musste ich unwillkürlich an Kurt Krömer denken. Ich vermute, dass beide ähnlich auf der Bühne RixdorferPerlen_01_Heimathafen Neuköllnagieren und sich deshalb diese Vor- stellung bei mir ergab.

Zurecht einen Riesenapplaus gab es bei dem Lied „Allein“ von Johanna Morsch. Musikalisch eine Cover-version „I Can’t Live Without You“, mit einem schönen deutschen Text. Überhaupt waren die meisten Texte der eingängigen, bekannten Melodien (u. a. Willi Kollo, Udo Jürgens) sehr passend und einfallsreich. Und aus dem Song „We Are The World“, 1985 ein Single-Hit der Band Aid, ein “Wir in Neukölln” zu machen, war ein ausgesprochen schöner Einfall, der witzig dargeboten wurde. P.R. Kantate ließ mich hier Kurt Krömer vergessen und an Michael Jackson RixdorferPerlen_08_Heimathafen Neuköllndenken.

Die Ankündigung „mit Schoten, Songs und Schnäp- perken für alle!“ wurde in allen Teilen erfüllt. Dem Applaus nach zu urteilen war es für die 270 Zu- schauer der Premiere im ausverkauften Saal ein unterhaltsamer Abend. Den Rixdorfer Perlen ist mit „Zum Feuchten Eck an der Sonnenallee“ ein schönes Stück leichter Unterhaltung gelungen. Wobei: Das Thema Gentrifizierung, das das Stück aufgreift, ließ mich auch etwas nachdenklich nach Hause gehen.

Weitere Aufführungen am 25., 26. + 31. Januar sowie am 1., 2., 9. + 10. Februar um 20 Uhr. Eintritt: 20 €/erm. 15 €; Ticket-Hotline: 030 – 61 10 13 13, Vorverkauf im Heimathafen Neukölln-Büro: 030 – 56 82 13 33

=Reinhold Steinle=

Da geht noch was!

“Damit es wirklich ein Platz von uns Neuköllnern und für uns Neuköllner werden kann, braucht er einen neuen Namen”, stellte umbau_platz der stadt hof_neuköllnAndreas Altenhof von der Lenkungsgruppe der [Aktion! Karl-Marx-Straße] fest, als Mitte August letzten Jahres mit der Umgestaltung vom Platz der Stadt Hof begonnen und im Zuge dessen zu einem Namenswettbewerb aufgeru- fen wurde.

Inzwischen ist das Buddeln auf dem Platz weit fortgeschritten und die Liste der Namensvorschläge lang: Neu- köllner Platz, Rixdorfer Platz, Weltbür- gerplatz, Platz der Internationalen Völkergemeinschaft, Place Jumelage, Mohammed-Bouazizi-Platz, Platz da, Am Diwan, Neukölln’s Mitte, Buschkowsky Rondell, Kurt- Krömer-Platz, Platz der Neuen Heimat und Grünes Eck finden sich u. a. auf ihr wieder. spatenstich, baumaßnahme "umgestaltung platz der stadt hof", berlin-neuköllnEbenso der Wunsch, dass Name Platz der Stadt Hof beibehalten werden soll.

Weitere Vorschläge sind nach wie vor bei der Len- kungsgruppe willkommen. Ein zeitliches Ende sei noch nicht abgesteckt, sagt Horst Evertz, Prozesssteuerer bei der [Aktion! Karl-Marx-Straße]: „Auch über den Modus, wie aus den Vorschlägen der künftige Names des Platzes herausgefiltert werden soll, haben wir uns noch nicht verständigt.“ Beschlossen wurde jedoch schon, dass Transparenz das Wichtigste bei der Vorgehens- weise sein soll. „Dass der Platz plötzlich einen neuen Namen hat“, so Evertz, „wird es nicht geben.“ Die offizielle Umbenennung falle dann in den Zuständigkeitsbereich der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung, als deren Impulsgeber sich die Lenkungsgruppe verstehe. „Wenn es zu einer Um- benennung kommt, wird übrigens keine einzige Visitenkarte umgeschrieben werden müssen“, merkt Horst Evertz noch an. Weder durch die Sparkasse noch durch die Unternehmen im Nachbargebäude sei bisher eine Adressierung mit Platz der Stadt Hof erfolgt. Die Frage nach entsprechend gelagerten Folgekosten erübrigt sich also in diesem Fall.

=ensa=

Weihnachtsstimmung, Aquaplaning und Kurt Krömer im Körnerpark

1_weihnachtsmarkt körnerpark_neukölln3_weihnachtsmarkt körnerpark_neuköllnEngel, ein Weihnachtsmann, der kleine Gaben an Kinder ver- teilte, rund 20 Marktstände, an denen von Initiativen aus dem Kiez Dinge für das leibliche Wohl sowie für Geschenke-sucher angeboten wurden, ein kleines stimmungsvolles Büh- nenprogramm und Kurt Krö- mer als Stargast, der den Weihnachtsmarkt im Körnerpark blesing+lautenschläger+krömer_weihnachtsmarkt körnerpark_neuköllnzusammen mit Neu- köllns Baustadtrat Tho- mas Blesing (l.) und Ulli Lautenschläger (M.) vom Quartiersmanagement eröffnete.

Es hätte alles so schön werden können vorgestern Nachmittag. Doch dann kam erst das Tauwetter, das den zuvor verschneiten  Platz  vor der  Orangerie in  eine hochgradig  glitschige Seenlandschaft  verwandelte, und  pünktlich  zum Beginn der Veranstaltung

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gesellten sich noch Niesel- und Regenschauer dazu. Alles zusammen führte dazu, dass  nicht nur die Bänke vor der Bühne  weitgehend unbesetzt blieben, sondern der

nogat-singers_weihnachtsmarkt körnerpark_neukölln6_weihnachtsmarkt körnerpark_neuköllnsultaninen-chor_weihnachtsmarkt körnerpark_neukölln

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Markt insgesamt wesentlich weniger Besucher als in den Vorjahren anzog bzw. deren Verweildauer drastisch reduzierte. Einer, der sich jedoch völlig unbeeindruckt davon 7_weihnachtsmarkt körnerpark_neuköllnkurt krömer+weihnachtsmann_weihnachtsmarkt körnerpark_neuköllnzeigte, war Kurt Krömer, der am Vortag der Pre- miere von „Die Abenteuer des Huck Finn“, sei- nem ersten Kinder-Kinofilm, stundenlang über den Markt watete und geduldig jeden Auto- gramm- und Fotowunsch erfüllte. Damit be- wies er wieder einmal, dass die Patenschaft für den Körnerkiez etwas ist, wofür er mehr als seinen Namen zu geben bereit ist.

=ensa=

Geschiedene Leute: Weshalb es zwischen Kurt Krömer und Heinz Buschkowsky kriselt

Sie waren mal ganz dicke: Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky und der Mann, den alle als Kurt Krömer kennen. Doch nun ist es mit der Harmonie vorbei und die Beziehung gehörig zerrüttet. Eine Scheidung könne kaum schlimmer sein, kurt krömer, 5. weihnachtsbazar körnerpark, berlin-neuköllnresümierte Krömer gestern beim Weihnachtsbazar im 5. weihnachtsbazar körnerpark, neuköllnKörnerpark. „Wie gut, dass wir keine Kinder zusammen haben“, schob er erleichtert nach.

Gemunkelt wurde schon länger, dass es zwischen ihm und Buschkowsky heftig kriselt. Dazu gab es reichlich Spekulationen über den Grund des Zerwürfnisses. Den habe, so Krömer, seine Fernsehsendung „Krömer – die internationale Show“ geliefert. Der Neuköllner Bezirks- bürgermeister, der Krömer im Herbst 2008 vor laufender Kamera eine Sahnetorte ins Gesicht gedrückt hatte, sei von ihm als Gast eingeladen worden: „Und dann hab ich mir den Spaß gemacht, ihn im Raucherkabuff einzu- sperren und ihn während der ganzen Show nicht auf die Bühne vor die Kamera zu holen.“ Buschkowsky müsse das wohl „als Majestätsbeleidigung empfunden“ haben. „Wenn ich mir das vor 300 Jahren erlaubt hätte, würde ich jetzt wahrscheinlich ohne Kopf hier stehen“, vermutet Kurt Krömer, der von Heinz Buschkowsky bis dato als Export- schlager Neuköllns bezeichnet wurde.

Seitdem herrsche jedenfalls Funkstille – und nicht nur das. Die Vorzeichen für weitere gemeinsame Auftritte stünden denkbar schlecht: „Wenn ich irgendwo bin, wie zum 5. weihnachtsbazar körnerpark, kurt krömer, cool kids, neuköllnBeispiel heute bei der Eröffnung dieses Weihnachtsmarkts, kommt Buschkowsky nicht.“ Sie würden sich die Veranstal- tungen also künftig teilen müssen.

Das Quartier rund um den Körnerpark ist jedoch quasi traditionell Kurt Krömers Revier. Kiezpate sei er, betonte der Enter- tainer, als er mit halbstündiger Verspä- tung die 5. Auflage des Weihnachtsbazars offiziell eröffnete und die Bühne an das Coole Kids Rap-Projekt übergab.

Vorher hatten einige Jungs der Gruppe aber noch ein paar Fragen an ihn: Ob er Kontaktlinsen habe? „Nö“, sagte Krömer, „ich hab doch ’ne Brille.“ Dazu noch Kontaktlinsen zu tragen, das wäre doch so doof wie ein Toupet auf volle Haare zu tackern. Ob er schon mal eine Diät gemacht habe? „Nie! So was stößt mein Körper ab. Das verträgt der nicht.“ Ob er schwul sei? „Bin ich nicht“, hielt Kurt Krömer fest, „aber falls ich’s wäre, wäre das auch nicht schlimm!“

Wenn damit alle Fragen zu seiner Sexualität und seinen Haaren und Augen geklärt 5. weihnachtsbazar körnerpark, coole kids rap projekt, neuköllnseien, könnten nun die Coolen Kids loslegen, wollte Krömer auf den nächsten Programmpunkt überleiten. Eine letzte hatten die Jungs aber vor ihrem Auftritt doch noch in petto. „Hattest du Kinder?“, erkundigte sich einer der Rapper ungelenk bei ihm. „Hatte? Die hab ich immer noch. Kinder hat man ja ewig. Wenn du 50 bist, bist du doch auch immer noch das Kind deiner Eltern“, stellte Kurt Krömer klar, bevor er begleitet von tosendem Applaus die Bühne und das Scheinwerferlicht verließ.

=ensa=

Glückwunsch, Alexander Bojcan!

Seinem Alter Ego Kurt Krömer, das aber auch inzwischen volljährig ist, ist Alexander kurt krömer, foto: rbbBojcan um 19 Jahre vor- aus: Heute feiert der Mann, der eine komödiantische Nuance in das Image Neu- köllns brachte, seinen 37. Geburtstag.

Während Krömer derzeit mit seinem Programm „Der nackte Wahnsinn!“ durch Deutschland tourt, wiederholt der rbb die letzte Staffel von „KRÖMER – Die inter- nationale Show“.

Treffen sich zwei Neuköllner …

Wäre Murat Topal so nassforsch wie sein Comedy-Kollege Kurt Krömer, hätte er wohl einfach ein paar Buletten eingepackt und wäre – vorbei an Heinz Buschkowskys Sekretärin – in das bezirksbürgermeisterliche Amtszimmer im Neuköllner Rathaus marschiert, um endlich den Mann persönlich kennen zu lernen, der Neukölln seit fast 10 Jahren regiert.

Aber so ist Topal nicht. Seine Be- gegnung mit Buschkowsky organi- sierte jetzt der be.bra verlag, bei dem im Frühjahr mit „Neukölln – endlich die Wahrheit von A – Z“ das dritte und jüngste Buch des Comedians er- schien. Entstanden sei ein mit leich- ter Feder geschriebenes Neukölln-Lexikon, betonte Verlagschef Ulrich Hopp (l.). Von ihm stammte auch die Idee,  den Neuköllner Murat Topal, der bisher ausschließlich Komisches mit autobiografischen Zügen veröffentlicht hatte, auf eine Expedition in publizistisches Neuland zu schicken. Eine andere Annäherung an den Bezirk ging damit einher.

Hier, in der Sanderstraße, wuchs der Ex-Polizist auf, der 2005 endgültig seinen Dienst quittierte, um sich ganz auf die Karriere als Spaßmacher konzentrieren zu können. „Mittlerweile wohne ich im Ortsteil Britz“, erzählte Topal dem Rudower Buschkowsky und fügte grinsend hinzu:  „Also im Zehlendorf Neuköllns.“ Schon im Vorwort seines Buches ver- spricht der 36-Jährige, dass er sich auf den nächsten 240 Sei- ten immer wieder an dem schie- fen Medienbild Neuköllns abar- beiten werde.

Er sei vom Buch enttäuscht, hat- te der Gastgeber den Autor gleich zu Beginn des Gesprächs im Rixdorf-Salon wissen lassen: „Im Fernsehen“, so Buschkows- kys Vorwurf, „begeistern Sie mich hin und wieder und bringen mich zum Lachen, das schafft das Buch aber nicht!“ Dafür sei es jedoch ausgesprochen mutig, weil es viele Zahlen bringe, die eben schnell veraltern könnten. Lob fand der Neuköllner Bezirksbürgermeister vor allem für das, was Murat Topal zwischen „Gemüsehändler“ und „Gropiuspassagen“ unter dem Stichwort „Gentrifizierung“ zu Papier brachte. Starke Worte seien das, die untermauern, dass die aktuelle Entwicklung in Neukölln im Vergleich zu Friedrichs- hain oder Prenzlauer Berg mit Gentrifizierung so viel bzw. wenig zu tun habe wie ein Elefant mit Pulloverstricken. Bei Topal endet das Kapitel mit dem Satz: „Kann man also den Reuterkiez mit ein wenig Phantasie als Gentrification im Wartestand bezeichnen, liegt Neukölln als Ganzes immer noch in der beschaulichen Ruhe vor dem womöglich niemals auftretenden Sturm.“ Wie sich das so genannte Kreuzkölln entwickeln werde, wisse er nicht, gab Heinz Buschkowsky zu. Kein abgeschlossenes Studium brauche man jedoch, um zu ahnen, dass sich der Schillerkiez wegen des angrenzenden Tempelhofer Feldes in den nächsten 10 bis 20 Jahren dramatisch verändern werde. Aber große Veränderungen habe es in Neukölln schon immer gegeben: „Der Norden Neuköllns von heute“, resümierte Buschkowsky nach einem ausgiebigen Schwenk in seine Jugendzeit, „hat mit meinen Erinnerungen an das Nord-Neu- kölln von früher absolut nichts mehr zu tun.“

„Doch“, bescheinigte  der ein- deutige Sieger in puncto Rede- zeit seinem Gast zum Schluss, „Sie haben mit Ihrem Buch einen wirklich guten Job für Neukölln gemacht.“ Buschkowsky erhielt daraufhin ein Exemplar mit persönlicher Widmung, Murat Topal im Gegenzug von ihm einen Buddy-Bären sowie die Einladung, sich ins Gästebuch des Rathauses einzutragen.

Wer Murat Topals Werk „Neukölln – die ganze Wahrheit von A – Z“ ge- winnen möchte, hat dazu jetzt die Gelegenheit. Der be.bra verlag stellt für eine Verlosung unter den Leserinnen und Lesern des FACETTEN-Magazins drei Bücher  zur Verfügung. Und diese Frage ist zu beantworten:

Zu welchem Kiez gehört die Sanderstraße, in der Murat Topal aufwuchs?

  • A) Körnerkiez
  • B) Schillerkiez
  • C) Reuterkiez
  • D) Richardkiez

Den richtigen Lösungsbuchstaben bitte hinter das Wort „Verlosung“ in die Betreffzeile einer E-Mail setzen und diese (mit Vor- und Zuname +  Postanschrift) an schicken. Einsendeschluss ist der 7. Sep- tember 2011 (23.59 Uhr); der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gehen mehr als drei richtige Anworten ein, entscheidet das Los. Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt.

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Reminiszenz an eine (Neuköllner) Legende

Frank Zander, die ehemalige Bundesverfassungsgericht-Präsidentin Jutta Limbach, der Kameramann Robert Baberske, Kurt Krömer-Erfinder Alexander Bojcan, der Komponist Gerhard Winkler, Gunnar Möller, Günter Pfitzmann und Inge Meysel – alles berühmte Neuköllner.

horst buchholz, das erste, wdr, legendenEin weiterer ist Horst Buchholz, und um den geht es heute Abend in der ARD. Ab 21 Uhr zeigt der Sender in der Reihe „Legenden“ eine Rück- schau auf das Leben und Wirken des Schauspielers, dessen Todestag sich vor sechs Wochen zum achten Mal jährte.

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Im sechsten Anlauf

„Im Fernsehjahr 2010 gab es eine ganze Reihe von herausragenden Sendungen mit sehr unterschiedlichen Handschriften,  beeindruckenden individuellen Leistungen und einer hohen professionellen Qualität“, resümierte Uwe Kammann, der Direktor kurt krömer, grimme-preis 2011des Grimme-Instituts, als er gestern die Gewinner der diesjährigen Grimme-Preise öffentlich machte. Unter ihnen ist auch ein Neuköllner: Alexander Bojcan, besser be- kannt als Kurt Krömer, zählt mit „Krömer – Die internationale Show“ zu den Preisträ- gern in der Kategorie Unterhaltung.

Bereits zum sechsten Mal war der Come- dian unter den Nominierten, nun bekommt er die begehrte Trophäe endlich. Bojcan habe, so die Jury in Anspielung auf die Burn Out-Auszeit, die sich der 36-Jährige Ende letzten Jahres nahm, mit Krömer eine Figur geschaffen, deren Vielschichtigkeit sich einfach nicht erschöpft: „Als Neuköllner spricht er mit Volkes Stimme und karikiert sie zugleich. Als Comedian changiert er zwischen Slapstick und feinster Ironie. Als Gastgeber bereitet er seinen Gästen erst einen charmanten Empfang und lässt sie schon im nächsten Moment auflaufen.“

Das Gesamtpaket der Qualitäten des Entertainers sei es, begründet die Jury weiter, mache Krömers Show „zur wahrscheinlich verlässlichsten Überraschung, die das deutsche Fernsehen zu bieten hat.“

Am 1. April können sich Alexander Bojcan und sein Alter Ego Kurt Krömer den Grimme-Preis in Marl abholen. Am Vorabend strahlt die ARD die fünfte von acht Folgen der aktuellen letzten Staffel der Show aus. Nach fünf Jahren sei an der Zeit etwas Neues zu beginnen, findet Kurt Krömer. Bojcan wird ihm zugestimmt haben.

=ensa=