Installation „all of a quiver“ von Mona Hatoum im Keselhaus des KINDL

In einem dreiteiligen Kooperationsprojekt präsentieren der Neue Berliner Kunstverein, das Georg Kolbe Museum  sowie das KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst erstmalig in Berlin das breitangelegte Werk der palästinensisch-britischen Künstlerin Mona Hatoum. Sie wurde 1952 in Beirut geboren, lebt heute in London und gilt als eine der wichtigsten und einflussreichsten Künstlerinnen ihrer Generation. In ihren Performances, Videos, Fotos, Weiterlesen

Großes aus Kleinem

Im Kesselhaus des Kindl-Zentrums stellen normalerweise namhafte Künstlerinnen und Künstler ihre meist überdimensionalen Werke aus. Der Schweizer Roman Signer veranschaulichte als Erster, welche Möglichkeiten der rund 20 Meter hohe Raum bietet: Von 2014 bis 2015 präsentierte er seine Installation „Kitfox Experimental“, ein kopfüber von der Decke hängendes Sportflugzeug, das von Ventilatoren in sachte Bewegungen versetzt wurde.

Vergleichsweise filigran ist dagegen, was derzeit im Kesselhaus zu sehen ist. „50 Gramm Kunst“ war das Motto Weiterlesen

Ausstellung „Landscapes of Belonging“ problematisiert Kolonialisierung im Norden Skandinaviens

Wer das Wort “Kolonialisierung“ hört, denkt zumeist an historische Abhängigkeitsbeziehungen und Unterdrückungsmechanismen, die das Verhältnis zwischen modernen Industrienationen und Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas weiterhin bestimmen. Kolonialisierungs- und Dekolonialisierungsprozesse im Norden Europas werden hingegen im öffentlichen Bewusstsein kaum wahrgenommen. Eigentlich Weiterlesen

Julia Friedrichs stellte ihr Buch „Working Class“ im Rollberg-Viertel vor

Jährlich am 7. Oktober richtet der Internationale Gewerkschaftsbund den Welttag für menschenwürdige Arbeit aus. Mit Veranstaltungen, Diskussionen, Flashmobs und anderen Aktionen macht er regelmäßig für existenzsichernde Löhne, soziale Sicherungen, gefahrenfreie sowie sichere Arbeitsplätze mobil. „Just Jobs“ lautete das Motto der Kampagne 2021, die längst nicht nur in China, Bangladesh oder in der Türkei aktuell, sondern ebenso in Weiterlesen

48 Stunden Neukölln am Wochenende erstmals „phygital“

Wie ein fliegender Teppich: Bildlich gesprochen hängen unzählige Kunst- und Kulturschaffende seit 15 Monaten Corona-Krise so in der Luft. Das diesjährige Programm der 48 Stunden Neukölln ist mit den Arbeiten von mehr als 600 Künstlerinnen und Künstlern deshalb etwas ganz Besonderes. Längst keine Fata Morgana im überwiegend virtuellen Raum wie 2020, sondern als hybride Veranstaltung ein Hoffnungsschimmer am Horizont! „Phygital“ nennen die Macherinnen und Macher ihr Angebot, Weiterlesen

1.200 Künstler mit rund 250 Beiträgen beteiligen sich an diesem Wochenende beim Festival 48 Stunden Neukölln zum Thema „Futur III“

Angenommen, Sie könnten nicht nur die Zukunft vorhersagen, also prognostizieren, was einmal gewesen sein wird, sondern Sie wären ebenso in der Lage, aus der Perspektive des nächsten Sonnabends auf die Ereignisse des kommenden Freitags zurückzublicken: Wie wird Ihnen beispielsweise übermorgen, d. h. Sonnabend, die Eröffnung des Kunst- und Kultur-Festivals 2019 gefallen haben, die am morgigen Freitag um 19 Uhr in der Neuköllner Passage stattfinden wird? Und was werden Sie am Montag über das Festival gedacht haben, das am Weiterlesen

Einzel- und Gruppenausstellung im KINDL-Zentrum eröffnet

„Die Digitalisierung ist die größte Veränderung seit der Industrialisierung, man kann sich ihr nicht entziehen, aber wir wissen nicht, wie sie sich entwickeln wird.“ Anne Schwanz, Gastkuratorin der Gruppenausstellung „Behind the Screen“, die seit heute im Maschinenhaus M2 des KINDL-Zentrums für zeitgenössische Kunst zu sehen ist, fasste es bei der Pressevorbesichtigung am Donnerstag zusammen: „Die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler blicken gleichsam hinter den Bildschirm. Mit einem Bewusstsein dafür, wie Verhaltens- und Denkweisen durch die Digitalisierung geprägt werden können, nutzen sie digitale Technologien und Bildsprachen als Medium Weiterlesen

Sofia Hulténs Werke komplettieren die Räume: Erstmals sind alle vier Ausstellungsorte im Kindl-Zentrum gleichzeitig belegt

Nur passionierte Numismatiker und versierte Kunstkenner werden hierzulande wissen, dass auf der italienischen 20-Cent-Münze eine Bronzeplastik des Futuristen Umberto Boccioni abgebildet ist. Die Nähe seines Werkes zum italienischen Faschismus ist unbestritten. Boccionis künstlerisches Anliegen war es, die Bewegung eines Körpers und dessen Dynamik im Raum sichtbar zu machen. Seine 1913 entstandene Arbeit „Forme uniche della continuità nello spazio“ gibt das exempla-risch wieder.

Die Künstlerin Sofia Hultén, die 1972 in Stockholm geboren Weiterlesen

7. KinderKulturMonat mit Kunst an 74 Orten – fünf davon in Neukölln

Zwischen dem Schloss Biesdorf in Marzahn-Hellersdorf und der Liebermann-Villa am Wannsee lädt der 7. KinderKulturMonat an vier Wochenenden im Oktober wieder zu rund 150 kostenfreien und abwechslungs-reichen Veranstaltungen an 74 Kulturorten in ganz Berlin ein. Ziel der Initiative ist es, Offenheit und Verständnis für kulturelles Schaffen zu fördern. Allen Kindern zwischen vier und 12 Jahren soll gemeinsam mit ihren Familien der Zugang zu künstlerischen Aktivitäten und kreativer Entfaltung ermöglicht werden, ganz unabhängig von Herkunft, Bildung oder Einkommen. 25.000 Programmhefte in Deutsch sowie 5.000 Hefte Weiterlesen

„Absurde Routinen“ ermöglicht neue Blicke auf wiederkehrende Alltagsabläufe

Bereits zum siebenten Mal bot die Berlin Art Week in der vergangenen Woche ein umfang-reiches Programm mit etablierten Künstlern ebenso wie junge Talente verschiedenster Genres. Erstmals war auch eine Neuköllner Einrichtung an der Kunstwoche als Partner beteiligt: Das KINDL – Zentrum für zeitgenössi-sche Kunst eröffnete am Wochenende die Fotoausstellung „Absurde Routinen“. Sie präsentiert Arbeiten von Weiterlesen

Neue Ausstellungen im Kessel- und Maschinenhaus

Das KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst hat sich seit seiner Eröffnung im Jahr 2016 als außergewöhn-licher Ausstellungsort in Berlin-Neukölln längst einen Namen gemacht. Im Industriedenkmal am Rand des Rollbergviertels, das im Stil des Backsteinexpres-sionismus der 1920er Jahre erbaut wurde, werden auf 1.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche unter der künstlerischen Leitung von Andreas Fiedler mehrere große Ausstellungen pro Jahr gezeigt. Freitagvormittag stellte der Künstlerische Direktor des KINDL-Zentrums bei einer Pressevorbesichtigung die beiden neuesten Ausstellungen vor, die gestern Nachmittag offiziell eröffnet wurdenWeiterlesen

48 Stunden Neukölln: Kunstfestival und „stadtpolitisch relevante Veranstaltung“ zugleich

Rund 1.200 Künstlerinnen und Künstler präsentieren sich von heute an bis einschließlich Sonntag an etwa 250 Orten sowie in 90 Projekträumen und Ateliers bei der 20. Ausgabe des Festivals 48 Stunden Neukölln.

Anlässlich des Jubiläums gab das Kulturnetzwerk Neukölln eine 100 Seiten starke Festschrift heraus. Die Festivalmacher erinnern sich darin: „Das erste 48 Stunden Neukölln Festival fand 1999 an insgesamt 25 Orten statt, getragen von dem Elan, zu zeigen, was in unserem verrufenen Neukölln kulturell steckt.“ Zivilgesellschaftliche Kiez-Akteure um die damalige Kulturamtsleiterin Dorothea Kolland hatten damals das Kunst- und Kulturfestival ins Leben Weiterlesen

Experimente mit Schwerkraft, Maßstäben und Perspektiven

Es war im Spätsommer 2006, als der Schweizer Andreas Fiedler in der MoMA-Dependance PS1 im New Yorker Stadtteil Queens erstmals auf die Schweizer Künstler Nico Krebs (l.) und Taiyo Onorato (M.) auf-merksam wurde. Dass in einer ehemaligen Brauerei in Neukölln das Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst entstehen und Fiedler (r.) dessen Kurator werden würde, ließ sich damals noch nicht absehen. Schließlich war gerade erst die Ära passé, dass dort Bier produziert wurde.

„Die Bilder der Fotografen begeisterten mich sofort, weil sie so anders als andere Fotos waren“, erinnert sich Andreas Fiedler. Im Maschinenhaus des Kindl-Zentrums zeigen die beiden Künstler nun Weiterlesen

Autocenter im Kindl-Zentrum

Kaum ist sie da, ist sie auch schon wieder weg: Nur noch heute von 12 bis 18 Uhr ist die vorgestern eröffnete Ausstellung „Last Dance“ im Maschinenhaus M0 des Kindl-Zentrums zu sehen. Diese äußerst temporäre Präsenz ist der konzep-tionelle Ansatz von Autocenter und ermöglichte, dass seit der Gründung im Jahr 2001 rund 200 Aus-stellungen von über 800 Kunstschaffenden in Berlin realisiert werden konnten. Im Kindl-Zentrum sind es 34 Künstlerinnen und Künstler, die Werke der Genres Fotografie, Skulptur, Malerei und Videokunst zeigen.

Neue Gruppenausstellung im Maschinenhaus des Kindl-Zentrums eröffnet

„Ruinen der Gegenwart“ heißt die neue Gruppen-ausstellung mit Werken von zehn Künstlerinnen und Künstlern, die ab heute – neben zwei Einzelaus-stellungen, die bereits im September eröffnet wurden – im KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst zu sehen ist. Andreas Fiedler, Künstlerischer Direktor des Kunstzentrums im Rollbergviertel, sowie die beiden Kuratoren Julia Höner (r.) und Ludwig Seyfarth (l.), stellten die Ausstellung, die in Kooperation mit KAI 10 Arthena Foundation Düsseldorf entstand und zuvor bereits in Düsseldorf gezeigt wurde, am vergangenen Freitag der Presse vor.

Wir leben in den Ruinen der Vergangenheit – gerade auch in einer Stadt wie Berlin“, sagte Fiedler. Monumentalbauten der Nazizeit, wie das Berliner Weiterlesen

Mit zwei Ausstellungen ins zweite Jahr

Das Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst am Rand des Neuköllner Rollbergviertels startet in sein zweites Jahr: Ende Oktober wird in den Etagen M1 und M2 des alten Maschinenhauses der ehemaligen Brauerei die Gruppenausstellung „Ruinen der Gegenwart“ eröffnet. Bereits seit dem Wochenende sind im Erdgeschoss des Maschinenhauses M0 sowie im benachbarten Kesselhaus zwei Ausstel-lungen der Bildhauerinnen Asta Gröting (r.) und Haegue Yang zu sehen.

Ausgangspunkt der neuen Werkreihe „Berlin Fassa-den“ von Asta Gröting sind Fassaden mit Einschuss-löchern, die als Spuren der Straßenkämpfe in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs im Stadtbild bis in die Gegenwart erhalten sind, weil die Gebäude Weiterlesen

Eine Weltstadt auf 500 Quadratmetern in Neukölln

Da die Bäume des noch unfertigen Biergartens auf dem Kindl-Gelände noch jung sind, ist das Wort Weltstadt weithin zu sehen. Es macht auf eine Ausstellung aufmerksam, für die Flüchtlinge Erinnerungen an ihre Heimatstädte im Maß-stab 1:10 aus Pappe, Holz und anderen Materia-lien nachgebaut haben.

An die 130 Wohnhäuser, Schulen, Gebets- und Geschäftshäuser, die die Bio-graphien ihrer Erbauer widerspiegeln, sind so binnen eines halben Jahres entstanden. Lichteffekte verdichten die Atmosphäre in der urbanen Miniaturlandschaft. Aus Lautsprecherboxen schallen die Weiterlesen

Die Kunst und ihre Konkurrenz auf dem Markt des Visuellen

hafner_fiedler_kindl-zentrum-neukoelln„Ich habe keine steile These zum gegenwärtigen Stand der Malerei für Sie“, räumte der Kunstkritiker und Ausstellungsmacher Hans-Jürgen Hafner ein, als er am Sonntagnachmittag zum Abschluss der Ausstel-lung „Inhalt“ mit Gemälden von Eberhard Havekost dem zahlreich erschienenen Publikum seinen Vortrag „Vom Risiko der Verknappung“ im Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst präsentierte. „Der Gegenstand meines Vortrags verflüchtigt sich unter der Arbeit. Es ist ein uferloses Thema“, erläuterte er weiter.

Sicherlich hatte Hafner, dessen Vita einleitend Andreas Fiedler (r.), Künstlerischer Direktor des Kindl-Zentrums, vorstellte, bei dieser Selbsteinschätzung etwas tiefgestapelt. Hafners Zuhörer, unter ihnen auch der Maler Eberhard Havekost, konnten bei seinem Weiterlesen

Hopfen, Malz und einige Umdrehungen

Der Bankdirektor Otto Swoboda war einer von acht Männern, die am 1. Februar 1872 in Rixdorf, wie Neukölln damals noch hieß, die Vereinsbrauerei Berliner Gastwirte sudhaus_ehemalige-kindl-brauerei-neukoellngründeten und so vor 145 Jahren den Prolog für ein bedeutendes Stück lokaler Wirtschaftsgeschichte schrieben. An der heutigen Rollbergstraße kauften sie Grundstücke, ließen Gebäude errichten und konnten bereits Mitte März 1873 den ersten Bierausstoß feiern. 1895 wurde das Unternehmen in Vereinsbrauerei Rixdorf umbenannt, 1911 in Berliner Kindl Brauerei, und im Herbst 2005 entschied der Oetker-Konzern, der 2004 Eigentümer Weiterlesen

Ein besonderer Ort – architektonisch, gesellschaftlich und städtebaulich

Im imposanten, 20 Meter hohen Kesselhaus der ehemaligen Kindl-Brauerei, die am sudhaus_kindl-zentrum-neukoellnRand des Neuköllner Rollbergviertels liegt, zeigt der Künstler David Claerbout bereits seit September seine Video-Arbeit Olympia. Er hat das Berliner Olympia-stadion – Austragungsort der Olympischen Spiele 1936 – digital aufwändig nachempfunden, um es nun in den kommenden 1.000 Jahren virtuell zerfallen zu lassen. Neben dem Kesselhaus hat das Kindl-Zentrum für zeitgenössische Kunst jetzt das gesamte ehemalige Brauerei-Gebäude mit zusätzlich drei Ausstellungs-etagen im Maschinen-haus und dem Café im Sudhaus eröffnet.

Eine Pressevorbesichtigung fand am Freitag statt. Andreas Fiedler, Künstlerischer Direktor des Zentrums, und Co-Kuratorin Valeska Schneider, führten durch die Gruppenausstellung „How Long Is Now?“ Weiterlesen